David Hess - Die Badenfahrt

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David Hess war ein kritischer Geist: Gelehrt und mit spitzer Feder verarbeitete er die Erfahrungen und Recherchen seiner «Badenfahrten» im gleichnamigen Meisterwerk von 1818. Geschichtsbuch, Kurführer und Sittengemälde in einem bleibt «Die Badenfahrt» bis heute lesenswert. Kein anderes Buch vermittelt die Geschichte Badens und seiner Bäder so anschaulich. Entstanden kurz vor dem Durchbruch der Stadt als internationaler Tourismusdestination schlägt es einen Bogen zur Gegenwart, die dem Bäderquartier eine neuerliche Zeitenwende bringt. Rund 200 Jahre nach seiner Entstehung erscheint «Die Badenfahrt» in einem leicht bearbeiteten Reprint, erstmals mit den farbigen Originalillustrationen. Gegenüber der vergriffenen Neuausgabe von 1969 orientiert sich der Reprint stärker am Originalmanuskript. Zusätzliche Aquarelle und Aphorismen von Hess vervollständigen das Werk. Das beste Buch, das je über Baden geschrieben wurde, ist damit endlich wieder greifbar.

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DIE TOILETTE Eine lästige Stunde ist immer die welche man dem Anzuge widmen - фото 9

DIE TOILETTE

Eine lästige Stunde ist immer die, welche man dem Anzuge widmen muss, was nur mit wenig Ausnahmen die Frauenzimmer nicht zugeben, indem sie einer, wie es heisst, ziemlich allgemeinen Beobachtung zufolge, nicht ungern vor dem Spiegel verweilen, er mag in Baden auch noch so klein und trüb sein, und die Zeit nie zu bereuen scheinen, welche ihnen auf den Putz zu wenden vergönnt ist. Die jungen und schönen bestreben sich, durch denselben ihre Reize zu erhöhen, die alten und hässlichen ihre Gebrechen damit zu bedecken. Der Zuschnitt des Feigenblattes unserer Stammeltern, das an den Sündenfall erinnern sollte, ist zu einem wichtigen Studium geworden, welches so lange getrieben werden wird, als noch ein Funke von Eitelkeit im menschlichen Gemüte glimmt. Und so dürfen wir auch hoffen, dass das löbliche Schneiderhandwerk immer grünen und blühen und Meister und Gesellen ernähren werde, bis einst unser Nebenplanet wie eine Sternschnuppe zerstieben wird.

In allen Bädern ist man gezwungen, die Kleider häufiger als sonst zu wechseln, und Notwendigkeit und Anstand fordern beträchtliche Opfer unwiederbringlicher Zeit. Indes ist es ein allgemeiner Badeglaube, weil man sich während einer Kur nicht ernsthaft beschäftigen dürfe, so sei die Tändelei des endlosen Ankleidens eher nützlich als schädlich, indem man dadurch vom Lesen, Schreiben und Studieren abgehalten werde. Und so mögen auch die Frauenzimmer sich in Baden etwas länger als zu Hause mit ihrer Toilette beschäftigen, was ihnen ohnehin vonseiten unseres Geschlechtes nicht zum Vorwurf gereichen darf. Schmücken die holden Wesen sich doch nur, uns zu gefallen, wie die Natur sich im Frühling mit Blüten bekränzt, auf welchen mit Bewunderung das Auge ruht. Auch den Herbst zieren ja buntere Blätter und den Schnee des Winters sogar überglüht nicht selten in stiller Mitternacht das funkelnde Nordlicht, und der weisse Reif umgaukelt dürres Reis wie Brüsseler Kanten und fein gestickte Batiststreifen die Hauben ehrenfester Matronen! Mich macht leider das Anziehen immer verdriesslich, zumal wenn ich in Baden auf ein einziges Zimmer beschränkt bin. Wie lange dauert es nicht, bis der Bart abgenommen, das Haar gebürstet oder gekämmt ist, die aufeinander geschichteten Hemden, Strümpfe, Kleider, Stiefel oder Gamaschen herausgelangt und Stück für Stück an den Leib gezogen, geschoben und gepasst sind! Im Zimmer herrscht um diese Zeit gewöhnlich ein unentwirrtes Chaos, das Rasiermesser liegt unter den Kaffeelöffeln neben Überbleibseln des Frühstücks, die Halsbinde auf dem feuchten Waschtuch, der Frack neben dem Badmantel, alle mitgebrachten Habseligkeiten hängen in bunter Verwirrung an allen Stühlen herum, und die ganze Wirtschaft gleicht einer Trödelbude. Das alles muss wieder aufgeräumt und beseitigt werden, damit wenn etwa ein Besuchender unvermutet eintreten sollte, er sich doch regen und in irgendeinem Winkel niederlassen könne. Ich atme erst wieder frei, wenn ich endlich den Hut ergreifen und mich aus diesem Labyrinth flüchten kann.

VORMITTAGSBESUCHE 46

Wie angenehm ist es, wenn ein glücklicher Zufall uns in Baden mit lieben Freunden zusammenführt, in deren Gesellschaft wir unsere Zeit zubringen können! Die Geselligkeit unter gebildeten Menschen, der Ideenaustausch mit geistigen Wesen gehört zu den Bedürfnissen, zu den reinsten Freuden des Lebens. Auch müssige Worttändelei, wenn sie mit etwas Mutterwitz gewürzt ist, hat ihr Gutes, wenn nichts Wichtiges darüber versäumt wird. Feines Zuvorkommen befreundet untereinander alle Alter und Stände, und man muss sich gegenseitig aufsuchen, wenn man sich näherzukommen wünscht.

Allein in Baden herrscht noch bei vielen Leuten der Brauch, ihre Mitbürger, welche den gleichen Hofbewohnen, wenn sie auch früher nicht näher mit ihnen bekannt waren und in der Folge auch in keinerlei Verhältnis miteinander zu treten wünschen, wenigstens einmal in ihren Zimmern zu begrüssen, und das geht bisweilen etwas breit zu. In der Regel werden dergleichen Besuche gegen elf Uhr abgestattet.

Da gibt es dann beim Eintritt viele blumenreiche Worte über die Ehre, die man sich gegenseitig erweise, und dieses Thema wird fugatim durchgeführt, bis man sich auf die Stühle hinkomplimentiert hat. Alsdann wird nach dem Befinden der ganzen Familie gefragt, für das Wohlsein des Herrn Vaters Gott gelobt, der Husten der Frau Tante, das Zipperlein des Herrn Schwagers und das beschwerliche Zahnen der lieben Kinder mit Bedauern erwähnt. Man äussert die Hoffnung, dass die Kur eine gesegnete Wirkung haben werde, erzählt einander wie warm, wie früh und wie spät man bade, was der Badwäscher gesagt habe und wie das heutige Wetter sich zum gestrigen verhalte. Ferner gibt es immer Stoff zu mannigfaltigen Vergleichungen des Hinterhofes mit dem Staadhofe, des Fälkleins mit dem Hölderlein, der Schnecken- mit der Gastlaube, und es werden die Vorzüge jedes einzelnen Zimmers gepriesen sowie seine Unbequemlichkeiten getadelt. Von der Komödie wird dann auch gesprochen, das Verdienst der Schauspieler und der Inhalt der neuesten Oper kritisch beleuchtet. Werden die Zwischenpausen etwas länger und regt sich etwa eine Anwandlung zum Gähnen, so scharrt man mit den Füssen zum Zeichen des Aufbruchs, erhebt sich von den Stühlen, dankt nochmals für erwiesene Ehre, gerät über das nähere oder weitere Begleit in delikate Protestationen und empfiehlt sich endlich noch ein paarmal ganz gehorsamst im Umwenden.

Wie eine Drehorgel die nämlichen Melodien wiederholt, so beginnt auch beim folgenden Besuch das nämliche Zungenspiel aufs Neue. Das bekannte Thema wird mit Variationen ad libitum abgeleiert, bis man endlich seinen Visitenkreis durchlaufen hat.

Auf dem Hof aber stösst man überall wieder auf Leute, welche herumziehen, um einander die Zeit auf ähnliche Weise zu vertreiben. Auf einem Beine stehend, den Hut ehrerbietig in der Hand, liefert man sich aphoristische Auszüge aller oben angeführten Merkwürdigkeiten, versäumt darüber oft den vorgehabten Spaziergang und muss sich gegenseitig, um nicht unhöflich zu scheinen, wie das Lamm dem Scherer herhalten, bis etwa die Glocke zur Tafel ruft oder die Langeweile, mit der man sich wie mit einem schleichenden Fieber unter den ausgesuchtesten Wendungen ansteckte, die müden Zungen vollends lähmt und die verstummenden Gruppen auseinandertreibt.

Bejahrte Frauen, welche noch an den älteren Formen der Höflichkeit festhalten, verstehen es meisterlich, dergleichen Sitzungen oder Stillstände zu verlängern, und ist endlich der Augenblick des Scheidens dennoch gekommen, so will keine zuerst aufbrechen, keine vor der andern eine Schwelle betreten. Und gehn sie zusammen spazieren, so werden sie bis vor das Tor einander an alle Mauern drängen, um sich auf der linken Flanke zu überflügeln und der hochwertesten Frau Muhme die rechte Ehrenseite pflichtschuldigst aufzuzwingen. Das alles geschieht unter den lebhaftesten Diskussionen, in welche wie Fanfaren das Geschnatter der Enten und Gänse einfällt, und ist gar possierlich im Vorübergehen zu beobachten.

DIE MATTE

Vor dem Mittagessen gibt man sich gern noch etwas Bewegung im Freien und dazu ist die Matte (das Mätteli, vor Zeiten auch die Werde-Matt genannt) ganz vorzüglich geeignet. Sie gehört nebst vielen anderen Gütern zum Hinterhof, wird aber von den Bewohnern aller übrigen Gasthöfe als öffentlicher Spaziergang benutzt, und zwar von alters her mit Fug und Recht, denn auf Pfingsttag 1424 ward von der Tagsatzung in Baden diesfalls eine Verordnung gemacht, in welcher es heisst: «Es ist zu wissen von der Werdmatten im niederen Baden, worauf man tanzt, die ist vor gemeiner Eidgenossen Boten geöffnet, und ist also von alters hergekommen, dass diese zu Heinrich Schinders sel. Hof gehört und gehören soll, und dass jedermann, in welchen Würden und Ehren er ist, seien es Frauen, Herren, junge oder alte Leute, jederzeit, sommers und winters auf der Matte sich ergehen mögen, Steg und Weg haben und ihre Kurzweil treiben, sei es mit Tanzen oder anderer geziemlicher Kurzweil und es soll das niemand dem andern wehren auf seinem Weg. Und wer des Schinders Hof innehat, der soll auf seine Kosten immer die Tanzbühne auf der Matte erstellen und in Ehren halten und niemandem seine Kurzweil erwehren. Was sonst auf der Matte wächst und zu nutzen ist, mag der nutzen, der den Hof besitzt und hierin von niemandem gehindert sein.»

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