Bernadette Roberts - Jenseits von Ego und Selbst
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An der Schwelle zur Vernichtung geschah es dann. Ganz von selbst drehte sich der Körper weg, machte eine Kehrtwendung und war wieder dem Wald zugewandt und dem Holz, das noch einzusammeln war. Also machte ich mich auf den Weg, kam aber nicht weit. Ich mußte mich setzen. Der Körper war derart schwach und mitgenommen, daß ich dachte, er würde doch noch auseinanderfallen, sich auflösen.
Dieses Erlebnis wiederholte sich noch etliche Male, während ich im Gebirge war, und jedesmal war ich verblüfft über diesen Mechanismus des „Wegdrehens“. Ich wurde von der Intensität derart angezogen, daß ich mich aus eigenem Antrieb nicht hätte losreißen oder abwenden können. Dennoch wandte sich der Körper jedesmal im letzten Moment von selbst ab. Daß der Körper seine ureigene Kraft und Weisheit besaß, war für mich ein großes Mysterium, ein erlebtes Wunder.
Ich wußte nie, wie ich die Erfahrung einschätzen sollte, doch jedesmal dachte ich, das sei das Ende, das Licht würde für immer ausgehen. Das hätte völlige Bewußtlosigkeit bedeutet, wie ich sie früher schon erlebt hatte, in der es überhaupt nichts gibt, ein noch vollständigeres Zunichtewerden als nur der Verlust des Selbst – und was dann wäre, davon hatte ich keine Vorstellung.
In die Intensität hineinzugehen, ohne daß das Licht verlöschte, würde große Stärke benötigen, das ahnte ich – doch was war das für eine Stärke und wie war sie zu erlangen? Vielleicht die Stärke, die nötig war, um die Vision zu ertragen – um in Gott einzugehen – ich war mir jedoch nicht sicher. Ebensowenig konnte ich mir vorstellen, wie man Gott von Angesicht zu Angesicht sehen und weiterleben könne. Eine solche Forderung könnte den Menschen verzweifeln und sich abwenden lassen. Trotzdem war ich überzeugt, was immer mich bis hierher gebracht hatte, würde mir auch die Stärke geben, den Weg zu Ende zu gehen. In meinem Tagebuch nannte ich die Erfahrung einen „Türspalt“.
Kapitel Vier
Der Schnee kam früh in diesem Jahr. Nach zwei stürmischen Tagen war ich in der Nacht zu einer großen Stille erwacht – nur der Schnee kann solche Stille bringen. Der Sturm hatte einen Fuß hoch Schnee hinterlassen. Der Wald und die umgebenden Berge waren wie verwandelt, die Landschaft derart anders, als wäre ich nie vorher dort gewesen. Tagelang waren die Straßen zugeschneit, und als der Schnee teilweise geschmolzen war, hingen dicke schwarze Wolken über den Bäumen. Als der Forstaufseher in seinem Wagen angefahren kam, wußte ich, was er sagen würde.
Der Aufseher kam von Zeit zu Zeit vorbei und wir tauschten Tiergeschichten aus. Er erzählte jedes Mal die Geschichte, wie er jemanden „ausbuddeln“ mußte, weil er zu lange geblieben war. Da mehr Schnee zu erwarten war, sollte ich abfahren, bevor die Straßen vereisten und ich für wer weiß wie lange eingeschneit sein würde.
Nachdem ich also mein Zeug gepackt und die restlichen Nüsse in die Höhlungen und Löcher meiner Waldfreunde gestopft hatte, stand ich da und blickte mich ein letztes Mal um. Ich wußte, die besten Monate meines Lebens waren zu Ende, ein Ende, das von Anfang an unvermeidlich gewesen war. Ich würde zwar oft zu diesem Flecken zurückkommen, doch es würde nie mehr so sein wie diesmal. Wie ich schon seit langem wußte, lag die Quintessenz des Lebens nicht in Zufriedenheit oder Sicherheit, sondern in Entfaltung, Wandel und Herausforderung, wobei die äußeren Umstände lediglich die Bedürfnisse jedes Augenblicks im Strom des Lebens widerspiegelten. Was ich unten am Fuße des Berges vorfinden würde, wußte ich nicht, doch war ich sicher, daß nichts mehr jemals den Kurs ändern könnte, zu dem ich in den Bergen gefunden hatte, ein Strömen, das mich weiterführen würde „wohin es will“.
Mein erstes Ziel war ein Campingplatz über dem Meer. So schön es dort auch war, ich schien unfähig, mich an der Umgebung zu erfreuen. Ich bemerkte eine feine Veränderung an dem, was die 3-D Brille jetzt aufnahm. Statt dem Einen, in dem alle Einzelheiten verschmolzen, war da eine unerklärliche Leere, worin sich alles auflöste. Viele Monate lang war „Etwas“ dagewesen, und jetzt war nichts da. Mit der Zeit wurde diese Leere immer eindringlicher und schwerer zu ertragen. Ohne ein „inneres“ Leben oder auch nur die leiseste Regung im Innern war das „Sehen“ zu meinem Leben geworden. Ich war völlig davon abhängig – sonst hatte ich nichts, absolut nichts, um mich zurechtzufinden.
War auch der ständige Anblick der Leere eintönig und schwer zu ertragen, es war nichts im Vergleich zu dem, was mir eines Morgens widerfuhr, als ich den Strand entlangging. Plötzlich wurde ich gewahr, daß alles Leben um mich zum völligen Stillstand gekommen war. Wohin ich auch schaute, war statt Leben ein entsetzliches Nichts, das sich ausbreitete und das Leben in jedem Ding und jedem Anblick weit und breit abwürgte, eine Welt, die in einem tückischen Nichts erstickte, wobei jede verbliebene Regung nur ein letztes Todeszucken war. Der plötzliche Rückzug des Lebens hinterließ eine Szene von Tod, Sterben und Verderben, derart monströs und fürchterlich anzusehen, daß ich mir sagte, niemand kann so etwas erblicken und weiterleben! Mein Körper erstarrte auf der Stelle zu Eis.
Die unmittelbare Reaktion war, den Anblick abzuwehren, die Vision durch eine Erklärung oder Deutung zum Verschwinden zu bringen, mit einem Wort: sie wegzurationalisieren. Wie ich aber eine Abwehrmaßnahme nach der anderen suchte, traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag auf den Kopf, daß ich keine einzige Waffe besaß. In demselben Moment verstand ich dieses Ding, das wir Selbst nennen: es ist die Verteidigungsinstanz im Menschen, die ihn vor dem Anblick des absoluten Nichts, dem Anblick einer leblosen Welt – eines Lebens ohne Gott – schützt. Ohne Selbst ist der Mensch einer solchen Vision, mit der er unmöglich leben kann, wehrlos ausgeliefert.
Als mir klar wurde, daß ich keine einzige Abwehr mehr projizieren konnte, wartete ich auf eine Reaktion, insbesondere auf eine Regung von Furcht. Irgendwie wußte ich, daß, wenn Furcht aufkam, das Selbst mitsamt seinem ganzen Waffenarsenal zum Leben erwachen würde. Es war jetzt deutlich, daß Furcht – die Mutter aller Erfindungen – der Kern war, um den das Selbst sich aufbaute und von der seine Existenz so sehr abhing, daß Selbst und Furcht hier kaum zu unterscheiden waren. Als aber keine Reaktion kam, keine Furcht sich regte, schloß ich, daß das Selbst in mir erstarrt und begraben sei, im vollen Bewußtsein seiner Unbeweglichkeit, seines Todes und seiner völligen Hilflosigkeit. Unversehens war ich von diesem ungeheueren selbstlosen Zustand angelockt und darin eingefangen worden, in einem unumkehrbaren Zustand, denn wenn das Selbst einmal verschwunden ist, kann es nie mehr zurückkommen. In solchen Momenten, umgeben von einem Entsetzen, das ich nicht fühlen und dem ich nicht entkommen konnte, schien ich zu dem grauenvollen Dasein verdammt, in das furchtbare Nichts starren zu müssen, ohne mich irgendwie wehren zu können.
Bis zu diesem Moment hatte ich nicht an das Selbst gedacht oder wohin es vor einem Jahr verschwunden war. Mich beschäftigte weit mehr, was nach seinem Wegfall blieb. Seit seinem Verschwinden hatte ich ein Gefühl grenzenloser Freiheit erfahren – die Freiheit, jenseits vom Selbst dem Einen zu begegnen. Jetzt aber wurde die innere Stille nicht als Freisein vom Selbst empfunden, sondern als gefangenes Selbst, als erstarrtes, regloses Selbst, das durchaus Teil dieser Szene war, Teil dieses entsetzlichen Nichts, das alles Lebendige erstickte. Mein Körper war zu Eis erstarrt – wie konnte ich auch nur einen Moment weiterleben?
Das einzige, das mir scheinbar noch blieb, waren meine Beine, die, obwohl sie sich eisig und reglos anfühlten, immer noch laufen konnten. Schon früher hatte ich herausgefunden, wie ich mich ohne persönlichen Willenseinsatz bewegen konnte – was unmittelbares Handeln ist, ohne zu denken, ohne Selbstbewußtsein oder Willenskraft zu brauchen. Auch diesmal ging es. Ich merkte, daß ich den Strand entlanglief. Doch es war, als würde etwas mit mir laufen, mich drängend, beschwörend, mich zwingend jenseits aller Körperkraft, „Lauf! Lauf wie nie zuvor! Du läufst um dein Leben!“ Und ich glaubte es.
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