David Hess - Die Badenfahrt

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David Hess war ein kritischer Geist: Gelehrt und mit spitzer Feder verarbeitete er die Erfahrungen und Recherchen seiner «Badenfahrten» im gleichnamigen Meisterwerk von 1818. Geschichtsbuch, Kurführer und Sittengemälde in einem bleibt «Die Badenfahrt» bis heute lesenswert. Kein anderes Buch vermittelt die Geschichte Badens und seiner Bäder so anschaulich. Entstanden kurz vor dem Durchbruch der Stadt als internationaler Tourismusdestination schlägt es einen Bogen zur Gegenwart, die dem Bäderquartier eine neuerliche Zeitenwende bringt. Rund 200 Jahre nach seiner Entstehung erscheint «Die Badenfahrt» in einem leicht bearbeiteten Reprint, erstmals mit den farbigen Originalillustrationen. Gegenüber der vergriffenen Neuausgabe von 1969 orientiert sich der Reprint stärker am Originalmanuskript. Zusätzliche Aquarelle und Aphorismen von Hess vervollständigen das Werk. Das beste Buch, das je über Baden geschrieben wurde, ist damit endlich wieder greifbar.

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Die Matte ist ein schmaler, lieblicher, schattiger Wiesengrund, etwa 150 Schritte lang. Auf der einen Seite fliesst die Limmat in schnellem Zuge vorüber, auf der andern erhebt sich ein grüner, mit Bäumen und Buschwerk bekränzter Rain. Gegen Westen ist sie ganz von einem dunkeln Buchenwäldchen eingeschlossen, durch welches über mancherlei Gestein ein enger, romantischer Fusssteig am Flusse hinab, ein anderer, breiterer, links aufwärts gegen die obere Matte führt. Jenseits der Limmat sieht man steile, von der Siggenthalerstrasse durchschnittene Traubenhügel, in welchen auf Kalksteingrund ein trefflicher geistiger Wein wächst, worunter der von der Müseck der vorzüglichste ist. Über den Traubenhügeln ruht die waldbewachsene Stirne des Hertensteins. Alles, was hier die Kunst zur Verschönerung der Natur getan hat, besteht in einem acht Fuss breiten, mit Sand bestreuten und mit Pappeln eingefassten Gang, einer Linde am Ende desselben, einigen andern hier und da gepflanzten Bäumen, nebst wenigen Bänken und einer Kegelbahn. 22

Vor 25 Jahren liess Herr Oberst Burkhard aus dem Kirschgarten von Basel, der ein vorzügliches Talent zu einfachen und geschmackvollen Gartenanlagen besass und die Landökonomie aus dem Grunde verstand, auf eigene Kosten die Allee breiter machen, die Pappeln und einiges Buschwerk hinpflanzen, das Gesträuch, wo es nötig war, aushauen und reinigen, den ganzen Platz verebnen und überall Bänke hinsetzen. Er gab auch Anleitung, wie das ganze grosse Gut, ohne den Ertrag desselben zu vermindern und ohne bedeutenden Aufwand, in einen reizenden Park hätte umgeschaffen werden können. Allein aus den nämlichen Gründen, welche alle Verbesserungen im Hinterhofe selbst erschweren oder unmöglich machen, kam auch davon nichts zustande und ward Herrn Burkhards kleine Schöpfung fürs allgemeine Beste nicht gehörig unterhalten. Wenn Bänke abgehen oder gestohlen werden, was über den Winter oft geschieht, müssen die Kurgäste, welche gern im Grünen sitzen, etwas Geld zusammenschiessen, um auf den Stellen, die sich vorzüglich dazu eignen, ein paar Bretter flüchtig auf Pfähle nageln zu lassen, welche schon im nächstfolgenden Sommer meistens wieder verschwunden sind.

Wenn nicht gar zu viele Spaziergänger zusammentreffen, findet man auf der Matte, so klein sie ist, Raum genug nebeneinander. Bei gutem Wetter ist gewöhnlich gegen Mittag, an Sonntagen in grösserer Zahl die schöne Welt hier versammelt. Man kann auf und nieder gehend sich freier als im Zimmer mit seinen Bekannten unterhalten. Man mustert die Neuangekommenen, merkt sich die Gesichter, auf welchen der Blick am liebsten verweilen mag, und knüpft manche Bekanntschaft an, die in der Folge bedeutend werden kann.

In gänzlicher Ermangelung jedes andern Vereinigungspunktes trifft auch gegen Abend wieder ein Teil der Gesellschaft hier zusammen. Schon in den ältesten Zeiten war die Matte der Ort, wo die Badgäste sich vorzugsweise versammelten, zusammen speisten, pokalierten und sich mit mancherlei Spielen ergötzten. So beschränkt auch der Platz ist, so wurden dennoch Feste hier gefeiert, die wir in unseren Tagen nur noch dem Namen nach kennen. Gesandte fremder Mächte, besonders der Krone Frankreichs, die wegen der Eidgenössischen Tagsatzungen den Sommer über ihren Wohnsitz in Baden aufschlugen, gaben hier prächtige Gastmahle im Freien, zu welchen alle angesehenen Badgäste geladen, die Männer mit kostbaren Weinen bewirtet, die Frauen oft sogar mit goldenen Ketten und Armspangen beschenkt wurden, wodurch die Botschafter trachteten, sich und ihren Herren Freunde und Förderer für die Zwecke ihrer diplomatischen Sendungen zu gewinnen, die hauptsächlich auf Anwerbung käuflicher Schweizer in fremde Kriegsdienste zielten. Illuminationen und Feuerwerke dauerten bei solchen Gelegenheiten bis in die späte Nacht hinein. Wie die Kur daneben gebraucht ward, kann man sich vorstellen.

Wie manches kleine Liebesabenteuer mag wohl hier schon im Verstohlenen angesponnen worden sein, das den Stoff zu den anziehendsten Romanen hätte liefern können! 23Wie manche glückliche Ehe war die segensreiche Folge des ersten Erkennens gleichgestimmter Herzen in diesen Schattengängen! Wie manche Verbindung wurde dagegen auch hier in der Eile von Leichtsinn und Gefallsucht unauflöslich geknüpft, die nach bald verflogenem Rausche nur Ekel und Missmut zurückliess, welche kein Wasser mehr wegschwemmte! Wie mancher stiller Seufzer über physische und moralische Leiden, welche das Bad hätte heilen sollen und, ach, nicht zu bezwingen vermochte, und auch wie mancher innig empfundene Dank für wiedererlangte Gesundheit stieg schon seit Jahrhunderten aus diesem Raume zum Himmel empor!

Oft sieht man im Anfang der Kur manchen Badgast hier mühselig und jämmerlich an Krücken einherschleichen, der nach Verfluss einiger Wochen schon wieder auf eigenen, neu gestärkten Beinen rüstig davonschreitet. Die Gewohnheit unserer Alten, in Kapellen oder an Bäumen bei den Bädern, wo sie den Gebrauch ihrer Glieder wieder erlangten, die unnütz gewordenen Krücken aufzuhängen, hätte sich nicht verlieren sollen. Es war eine fromme, sprechende Übung!

Die kleine Kapelle, welche zwischen beiden nach der Matte führenden Toren mit der Mauer in einer Flucht steht und jetzt das Mattenkirchlein genannt wird, ist den heiligen drei Königen geweiht und einzig noch bemerkenswert, weil in früheren Zeiten nach ihr die ganze Anstalt das Bad der drei Küngen in Ober-Schwaben bei Schweiz hiess. Dass einst an dieser Stelle ein römischer Tempel bei den Bädern gestanden habe, ist zwar oft behauptet, jedoch nie gründlich bewiesen worden. Indes soll im Jahr 1550 hier ein steinerner Altar aus der Erde gegraben worden sein mit der Inschrift:

DEO INVICTO TIB. CASSIUS ET

SANCTUS ET TIB. SANCTEIUS

VALENS

IEVI --------- L.

aus welcher die Altertumsforscher zusammengesetzt haben: «Dem unüberwindlichen Gott (gewidmet) von Tiberius Cassius Sanctus und Tiberius Sanctejus Valens, des Jevi Freigelassene.»

Auf der Galerie über dem Eingang findet der Liebhaber dieser Kapelle ein paar bedeutende Überbleibsel altdeutscher Kunst. Diese schmalen, etwa zweieinhalb Fuss hohen Gemälde stellen die heilige Magdalena in einem weissen, bis auf die Füsse herabfallenden Schleier und die heilige Anna mit langen, goldenen Locken in einem roten Mantel dar. Von einem anderen Meister hängen unten in der Kapelle zehn Passionsgemälde, die nicht so gut wie jene beiden Heiligenbilder, aber dennoch weit besser sind, als man sonst von dergleichen Darstellungen in kleinen Kirchen gewohnt ist.

Gegen halb ein Uhr verliert sich die schöne Welt von der Matte, welche um diese Zeit nur noch von einzelnen Landleuten, die vor der Mittagsglocke gespeist haben, besucht wird.

DIE MITTAGSMAHLZEIT

Die den hungrigen Mägen wohlbekannte Glocke ertönt um halb ein Uhr; es ist das erste Zeichen, welches den Dienstboten im Hinterhof die frohe Kunde gibt, dass angerichtet werde. Hier treffen die alten Sprichwörter ein: «Wer zuerst kommt, mahlt zuerst», und «sero venientibus ossa». Die Speisen werden auf grossen Brettern in die Zimmer getragen.

Nach einer Viertelstunde erschallt das zweite Zeichen, welches die Herrschaften an die Wirtstafel ruft und nach Verfluss einer Stunde wird endlich dem aufwartenden Gesinde, das vom blossen Zusehen nicht satt werden kann, auch zum Essen geläutet. Im Staadhofe findet die gleiche Einrichtung statt.

Wer sich ohne Familie in Baden befindet, speist vorzugsweise an den verschiedenen Wirtstafeln, weil das Alleinessen selten schmeckt. Auch ganze Familien halten ihre Mahlzeiten häufig mit der grösseren Gesellschaft. Es kommt hierbei auf den Liebhaber an. Wenn auf der einen Seite das Zusammenspeisen aller Gäste die Geselligkeit fördert, so haben auf der anderen doch die Wirtstafeln, zumal in Bädern, auch ihre Nachteile. Wer vermag seine Gelüste immer so im Zaume zu halten, dass er nie in Versuchung geriete, sich durch den Genuss von mancherlei, oft gar nicht auf die Kur berechneten Leckerbissen den Magen zu verderben? Eine wahre Qual ist die Musik, welche an den Wirtstafeln das Gehör der Speisenden täglich betäubt und ihre oft ohnehin schon angegriffenen Kopfnerven mit pompösen Märschen und rauschenden Walzern erschüttert, als müsste man durchaus jeden Bissen nach dem Takte kauen und dürfte mit seinem Nachbar kein vernünftig zusammenhängendes Wort sprechen. Den Gästen werden nach chronologischer Ordnung, wie sie im Bad angelangt sind, ihre Plätze angewiesen, was überall eingeführt und allerdings nötig ist, um jeden Rangstreit zu verhüten. Allein dadurch kommt man sehr oft gerade neben Unbekannte zu sitzen, mit welchen man in keinerlei Beziehung steht und muss mit vergeblicher Sehnsucht ans andere Ende der Tafel auf befreundete Gestalten schielen, mit denen man gern ein unterhaltendes Gespräch anknüpfen möchte und welche auf ihrer Seite ebenso unpassend umgeben sind. Das Essen dehnt sich immer in die Länge. Man bricht nicht gern früher als die übrige Gesellschaft auf, man wird nach aufgehobener Tafel in weitschweifige Gespräche verwickelt und am Ende gibt es noch Einladungen zum Kaffee, die man nicht wohl ablehnen darf und bald nachher erwidern muss.

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