Nationalsozialismus und Holocaust – Materialien, Zeitzeugen und Orte der Erinnerung in der schulischen Bildung

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_erinnern.at_ ist das Institut für Holocaust Education des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). Gegründet im Jahr 2000, fördert _erinnern.at_ den Transfer von historischem und methodisch-didaktischem Wissen über die Gewaltverbrechen des Nationalsozialismus sowie die Reflexion ihrer Bedeutung für die Gegenwart. In allen Bundesländern, bundesweit und in internationalen Kooperationen bietet _erinnern.at_ Fortbildungen an und entwickelt Unterrichtsmaterialien. Jährlich erreicht _erinnern.at_ mehr als 800 Lehrpersonen durch Fortbildungen und organisiert gemeinsam mit Yad Vashem Seminare in Israel. Das Institut ist zudem in zahlreichen internationalen Projekten involviert und Teil der österreichischen Delegation zur International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
Zum 20. Jahrestag der Gründung von _erinnern.at_ stellen Mitarbeitende und Kooperationspartner grundsätzliche Überlegungen und Vermittlungsansätze zu einer Vielzahl von Themenbereichen aus der Arbeit von _erinnern.at_ vor: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Klassenzimmer und medial vermittelt, Antisemitismus und Antiziganismus, historische Orte und der virtuelle Raum, Schulbücher und Neue Medien, Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust als Unterrichtsgegenstand und als persönliche Herausforderung.

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App „Fliehen vor dem Holocaust“

Die Web-App „Fliehen vor dem Holocaust“ wurde gemeinsam vom Verein _erinnern.at_ in Bregenz (VEA), der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn (FHV) und dem Institut für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der Pädagogischen Hochschule Luzern (PHLU) für den Unterricht, aber auch zur freien Nutzung, konzipiert und entwickelt. 4

Nach dem Download der App aus dem Internet startet ein Trailer, der mit der Aussage „In manchen Räumen begegnet man Erinnerungen“ beginnt. Eine Jugendliche tritt in ein zuerst leeres Zimmer und entdeckt dann fünf Schwarz-Weiß-Fotografien junger Menschen. Sie nimmt eine dieser Fotografien von der Wand, worauf die darauf abgebildete Frau zu sprechen beginnt und von der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland erzählt, wie sie dabei von ihren Eltern getrennt wurde und sie nie mehr sah. Es zeigt sich gegen Schluss des Trailers, dass die Geschichte der Frau, Sophie Haber, eine von fünf Geschichten ist, die in der App erzählt werden.

Auf dem Bildschirm werden danach die fünf Menschen kurz vorgestellt. Die Nutzerinnen und Nutzer, meist Schülerinnen und Schüler, erfahren durch Anklicken der Porträtaufnahmen den Namen der Person sowie eine Kürzestzusammenfassung der Geschichte, zum Beispiel: „Eva Koralnik, geb. 1936, flieht als Achtjährige aus Budapest in die Schweiz“. Nachdem man sich für einen Menschen und eine Geschichte entschieden hat, startet ein rund 20-minütiges Video. Es handelt sich um ein geschnittenes Zeitzeugeninterview, das in diesem Fall Eva Koralnik in Porträtaufnahme zeigt, während sie ihre Lebensgeschichte erzählt. Am Schluss des Videos werden den Schülerinnen und Schülern vier Aspekte präsentiert, von denen sie zwei für die Weiterarbeit auswählen können, z. B. „Leben in Budapest“ und „Lebensretter Harald Feller“.

Jetzt folgen zu den gewählten Aspekten eine Reihe von Aufgaben, welche die Jugendlichen kognitiv aktivieren und sie zu einer intensiven Begegnung mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie dem Thema anregen. Sie müssen Kurzantworten schreiben, Zitate auswählen, Eindrücke festhalten, in Multiple-Choice-Fragen korrekte Antworten ankreuzen, Satzanfänge ergänzen, aus Textbausteinen einen Text zusammenfügen und selbst kurze Texte schreiben. Durch einen Epochenwechsel beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler gegen Schluss des rund 45-minütigen Studiums des Themas „Fliehen vor dem Holocaust“ schließlich auch mit dem Phänomen „Flucht“ in unserer heutigen Zeit.

Standbild aus dem Trailer zur App Fliehen vor dem Holocaust Meine Begegnung - фото 3

Standbild aus dem Trailer zur App „Fliehen vor dem Holocaust. Meine Begegnung mit Geflüchteten“. Der Trailer findet sich auf https://vimeo.com/251810470(aufgerufen am 31.10.2020). Mit der App werden die Geschichten von fünf Menschen erzählt, die vor den Nazis flüchten mussten. Die Nutzerinnen und Nutzer können die Geschichte auswählen, die sie am meisten interessiert oder betrifft.

Diejenigen Materialien aus der App, mit welchen sich die Schülerinnen und Schüler beschäftigen, sowie ihre formulierten Überlegungen, werden in einem individuellen Album im PDF-Format mit dem Titel „Mein Zeitzeugnis“ gesammelt. Die Jugendlichen mailen dieses „Zeitzeugnis“ an Personen ihrer Wahl, in schulischen Zusammenhängen auch an die Lehrperson, und sie selbst erhalten ihre Arbeit ebenfalls zugeschickt, um damit weiter zu studieren oder sie allenfalls ins Portfolio abzulegen. Weil die Schülerinnen und Schüler selbst ein Dokument herstellen und eine Geschichte – ihr eigenes Zeitzeugnis – erzählen, wird wirkungsvolles historisches Lernen ermöglicht.

Vier Kernideen leiteten die Entwicklungsarbeit:

1. Im Zentrum der App stehen videografierte Zeitzeugeninterviews mit Menschen, die über ihre Erlebnisse berichten. Schülerinnen und Schüler sollen diesen Fliehenden begegnen, ihre Namen kennen, ihre Gesichter sehen, ihre Geschichten hören und verstehen.

2. Die App ist ein variables Lehrangebot für die schulische Vermittlung. Für den Einsatz der App bieten sich drei Unterrichtsmöglichkeiten an: Einzel- oder Kleingruppenarbeiten im Klassenzimmer am je eigenen Gerät; Präsentation via Beamer oder interaktivem Whiteboard durch die Lehrperson; oder die Lernenden nutzen die App zu Hause und die von ihnen erstellten Alben werden danach im Klassenzimmer verglichen und diskutiert.

3. Die Lernenden werden durch einen vollständigen Prozess historischen Lernens – von der Wahrnehmung über die Erschließung und Interpretation zur Orientierung (Gautschi, 2015, S. 51) – zum Erzählen gebracht: Während der Arbeit mit der App erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Album, in dem sie Materialien sammeln, ordnen und kommentieren. Diese Dokumentation wird in einem PDF-File zusammengestellt und gespeichert.

4. Schließlich sollen die Jugendlichen zu den ausgewählten Menschen einen direkten Bezug herstellen können, sei es, weil die Geschichten in ihrer Lebenswelt spielen, sei es, weil große Fragen der Jugendlichen wie Liebe, Vertrauen, Schule, Familie oder Freizeit thematisiert werden.

Die App fordert und fördert also die Jugendlichen in drei Dimensionen: im Umgang mit Geschichte, mit Gesellschaft und mit sich selbst.

Die Schülerinnen und Schüler begegnen der Lebensgeschichte eines Menschen und erzählen diese Geschichte weiter (Narrativität). Sie bearbeiten einen Zeitstrahl (Temporalität) und achten auf Kontinuität und Veränderungen (Historizität). Die Zuverlässigkeit von Zeitzeugen-Erzählungen wird thematisiert (Faktizität/Fiktionalität), und die Jugendlichen beschäftigen sich mit den Erinnerungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie mit referierter Geschichte, z. B. zu den Geschehnissen in Budapest. Dank der unterschiedlichen Geschichten der fünf porträtierten Menschen entsteht Multiperspektivität, in Teilen auch Kontroversität.

Die in der App erzählten Geschichten spiegeln Schlüsselprobleme der gegenwärtigen Gesellschaft, z. B. Flucht und Krieg; es geht um gesellschaftliche Grundbedürfnisse sowie um Inklusion und Exklusion. Schließlich berühren die Geschichten die Identitäten der Schülerinnen und Schüler und erlauben auch die Begegnung mit anderen. Durch die Filme und die Aufgaben ergeben sich Angebote für die Immersion und die Reflexion, für Emotion und Kognition. Moralische Fragen spielen in der App eine zentrale Rolle, auch weil Fragen der je eigenen Lebenswelt gestellt werden.

Empfehlungen für künftige Inszenierungen für das Lehren und Lernen über den Holocaust

Historische Bildung kann auch in Zukunft als orientierender Kompass im schulischen Umgang mit dem Thema Holocaust dienen. Wie oben erläutert bedeutet dies, dass bei Inszenierungen drei Zieldimensionen spezifisch in den Blick genommen werden: die Förderung von Jugendlichen im Umgang (a) mit Geschichte, (b) mit Gesellschaft und (c) mit sich selber.

Hinsichtlich des Umgangs mit Geschichte muss für die Thematisierung des Holocausts alters- und kulturspezifisch festgelegt werden, welches die gesellschaft-lich relevanten Basisnarrative und welches die einschlägigen Begriffe und Konzepte sind, die es zu vermitteln gilt. Nach wie vor ist sowohl in der Geschichts-wissenschaft als auch in der Geschichtsdidaktik eine Scheu vorhanden, erforderliches deklaratives Wissen festzulegen, was sich insbesondere in den neuen kompetenzorientierten Lehrplänen zeigt. Interessierte Laien und die Politik zeigen hier weniger Zurückhaltung und formulieren Gewissheiten, kulturelle Bestätigungen und geschichtliche Verläufe, die es zu wissen gilt. Allfälliges Nicht-Wissen wird sowohl durch Medien, aber auch durch die Wissenschaften sofort sanktioniert. So sorgte eine Werbung für die Begrenzungsinitiative 5 der Zürcher SVP 6 im Juli 2020 für große Empörung. Die Partei behauptete in ihrem Inserat, dass bei einem Nein zur Begrenzungsinitiative die Schweiz weiter zubetoniert werde, und sie veranschaulichte das Zubetonieren mit einem Bild, welches Stelen des Holocaust-Mahnmals in Berlin zeigte (NZZ, 24.7.2020). Offenbar hatte bei der Abfassung der Werbung niemand das Holocaust-Mahnmal erkannt, und so blamierte und disqualifizierte sich die Partei mit diesem Nicht-Wissen vor der breiten Öffentlichkeit. Die Begrenzungsinitiative wurde abgelehnt.

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