Helmut Konrad - Meine Gedanken zur Zeit

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Mit der Sendereihe «Gedanken zur Zeit» im ORF Radio Steiermark begeistert der Grazer Zeithistoriker Helmut Konrad seit vielen Jahren seine Hörerinnen und Hörer. Eine Auswahl seiner Sendungen aus den Jahren 2008–2016 kommt nun nach Themen geordnet und in gedruckter Form heraus. Nicht nur seine kritische Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit und den Veränderungen in der Gesellschaft, sondern vor allem seine Liebe zum Kochen, zum Kaiser-Josef-Platz und zum Fußball sind es, was seine Hörerinnen und Leserinnen bzw. Hörer und Leser an ihm schätzen.

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Ist es zwischen den Generationen schon schwierig genug, so potenziert sich das noch mit ethnischen und sozialen Fragen. Wenn in eine günstige Wohngegend plötzlich größere Gruppen von armen Migrantenfamilien ziehen, wenn Stadtteile sich nicht nur im langsamen Altern ändern, sondern plötzlich mehr als nur laute Kinder neu sind, sondern wenn auch andere Sprachen gesprochen, andere Gerichte gekocht werden. Durchmischung ist nicht immer die Zauberformel.

In den USA und in Kanada kann man sehen, dass Zuwanderer auch in den großen Städten eigene Subeinheiten besetzen: Chinatown, Little Italy kennt man über das Kino oder über touristische Erfahrung, aber auch die Polen, die Burgenländer, die Bayern bilden kleine Inseln mit einer vertrauten Sprache und vertrauten Regeln in den fremden Großstädten. Es dauert zwei bis drei Generationen, bis man wirklich ungeniert hinaustreten kann und Teil der neuen Gemeinschaft geworden ist. Eine zu rasche, vielleicht sogar erzwungene Durchmischung fördert nur Ängste auf der einen, Vorurteile auf der anderen Seite. Behutsamkeit, Neugier, administrative Hilfe und vor allem schulische Kontakte helfen hingegen.

Unsere Kinder waren in den USA etwa in Programmen, die Kinder aus aller Herren Länder Englisch als Zweitsprache vermittelten. Das waren spannende Integrationsschritte und auch Begegnungen zum Abbau von Barrieren. Deutsch als Zweitsprache, ein Hinführen zur Kultur unseres Landes, das könnte auch bei uns helfen und tut es, wo es angeboten wird, ja auch tatsächlich.

Klar – Zusammenleben in unterschiedlichen Sprachen, Religionen, sozialen Situationen, Generationen, Normen und Gewohnheiten ist schwer zu organisieren und in der Tendenz konfliktträchtig. Der eingangs geschilderte kleine Generationenkonflikt in unserer Wohnsiedlung ist angesichts der mancherorts sichtbaren echten Konfliktlagen wohl ein Luxusproblem, das sich mit etwas gutem Willen ganz leicht lösen lassen sollte. Rücksichtnahme und ein wenig Toleranz reichen aus, um die letzten Meter zum eigenen Haus im Schritttempo zu fahren oder aber Kinderstimmen als Bereicherung zu hören. Aber auch die Kinder sollen lernen, mit den Älteren umzugehen.

Neben- und miteinander zu leben bedeutet, Kompromisse zu finden und nicht nur die eigenen Regeln gelten zu lassen, sondern auch Lösungen zu suchen, die für alle Betroffenen nicht nur akzeptabel, sondern auch einsichtig sind. Da bedarf es professioneller Hilfe, da müssen Personen im Einsatz sein, die Mediation, also das Ausgleichen, gelernt haben. Aber vor allem müssen wohl alle Betroffenen einsehen, dass niemand 100 Prozent seiner Vorstellungen durchbringen sollte, denn das bedeutet Gewalt. Und in den großen Metropolen der Welt kann man die Lehrbeispiele beobachten, wie ein verkorkstes Miteinander sich eruptiv und blutig entladen kann. Vorbeugen ist bei uns jedenfalls besser und klüger, als heilen zu müssen.

Sendung vom 28. August 2011

Endlich lesen

Juli und August sind bei uns, zumindest derzeit noch, jene Monate, in denen die meisten Menschen ihre Urlaube unterbringen. Das ist einerseits den Schulferien geschuldet, denn Familien mit Kindern können nur in diesen Wochen gemeinsam verreisen. Andererseits sind das die Monate mit den höchsten Temperaturen, also mit warmen Seen und mit Wetterlagen, die es möglich machen, viel Zeit im Freien zu verbringen.

Seit die Kinder ihre eigenen Reisepläne zu machen begannen und sie bis heute in abenteuerlicher Weise ausleben, sind meine Frau und ich wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt. Reisen, das ist heute Teil des Berufs, die freie Zeit wird in der Nähe verbracht. Seit ein paar Jahren beginnt der Sommer mit einigen Tagen im Ausseer Land, mit der sogenannten intellektuellen Sommerfrische der „Ausseer Gespräche“, und dann geht es in die Südsteiermark zu unseren befreundeten Weinbauern, wo wir eine Woche Wandern, Lesen, Essen, den Wein und die Landschaft genießen. Urlaub bei Freunden, das ist heute der Inbegriff der Erholung.

Unsere Steiermark ist ein großartiges Urlaubsland. Von den Bergen in der Obersteiermark über die Kultur der Städte mit den wunderbaren Museen bis hinunter ins Weinland hat unser Bundesland alles zu bieten: Landschaftliche Schönheit, kulturelle und kulinarische Vielfalt und vor allem freundliche Menschen, die uns das Gefühl vermitteln, willkommene Gäste zu sein. Mit einem schönen Buch und einem guten Glas Wein in die zauberhaften Weinberge zu schauen, die Augen vom Text zu heben und das ganz besondere Grün zu sehen, das hat schon was und gibt Kraft für das nächste Arbeitsjahr.

Urlaub im eigenen Land, das ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch ökologisch verantwortungsbewusst. Die Reisen sind kurz, das Gemüse wächst vor der Haustür, das Fleisch kommt aus artgerechter Haltung und der Wein ist im letzten Jahr vor unseren Augen gewachsen und gereift. Wanderschuhe ersetzen das Flugzeug. Und wenn wir, wie auch letzte Woche wieder, durch die Heiliggeistklamm nach Sveti Duh gehen, dann ist das zwar nicht unanstrengend, aber doch Erholung im allerbesten Sinn. Man erfährt die Grenzlandschaft am eigenen Leib, überschreitet den ehemaligen Eisernen Vorhang und steht unter den großen Linden vor der Kirche mit dem Gefühl, dass unsere Welt in den letzten Jahrzehnten tatsächlich ein Stück besser und menschlicher geworden ist. Meine traditionelle Wallfahrt nach Mariazell erlauben mir zwar meine Knie nicht mehr, aber ich träume davon, den Weg noch einmal zu gehen, auch als Zeichen der Dankbarkeit dafür, dieses Leben leben zu dürfen. Das hat bei mir keinen institutionell gebundenen religiösen Zusammenhang, sondern ist ein Stück Tradition, das einem alten religiösen Beispiel folgt, aber in weltlicher Sicht gelebt wird.

Wichtig ist aber auch, die Zeit zum Lesen zu nützen.Viele Menschen lesen nicht mehr wirklich, die Zeitung schon, aber selten ein Buch. Dabei sind Bücher geradezu die ideale Ergänzung zu einem entspannenden und erholsamen Urlaub. Mein Vorsatz – vor über vier Jahrzehnten gefasst – lautet, jede Woche ein Buch zu lesen, das nicht zu meinem Beruf gehört, sondern der sogenannten guten Literatur zuzurechnen ist. Unter dem Jahr bleibe ich hier meist zurück, und in der 25. Woche des Jahres kann es schon sein, dass es erst 15 bis 20 Bücher waren. Da packt mich dann im Sommer der Ehrgeiz, aufzuschließen.

Dabei bin ich diesmal allerdings gescheitert. Das Buch der letzten Woche, die Parallelgeschichten des Ungarn Nadas, hat weit über 1.700 Seiten, und das war in einer Woche nur knapp zur Hälfte zu schaffen, so faszinierend der Text auch ist. Aber es ist wohl so, dass mein quantitativer Ehrgeiz der Lesemengen der falsche Ansatz ist und dass ein sehr gutes oder eben sehr gutes und gleichzeitig sehr dickes Buch auch mehr Zeit in Anspruch nehmen darf.

Es ist traurig, wenn man sieht, dass Bücher im Leben vieler Menschen, darunter besonders vieler jungen Menschen, keine wirkliche Rolle mehr spielen. Der Computer, die Mobiltelefone, das rasche Schauen und die kurze Form der Kommunikation verdrängen mehr und mehr das Einlassen auf lange Geschichten, das Nachdenken über schöne Sprachformen, das Lernen von Gedichten. Das macht die Sprache flapsiger, flacher, undifferenzierter und wohl auch hässlicher. Ich bin zwar prinzipiell skeptisch, wenn Kulturverlust beklagt wird oder wenn jemand behauptet, früher sei alles besser gewesen. Ich sehe das Abendland nicht untergehen. Aber die Sprache als wichtigstes Mittel unserer Kommunikation, als Mittler des kulturellen Erbes und als Verzauberer, als Entführer in andere Welten und Wahrnehmungen, verliert in der Welt der Abkürzungen und Codierungen schon sehr viel von ihrem Reiz. Hier würde ich mir wünschen, dass in der Ausbildung der nächsten Generation mehr Wert auf die Vielfalt des sprachlichen Ausdrucks gelegt wird. Fragen Sie einmal die Jugendlichen, welche Gedichte sie aufsagen können, welche klassischen Stoffe der Antike oder der christlichen Tradition sie abrufbar in ihrem Gedächtnis haben, und sie werden sehen, dass sich hier große Lücken auftun.

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