Karl Dietrich v. Bronsart (1740 Ober-Bartau/Herzogtum Kurland-1809 Braunsberg/Ostpreußen)?, Leutnant im Königsberger Infanterieregiment Nr. 11, Abschied als Kapitän, 1785 Polizeibürgermeister in Braunsberg, a. in Schweidnitz?, affiliiert/II. 22.12.1772 Königsberg von der Loge Zum Totenkopf ( GLL ), III. 1772/73, 21.3.1773 und (bis)? 21.3.1775 Zeremonienmeister, 1775 Königsberg Zum Phönix , 1776 2. Aufseher, 1777/1778 1. Aufseher, letztmals 1808 genannt, vermutlich bis zu seinem Tod abwesendes Mitglied.
Der 13-jährige Alexander Georg v. Bronsart trat 1747 als Junker in das Infanterieregiment Nr. 3 v. Kahlden ein. Er kämpfte von Anfang bis Ende im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), wurde in den Schlachten bei Zorndorf (25.8.1758) und Kunersdorf (12.8.1759) und während der Belagerung von Peenemünde 1759 verwundet,. Er wurde 1763 als Premierleutnant zum Infanterieregiment Nr. 11 v. Tettenborn in Königsberg versetzt, wo ihn die Loge Zum Totenkopf ( GLL ) am 4.2.1773 aufnahm und am 22.3.1774 zum 2. Aufseher wählte. Er gründete 1775 mit → Karl Christoph Wilhelm Stockmar und weiteren drei Mitgliedern seiner Loge die Schwesterloge Zum Phönix (30.1.1776 Konstitutionspatent der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland ), die ihn auf der Installationsfeier am 10.11.1775 zum Logenmeister wählte. Er legte nach einem Jahr, als er als Kapitän a. D. seinen Abschied vom Militär nahm, das Amt nieder, wonach die Loge am 9.11.1776 → Johann Ehrenreich zu seinem Nachfolger wählte, blieb indes bis zu seinem Tod abwesendes Mitglied. Bronsart kaufte am 17.19.1778 das ostpreußische Dorf Schettnienen, auf dem er als Grundherr lebte. Seine Königsberger Loge gedachte des Verstorbenen am 16.1.1791 in einer Trauerloge, deren (nicht überlieferte) Gedächtnisrede Machenau hielt.
Ernst Wilhelm Machenau († 1808/09), V Johann Philipp Wilhelm Machenau (1705 Halberstadt-16.8.1779 Königsberg/Pr.), Kriminalrat in Halberstadt, 1752 Tribunal- und Pupillenrat in Königsberg, a. 21.2.1743 Berlin Aux trois Globes , III. 7.2.1744, 1746 Zu den drei goldenen Hammern in Halberstadt Sekretär, Schatzmeister, Steward, M geb. v. Flörke, kgl. Justizamtmann, (1780) Justiz- und Amtrat in Heilsberg/Ostpreußen, 1778-1780 Königsberg Mitglied der Loge Zum Phönix ( GLL ), 1779? deputierter Meister der Heilsberger Loge Äskulap , 1785-1808? Zum Phönix , 10.9.1786-1788 und 10.9.1793-1801 abgeordneter Meister, 10.9.1788-10.9.1791 Redner.
Bronsart, Ewald Christoph v.(1751-20.4.1807 Danzig), Eltern nicht ermittelt, ∞ 1795 Anna Christine Regina Schwiedrowius (29.3.1770 Wargen/Samland-3.10.1849, V Christ. E. Schwiedrowius, 1756-1781 ev. Pfarrer in Wargen),
Sohn
Heinrich Karl Christoph Bronsart v. Schellendorff (1803-1874), Generalleutnant
Ewald Christoph v. Bronsart stand, als die Königsberger Loge Zum Totenkopf ( GLL ) ihn am 5.8.1772 aufnahm und bis 1775 zum Meister beförderte, als Leutnant im Königsberger Infanterieregiment Nr. 16 v. Buddenbrock. Er folgte 1775 seinem Bruder → Alexander Georg v. Bronsart in die Loge Zum Phönix , die ihn 1775 zum Zeremonienmeister wählte. Er wurde im Bayerischen Erbfolgekrieg am 8.2.1779 Mitglied der Feldloge Nr. 1 , welche die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland am 9.11.1778 im Winterquartier der Armee des Königs in Landeshut in Schlesien gründete (letzte Arbeiten am 23.3. und am 8.5.1779). Bronsart kehrte nach dem Krieg mit seinem Regiment in die Königsberger Garnison zurück, avancierte 1782 zum Premierleutnant und Adjutanten, 1788 zum Kapitän, 1800 zum Major und schließlich zum Oberstleutnant im 4. Ostpreußischen Infanterieregiment. Die Loge Zum Phönix wählte ihn am 10.9.1780 zum abgeordneten Meister und am 10.9.1782 zum Logenmeister. Er trat, weil er an zunehmender Kurzsichtigkeit litt, am 10.9.1785 zurück, wonach sie ihn dennoch am 10.9.1788 zum 1. Aufseher (bis 1789) wählte. Die Loge nannte ihn letztmals 1792, er gehörte ihr aber vermutlich bis zu seinem Tode an. Bronsart fiel am 20.4.1807 im Vierten Koalitionskrieg während der französischen Belagerung Danzigs (14.3.-2.7.1807).
Bruck, Engelbert vom(17.2.1739 Elberfeld [heute Stadtteil von Wuppertal]/Herzogtum Berg -21.3.1813 Krefeld [1702 preußisch]), Mennonit, V Engelbert vom Bruck (1711-1756), Schuster, Hilfslehrer, M Maria Katharina geb. Wichelhaus (1721-1758), ∞ Maria Heskes (1743-1794), Mennonitin,
Sohn
Heinrich vom Bruck (25.2.1775 Krefeld-18.11.1861 Krefeld), ∞ Krefeld 1802 Hedwig Amalia Rosina Peters (1775-1829), Samtfabrikant in Krefeld, 1810 stellvertretender Richter am Handelsgericht Krefeld, a. 31.1.1801 Krefeld von der Loge Zur vollkommenen Gleichheit , zuletzt März 1803 Mitglied im Meistergrad.
Engelbert vom Bruck ging nach der Handelslehre in Elberfeld und Duisburg 1768 nach Krefeld, dessen Bürger er 1772 wurde und wo er ab 1777 als Kontorist (Buchhalter) der Firma v. d. Leyen arbeitete. Er wurde Mitglied der 1767 gegründeten Krefelder Mittwochsgesellschaft. Bruck publizierte als Autodidakt und Anhänger Immanuel Kants aufgeklärte Schriften, in denen er religiöse Toleranz und Denkfreiheit forderte. Er verteidigte in seiner Schrift Schleuder eines Hirtenknaben gegen den Elberfelder Arzt Johann Heinrich Jung (Jung-Stilling) → Friedrich Nicolai , der in seinem Roman Sebaldus Nothanker die orthodoxe Geistlichkeit verspottet hatte. Der Federkrieg mit Jung-Stilling machte ihn bekannt. Bruck korrespondierte 1769-1809 mit Nicolai , dessen Allgemeine Deutsche Bibliothek ab 1775 seine Publikationen rezensierte, mit dem Hallenser Theologen Karl Friedrich Bahrdt und mit → Eulogius Schneider . Er lieferte 1771 Beiträge über die westfälischen und niederrheinischen Gegenden für die von Anton Friedrich Büsching herausgegebenen Neuen Erdbeschreibung , schrieb für den Krefelder Familienfreund (1787/88, Herausgeber → Johannes Lang ), 1803 für die Niederrheinischen Blätter für Belehrung und Unterhaltung und für das 1807 gegründete Krefelder Wochenblatt ; er verfaßte 1807-1812 Lebenserinnerungen. Die Loge Karoline zu den drei Pfauen in Neuwied im Kurfürstentum Trier nahm den 47-jährigen Publizisten am 6.5.1786 auf und beförderte ihn am 7.5.1786 zum Meister. Er und weitere sieben Krefelder Freimaurer, unter ihnen → Peter von Löwenich , → Johannes ter Meer , → Friedrich Heinrich von der Leyen und → Johannes Lang , gründeten 1788 die Loge Zur vollkommenen Gleichheit ― eine der wenigen preußischen Logen nicht mit der Konstitution einer Berliner Mutterloge, sondern mit der des Eklektischen Bundes in Frankfurt am Main, einer englischen Provinzialgroßloge (Patent 10.10.1788). Bruck führte die Loge vom 9.11.1788 bis 23.7.1791 und erneut vom 31.1.1801 bis 6.7.1805 als Meister vom Stuhl. Er deckte sie am 2.12.1807, vermutlich weil er ihre Unterordnung unter den Grand Orient de France in Paris - Krefeld gehörte ab 1801 zum Kaiserreich Frankreich - ablehnte.
Brukenthal, Samuel Karl Freiherr v.(26.7.1721 Leschkirch/Siebenbürgen [heute Nocrich/Újagyház/Rumänien]-9.4.1803 Hermannstadt [heute Sibiu/Rumänien]), prot., V Michael Broeckner (auch Bruckner, 1676-1736), 1724 nobilitiert v. Brukenthal, Notar, Königsrichter in Leschkirch, M Susanne geb. v. Heydendorf, ∞ 1745 Katharina Sophie v. Klockner (1725-1782, V Daniel v. Klockner [1690-1754], Bürgermeister von Hermannstadt, M Sophie geb. Schirmer).
Samuel Karl v. Brukenthal besuchte die Gymnasien in Hermannstadt und Maros-Vásárhely, war im siebenbürgischen Gubernium tätig, ging nach Wien, wo ihn am 2.3.1743 die von → Albert Joseph Reichsgraf v. Hoditz, einem Freund Friedrichs II. und Großmeister der Breslauer Loge Aux trois Squelettes , gegründete Loge Aux trois Canons aufnahm ― fünf Tage vor der militärischen Auflösung der Loge am 7.3.1743 auf Befehl von Kaiserin Maria Theresia. Brukenthal studierte 1743 an der Universität Halle, deren juristische Fakultät ihn am 11.5.1743 immatrikulierte. Er gründete, nach seiner Aufnahme als Schottenmeister durch die Berliner schottische Loge L’Union , am 14.12.1743 in Halle die Loge Aux trois Clefs d’Or (Konstitutionspatent der Berliner Mutterloge Aux trois Globes am 6.12.1743), eine überwiegend studentische Sozietät. Er führte die Loge vom 14.12.1743 bis 1744 als Meister vom Stuhl. Als Friedrich II. im August 1744 in Böhmen einmarschierte und damit den Zweiten Schlesischen Krieg (1744-1745) eröffnete, mußten die in Halle studierenden Siebenbürger Sachsen, österreichische Untertanen, Brandenburg-Preußen verlassen. Brukenthal kehrte über Jena und Leipzig ins Habsburgerreich zurück. Kaiserin Maria Theresia, die ihm wachsendes Vertrauen entgegenbrachte, stellte ihn in die Verwaltung Siebenbürgens ein: 1745 Judizialsekretärsadjunkt des Provinzial-Magistrats in Hermannstadt, 1749 1. Judizialsekretär, 1751 Vize-Notär, 1751 Mitglied der Deputation der sächsischen Nationsuniversität in Wien (1759 deren ständiger Agent), 1754 Gubernialsekretär (Sekretär des Guberniums, der Regierung des Großherzogtums Siebenbürgen), 1760 Titular-Gubernialrat, 1762 Provinzialkanzler von Siebenbürgen, 1766 Vorsitzender der siebenbürgischen Hofkanzlei, 1774 bevollmächtigter Commissär und Präses des siebenbürgischen Guberniums, 1777 wirklicher Gouverneur von Siebenbürgen, 1787 Ruhestand. Brukenthal lebte winters in Hermannstadt und sommers in dem von ihm erbauten barocken Schloß in Freck (heute Avrig), wo er eine bedeutende Buch-, Münz-, Gemälde- und Mineralsammlung anlegte, die den Grundstock des Brukenthal-Museums in Sibiu bildet. Brukenthal schloß sich nach seiner Studentenzeit keiner Loge mehr an, blieb aber Freimaurer, wie bereits seine Rede 1747 in der Leipziger Loge Minerva gezeigt hatte. Vier der elf Mitglieder des Guberniums waren Mitglieder der 1767 in Hermannstadt gegründeten Loge St. Andreas zu den drei Seeblättern , die ihm nach der Schließung ihre Schriften und Protokolle zur Aufbewahrung übergab.
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