Bernadette Roberts - Jenseits von Ego und Selbst
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Nun war ich kein Jogger, und es waren zwei Meilen zurückzulegen, teilweise steil bergauf. Als ich aber bei meinem Wagen ankam, schien ich die Erschöpfung nicht zu merken. Ich sprang hinein, fuhr in die Stadt und parkte nahe der belebtesten Kreuzung. Ich wollte für den Rest des Tages unter meinesgleichen sein und spazierengehen – und es war gut, da zu sein.
Da es eine Universitätstadt war, war das Zentrum voller junger Menschen. An einer Ecke spielte eine Jazzband mit voll aufgedrehten Verstärkern, ein Stück weiter ein gedämpftes Trio, und noch etwas weiter spielte ein einsamer Geiger fröhliche irische Weisen. In den Auslagen waren seltsame, originelle Kostüme für das Halloweenfest und die Lokale waren voll. In den Buchläden jedoch war es ruhig wie in einer Bibliothek und es hielt mich da nicht lange. Vielmehr schlüpfte ich in eines der lärmerfüllten Cafés und bestellte ein Bier. Während ich dasaß und die Menschen um mich herum musterte, dachte ich, kein Selbst zu haben wäre genauso schlimm, wenn nicht schlimmer, als eines zu haben. Jenseits vom Selbst war es dem Menschen genauso möglich, einem unerträglichen Nichts zu begegnen wie dem wundervollen, unnennbaren „Etwas“ – wie es mir scheinbar zunächst geschehen war. Das Selbst ablegen bedeutet, vorzeitig unsere Waffen abzulegen, bevor wir sicher sind, was uns bevorsteht – ein wahnsinniges Risiko. Ohne Selbst ist der Mensch den Launen des Zufalls völlig wehrlos preisgegeben, im Guten wie im Schlechten. Wie ich so die jungen Menschen um mich betrachtete, war ich froh, daß sie ein Selbst hatten. Ein Selbst war eigentlich das höchste Gut, das ich den Menschen auf dieser Erde wünschen konnte. Damit würden sie nie in die Lage versetzt, das zu sehen, was ich soeben gesehen hatte und womit kein Mensch weiterleben konnte.
Für mich war es natürlich zu spät. Diesmal hatte ich überlebt, doch wer weiß, was morgen kommt? Zum Glück war ich unfähig, auch nur einen Moment vorauszudenken oder mir vorzustellen, wie noch mehr schiefgehen könnte. Stattdessen versuchte ich auszumachen, wo in der Vergangenheit ich den falschen
Weg eingeschlagen hatte, der mich in solch ausweglose, entsetzliche Bedrängnis führte. Das einzige, was ich mir denken konnte, war, daß ich Gott zu sehr vertraut hatte – doch ist das überhaupt möglich?
Früher hatte ich mich oft gefragt, ob wir jemals zuviel von uns Gott hingeben könnten, also ob es da eine Grenze gibt, die der Mensch nicht überschreiten sollte. Sollten wir unseren Verstand aufgeben, unser Gedächtnis, unsere ganze Existenz – alles Bekannte aufgeben, um zu Ihm, zum Unbekannten zu gelangen? Es ist eines, unseren Willen soweit aufzugeben, daß wir Anfechtungen und Prüfungen annehmen können, ein anderes aber, gänzlich ohne Eigenwillen, ohne eigene Energie zu sein. Sein Selbst Gott hinzugeben ist eines, doch daß Er es auch annimmt, ist etwas Furchtbares – jedenfalls verstand ich es nun so. Das Problem war, daß ich mich an „Etwas“ hingegeben hatte, das ich gar nicht kannte. Warum ich den jetzigen Ausgang nicht vorausgesehen hatte, wußte ich auch nicht. Für diese Not gab es nur eine Erklärung: In dem Glauben, ich hätte mich an Gott hingegeben, hatte ich mich in Wirklichkeit an das Nichts aufgegeben. Es ist also tatsächlich möglich, zu sehr auf Gott zu vertrauen, doch nur, wenn es keinen Gott gibt und jenseits des Selbst nichts ist.
Aber wenn es keinen Gott gibt, dann hatte ich die ganze Zeit nur mir selbst vertraut – was war nun schlimmer? Beides führte in eine ähnliche Sackgasse. Doch wenn du keinem von beiden trauen kannst, was bleibt dann übrig? Das war ja die eigentliche Frage: wenn es kein Selbst und keinen Gott gibt, was dann? Dieses „Was dann?“ hatte ich gerade geschaut und damit konnte ich auch nicht leben. Das schiere Nichts hat nichts Beglückendes an sich – sogar Sartre sagte, daß einem schlecht wird davon – und so läuft alles auf die Tatsache hinaus, daß das Einzige, worauf wir im Leben vertrauen können – Geld ist.
Mit oder ohne Selbst, mit oder ohne Glauben braucht der Mensch Geld oder materielle Güter für sein Überleben. Das ist vielleicht die bestmögliche Kompensation dafür, daß man kein Selbst hat und keinen Gott. Wir geben dem Selbst die Schuld an der Habgier, aber das stimmt vielleicht gar nicht. Möglicherweise kommt der Materialismus gar nicht vom Selbst, sondern aus der Leere, die jenseits des Selbst liegt. Wenn es nämlich kein Selbst gibt und keinen Gott, was sollen wir anderes mit unserem Leben anfangen als es wirtschaftlich anlegen? Von mir aus, dachte ich, je eher ich bei diesem Finanzen-Karussell mitmache, umso besser für mich – schließlich muß das Leben weitergehen, unseren schlimmsten Erfahrungen zum Trotz.
Zurück im Zeltlager war ich jedoch nicht so optimistisch. Mein Leben war verpfuscht, und mit dem Hier und Jetzt zurechtkommen zu müssen, war sehr schlimm in diesen Tagen. Durch Geschäftigkeit versuchte ich, der Erinnerung an das Geschehene zu entgehen, und vor allem mied ich den Strand, weil dort kein Leben mehr war. Was ich jetzt bewältigen mußte, war dieses eingefrorene Selbst, das man sich in Form von „eisigen Fingern“ vorstellen kann, von ungeahntem Terror und Entsetzen, die sich bemerkbar machten, sobald ich unbeschäftigt war. Obwohl scheinbar im Zaum gehalten, und obwohl sie nie zu nahe kamen, wußte ich, daß sie im Hintergrund lauerten und jederzeit hereinbrechen konnten. Ich erkannte jetzt, wie völlig mein Leben von der strengen Disziplin der unbewegten inneren Stille abhing. Ich wußte, daß bei der geringsten Anwandlung von Furcht oder Panik diese eisigen Finger – sie waren wie Lichtblitze in meinem Kopf – über mein ganzes Inneres herfielen, und das war Wahnsinn. Über die innere Stille jedoch hatte ich – bzw. das, was vom ehemaligen Selbst übrig war – keine Kontrolle. Mein Schicksal hing jetzt an dem prekären Gleichgewicht zwischen der inneren Stille und dem namenlosen Entsetzen, das unvermittelt in mir aufsteigen konnte.
Um jede Konfrontation zu vermeiden, versuchte ich, wie schon gesagt, mich ständig zu beschäftigen, und mit vier Kindern war das nicht schwer. Mehr als einmal waren sie meine Rettung gewesen. Ungeachtet der Streitereien, der unaufgeräumten Zimmer und der lauten Musik halfen sie mir immer wieder, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben und die Nase vorne zu behalten. Was ich jetzt am dringendsten brauchte, war, bei ihnen zu sein. Deshalb mußte ein nahe bevorstehender Termin für eine Einkehr mit den Einsiedler-Mönchen am Big Sur abgesagt werden. Einsamkeit und Stille waren das Letzte, was ich brauchte. Ich rief also an und sagte ihnen, daß mein Wagen im jetzigen Zustand unmöglich ihren steilen Hang hinauf käme. Der Bruder am Telefon lachte nur und sagte: „Wenn Sie manche der ‘Kisten’ sehen könnten, die diesen Hang schaffen, müßten Sie an Wunder glauben, und außerdem, wenn Sie nicht herauffahren können, lassen Sie den Wagen unten stehen und wir schicken Bruder E., der Sie abholt.“ Das war das. Wie konnte ich ihm von den „eisigen Fingern“ berichten, die mich verfolgten? Er würde mir sicher geraten haben, doch lieber ins Hospital zu gehen.
An dem Tag, als ich die Küste hinunterfuhr, ging am Big Sur ein gewaltiges Unwetter nieder. Zweimal mußte ich anhalten und warten, bis es nachließ, um weiter als bis zur Windschutzscheibe sehen zu können. Nach dem zweiten Mal beschloß ich, von der nächsten Telefonzelle anzurufen und ihnen zu sagen, daß ich es nicht schaffen würde – wenn es hier unten schon so schlimm war, wie mußte es erst am Berghang sein! Leider ließ der Sturm plötzlich nach und als ich am Fuß der Auffahrt zu den Mönchen angelangt war, hatte es aufgeklart und der Tag war schön geworden.
Ich beschloß, auf Bruder E. zu warten, der immer mittags herunterkam, um den Postboten zu treffen. Ich dachte, er könnte hinter mir herfahren und mir helfen, falls ich steckenbliebe. Ich half ihm, die Abfälle für die Schweine abzuladen – eine Spende der Mönche an den Nachbarfarmer. Bruder E. stieg in seinen Wagen und sagte, ich solle hinter ihm fahren. „Für den Fall“, sagte er „daß Sie steckenbleiben, kann wenigstens ich weiterfahren!“
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