Helmut Konrad - Meine Gedanken zur Zeit

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Mit der Sendereihe «Gedanken zur Zeit» im ORF Radio Steiermark begeistert der Grazer Zeithistoriker Helmut Konrad seit vielen Jahren seine Hörerinnen und Hörer. Eine Auswahl seiner Sendungen aus den Jahren 2008–2016 kommt nun nach Themen geordnet und in gedruckter Form heraus. Nicht nur seine kritische Auseinandersetzung mit den Fragen der Zeit und den Veränderungen in der Gesellschaft, sondern vor allem seine Liebe zum Kochen, zum Kaiser-Josef-Platz und zum Fußball sind es, was seine Hörerinnen und Leserinnen bzw. Hörer und Leser an ihm schätzen.

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Gerade ein gemütlicher Urlaub, ruhige Tage in der Sommerfrische oder aber ein Nachmittag im Garten oder auf dem Balkon bieten die Gelegenheit, wieder einmal zu einem Buch zu greifen. Kein eBook, sondern ein richtiges Buch, das schwer in der Hand wird, das aber eben sich von Buch zu Buch verschieden anfühlt, unterschiedlich riecht, sich in den Schrifttypen unterscheidet und das einem manchmal fremd bleibt, oft aber direkt unter die Haut geht, sodass man mit dem Lesen fast gar nicht aufhören kann oder will. Ein gutes Buch macht einen Urlaubstag erst richtig rund und perfekt.

Versuchen Sie es einfach!

Sendung vom 22. Juli 2012

Gesund altern

Vor etwa einem halben Jahr hat mich eine Einladung erreicht, der ich gerne Folge geleistet habe. Meine alten Mitschülerinnen und Mitschüler aus der Hauptschule St. Gertraud im Lavanttal feierten 50 Jahre Schulabschluss. Ich war nur in der ersten Klasse bei ihnen gewesen, weil ich dann ins Gymnasium wechseln konnte. Aber mit den meisten von ihnen hatte ich doch vier Jahre die Volksschulbank gedrückt, zwei Jahre davon mit meinem eigenen Vater als Lehrer. Als der Lehrerbub hatte ich eine gewisse Sonderstellung: Ich wohnte im Schulhaus, ich hatte Zugang zu Büchern und ich war reichlich unsportlich. Aber die Gemeinschaft war gut, es gibt kaum schmerzliche Erinnerungen an diese Schulzeit.

Das Treffen verlief dann auch sehr herzlich. Natürlich fiel es mir nicht leicht, Namen und Gesichter zu verbinden. Die anderen waren alle bis zum 15. Lebensjahr zusammengeblieben, ich hatte die Gruppe mit elf Jahren verlassen. Rasch war aber Vertrautheit da, wir erzählten uns alle vom Beruf, von den Familien, von Schicksalsschlägen und von glücklichen Momenten.

Dennoch bin ich ganz traurig, ja sogar verstört, wieder nach Hause gefahren. 17 meiner damaligen Mitschüler waren schon verstorben, was immerhin etwa ein Drittel aus der großen Klasse von damals war. Und von den anderen war nur noch ein Selbstständiger aktiv, alle anderen waren Pensionistinnen und Pensionisten.

Subjektiv ist es wohl immer so: Wenn man Personen eine lange Zeit nicht gesehen hat, bemerkt man bei ihnen, dass sie alt geworden sind. Den eigenen schleichenden Veränderungsprozess sieht man nicht, denn der tägliche Blick in den Spiegel bildet trügerisch jeweils ein unverändertes Antlitz ab. Nur auf Fotos im Abstand von Jahrzehnten realisiert man auch die eigene Alterung.

Altern ist also eine sehr persönliche Kategorie. Dennoch: Es gibt auch objektive Faktoren. Die Leute aus meiner Klasse haben ihr Leben im Industrieort Frantschach­ St. Gertraud verbracht, mit der Luft der großen Papierfabrik, mit der wenigen Sonne im engen Tal und mit harter körperlicher Arbeit in der Fabrik oder beim Bau des eigenen kleinen Hauses. Der Schlapper-Kogel, wo wir als Kinder spielten, wurde parzelliert und hieß bei meinen Mitschülern lange Jahre der Schulden-Kogel, denn der Hausbau brachte große materielle Sorgen. All das hat sich nicht nur in die Gesichter eingeschrieben, sondern wohl auch manches Leben verkürzt. Wie man altert, ja wie man überhaupt alt werden kann, ist ganz entscheidend auch eine soziale Kategorie.

Natürlich werden Arme und Reiche ohne Unterschied von unheilbaren Krankheiten heimgesucht, natürlich kann auch ein Leben in materieller Sicherheit durch Alkohol, Rauchen oder ungesunde Ernährung zu einem frühen Ende kommen. Statistisch gibt es aber einen klaren Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenserwartung. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist damit auch der aussagekräftigste Indikator für das Wohlergehen von Gesellschaften. Österreich hat hier in den letzten Jahrzehnten einen guten Platz im Vorderfeld erreicht. Aber die Chancen, in guter körperlicher und geistiger Verfassung alt zu werden, sind ungleich verteilt. Da liegt ein großes Aufgabenfeld für die Gesundheits- und Sozialpolitik der nächsten Jahre vor uns. Gerade der Zugang zur Medizin darf keinesfalls vom Einkommen abhängen. Das muss bei allen Diskussionen um die Schließung von Krankenhäusern und um die Reduktion der Bettenzahl in den Spitälern Richtschnur sein.

Für mich persönlich steht in diesen Tagen in meinem Alterungsprozess eine Grenzüberschreitung bevor. Mein Institut an der Universität richtet mir zum 65. Geburtstag ein Fest aus, das ich wohl auch als Signal interpretiere, dass man langsam ans Abschiednehmen denken sollte. Dabei habe ich ja Glück: die Universität erlaubt mir das Arbeiten noch für einige Jahre. Dennoch, man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Nach allen gesellschaftlichen Messlatten gehöre ich jetzt zu den Alten. Ich fahre mit Seniorenkarte im Zug, ich habe in Museen reduzierten Eintritt und es erschreckt mich nicht mehr, wenn in der Straßenbahn jemand aufsteht, um mir den Sitzplatz anzubieten.

Noch halte ich mich für leistungsfähig. Aber die Gespräche mit Gleichaltrigen drehen sich mehr und mehr um körperliche Beschwerden und erste Vergesslichkeiten. Ich laufe in die Küche und weiß dort nicht mehr, was ich eigentlich wollte. Ich brauche die Kinder, wenn es um das Erfassen von technischen Änderungen am Computer geht. Und mir fallen Namen oft nicht ein. Das Bücken wird beschwerlich, ich greife zum Schuhlöffel und beobachte mich auch sonst beim Vermeiden von körperlichen Anstrengungen. Vieles ist noch ein kokettes Spiel. Aber es wird ernst, wenn ich daran denke, dass meine Eltern beide nicht mein derzeitiges Alter erreichen konnten, da auch sie durch die Rahmenbedingungen des Lebens im Industrieort in den Lebens­chancen beeinträchtigt waren. Klar, sie hatten auch den Krieg und die schweren Jahre davor und danach zu verarbeiten, und die durchschnittliche Lebenserwartung ist im Generationswechsel gewaltig angestiegen, aber sie hatten schlechtere Rahmenbedingungen als ich. Es ist seltsam: Ich möchte nicht jünger sein, aber ich möchte, wenn ich es mir aussuchen dürfte, auch nicht altern. Die Lebensverhältnisse sind also für mich individuell im Lot. Und ich wünsche Ihnen, dass auch Sie gesund und optimistisch Ihre derzeitige Lebenssituation begreifen können.

Sendung vom 27. Jänner 2013

Auf der Flucht

Es fällt schwer, in Tagen wie diesen nicht von den Millionen Menschen zu sprechen, die sich in der Welt auf der Flucht vor Krieg, Terror und Vernichtung befinden. Da sterben jetzt nicht nur im Mittelmeer, sondern direkt bei uns Menschen in unmenschlichen Tansportsystemen. Dramatische Bilder erschüttern uns alle.

Bertold Brecht hat einmal im Gedicht „An die Nachgeborenen“ geschrieben:

Was sind das für Zeiten, wo

Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist

Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

Der dort ruhig über die Straße geht

Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde

Die in Not sind?

Leben wir wirklich schon wieder in solchen finsteren Zeiten? Ich denke eher nicht, denn ich sehe eine breite Welle von Hilfsbereitschaft, von zivilgesellschaftlichem Engagement und von couragiertem Auftreten gegen Hetze und Hass. So gab es am Montag eine beeindruckende Menschenkette vor dem Landhaus in Graz. Aber das ist nicht nur in meinem Lebensumfeld so, sondern erfasst auch Städte und Dörfer, und zwar überall dort, wo konkret Begegnungen mit Flüchtlingen stattfinden.

Auf der Flucht zu sein, das bedeutet Dinge hinter sich zu lassen, die man persönlich für wichtig empfunden hat, die Orientierung geben konnten und die das Leben strukturierten.

Das kann man „Heimat“ nennen, ein Begriff, den ich selbst nur im Plural verwende, denn Geborgenheit kann man, wenn man Glück hat, auch an mehr als einem Ort im Lebenszyklus finden. Es ist aber jedenfalls das Gefühl, das wir jenen Flüchtlingen, die längerfristig bei uns bleiben, langsam vermitteln müssen, das Gefühl des Angenommenseins, der Sicherheit und der Akzeptanz.

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