Jeremy W. Hayward - Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt

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Das heute vorherrschende naturwissenschaftliche Weltbild lehrt, daß die uns umgebende Natur aus toter Materie besteht. Wir verstehen sie nicht mehr als belebt und beseelt, sondern als eine Anhäufung von Stoffen und chemischen Prozessen, deren Mechanismen wir zu ergründen versuchen, um sie uns zunutze zu machen.
Wir leugnen vielfach, daß sie eine zutiefst lebendige Dimension hat. Und dies, obwohl nicht nur alle Religionen und Naturvölker, sondern auch die moderne evolutionäre Kosmologie von einer ganz anderen Erfahrung ausgehen: einer Welt nämlich, in der Materie und Leben keinen Gegensatz bilden.
Jeremy Hayward, selbst Physiker und Molekularbiologe, zeigt in den «Briefen an Vanessa» seiner Tochter einen Ausweg aus den lebensfeindlichen Beschränkungen unseres materialistischen Weltbildes, indem er, ähnlich wie Jostein Gaarder dies für die Philosophie tat, auf zugängliche und leicht verständliche Weise die neuesten Erkenntnisse der Neurologie, der Kognitionswissenschaften, der Neuen Biologie und der Neuen Physik präsentiert.
Dies ist ein wichtiges und anschauliches Buch in einer Zeit des sich im Umbruch befindenden Wissenschafts- und Werteverständnisses. In spielerischer Form macht es deutlich, daß die Naturwissenschaften heute dabei sind, sich von dem Modell einer «toten Welt» zu verabschieden und zum Verständnis eines bis in die vermeintlich unbelebte Materie hinein von Bewußtsein durchdrungenen Kosmos zurückzufinden.

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Der Bericht von der Wanderung der Mönche findet sich in einem eigentlich der Geographie gewidmeten Manuskript, das aber etliche Dimensionen der Wirklichkeit zu einer einzigen bruchlosen Landschaft verschmilzt. Es fließt auch eine spirituelle Geographie mit ein …, die einfach als ein Teil der terrestrischen Geographie behandelt wird .

Die vielgestaltige Wirklichkeit als Hintergrund für die Reise der Mönche ist eine Art verzauberte Welt, in der die Grenzen zwischen Imagination und äußerer Tatsachenbeschreibung ständig wechseln. Mal werden die beobachtbaren Grenzen von Raum und Zeit anerkannt, mal werden sie ignoriert oder, anders betrachtet, transzendiert. Die ständige Ausweitung und Einengung des Wahrnehmungsfeldes geschieht jedoch so selbstverständlich, daß mittelalterliche Autoren sie gar nicht bemerken und daher auch keinen Anlaß sehen, Unstimmigkeiten zu bereinigen .

• Auch das Universum der australischen Aborigines hat zwei Seiten: die gewöhnliche physikalische Welt, in der man seinen Alltag lebt, und eine zweite Welt, die Traumzeit genannt wird. Sie sehen aber beide Welten als gleichermaßen real an. Die Götter der Aborigines, die auch ihre Ahnen sind, wandern genau jetzt durch das Land und singen Geschichten. Dieses Land, das sonst leer und tot wäre, wird Augenblick für Augenblick durch das Erzählen und Wiedererzählen der Geschichten zum Leben erweckt. Die Geschichten lassen die Berge und Täler und Felsen und Tümpel entstehen. Die Songlines eines Ahnen, auch Traumpfad genannt, sind der Weg, den er bei der Erschaffung des Landes geht.

Für traditionelle Aborigines ist es wichtig, die Regeln des Träumens zu erlernen und nach ihnen zu leben. Sie werden nach und nach in immer tiefere Schichten der Deutung ihrer Lieder und Geschichten eingeführt. Und je mehr sie lernen, desto mehr vermögen sie dem Land selbst anzusehen. Das Land selbst ist ihr Lehrbuch. In den Geschichten des Landes verbirgt sich alles, was man über die Dimensionen des Daseins wissen muß. Die Geheimnisse des Landes enthalten alles Wissenswerte.

Die Lieder und Traumpfade sind deshalb so wichtig, weil sie die Wirklichkeit nicht nur beschreiben, sondern gleichzeitig die Kräfte sind, die diese Wirklichkeit in Gang halten. Sie sind die kosmischen Rhythmen und Melodien, die der alltäglichen Welt ihre Gestalt geben. Sie sind nicht von Menschen komponiert, denn dann hätten sie nicht die Kraft, die äußere Welt zusammenzuhalten und mit der Traumzeit zu verknüpfen. Die Lieder kommen von den Ahnen. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und durch Träume ständig erneuert. Wenn ein Aborigine einen Traumpfad geht und das dazugehörige Lied singt, wird er ein Teil jenes Ahnen und damit zum Mitschöpfer des Landes. Ein Navajo würde vielleicht sagen: »Er geht in ho’zho.«

Für viele traditionelle Völker lebt das Land auf diese Weise, zugleich enthält es die Weisheit der Ahnen. Der als Cree-Indianer geborene Autor und Universitätsprofessor Stanley Wilson berichtet von einem Erlebnis, das er während einer Konferenz in Georgia hatte. Er stand auf dem Campus und unterhielt sich mit seiner Frau Peggy auf Cree, als plötzlich ein noch nie erlebtes Hochgefühl über ihn kam, gefolgt von einer furchtbaren Depression. Als er später einen der Ältesten seines Stammes zu diesem Erlebnis befragte, erzählte dieser ihm, das Land bewahre uralte Erinnerungen an die Vorfahren, und diese Erinnerungen seien auch in den Zellen seiner eigenen Knochen gespeichert. Sie seien durch das Betreten dieses Landes wachgerufen worden.

Um diese Geschichte verstehen zu können, mußt Du wissen, daß die Universität, an der die Konferenz stattfand, auf dem »Pfad der Tränen« lag – auf jenem Weg, den die Ureinwohner Amerikas zu Tausenden gehen mußten, als man sie aus ihrer angestammten Heimat in Georgia vertrieb, um sie in Reservaten in Oklahoma wieder anzusiedeln. Unzählige waren auf diesem Weg gestorben. Wilsons Ahnen gaben zuerst ihrer Freude darüber Ausdruck, daß sie jemanden Cree sprechen hörten, und erzählten ihm dann vom Kummer des Landes.

• Welche Bedeutung könnten diese Geschichten für uns haben, Vanessa? Existieren Götter, Engel, Feen, Geister, Heilige Leute, Ahnen, Kami und Dralas wirklich? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Sie existieren wohl nicht als gänzlich eigenständige Wesen. Welche Form sie annehmen, ist eindeutig durch die jeweilige Kultur bestimmt. Aber sie sind auch nicht einfach subjektive Einbildungen, nicht bloß »in unseren Köpfen«. Was ich damit meine, wird hoffentlich im weiteren Verlauf klar werden, wenn wir die Natur der Erfahrung untersuchen und der Frage nachgehen, wie unsere sogenannte reale Welt zustande kommt.

Es wird sich dann zeigen, daß wir dies auch von allem sagen können, was unserer Meinung nach in unserer Welt existiert, von Bäumen, Steinen, Vögeln, unserem Hund Sernyi, von Mama und mir: Nichts davon ist im Grunde von Dir getrennt, und nichts davon ist lediglich Deine subjektive Imagination. Mit Dralas und dergleichen ist das nicht anders. Und weil wir nicht grundsätzlich von ihnen getrennt sind, können wir Kontakt zu ihnen aufnehmen und ihre Energie in unser Leben herüberziehen. Und weil sie nicht einfach »nur in unserem Kopf sind«, können sie uns Kraft geben und uns helfen.

Bei den Völkern, von denen ich Dir in diesem Brief erzählt habe, und darüber hinaus bei den meisten Naturvölkern der Erde, finden wir ein gemeinsames Thema: Die Welt ist lebendig, von lebendiger Energie, Mitgefühl und Bewußtsein durchdrungen. Und alles, was wir in unserer Welt sehen, hören und berühren, hat teil an diesem mitfühlenden, lebendigen Bewußtsein.

Wir können sagen, daß Naturvölker mit der Seele der Welt verbunden sind – und damit ist nicht die Seele als ein besonderes »Ding« gemeint, das wir alle angeblich haben. Der irische Dichter Thomas Moore schreibt, daß die Seele »kein Ding ist, sondern eine Qualität oder Dimension der Erfahrung unserer selbst und des Lebens«. Das ist eine Qualität, die in allem ist, wie der Heilige Wind der Navajo. Ein Pulsieren, eine Schwingung, so wie das Herz bebt, wenn wir etwas Schönes oder Häßliches sehen. Seele meint eine nicht zu benennende Tiefe des Fühlens: mit Herz und Geist allen Dingen zugetan sein und auf sie eingehen. Und darin liegt zugleich eine Sehnsucht, uns mit den Dingen zu vereinigen, die Sehnsucht nach dem teilnehmenden Bewußtsein, das es im Mittelalter gab. So nämlich erkennen wir das Wesen der Dinge, wenn die Seele in uns im Einklang ist mit der Seele der Dinge.

Lebendige, mitfühlende, energiegeladene Bewußtheit – das ist der gemeinsame Nenner aller Überlieferungen, die alle auf ihre je eigene Weise von unsichtbaren, aber erfahrbaren Wesen sprechen. Die Geschichten erzählen auch, wie die Menschen mit den lebendigen Mustern dieser Bewußtheit kommunizieren oder tanzen. Ich bin in diesem Brief besonders auf die mittelalterliche Tradition eingegangen, weil sie uns besonders nahe steht und auch in unserer Zeit gleich unter der Oberfläche der Modernität zu finden ist. Vergessen wir nicht, daß alle diese Wesen, auch die Feen oder Engel des Mittelalters, ganz und gar nicht die netten und harmlosen Gestalten sind, zu denen sie in neuerer Zeit umgedeutet wurden. Sie besaßen (ich sollte wohl sagen besitzen) gewaltige Macht. Wir müssen also nicht unbedingt fremde Länder und Völker besuchen, um die Kraft und Heiligkeit der natürlichen Welt wiederzufinden. Wir müssen nur hier, wo wir sind, unsere Augen, unseren Geist und unser Herz öffnen.

3. Brief

Die Geschichte von der toten Welt

Liebe Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt - изображение 8

Liebe Vanessa,

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