Georges Andrey - Der erste Landammann der Schweiz

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Der erste Landammann der Schweiz: краткое содержание, описание и аннотация

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Es brauchte ganze 200 Jahre bis eine Biografie über Louis d'Affry vorgelegt werden konnte. Dies obwohl der Freiburger Aristokrat ganz entschieden den Werdegang der modernen Schweiz unter napoleonischer Herrschaft bestimmt hatte. Die Mediationsakte, die verfassungsmässige Grundlage von 1803 bis 1813, ist eines seiner grossen Verdienste. Als Vertrauter Bonapartes wusste der gewiefte Politiker jeden Sachverhalt zum Vorteil der Schweiz auszumünzen. Nicht ganz einfach war es, das postrevolutionäre Helvetien und die althergebrachten eidgenössischen politischen Gepflogenheiten zu einem neuen Staat zu vereinigen. In seiner Amtszeit als erster Landammann der Schweiz gelang es d'Affry, die Grundlagen für die moderne Schweiz – die offiziell erst 1848 aus der Taufe gehoben wurde – zu schaffen. Das Buch wird herausgegeben vom Institut und Museum der Auslandschweizer im Schloss Penthes in Genf.

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Der kleine Louis findet sich in einer komplett fremden Welt wieder. Bei der Ankunft gleich neben der Porte des Feuillants in der Rue St. Honoré, wo sein Vater damals wohnt, sieht er diesen im Gespräch mit einem sehr schönen Mann, den das Kind für den König von Frankreich hält, weil er ein blaues Ordensband trägt; es ist aber Fürst Ludwig von Württemberg, Generalleutnant im Dienste Ludwigs XV., «der mit meinem Vater sehr verbunden war, sehr gelehrt», wie Louis erkennt, aber «von philanthropischen Gedanken beherrscht». Die Naivität des Jungen veranlasst den Vater, ihm schon am Tag der Ankunft einen Streich zu spielen:

«Mein Vater, der sich an unserem Erstaunen und unserer Unwissenheit ergötzen wollte, nahm uns noch am selben Abend in seinem schönen Gefährt mit, um uns die grossartige Beleuchtung der Quais zu zeigen. Sie bestand aber aus nichts anderem als den Laternen, die damals Paris beleuchteten und nicht mehr hergaben als den Schein der armseligen Kerze, die in ihnen steckte; mit dem geringen Erstaunen, das das in uns hervorrief, war Vater ganz und gar nicht zufrieden. Er wollte es am nächsten Tag dadurch gutmachen, dass er uns ein Spektakel sehen liess, von dem wir keine Vorstellung haben konnten. Er führte uns in die Oper. Diesmal war seine Idee ein voller Erfolg. Ich verstand zwar rein gar nichts, war aber trotzdem entzückt. Abbé Prin, der an sich schon der Umgebung in unserer Loge ein Schauspiel war, meinte, die Ballette würden von Engeln getanzt, und sagte zu meinem Vater, was er sehe, vermittle ihm eine Vorstellung vom Paradies. Meinen Vater freute das überaus und er lachte sein Leben lang jedesmal, wenn die Rede darauf kam.»

Sehr erstaunt ist Louis darüber, dass man um drei Uhr isst. «Ich weiss noch, wie lächerlich ich es fand, dass man in Paris um drei Uhr dinierte, weil ich meinte, am selben Tag habe in Freiburg alle Welt um elf Uhr gespeist.» Aber «die Zeit der Vergnügungen und Abwechslungen dauerte nur ein paar Tage.» Die zwei folgenden Jahre verbringt Louis in Pension bei Herrn Renoir in Picpus. Marie, die Tochter des späteren Landammanns, hat uns eine Beschreibung des Verhaltens ihres Grossvaters in der Familie hinterlassen: «Er war ein geistvoller Zuchtmeister, verfügte über grosse Mittel und verdankte die bedeutende Stellung, die er erlangte, seiner Intelligenz und seinem Geschick. Nach den Mahlzeiten liess er seine Kinder und die Offiziere, die sich bei ihm zum Dienst befanden, seine schlechte Laune spüren.» 40Und über den Voltairianer fügt sie hinzu: «Die Angelegenheiten, mit denen er sich befasste, und die Gesellschaft der Philosophen hatten die religiösen Prinzipien seiner Kindheit geschmälert.»

Louis wird in das angesehene Jesuitenkolleg Louis-le-Grand eingeschult, das über 3000 Schüler hat, darunter Mitglieder des königlichen Geschlechts und Söhne sehr hoher Herren. Dort erhält er eine solide humanistische Bildung und lernt sittliche Werte achten, ebenso erlernt er die französische Redekunst und Lebensart, Höflichkeit und Raffinement, die im Übrigen seinem Charakter entgegenkommen; später heben zahlreiche Zeitgenossen sein Taktgefühl und seine «Zartheit», Diskretion und Aufmerksamkeit anderen gegenüber hervor. Während seiner Ausbildung bei den Jesuiten zusammen mit dem Prinzen de Conti setzt sein Vater seine brillante militärische Laufbahn fort, die auch seinem Sohn zum Vorteil gereichen wird. Andere Einflüsse bilden ein Gegengewicht zu denen der Jesuiten und sorgen dafür, dass sich bei ihm jener Geist der Offenheit und des Ausgleichs heranbildet, der ihm später erlaubt, schwierige Entscheidungen zu treffen. Als sein Vater 1755 zum ausserordentlichen Gesandten in Holland ernannt wird, wird Louis der Fürsorge von Madame Geoffrin 41anvertraut, die einen der grössten literarischen Salons von Paris unterhält; dort verkehrt er mit Gelehrten und Philosophen. So darf man sich den jungen Burschen vorstellen, wie er aufmerksam den Worten des 25 Jahre älteren Herrn d’Alembert lauscht. Später geht im Stadthaus der d’Affry in der Rue du Bac der gesamte Adel ein und aus, ein wahrer Reigen von Herzögen: Rohan, Cossé, Quélen, Damas, die Herren von d’Aumont, die Villequier sowie einige vielversprechende Generalpächter. Bald wird er den Umgang mit ebenso vielen Politikern und künftigen Ministern pflegen: Vergennes, Malesherbes, Turgot, Montmorin, Necker, Loménie de Brienne, mit Diplomaten, darunter einem Nuntius, mit dem Residenten von Genf in Paris, zahlreichen höheren Offizieren, unter anderem dem Grafen von Saint-Germain, mit Luckner, Narbonne, La Fayette, dem Marschall von Biron, den Louis Auguste d’Affry freitags anlässlich des militärischen Diners empfängt, des sogenannten «Wisc», an das sich Musik und Spiele anschliessen; Umgang auch mit Schriftstellern, Gelehrten und Künstlern: Raynal, Mallet-Dupan, Delille, Barthélemy und Dr. Tronchin, die der Vater mittwochs empfängt. Das Konversationsvergnügen setzt sich bei Tischgesprächen fort, und allezeit gibt es Neues zu hören, das bei d’Affry nicht auf taube Ohren stösst. 42Auf diese Weise entsteht ein wertvolles, dichtes Netz, das ihm zu gegebener Zeit zugute kommen wird.

EINFÜHRUNG IN DIE DIPLOMATIE IM JAHRE 1759

Der Vater unseres Louis begnügt sich nicht damit, im Rahmen des Schweizergarderegiments, der Schweizer Elitetruppe im Dienste Frankreichs, Karriere zu machen. Seine diplomatischen Qualitäten tragen ihm 1755 die Ernennung zum ausserordentlichen Gesandten ein, sodann 1759 zum Botschafter bei den Generalstaaten der Niederlande in Den Haag 43durch Ludwig XV., womit d’Affry Gelegenheit erhält, den berühmten Casanova kennenzulernen und sich mit einem gleichrangigen Gesprächspartner in der Kunst der Manipulation zu messen. 44Casanova erwähnt ihn – grosse Ehre für d’Affry – mehrfach in seinen Memoiren. Der gerissene Casanova schafft es nicht, den pfiffigen d’Affry zu täuschen, der sogar dem Herzog von Choiseul schreibt und ihm mitteilt, Casanova sei ihm im Gespräch höchst indiskret, bei seinen Unternehmungen leichtsinnig und beim Verbergen der wahren Gründe seiner Reise höchst geschickt erschienen. 45Der königliche Botschafter nimmt das zum Anlass, seinen Sohn Louis als Kammerherrn, was etwa unseren Botschaftsattachés entspricht, in die Diplomatie einzuführen. Fred von Diesbach schreibt: «Derzeit ist die Diplomatie sein Metier, das er unter der sachkundigen Leitung seines Vaters erlernt und in dem er später brillieren wird.» Letzterer macht ihm alles vor: Demarchen beim ausländischen Hof, hartnäckiger Kampf gegen die gegnerische Diplomatie, Intrigen mit undurchsichtigen Personen, von denen man nie recht weiss, ob sie Geheimagenten Ludwigs XV. sind. Unter ihnen finden wir den Alchimisten Cagliostro sowie «einen Unbekannten, der sich Graf von Saint-Germain nennt», 46ein berühmter Abenteurer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Graf d’Affry vertritt die Interessen Frankreichs in Den Haag sehr geschickt und gekonnt. Nicht nur erledigt er erfolgreich seinen Auftrag, die Vereinigten Provinzen neutral bleiben zu lassen, obwohl man ein Bündnis der Vereinigten Provinzen mit dem König von Preussen erwartet hatte, sondern bringt sie sogar dazu, den Durchmarsch der französischen Truppen, die Hannover einnehmen sollen, durch Namur und Maastricht zu gestatten. Trotz heftigen Protesten Londons und Berlins drücken die Niederlande die Augen zu. Der Siebenjährige Krieg hat begonnen.

Louis Auguste Augustin d’Affry wird mit Ehren überhäuft. So erfahren wir am 26. Juni 1757: «Seine Majestät, in Kenntnis des Eifers und der Klugheit, die der Graf d’Affry, sein ausserordentlicher Gesandter bei den Generalstaaten der Vereinigten Provinzen, unter Beweis gestellt hat, seitdem er sich in Holland befindet, und da seine Dienste eines Zeichens der Zufriedenheit bedürftig erscheinen, hat Seine Majestät ihm die Summe von 4000 Pfund als Jahres- und Witwerpension zuerkannt und geschenkt, die ihm zeit seines Lebens gezahlt werden sollen.» 47Als Auszeichnung für seine Verdienste in Holland gelangt d’Affry 1771 in den Genuss einer weiteren Pension von 3625 Pfund, dazu kommt am 24. November 1771 eine zusätzliche Pension von 6041 Pfund, 13 Sols und 4 Deniers, zahlbar in Paris. 48Am 27. November desselben Jahres vermacht «Seine Majestät, in der Absicht, den Grafen d’Affry, Oberst des Schweizergarderegiments, in Anbetracht sowohl seines Eifers und seiner Dienste, als auch der Hingabe, die seine Vorfahren nacheinander der Krone unter Ausschluss jeglicher anderer Macht seit über zwei Jahrhunderten erwiesen haben, dem genannten Louis d’Affry persönlich und unumkehrbar eine Pension von 10 000 Pfund Silber Frankreichs, die Sie verlieh, unbeschadet der Fonds, die Sie in Solothurn den Schatzmeistern der Schweizer Vereinigungen übergab.» 49Am 15. Januar 1772 hatte ihm der König «die Detailaufgaben eines Generalobersten der Schweizer» anvertraut, «bis Monsieur le Comte d’Artois das Alter erlangt, sie selbst ausüben zu können»; gleichzeitig setzt Ludwig XV. für ihn «eine Sonderzuteilung» für die Dauer der Ausübung dieser Funktion aus. So kann d’Affry über «eine Jahressumme von 24 000 Pfund aus den Kriegsmitteln für den Unterhalt des Schweizergarderegiments» verfügen. 50Eine am 1. September 1779 zu seinen Gunsten ausgesetzte Pension von 16 000 Pfund verschönt seine alten Tage zusätzlich. Zudem gewährt ihm der König ab 1. Januar 1773 «einen jährlichen Betrag von 4 000 Pfund für die Wohnungnahme in Paris». 51Dieses Geld kommt ihm umso gelegener, als seine in der Schweiz verbliebene Frau Schulden über Schulden macht, worüber er sich 1768/69 mehrfach bei seiner Tochter, der Gräfin von Diesbach, beklagt. 52Vater d’Affry hatte eine fälschlicherweise «für sehr reich gehaltene von Alt» geheiratet, erzählt seine Enkelin Marie, die etwas später fortfährt: «Madame d’Affry widmete sich ganz und gar ihrer wohltätigen Neigung; sie machte Schulden, um schenken zu können; aber diese überzogene Grosszügigkeit wurde durch ihre Kinder und Enkelkinder belohnt, die allesamt wohlhabende Ehen eingingen.» Marie geht sogar so weit, aus ihrer Mutter eine Art Sankt Martin zu machen, denn nachdem sie alles verschenkt hatte, «nahm sie Bettvorhänge ab und brachte sie einem Armen, damit er sich daraus eine Kleidung schneidere.» 53Der Administrator der Schweizer Truppen muss sich auch mit dem Treiben seines jüngeren Bruders Jean Pierre 54auseinandersetzen, der, wie uns seine Nichte Marie berichtet, «Mademoiselle de Garville, Tochter eines französichen Financiers, ehelichte, die für sehr reich galt. Mein Onkel war sehr verschwenderisch veranlagt; binnen zweier Jahre zehrte er seine ganze Habe auf, und mein Vater und meine Tante sahen sich gezwungen, seine Schulden zu begleichen.» 55Seine Frau war nicht weniger ausgabefreudig, wie uns ihre Schwägerin belehrt: «Sie war von den Personen, die ihr zu schmeicheln verstanden, so hingerissen, dass sie in keiner Angelegenheit mehr klar sah. Sie starb in Armut.» Hier ist festzustellen, dass die Geschicke der Familie d’Affry lange vor Ausbruch der Französischen Revolution vielfachen Prüfungen ausgesetzt waren.

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