Georg Koytek - Der Posamentenhändler

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Heinrich Novak, der letzte Posamentenhändler Wiens, wird in seinem Geschäft im siebenten Wiener Gemeindebezirk ermordet aufgefunden. Die vermeintlichen Täter sind rasch gefasst und der Fall scheint erledigt, wäre da nicht eine Tochter des Ermordeten, die Ungereimtheiten bei der Erbschaft vermutet und Conrad Orsini, seines Zeichens ehemaliger Kriminalbeamter und nunmehriger Detektiv, mit Ermittlungen beauftragt. Bald schon entdeckt Orsini, dass da Einiges vertuscht werden soll, denn nicht nur in der Familie des Ermordeten gibt es dunkle Geheimnisse, sondern auch eine zwielichtige Bau- und Immobilienfirma scheint großes Interesse daran zu haben, in den vollständigen Besitz einiger vielversprechender Liegenschaften zu kommen. Im Krimi «Der Posamentenhändler» wird ein Stück Wien gezeigt, das langsam verschwindet und von der Moderne überrollt wird. Einprägsam und äußerst spannend verstehen es die beiden Autoren den Leser in Bann zu ziehen.

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Dass der technische Erfindergeist über hundert Jahre später eine breite Ausfallstraße in Richtung Flughafen und Raffinerie erzwingen würde, hatten sie nicht ahnen können. Heute stank es zumeist nach Abgasen, lüften konnten die Hausbewohner nur in den Innenhof, und zum Schlafen brauchte man starke Nerven. Besonders an der Ecke zum Hundertwasserhaus herrschten tagsüber chaotische Zustände. Dann parkten die Touristenbusse in der zweiten Reihe und verstopften den Verkehr zusätzlich.

Orsini sah einem Taxi nach, das sich gerade lässig über die geltende Geschwindigkeitsbeschränkung hinwegsetzte, überquerte das breite grau-schwarze Asphaltband und marschierte flott über die Rotundenbrücke – einer letzten Erinnerung an die Weltausstellung 1873 und an den gleichnamigen gigantischen Kuppelbau, der knapp sechzig Jahre später einem verheerenden Großbrand zum Opfer gefallen war. Danach setzte er bei Rot über die Kreuzung, trottete die mit Kastanienbäumen gesäumte Straße entlang und musste an die hübsche Bankbeamtin denken. Lautes Gelächter lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch auf die andere Straßenseite. Zwei Betrunkene lehnten an dem um diese Zeit schon zugesperrten Würstelstand, hatten Bierdosen vor sich stehen und grölten in die Nacht. Orsini fröstelte bei dem Anblick, beachtete sie jedoch nicht weiter und bog nach rechts auf die Hauptallee ab. Auch um diese Zeit waren – was ihn immer verwunderte – noch Menschen unterwegs und das sogar, um Sport zu treiben. Meistens schnaufend vor Erschöpfung. Sport soll ja angeblich gesund sein. Ein kleiner, dicklicher Mann hatte sich in Zeitlupe an Orsini vorbeigequält und trottete nun wie ein alter Dackel vor ihm her. Knallgelbe, allerneueste Funktionskleidung und dann so langsam! Orsini konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und beschleunigte seinen Schritt, um zu ihm aufzuschließen.

Dienstag um neunzehn Uhr, hatte er mit der Bankbeamtin vereinbart. Sie jedoch weiter auszufragen, kam nicht in Frage. Also musste er eine andere, ebenso hübsche Quelle bezüglich Heinrich Novaks Konto anzapfen. Orsini spürte trotz seines nun erhöhten Tempos und der damit verbundenen körperlichen Anstrengung die feuchte Kälte in den Gliedern. Er begann am Rücken zu schwitzen und musste an die Obdachlosen denken. Das Tempo behielt er bei.

Wo sie wohl heute die Nacht verbrachten?

„Sie scheichn uns jedn Tog ausse, damit ma do in da Gegend umadumstengan“, hatte der Einbeinige erzählt. Konnte man das angesichts seines Zustandes überhaupt ernst nehmen? Wenn ja, wer konnte ein Interesse daran haben, diese Leute in der Kälte herumstehen zu lassen? „Die von der Immotreu sind die Ärgsten, die lassn den ganzen Dreck absichtlich liegn ... so schaffn sie’s, dass sogar die hartnäckigstn Bewohner ausziehn“, hatte der verschlafene Verkäufer der Waren aller Art gesagt. Dass die Baufirmen versucht hatten, die Leute zum Verkauf zu bewegen, schien naheliegend. Vorerst höflich, dann eben mit Nachdruck. Lärm, Schmutz, Staub und Vandalenakte bildeten dabei wohl nur den Grundakkord. Kein Zweifel, in dem Viertel schwelte ein Brand, der durch den Mord an dem Alten neue Nahrung bekommen hatte.

Ein Uhr. Orsini überholte langsam, aber zielstrebig den knallgelben Funktionskleidungsträger, der sich lange gewehrt hatte und hörte danach noch einige Zeit das schnelle, dann jedoch stetig leiser werdende Schnaufen hinter sich. Rasch zog er am kleinen runden Haus der Lust vorbei, bog halblinks ab und war endlich ganz allein. Dass der knallgelbe Kugelblitz sich hierher verirrte, war unwahrscheinlich, Orsini blickte prüfend nach hinten, lehnte sich an einen Baum und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.

Das Wasser des lang gezogenen ehemaligen Donauarms lag umsäumt von Wald ruhig und verlassen da. Die mächtigen Aubäume bildeten mit ihren Kronen ein Gewölbe fast wie das einer gotischen Kathedrale und verschluckten auch im November beinah jegliches Licht. Nach Einbruch der Dunkelheit kam deswegen keiner mehr hierher, nicht einmal Jogger. Orsini war das jedoch völlig egal. Rasch schritt er den weichen, jedes Geräusch schluckenden Weg entlang. Ein einsamer Wanderer inmitten der Großstadt.

Der alte Posamentenhändler?, machte Orsini ein gedankliches Fragezeichen. Als akkurat, sehr korrekt, höflich, aber in letzter Zeit irgendwie verändert, hatte ihn der Friseur Patschinsky beschrieben. Die Wertung der Trafikantin fiel da schon nicht mehr ganz so schmeichelhaft aus: Einen Pedanten, der nicht einmal Trinkgeld gab, hatte sie ihn genannt. Vermutlich übertrieb sie dabei, wie auch bei ihrem Aussehen. Orsinis Gedanken glitten kurz zu ihrer Figur und ihrer erotischen Ausstrahlung ab – er musste sich eingestehen, dass sie auch ihn nicht ganz kalt gelassen hatte. Der Friseur, bekam er sich jedoch gleich wieder in den Griff – der Friseur hatte Schwierigkeiten Heinrich Novaks mit den Baufirmen erwähnt.

Wäre natürlich lukrativer, den ganzen Block zu sanieren, überlegte Orsini. Aber selbst wenn irgendjemand die Drogensüchtigen zum Mord angestiftet hatte – was würde das demjenigen bringen? Erneut kehrten seine kreisenden Gedanken zur Trafikantin zurück. Diesmal ohne erotische Hintergedanken. Die familiären Verhältnisse bei den Novaks dürften nicht die besten gewesen sein, hatten sie und auch der Händler im Waren-aller-Art-Geschäft erwähnt.

Inzwischen hatte Orsini das Ende des länglichen, Mauthnerwasser genannten Donauarms erreicht und marschierte heimwärts. Als er an der kleinen, schlichten Wallfahrtskirche mitten im dichten Gehölz vorbeikam, hielt er an. Er mochte den Ort, der so etwas wie zeitlose Ruhe ausstrahlte. In der wärmeren Jahreszeit war das Kirchlein ein beliebter Ort für Hochzeiten. Rund um eine gemauerte Grotte waren Laternen aufgestellt, deren kleine Flammen aufgeregt flackerten und ihr unruhiges Licht ins Innere auf die klaffende Wunde des toten Gottessohns warfen. Wie des Öfteren verharrte Orsini eine Weile davor.

Heinrichs Frau, Judith, hatte die Trafikantin als bigott und den gemeinsamen Sohn Karl als keine Hilfe beschrieben. Was immer das heißen mochte. Karl war ja – nach Ansicht seiner älteren Schwester – der Drahtzieher hinter dem vermeintlichen Betrug. Möglich. Aber wie an ihn und seine Mutter herankommen?

Tief in sich versunken schlug er einen schmalen, von Sträuchern gesäumten Pfad ein. Nach einer Weile gelangte er wieder auf die Hauptallee, wechselte die Straßenseite und ging denselben Weg, den er gekommen war, zurück. Die beiden Betrunkenen lehnten noch immer an derselben Stelle vor dem Würstelstand. Die leeren Bierdosen hatten sich vermehrt und statt Grölen war nur mehr ein Lallen zu hören. Einer der beiden fühlte sich offenbar so wohl, dass er sich seiner Oberbekleidung entledigt hatte und nur mehr ein T-Shirt trug.

7

Beim Theater für den kleinen Mann, dem Volkstheater, stieg Orsini aus der U-Bahn, um das letzte Stück zu Fuß zu gehen. Von hier ging es leicht bergauf. Die Anhöhe war ursprünglich landwirtschaftlich genutzt worden und gehörte einst zum Wiener Bürgerspital, weshalb sie auch Spitalberg und danach, im Volksmund, Spittelberg genannt wurde. Die damals billigen Gründe zogen zuwandernde Slowaken und Kroaten aus den Kronländern an und so wurde die Gegend bald auch „Krowotendörfel“ genannt. Seinen „besonderen“ Ruf erhielt der kleine Hügel aber erst unter Kaiser Joseph II. Denn fast jedes Haus hatte die sogenannte Schankberechtigung, was nichts anderes bedeutete, als dass in den Hinterzimmern die Prostitution blühte. Im Unterschied zur feinen Innenstadt gingen hier nicht die „Grabennymphen“, sondern die sogenannten „Bierhäuslmenscher“ ihrem Gewerbe nach. Eine Immaculata-Figur, die Statue der unbefleckten Empfängnis, gab es aber hier genauso wie im feineren ersten Bezirk.

Eines der verrufensten Lokale jener Zeit war der Gasthof „Zum weißen Löwen“. Selbst der Kaiser soll eines schönen Tages, nachdem er die berühmt-berüchtigte „Sonnenfels-Waberl“ beglückt hatte, aus dem Lokal geflogen sein. Noch heute erinnert eine Inschrift im Gewölbe des Flurs an diese Begebenheit.

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