Kapitel 20betrachtet die Rolle des Humors im Umgang mit dem Kritiker. Je mehr Leichtigkeit Sie in Ihr Verhältnis zu ihm bringen, umso einfacher ist er zu handhaben, und umso mehr Lebensfreude werden Sie empfinden.
Oft ist unsere Sicht (und die unseres Kritikers) auf die Welt und uns selbst verzerrt. Indem wir diese Sicht hinterfragen, können wir die Herrschaft des Kritikers über uns schwächen. In Kapitel 21werden Sie lernen, wie wir die Perspektiven und Grundannahmen unseres urteilenden Verstandes in Frage stellen.
Kapitel 22konzentriert sich auf das, was geschieht, wenn Sie die hier vorgestellten Strategien erfolgreich umgesetzt haben und sich nicht mehr um die Urteile kümmern, die der Kritiker Ihnen an den Kopf schleudert. Wenn Sie sich den neuen Denkmodus zu eigen machen, spielt es keine Rolle mehr, ob der Kritiker gerade aktiv ist oder nicht, weil Sie dann gegen ihn immun sind.
Teil IV: Die Kraft der Liebe
Es gibt viele Wege, um mit den negativen Kräften des Geistes und des Verstandes umzugehen. Aber die Liebe ist die mächtigste Kraft, die wir zur Verfügung haben, und sie ist bei jeder tiefergehenden Arbeit mit dem urteilenden Denken notwendig. Teil IVlädt Sie in die Domäne des Herzens ein.
In Kapitel 23werden Sie herausfinden, wie Sie sich mit sich selbst anfreunden können, auch mit dem furchtsamen, kritischen Teil Ihres Geistes, der über Sie urteilt. Hier lernen Sie, wie Sie Ihr eigener Verbündeter und stärkster Unterstützer werden.
Der erste Schritt, sich die Kraft der Liebe nutzbar zu machen, besteht darin, dass wir uns unserer Verletzbarkeit gegenüber öffnen, sie zulassen. Kapitel 24beleuchtet, welche zentrale Rolle die Verletzbarkeit beim Umgang mit dem Kritiker spielt.
Die transformative Praxis der Güte im Umgang mit sich selbst ist das Thema in Kapitel 25. Zu sich selbst gut zu sein legt den Grundstein für neue neuronale Verbindungspfade, die dazu führen, dass wir uns selbst mit Respekt und Anteilnahme behandeln.
Kapitel 26erklärt, wieso Mitgefühl es uns möglich macht, auf den Schmerz und die Selbsturteile einzugehen, und zwar mit Güte und Anteilnahme, und zeigt, wie es uns zu Stärke verhilft und wie man gesunde Grenzen steckt, wo Schaden droht.
In Kapitel 27werden Sie lernen, wie man die starke Kraft der Selbstvergebung entwickelt, die von der Tyrannei einer Selbstkritik befreit, die sich auf vergangenes Handeln bezieht. Mithilfe der Selbstvergebung können wir im Leben weiter voranschreiten, statt in den Urteilen der Vergangenheit steckenzubleiben.
Teil V: Jenseits des Kritikers
Teil Vkonzentriert sich auf ein Leben jenseits des Kritikers und damit auf den Frieden, den wir erlangen können, wenn wir seinen negativen Einfluss hinter uns lassen. In diesem Teil des Buches lernen Sie, wie Sie für den Rest Ihres Lebens ein Gefühl des Wohlbefindens kultivieren.
Kapitel 28behandelt, wie wir unsere Aufmerksamkeit auf das Gute richten. Das ist eines der größten Gegenmittel zum Kritiker. Es ist das Gegenteil der Negativhaltung des Kritikers und hilft zu einer gesünderen, positiveren Orientierung im Leben.
Kapitel 29erklärt, wie wir eine Haltung der heiteren Gelassenheit einnehmen und mit ihr auf andere zugehen, anstatt sie durch die Linse der Kritik zu beäugen.
Kapitel 30beschreibt, wie das Leben aussieht und sich anfühlt und welche Horizonte sich öffnen, wenn wir dem erdrückenden Bann des Kritikers entkommen sind.
In Kapitel 31finden Sie schließlich einen Überblick über die Haupttechniken, mit denen wir uns von der Selbstverurteilung befreien können. Die Entwicklung solcher Fähigkeiten, Verhaltensmuster und Einsichten verhilft Ihnen zu einem erfüllteren Leben, in dem Glück und Wohlbefinden nicht nur flüchtige Zustände sind, sondern eine ständige Bleibe haben.
Quellen: Der „Werkzeugkoffer“ enthält zusätzliche Strategien, mit denen wir uns wirksam von den Urteilen des inneren Kritikers befreien und ihren Einfluss auf unser Leben verringern können. Erwerben können Sie diese Fertigkeiten in kürzester Zeit, doch sie sind so hilfreich, dass sie sich ein Leben lang anwenden lassen!
TEIL I
DER KRITIKER:
DAS GESAMTBILD
KAPITEL EINS
WANDEL IST MÖGLICH
Neuroplastizität und die Kraft der Wahl
Was unser Leben bestimmt, ist nicht das, was wir mit dem Mund sagen; vielmehr hat das, was wir uns selbst einflüstern, die größte Kraft.
ROBERT T. KIYOSAKI
Als mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass man sein Denken verändern kann, haute mich das um. Und ich meine nicht einfach, dass man seine Einstellung zu einer bestimmten Sache ändert, sondern ich rede von einem radikalen Wandel der ganzen Art und Weise, wie man denkt und fühlt. Man kann tatsächlich den eigenen Geist umstrukturieren.
Vor einer Weile fielen mir die Tagebücher meiner Jugend in die Hände; sie lasen sich wie ein Monolog der Verzweiflung. Das machte mich seltsam traurig und mitfühlend dem Teenager gegenüber, der so in den negativen Strudeln seines Denkens gefangen gewesen war. Er hatte nicht gewusst, dass eine Veränderung möglich ist und sich in Negativität und Zynismus verloren. Ihm war nicht klar, dass sein Schmerz der Beginn seiner Suche nach Antworten sein würde, nach Hilfsmitteln und Techniken, die ihn aus diesem Jammertal herausführen könnten.
Zum Glück für ihn – für mich – stolperte ich über die pragmatische Praxis der Achtsamkeitsmeditation. Sie war ein Ausweg. Kein leichter oder schneller Weg, aber immerhin ein Weg durch den gefährlichen Dschungel meiner Innenwelt.
Achtsamkeitspraktiken haben, obwohl es sie schon seit tausenden von Jahren gibt, ihre Wurzel in einem Prinzip, das erst kürzlich durch die Neurowissenschaft entdeckt wurde – in der Neuroplastizität; der Fähigkeit des Gehirns zu Veränderung und Wachstum abhängig davon, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt und wie sie gebündelt wird. Das ist eine gute Nachricht für die menschliche Entwicklung: Unser Gehirn ist keine unveränderliche Maschine. Im Gegenteil, es ist dynamisch, mitschwingend, wandlungs- und wachstumsfähig und kann gesunde Verhaltensweisen entwickeln, die unser Glücklichsein fördern.
In jenen qualvollen Jahren damals als Teenager hatte ich keine Ahnung, dass ich eine Wahl hatte. Dass die Programmierung, die ich geerbt und erlernt hatte, eben nur das war: eine Programmierung. Ich wusste noch nicht, dass ich die Codierung umschreiben konnte. Der Umstand, dass ich mich in mein eigenes Gehirn „einhacken“ konnte, grenzte für mich an ein Wunder.
Was uns dazu befähigt, ist Achtsamkeit, das Seiner-Selbst-Gewahrsein, das uns hilft, die inneren Vorgänge unseres Verstandes, unsere Programmierung, zu verstehen. Mit Achtsamkeit haben wir die Wahl, besonders da, wo es um mentale Gewohnheits- und Entscheidungsmuster geht.
Es war die Praxis der Achtsamkeit, durch die mir die tyrannische Selbstzensur, die mein Leben so elend machte, bewusst wurde. Aus einer neu gefundenen Perspektive konnte ich sehen, wie hart ich mit mir selbst umging. Ich erkannte, welche unmöglich hohen Ansprüche ich an mein Leben stellte. Und ich sah auch, wie diese „Fehlersuch-Haltung“ nicht nur mir selbst galt. Auch meine Mitmenschen betrachtete ich unter diesem negativen Mikroskop. Daher war ich als junger Mann für meine Umgebung natürlich ziemlich unerträglich! Ich war ein Idealist, aber mit meinem mentalen Schwert erschlug ich jeden, der meinen unmöglich hohen Maßstäben und Erwartungen nicht gerecht wurde. Das war nicht lustig, weder für mich noch für meine Umgebung. (Ich bitte meine Familie noch immer um Entschuldigung, dass ich ihnen das zugemutet habe.)
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