Martin Roos - Tod in der Champagne

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Tod in der Champagne: краткое содержание, описание и аннотация

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Spannend, humorvoll und wunderbar leichthändig.
In der Champagne sterben unter dubiosen Umständen Mitglieder bekannter Winzerfamilien. Der eigenwillige Trauerredner Bendix Kaldevin schöpft Verdacht: Hier ist etwas faul. Seine Nachforschungen führen ihn quer durch die Region Grand Est mit ihren Weinbergen, urigen Dörfern, himmlischen Getränken und köstlichen Menüs – und weit zurück in die Vergangenheit. Auf einmal erscheinen die Todesfälle in einem anderen Licht, und Bendix droht in einem Verwirrspiel aus Habgier und Rache selbst in eine mörderische Falle zu geraten.

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Sie stürzte die zehn Stockwerke des Luxushochhauses hinab. Es war früh am Morgen. Helles Blau breitete sich über dem Himmel der Côte d’Azur aus. Sie würde sterben. Sie wusste es. Sie war jetzt fünfundsechzig Jahre alt. Sie hatte immer geahnt, dass sie vor ihrer Zeit sterben würde. Sie lebte auf Kosten anderer. Und sie wusste, dass die Vergangenheit, die sie stets ausgeblendet hatte, auch sie eines Tages einholen würde.

Die Fenster und Etagen mit den eleganten Appartements rasten an ihr vorbei. Gleich würde sie aufschlagen, und ihr Leben wäre beendet. Was für ein langweiliger Gedanke, darüber zu sinnieren, gleich tot zu sein, dachte sie. Hätte ihr in diesem Augenblick nichts Besseres einfallen können? Mit einem peitschenden Knall schlug sie auf, ihre Schulter hatte beim Aufprall aufs Wasser des Swimmingpools wohl noch den Beckenrand erwischt. Doch den Schmerz spürte sie kaum. Es ging alles viel zu schnell. In einigen Appartements des Hochhauses gingen klappernd die Fensterläden hoch. Sonst war es ruhig. Elisabeths zerborstener Körper tauchte vom Grund des Pools wieder auf. Das Blut mischte sich mit dem Wasser und bildete tentakelartige Formen, die sich wie ein Tintenfisch um die Tote zu schlingen schienen. Erst als das Wasser ganz zur Ruhe gekommen war, tauchte tatsächlich ein Tier an der Oberfläche auf und krallte sich um den Hals der Toten. Es war ein Tintenfisch.

4

Seine Intelligenz. Bendix war geschmeichelt, dass Madame Kahnweiler dieses Wort so betonte. Er wusste zwar, dass sie viel von ihm als Trauerredner hielt. Aber sie gehörte nicht zu den Leuten, die mit Komplimenten um sich warfen.

»Es handelt sich um eine Frau«, sagte sie. »Elisabeth Stauder. Sie ist aus dem zehnten Stockwerk eines Hochhauses gestürzt, von dem Balkon ihres Ferienappartements in Südfrankreich. Ich habe sie und ihre Familie gekannt. Sie kommen alle aus Reims.«

Bendix sah ein, dass es keinen Sinn hatte, Madame Kahnweiler wegen des Vorfalls auf der Beerdigung des alten Armand weiter zu fragen. Sie war zu sehr mit dem neuen Auftrag beschäftigt, und er wusste, dass man sie dann nicht stören durfte. Sie konnte ungemütlich werden. Sie reichte ihm die Papiere mit den Angaben über die Tote.

»Was ist mit ihr passiert?«, fragte Bendix schließlich.

»Ach, die Arme«, antwortete Madame Kahnweiler. »Man weiß es nicht genau. Es könnte ein Unglück gewesen sein. Vielleicht Selbstmord.« Sie räusperte sich. »Vermutlich hat sie einfach zu viel getrunken und ist gestürzt.«

»Doch wohl nicht zu viel Champagner, oder?«, fragte Bart launig.

Madame Kahnweiler zog die Augenbrauen hoch. »Nun, eine Überdosis Kamillentee war es sicherlich nicht. Jedenfalls hätte man ihr mit dem Alkohol, den sie im Blut hatte, drei Mal den Führerschein entziehen können.« Sie tippte ungeduldig mit den Fingern mehrmals auf den Schreibtisch und erwartete noch eine Reaktion. Da aber niemand mehr etwas sagte, stand sie abrupt auf, ging zu Bart und schob ihn unmerklich zur Tür. »Geht doch bitte noch einmal nach unten in die Technik.« Sie lächelte Bendix fürsorglich zu. »Es ist ganz gut, wenn man einen Toten, über den man sprechen soll, sieht. Das ist immer eindrücklicher und wirkt sich auf die Rede aus.«

Bendix schaute sie mit gerunzelter Stirn an. Er hatte schon viele Tote gesehen. Sein Großvater war der erste. Bendix war erst acht Jahre alt gewesen. Anfänglich hatte er sich gefürchtet, den toten Mann anzuschauen. Doch als er ihn ansah, war alles ganz anders. Der Mann, der da lag, hatte nichts mehr mit dem ihm so vertrauten Großvater zu tun. Da lag nur eine schlechte Kopie von ihm, kalt und bleich wie abgestandene Butter. Sein Großvater war schon längst fort. Das war ihm sofort klar. Nur wo er war, das wusste er nicht. Doch es konnte nicht allzu weit von ihm entfernt sein. Auch das spürte er. Menschen, die einem nah waren, verließen einen nie, lernte er. Jahre später, nachdem Bart ihn immer wieder mal in die Technik mitgenommen hatte, waren viele Leichen hinzugekommen, Menschen, zu denen er keine Beziehung hatte. Im Tod sahen sie doch alle gleich aus, dachte er. Doch das stimmte nicht. Er hatte irgendwann so viele Tote gesehen, junge, alte, traurige, hässliche, von Krankheit gezeichnete, aber auch schöne und Tote voller Erhabenheit, dass ihr Anblick für ihn normal geworden war. Wer über Tote redete, sollte sie auch gesehen haben, wiederholte er still Madame Kahnweilers Rat. Warum sollte diese Leiche nun so besonders sein?

Madame Kahnweiler beherrschte die Kunst, einen Menschen zu beobachten, ohne ihn anzusehen. Sie merkte sofort, dass Bendix nicht besonders begeistert von ihrem Vorschlag war. »Tun Sie mir doch bitte einfach den Gefallen«, flötete sie nun. »Und versuchen Sie, so viel wie möglich über die Familie Stauder zu recherchieren.« Sie reichte ihm einige Papiere.

Bendix nahm sie und blätterte sie durch. Elisabeth Stauder war die Tochter von Victor und Elaine Stauder, vermögend, Besitzerin einiger Grand-Cru-Lagen in der Champagne. »Kapitalgeberin«, stand auf dem Zettel. Sie war nie verheiratet und hatte keine Kinder. »Soweit ich es den Unterlagen entnehmen kann, gibt es keine Verwandten mehr.«

»Nein«, sagte Madame Kahnweiler, »aber sie hatte ja Personal und einige Männer, die sich gut um sie kümmerten. Die sollten Sie unbedingt befragen.«

»Wen genau meinen Sie?«

»Einen haben Sie schon kennengelernt.« Madame Kahnweiler schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Monsieur Reschenhauer zum Beispiel.«

Bendix und Bart gingen die Treppe in den Keller hinab. Unten im Flur mussten sie erst an dem Lastenaufzug vorbeilaufen, über den die Toten vom Innenhof aus direkt in die Technik transportiert werden konnten, bevor sie nach einigen Metern in den großen Einbettungsraum traten. Mit seinen schlichten weißen und hochragenden Schränken, den Waschbecken, Behandlungstischen, Hebevorrichtungen und Entlüftungsventilatoren wirkte er in dem gleißenden Licht, das aus einigen Strahlern von der Decke fiel, wie eine Mischung aus Operationssaal, Kosmetikstudio und Labor. In den Vorratsschränken stauten sich hinter den Glasscheiben verschiedene Desinfektionsmittel, Säuren und Chemikalien wie Ammoniak, Aceton, Ameisensäure, Chloroform oder Natriumhypochlorit. In den offenen Instrumentenschränken lagen nebeneinander geordnet und griffbereit Gefäßklemmen, Skalpelle, Scheren, Spatel, Nähnadeln, Pinzetten, größere und kleinere Drainagerohre und eine Hohlsonde. Daneben stand eine Vitrine mit Kunststoffpräparaten, mit denen sich Gesichtszüge wiederherstellen ließen, einige Kapseln, die unter die Augenlider geschoben werden konnten, um das Einsinken der Augen zu verhindern, dazu Füllmaterial und Gewebekleber, um Schädeldecke, Wangenknochen oder den Nasenrücken zu positionieren. In der Mitte des Raumes beugten sich in weißen Kitteln Billiot und Maude über einen nackten Körper, der auf einem der Behandlungstische lag.

»Bonjour«, sagte Billiot. Er schaute nur kurz auf. Sein dünnes dunkles Haar lag glatt über seinem Kopf. Unter dem weißen Kittel wölbte sich ein dicker Bauch. Sofort wandte er sich wieder den kalten Füßen der Leiche zu, um sie weiter einzucremen. Billiot war schon ewig bei den Kahnweilers angestellt. Er hatte als Sargmacher angefangen und sich allmählich im Technikraum zum Chef hochgearbeitet. Um sich weiterzubilden, hatte er früher einmal einige Monate in der Pathologie des Universitätsklinikums von Reims verbracht. Doch Leichen zerpflücken war seine Sache nicht. Er wollte sie verschönern und entwickelte im Laufe der Zeit eine immer stärkere Leidenschaft für kosmetische Versorgung und thanatologische Praxis. Streng achtete er darauf, dass seine Kunden, so nannte er die Toten, stets mit angehobenem Kopf und Schultern lagen, um die Verfärbung von Gesicht und Hals durch das Blut zu verringern. Und ganz gleich, ob es sich um Waschen, Schamponieren, Rasieren, Trocknen, Anziehen, Kämmen, Schminken, Pudern oder um das Rekonstruieren der Leiche handelte – kein Toter verließ diesen Raum, ohne dass Billiot einen Blick auf ihn geworfen hätte. Und wenn Yves und Jean-Claude, seine Gehilfen, die Toten für den Abtransport in den Sarg legten, war er es, der den Sargdeckel als Letzter schloss. Der Tod war sein Leben.

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