Helmut Konrad - Meine Gedanken zur Zeit

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Mit der Sendereihe «Gedanken zur Zeit» im ORF Radio Steiermark begeistert der Grazer Zeithistoriker Helmut Konrad seit vielen Jahren seine Hörerinnen und Hörer. Eine Auswahl seiner Sendungen aus den Jahren 2008–2016 kommt nun nach Themen geordnet und in gedruckter Form heraus. Nicht nur seine kritische Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit und den Veränderungen in der Gesellschaft, sondern vor allem seine Liebe zum Kochen, zum Kaiser-Josef-Platz und zum Fußball sind es, was seine Hörerinnen und Leserinnen bzw. Hörer und Leser an ihm schätzen.

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Sicher, es wird unter den Menschen, die jetzt zu uns strömen, einige geben, die keinen echten Asylgrund haben. Aber die meisten sind wohl real physisch bedroht, wenn man sie zurückschickt. Wenn man sich, wie bei der von uns betreuten Flüchtlingsfamilie vorstellt, dass der Mann aus der syrischen Armee desertiert ist, weil er nicht auf Landsleute schießen konnte und wollte, wenn man sich seine Frau und sein neugeborenes Kind mitten in der Schlacht um Homs vorstellt, dann ist klar: diese Menschen können derzeit keinesfalls zurück, es wäre ihr sicherer Tod.

Alle jene Österreicherinnen und Österreicher, die Angst vor den Flüchtlingen haben, sollten sich eines Einzelschicksals annehmen, dem Massenleid ein ganz persönliches Gesicht geben. Sie sollten sich von der Flucht erzählen lassen, von den Schockerlebnissen, von dem Zurechtfinden in einer ganz anderen Umwelt. Dann würde man sich plötzlich einem Schicksal gegenübersehen, könnte Empathie entwickeln und helfen. Klar, zur Integration ist es noch ein weiter Weg. Unsere Familie sitzt seit einer Woche in einem Deutschkurs, und das kleine Mädchen, das ja noch gar keine Sprache spricht, wird wohl rasch mit anderen Kindern spielerisch zur Verständigung kommen. Arbeits- und Berufschancen sind noch weit weg, aber es ist wichtig, erste Schritte zu setzen. Daher bitte ich Sie um Mitgefühl und um die Bereitschaft, helfend tätig zu werden.

Sendung vom 8. November 2015

Verklärend erinnern

Es ist gerade eine Woche her, dass wir bei uns zu Hause die Oleanderbüsche in ihren großen, schweren Töpfen in die Garage verfrachtet haben. Sogar der empfindliche Zitronenbaum durfte die ersten drei Novemberwochen noch im Garten verbringen, ehe er sein Winterquartier beziehen musste, so ungewöhnlich warm und sonnig war diese Zeitspanne.

Und heute zünden wir bereits die erste Kerze auf unserem Adventkranz an. Der Übergang von einem fast spätsommerlichen Herbst in die Vorweihnachtszeit kam also heuer besonders abrupt, es war fast ein Sprung und kein langsames Hinübergleiten.

Erinnerungen an die Kindheit mögen wohl manchmal trügerisch sein, verklärt durch die Jahrzehnte und durch das liebevolle Gedenken an die längst verstorbenen Eltern und Großeltern. Aber der Advent ist für mich mit Winter verbunden, mit Schlittenfah­ren und mit dem Bauen von Schneeburgen, hinter deren Wällen wir Schneebälle sammelten, um bedrohliche Krampusse oder andere Schreckgestalten dieser Jahreszeit abzuwehren. Advent, das waren Eisblumen an den Fensterscheiben und Bratäp­fel im Ofen.

Gerade als Historiker, der sich mit einer Epoche beschäftigt, für die es noch Menschen gibt, die die Zeit selbst erlebt haben, weiß ich, wie kompliziert die Sache mit der persönlichen Erinnerung ist. Tatsächlich Erlebtes mischt sich mit dem, was man gehört, gelesen, in Fotoalben gesehen oder mit Freunden diskutiert hat. Erinnern ist ein gesellschaftlicher Vorgang, er vollzieht sich in einem familiären oder breiter sozialen Umfeld.

Lassen Sie mich das mit einem persönlichen Beispiel erläutern. Als meine Familie vor ein paar Jahren bei einer Amerikareise wieder einmal in die kleine Stadt Ithaca im Staat New York kam, wo wir 1990 ein gutes halbes Jahr lebten, antwortete meine Tochter, die 1990 drei Jahre alt war, auf die Frage nach dem Wiedererkennen, sie erinnere sich an fast alles, weiß aber nicht, ob es ihr individuelles Gedächtnis ist, oder nur das gespiegelte Bild der Fotos und Erzählungen, die in der Familiengeschichte ihren großen Platz haben. Sie hat ein Bild der Jahre 1990 und 1991 im Kopf, aber es ist nur zum Teil ihr eigenes Gedächtnis an konkrete Ereignisse und Orte, es wurde von uns Eltern, vom großen Bruder, von Freunden mitgeformt.

Selbst meine Erinnerung an diese nun gerade ein Jahrhundertviertel zurückliegende Adventzeit in den USA ist schon von Nostalgie überformt und durch die eigenen Erzählungen zumindest leicht schräg in meinem Kopf fixiert. Da ist vorerst der Winter in Upstate New York, ein Winter, wie wir ihn hier nicht kennen. Da legen Schneestürme die Stadt schon mal zwei Tage lahm, und wir kämpften uns von unserem Hügel hinab in ein Einkaufszentrum, um einen Flug nach Florida zu buchen, um ein paar Tage der Eiseskälte entfliehen zu können, was wir dann alle mit einem furchtbaren Sonnenbrand bitter bereuten.

Da gibt es aber auch, um die Brücke zum heutigen Tag zu schlagen, die Geschichte unseres Adventkranzes, den meine Frau in einem Bastelkurs mit Freundinnen gebunden hatte. Groß wie ein Wagenrad und schief, so hing er dann in unserer kleinen Wohnung von der Decke, ohne Kerzen, denn die waren und sind dort streng verbo­ten, und wir wollten ihn nicht elektrisch beleuchten. Und es gibt die Geschichte vom Weihnachtsbaum-Schneiden im verschneiten Wald, wo jeder Baum 25 Dollar kostete und unsere Kinder daher auf einen großen Baum bestanden, dessen Transport schon eine einzige Katastrophe war und der schließlich gut einen Meter höher war als unsere Decke im Wohnzimmer.

Erinnerungen verklären. Wir verdrängen den Gutteil der belastenden Erfahrungen und runden die schönen Erlebnisse zur Erinnerung ab. Selbst im Erinnern an Schmerzliches findet sich dann Trost, wie wir das etwa in den Gesprächen mit Menschen, die das Kriegsende erlebt haben und darüber zu reden bereit waren, erfahren konnten. ,,Erzählt, was ihr erlebt habt“ nennt sich die Serie, die samstags in „Steiermark Heute“ ausgestrahlt wurde, und die uns Menschen in ihren Verarbeitungsstrategien beim Erinnern an Schweres und Schreckliches zeigt. Erinnern wird hier zur Botschaft an die nächsten Generationen, zur Warnung vor Aggressionen und Vorurteilen und zum Aufruf zum menschlichen Umgang miteinander.

Wie werden wohl in 20, 50 oder 70 Jahren die Familienerzählungen jener Menschen aussehen, die derzeit jene Schrecken durchmachen, die unsere Generationen der Eltern oder Großeltern erfahren mussten? Wird es ein Bild ergeben, das neben Ängsten und Verlusten auch Platz hat für Hoffnungen, positive Erfahrungen oder gar für Dankbarkeit? Werden schöne Momente verankert sein? Wird man Erleben in die eigene Lebensgeschichte so einordnen können, dass nachkommende Generationen daran teilhaben können, dass sie also Teil des kommunikativen Gedächtnisses werden? Werden diese Menschen einst über Fotoalben sitzen, die sie auf den Fluchtrouten, vor den Zäunen, in den Lagern zeigen? Wie werden dann wir Steirer vorkommen? Als freundliche Helfer oder hartherzige Herbergsverweigerer?

Gerade im derzeitigen Reden von Werten, die Zuwanderer nun von und bei uns lernen sollten, könnten wir uns selbst in der Geschichte der Herbergssuche einer hochschwangeren Frau, die ein Notquartier im Stall zwischen Ochs und Esel findet, recht gut spiegeln.

Sendung vom 29. November 2015

Optimismus und ein Lächeln

Zehn Tage nach dem Jahreswechsel wird wohl bei vielen Menschen ein Teil der guten Vorsätze schon über Bord gegangen sein. Manche werden schon wieder zur Zigarette gegriffen haben, der man strikt abgeschworen hat, andere haben vielleicht den geplanten Morgensport schon wieder eingestellt. Das sind Zeichen von Willensschwäche, aber in zwölf Monaten kann man es ja erneut versuchen.

Wichtig aber wäre es, zwei gute Vorsätze nicht aufzugeben: Der erste ist der Versuch, seiner Umwelt freundlich zu begegnen, den Mitmenschen mit einem Lächeln in die Augen zu blicken. Das macht für alle, nicht zuletzt für mich selbst, den Tag leichter. Und der zweite ist, auch in den schwierigen Zeiten den Optimismus nicht zu verlieren. Sicher, es gibt genügend Gründe, besorgt oder gar verzagt in die Zukunft zu blicken, aber ganz ohne Optimismus, ohne den Willen, die Dinge zum Guten zu wenden, ist der halbe Weg nach unten schon angetreten.

Unsere Eltern und Großeltern können ein Lied davon singen, wie man mit Optimismus und mit dem Glauben an eine gestaltbare Zukunft über Krisen hinwegkommen kann. Es ist heute gerade 70 Jahre her, dass die erste Generalversammlung der Vereinten Nationen tagte, nach einem Krieg, der 60 Millionen Menschenleben gefordert hatte und der mit dem Holocaust das schlimmste Verbrechen der Menschheit in das Geschichtsbuch des blutigen 20. Jahrhunderts eingetragen hatte. Und die UNO führte die Staatengemeinschaft zusammen und verpflichtete alle, drei Jahre nach dem Ende des blutigen Ringens, auf die Erklärung der Menschenrechte.

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