Andreas Friedel - Chemin Neuf in kirchenrechtlicher Sicht

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Chemin Neuf in kirchenrechtlicher Sicht: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Gemeinschaft «Chemin Neuf» entstand 1973 in Lyon aus einem charismatischen Gebetskreis und zählt zu jenen Aufbruchphänomenen, die unter dem Begriff der geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen (GGB) zusammengefasst werden. «Chemin Neuf» versteht sich selbst als eine charismatisch und ignatianisch geprägte katholische Gemeinschaft mit ökumenischer Berufung. Kirchenrechtlich ist «Chemin Neuf» seit 1984 als öffentlicher Verein verfasst; seit 1992 gibt es zudem ein klerikales Ordensinstitut.
Neben ihrer Struktur werfen auch Glaubenspraxis, Lebensweise und Pastoral der Gemeinschaft eine Reihe von Fragen auf. Die vorliegende Arbeit beleuchtet daher nicht nur Entstehung und Entwicklung von «Chemin Neuf», sondern geht ausdrücklich auch den Herausforderungen nach, die sich aus Verfassung, Selbstverständnis und Zugehörigkeitsformen von «Chemin Neuf» für Kirche und Kirchenrecht ergeben.

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2.1.4.3.2 Die Gabe der Prophetie

Eine weitere außergewöhnliche Gabe des Geistes stellt die Prophetie dar. Laurent Fabre erläutert, welche Bedeutung er dieser Gabe beimisst. Er betont, große und kleine Entscheidungen in der Gemeinschaft würden im Gebet getroffen. Die Prophetie sei dabei eine große Hilfe. Durch sie erhalte die Kommunität Orientierung bei der Entscheidungsfindung. Hier würden sich Leben und Gebet durchdringen. 175In charismatischen Kreisen unterscheidet man verschiedene Formen der Prophetie: Weissagungen, Mahnreden, prophetische Gebete, prophetische Lieder, Visionen und prophetische Taten. Die häufigsten Formen von Prophetie sind die Ermahnung, der Zuspruch, die Ermunterung und die Auferbauung. 176Das Spektrum der Prophetie umfasst, wie die Aufzählung zeigt, außeralltägliche Manifestationen, aber auch sehr gewöhnliche Ausdrucksformen menschlicher Kommunikation wie den Zuspruch oder die Ermahnung. Auch die Prophetie enthält besonders in den außergewöhnlichen Erscheinungsformen ein antirationalistisches Moment. Anhänger der charismatischen Erneuerungsbewegung gehen davon aus, dass Erkenntnis den Menschen nicht nur auf dem Weg des diskursiven Denkens zuteil wird, sondern auch auf dem Weg der inneren Schau und Intuition. 177

Im CCN-Glaubensalltag sind es häufig Bildworte, die als Prophetien betrachtet werden. Um den transzendentalen Ursprung dieser Eingebungen zu unterstreichen, heißt es in prophetischen Glaubenszeugnissen von CCN-Mitgliedern, diese Bibelworte seien ihnen „geschenkt worden“. Sie hätten die Worte „empfangen“ oder die Bibelstelle sei ihnen „eingegeben worden“. 178Mentale Bilder, die vor dem geistigen Auge des Beters entstehen, werden bei CCN als charismatische Prophetien betrachtet. Ein Bild von einem Baum, mit tiefen Wurzeln, weit ausladenden Äste und vielen Früchten, wird zum Hinweis auf eine tiefe Verwurzelung in der Kommunität und zugleich auf die Fruchtbarkeit der apostolischen Arbeit. 179Eine Vision von einem bunten Blumenstrauß in einer Vase wird als ein Aufruf verstanden, die Vielfalt und Vielstimmigkeit bei einer Tagung gelten zu lassen. 180Das biblische Bild vom wunderbaren Fischfang, das während eines Gebetes vor dem inneren Auge des Beters auftaucht, wird vom Beter interpretiert als Aufforderung, sich weiterhin in einer CCN-Unterorganisation einzubringen. 181Diese Art der inneren Schau oder Prophetie wird in CCN-Texten oft beschrieben. Laurent Fabre weist darauf hin, dass es Kriterien für die Echtheit der Prophetie gibt, und unterwirft sie damit mindestens teilweise einer rationalen Überprüfung. Als Kriterien nennt er den Maßstab der Heiligen Schrift und die Beurteilung und Prüfung durch die Gemeinschaft. 182

2.1.4.3.3 Gebetsheilungen

Zu den Spezifika der charismatischen Glaubenspraxis gehört das Heilungsgebet. Im Jahr 1974, also relativ kurz nach seinem charismatischen Bekehrungserlebnis, veröffentlichte Fabre mit einem Koautor einen Aufsatz zum Thema „Heilung durch Gebet“. 183Darin bemüht er sich, charismatische Gebetsheilungen vor dem Hintergrund eines wissenschaftlich-rationalen Weltbildes zu deuten. Er betont, Glaube und Gebet könnten potentiell seelische und körperliche Krankheiten heilen. Er unterstreicht, es handle sich in den meisten Fällen nicht um mirakulöse Ereignisse, sondern um Heilungen als Prozess. In dem Heilungsprozess gehen eine Erneuerung des Lebens und die allmähliche körperliche Genesung Hand in Hand. Die beiden Autoren sprechen daher von den „gewöhnlichen und banalen Heilungen“. 184CCN greift damit auf die Konzepte von aus dem nordamerikanischen Kulturkreis stammenden Protagonisten der charismatischen Heilungsbewegungen zurück. Fabre nennt als Leitfigur z. B. Agnes Mary White Sanford. Ihr Buch „Das heilende Licht“ wird von charismatischen Gruppen als Klassiker auf dem Feld des Heilens betrachtet. Sanford war eine Schlüsselfigur der charismatischen Bewegung in den Vereinigten Staaten. 185Fabre verweist ebenso auf Francis Scott Mac Nutt, der ein führendes Mitglied der charismatischen Erneuerung ist und Autor mehrerer Bücher, die sich mit den Themen Heilung, Gebet und Befreiung von bösen Geistern befassen. 186CCN sieht die charismatische Heilungspraxis, wie sie in der Kommunität praktiziert wird, im Rahmen dieses ideengeschichtlichen Kontexts.

CCN verbindet die charismatischen Heilungen mit Elementen traditioneller katholischer Theologie. Das Sakrament der Krankensalbung und der Buße haben im Glaubensvollzug und Ideengebäude von CCN eine neue Relevanz gewonnen. Die heilende Dimension dieser beiden Sakramente wird in Veröffentlichungen der Gemeinschaft herausgestellt. 187Neben dem Festhalten an der realen Möglichkeit von außergewöhnlichen Heilungen verweist Fabre aber auch auf einen anderen theologischen Gedanken, nämlich auf den erlösenden Charakter des angenommenen Leidens und das Geheimnis des Kreuzes, womit den Wunderheilungen ein Korrelat gegenübergestellt wird. 188

Der Vergleich zwischen den charismatischen Glaubensvollzügen, wie sie in der theologischen Literatur beschrieben werden, und der spirituellen Praxis bei CCN, zeigt eine weitgehende Übereinstimmung. Die Grundelemente der charismatischen Glaubenspraxis finden sich in der Kommunität wieder: die Taufe im Heiligen Geist als Initiationsritus, das spontane-ekstatische Gebet, die besonderen Geistesgaben wie Glossolalie, Prophetie und Heilung.

2.2 Die ignatianische Spiritualität in der Umsetzung bei Chemin Neuf

2.2.1 Der Umfang des reklamierten ignatianischen Erbes

Als weiteres Element im verbandstypischen spirituellen Dreiklang nennt CCN die ignatianische Tradition. Die Konstitutionen schreiben dazu:

„Diese Erfahrung der Taufe im Heiligen Geist empfängt ihre Stabilität in der Begegnung mit der ignatianischen Tradition, die uns lehrt, Gottes Gegenwart zu erkennen und den apostolischen (missionarischen) Dienst im Hören auf den Heiligen Geist und die gemeinschaftliche Unterscheidung zu wählen. Jeder von uns wird regelmäßig die ignatianischen Exerzitien von einer Woche und vor seinem endgültigen Engagement die ‚30-tägigen Exerzitien‘ machen.“ 189

Der ignatianischen Tradition wird eine stabilisierende Wirkung zugeschrieben. Die „Taufe im Heiligen Geist“ – also die charismatische Spiritualität – soll durch diese zweite geistliche Tradition gefestigt werden.

Die Vorstellungsbroschüre, ein CCN-Basisdokument, umschreibt mit sieben Stichworten, worin die Gemeinschaft ihr ignatianisches Erbe sieht:

1) tägliches Lesen und Meditieren des Wortes Gottes;

2) geistliche Begleitung;

3) ignatianische Exerzitien;

4) Entscheidung zum Gehorsam und zur geschwisterlichen Unterordnung;

5) Vereinfachung des Lebensstils (Teilen der Güter);

6) Erlernen der geistlichen Unterscheidung;

7) Verfügbarkeit für die Mission und den Dienst in Kirche und Welt sowie Engagement für Gerechtigkeit. 190

Analysiert man diese sieben Punkte des ignatianischen Erbes, was nachfolgend an Fallbeispielen exemplarisch geschehen soll, stellt sich die Frage, inwieweit man tatsächlich von einer authentischen ignatianischen Tradition bei CCN sprechen kann.

2.2.2 Vergleich zwischen ignatianischer Tradition und CCN-Praxis

2.2.2.1 Wiedererkennbarer ignatianischer Geist

Bei den Jesuiten hat die Seelsorge den ersten Rang. In der Formula – der Ordensregel des Jesuitenordens – nennt Ignatius von Loyola als Ziel des Ordens, den Menschen zu helfen und den Glauben und die christliche Lehre zu verbreiten. Die Berufung als Jesuit wurde zugleich als ein Ruf zum apostolischen Dienst verstanden. 191Die Metapher vom christlichen Soldaten betont geradezu einen kämpferischen Einsatz in der Welt. Den Seelen zu helfen, war das erklärte Ziel des Ordensgründers. 192Die Modalitäten des Ordenslebens waren im Jesuitenorden ganz auf einen aktiven missionarischen und seelsorglichen Dienst zugeschnitten. So ordnete Ignatius das Gebet und das Gemeinschaftsleben der aktiven Seelsorge unter. Die Jesuiten lebten nicht in der Zurückgezogenheit von Klöstern, sondern in Häusern oder Kollegien in den Zentren der Städte. Die Ordensleute trugen keine mönchische Kleidung und waren nicht zum Chorgebet verpflichtet. Die Novizen wurden zur praktischen Seelsorge hinzugenommen, und ihre Eignung dafür entschied, ob sie zu den Gelübden zugelassen wurden. 193Die Liste der apostolischen Tätigkeiten ist lang: Exerzitien, Volksmissionen, Predigttätigkeit, Publikation religiöser Literatur, Betreiben von Schulen und Universitäten, Leitung von Bruderschaften und marianischen Kongregationen und nicht zuletzt die umfangreiche Missionstätigkeit in Südamerika und Asien.

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