Jeremy W. Hayward - Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt

Здесь есть возможность читать онлайн «Jeremy W. Hayward - Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das heute vorherrschende naturwissenschaftliche Weltbild lehrt, daß die uns umgebende Natur aus toter Materie besteht. Wir verstehen sie nicht mehr als belebt und beseelt, sondern als eine Anhäufung von Stoffen und chemischen Prozessen, deren Mechanismen wir zu ergründen versuchen, um sie uns zunutze zu machen.
Wir leugnen vielfach, daß sie eine zutiefst lebendige Dimension hat. Und dies, obwohl nicht nur alle Religionen und Naturvölker, sondern auch die moderne evolutionäre Kosmologie von einer ganz anderen Erfahrung ausgehen: einer Welt nämlich, in der Materie und Leben keinen Gegensatz bilden.
Jeremy Hayward, selbst Physiker und Molekularbiologe, zeigt in den «Briefen an Vanessa» seiner Tochter einen Ausweg aus den lebensfeindlichen Beschränkungen unseres materialistischen Weltbildes, indem er, ähnlich wie Jostein Gaarder dies für die Philosophie tat, auf zugängliche und leicht verständliche Weise die neuesten Erkenntnisse der Neurologie, der Kognitionswissenschaften, der Neuen Biologie und der Neuen Physik präsentiert.
Dies ist ein wichtiges und anschauliches Buch in einer Zeit des sich im Umbruch befindenden Wissenschafts- und Werteverständnisses. In spielerischer Form macht es deutlich, daß die Naturwissenschaften heute dabei sind, sich von dem Modell einer «toten Welt» zu verabschieden und zum Verständnis eines bis in die vermeintlich unbelebte Materie hinein von Bewußtsein durchdrungenen Kosmos zurückzufinden.

Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Descartes’ Philosophie gelang es tatsächlich, einen Keil zwischen Bewußtsein und Gefühl einerseits und die stoffliche Welt andererseits zu treiben. Ein weiterer großer Schritt zur Eliminierung der verzauberten Welt aus unserer Erfahrung wurde dann mit der Verdrängung der Erde aus dem Zentrum des menschlichen Universums getan. Sehen wir uns einmal an, wie das vor sich ging.

Das mittelalterliche Weltbild begann im Jahr 1543 brüchig zu werden, als Kopernikus, ein nicht gerade um Aufsehen bemühter Mönch, ein Buch veröffentlichte, in dem erstmals von der Bewegung der Erde um die Sonne die Rede war. Kopernikus war auf diesen Gedanken gekommen, weil es die Berechnung der Planetenpositionen vereinfachte. Es war ihm nicht daran gelegen, gegen die Kirche aufzutreten, und so machte er in seinem Buch auch klar, daß er an eine Bewegung der Erde eigentlich nicht glaube .

Doch dann kam Galilei, ein eher kämpferischer, charismatischer und couragierter Typ. Er hatte von einem kürzlich in Holland entwickelten Instrument gehört, das »Kijker« (»Gucker«) genannt wurde und das entfernte Dinge vergrößern konnte: das Fernrohr. Er baute sich selbst solch ein Fernrohr und betrachtete mit ihm den Mond. Verwundert stellte er fest, daß der Mond voller Krater ist. Dann sah er sich Jupiter an und entdeckte kleine Planeten, die ihn umkreisten, die Monde. Das zeigte, daß die Sphären jenseits des Mondes und der Mond selbst keineswegs so vollkommen sein konnten, wie sie nach der Kosmologie Thomas von Aquins sein mußten.

Er rief alle seine Kollegen zusammen und sagte zu ihnen: »Schaut durch mein Fernglas; ihr werdet sehen, daß der Mond keine vollkommene Kugel ist und der Jupiter Monde hat.« Manche erwiderten: »Wir brauchen nicht zu schauen. Wir wissen, daß der Mond vollkommen ist und keine Krater haben kann.« Andere blickten durch das Fernrohr, weigerten sich aber, das, was sie sahen, als Krater zu deuten, und sagten, das Instrument sei schadhaft. Galilei kam schließlich auf Veranlassung der Kirche in den Kerker, weil er gesagt hatte, die Erde bewege sich und der Mond und die Planeten seien unvollkommen.

Die Ironie dieser Geschichte liegt darin, daß moderne Wissenschaftler sich gern auf Galilei berufen, dabei aber vielfach genauso engstirnig sind, wie es dessen Kollegen waren, als das Weltbild, auf das sie sich geeinigt hatten, in Frage gestellt wurde. Wenn man heutige Wissenschaftler auf Phänomene hinweist, die in ihrem auf Übereinkunft beruhenden Weltbild – dem Weltbild der »modernen« Naturwissenschaft – keinen Platz finden, dann sagen auch sie: »Das brauchen wir uns gar nicht anzusehen, denn wir wissen, daß es nicht sein kann.« Man wirft die Leute nicht mehr ins Gefängnis, wenn sie sich gegen die heutigen Autoritäten, die Priester der Wissenschaft, stellen, aber manch einer ist in der Psychiatrie verschwunden oder sonstwie mundtot gemacht worden, und das läuft auf dasselbe hinaus.

Wie dem auch sei, als Galilei die Menschen schließlich davon überzeugt hatte, daß Thomas von Aquins Erklärung der Bewegungen am Himmel falsch war, mußten sie eine neue Erklärung finden. Und siehe da, der berühmte Isaac Newton konnte mit einer aufwarten. Der Mond braucht keine Engel, die ihn um die Erde schieben, sagte er. Wäre er aber ganz auf sich gestellt, ohne Anschub und bremsende Reibung, so würde er sich in gerader Linie von der Erde weg ins All bewegen. Also muß es da eine Kraft geben, die ihn auf seiner Bahn um die Erde hält.

Sein Geniestreich bestand in der Überlegung, daß diese Kraft, die den Mond zur Erde hinzieht, die gleiche sein muß, die einen Apfel oder jeden anderen Gegenstand zur Erde hinzieht. Er nannte die Kraft gravity, »Schwerkraft«. Dann schloß er weiter, daß die Bahn der Planeten um die Sonne berechenbar sei, wenn auch sie durch diese Anziehungskraft, die Schwerkraft, in Sonnennähe gehalten werden. Engel als Planetenschieber? Brauchen wir nicht.

Mit der Entdeckung der Schwerkraft kam ein regelrechtes Fieber auf, weitere »Gesetze der Natur« zu entdecken. Es fiel auch auf, daß Newton bei der Erklärung der Planetenbewegungen ganz ohne Rückgriff auf Geist, Gefühl oder Seele ausgekommen war. Fortan suchte man nach Gesetzen, die alles Weitere, auch das menschliche Verhalten, ebenso erklären konnten.

Schließlich verloren die Menschen nicht nur den Glauben an planetenschiebende Engel, sondern den Glauben an Geister, Korrespondenzen, Resonanzen überhaupt. Und da man an dergleichen nicht mehr glaubte, sah man es auch nicht mehr.

Aus »Wie oben, so auch unten« wurde »Oben ist oben und unten ist unten, und für immer seien sie getrennt«. Und da es bei all dem um Herrschaft ging und das »oben« dabei nur störend wirken konnte, wurde aller Glaube an Höheres schließlich zum »Aberglauben« erklärt. Und Du weißt ja, was »Aberglaube« im heutigen Sprachgebrauch bedeutet: Unsinn.

Newton selbst betrachtete seine Erklärung der Planetenbewegungen eher als Nebensache und widmete sich anschließend bis zu seinem Lebensende der Alchimie – das wird in den Lehrbüchern nicht gerade häufig erwähnt. Er hielt die Alchimie für soviel wichtiger als seine Gravitationstheorie, daß er keines seiner alchimistischen Werke veröffentlichte; er fand, sie seien zu gefährlich für die Öffentlichkeit (das heißt die lesende Öffentlichkeit, und das waren damals nicht sehr viele). Der Veröffentlichung seines Werkes über die Schwerkraft stimmte er dagegen zu, da er es für weniger bedeutend und weniger gefährlich hielt.

Interessanterweise entstand ungefähr in dieser Zeit auch der Begriff des Wahnsinns: Wahnsinn ist das Sehen von Entsprechungen, die nach allgemeiner Auffassung nicht existieren. Wer wahnsinnig ist, hat »den Verstand verloren«, und dieser treibt sich dann irgendwo außerhalb herum, reicht über die Grenze des Körpers hinaus bis zu den Dingen hin, so daß keine Trennung mehr besteht. In anderen Kulturen gab und gibt es einen sehr sinnvollen Platz für das, was wir Wahnsinn nennen. Seltsames Verhalten, »Halluzinationen«, werden häufig als ein Zeichen der sich entwickelnden spirituellen und schamanischen Kraft betrachtet. Aber in der Zeit, von der wir gerade sprechen, ging es nur darum, sich eine bequeme Deutung unkonventioneller Verhaltensweisen zurechtzulegen, damit man Visionäre oder Stimmen hörende Menschen einsperren konnte – diejenigen also, deren Erfahrung nicht in die neue pragmatische und herrschaftsorientierte Philosophie hineinpaßte. Auch Newton sagen einige Wissenschaftshistoriker nach, er sei gegen Ende seines Lebens wahnsinnig geworden oder seine Nerven hätten versagt. Und warum meinen sie das? Weil ihm das Studium der Alchimie wichtiger als alles andere war.

• In diesem Brief, Vanessa, ging es mir darum zu zeigen, wie eine Handvoll Europäer, jeder für sich und doch gemeinsam, ein Denken vorantrieben, das Geist, Bewußtsein und Gefühl aus dem Universum verbannte. Das ist nun unser Universum geworden, die moderne Welt. Die Verbannung des Geistes aus der Welt hatte nur zum geringsten Teil direkte wissenschaftliche Beobachtung zur Grundlage. Die Kirche war in dieser Zeit immer noch fast allmächtig – nach wie vor konnte man für ketzerische Ansichten auf der Folterbank oder dem Scheiterhaufen landen. Die Naturwissenschaftler waren fein heraus, denn sie bestritten Geist und Seele ja nicht, sondern hatten ihnen lediglich einen Platz außerhalb der Natur zugewiesen und konnten sich jetzt über diese entseelte Natur hermachen, ohne den Zorn der Kirche fürchten zu müssen.

Kaum zu glauben, wie die radikalen Ideen einiger weniger ganze Kulturen verändern können, wie diese Ideen das widerspiegeln und aussprechen, was untergründig eigentlich schon in Gang ist und dann auch in das Denken der breiten Masse einfließt. Natürlich ließe sich diese Geschichte viel komplexer erzählen, mit mehr Darstellern und Nebenhandlungen. Aber ich habe Dir die wichtigsten Handlungsstränge dargestellt. Und wenn wir sie verknüpfen beziehungsweise in ihrer Verknüpfung sehen, haben wir die Saat der modernen Welt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt»

Обсуждение, отзывы о книге «Liebe, Wissenschaft und die Wiederverzauberung der Welt» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x