Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen

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Die Bedingungen heutiger Kindheit und Jugend haben sich verändert. Was sind diese anderen Bedingungen, wie kann Kindheit und Jugend auch in heutiger Zeit gut gelingen und was kann der Beitrag der Gestalttherapie hierzu sein? Dieser Band unternimmt eine Standortbestimmung, indem er zunächst Ansätze einer gestaltspezifischen Entwicklungstheorie vorstellt und die Arbeit mit unterschiedlichen Altersgruppen aufzeigt. Im zweiten Teil wird die Bedeutung der Umwelt-Feld-Perspektive für die therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen herausgearbeitet, und in einem weiteren Abschnitt werden spezielle Themen wie Settingdesign, intuitive Diagnostik, Traumatherapie, Neue Medien angesprochen. Es folgt ein Teil über Techniken der Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen, aus deren reichem Fundus hier berichtet wird. Mit Beiträgen von:
Volkmar Baulig, Dieter Bongers, Mark McConville, Hanna Fak, Nicolai Gruninger, Manon Hansen, Gerhard Hintenberger, Rudolf Liedl, Barbara Mayer, Elke Rehm, Agnes Salomon, Alain Schmitt und Wolfgang Wirth.

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Auch hier sind anfangs Körper- und Zentrierungsübungen der Schlüssel zu einem neuen Zugang. Durch die einfache Strukturiertheit der Kindesmutter ist Reflexion nur bedingt möglich und durch die strikten ethnischfamilialen Regeln, denen sie unterliegt, ist Wachstum erschwert/begrenzt. Aber die Zugewandtheit, der Kontakt zwischen Mutter und Tochter, verändert sich durch ganz basale Übungen. Auch schon dadurch, dass ich begleitende Familienmitglieder bitte, im Vorraum zu warten, ist das Signal für alle deutlich, dass es hier um die Mutter-Kind-Einheit geht, um deren Autonomie. Beide können dadurch ihre Kontaktgrenzen unter neuen Voraussetzungen spüren/erfahren.

Meine Frage, was die Mutter von ihrer Kindheit im gleichen Alter um die 16 Monate noch weiß, führt zu Parallelen zwischen Mutter und Tochter und der Erkenntnis, dass es sehr zarte Kleinkinder gibt, die trotzdem gesund und glücklich sind und gut gedeihen – die Mutter selbst ist der lebende Beweis. Das Wissen also, das sie in sich trägt, tritt deutlich in ihr Bewusstsein und stärkt ihre Intuition, wie sie als Hauptzuständige mit dem Essverhalten ihrer Tochter umgehen will.

In der zweiten Stunde nehmen wir uns Zeit für Essen und Spielen, wobei ich für Frau D. den Fokus weg von der Nahrungsmenge hin zum Wie der Nahrungsaufnahme lenke: Was macht Aylin mit dem Brei, mit den Apfelstückchen, mit dem Stück Brot? Was glaubt die Mutter, was ihr Kind jetzt und hier damit machen will? Was darf Aylin mit dem Essen zu Hause oder bei den Schwiegereltern sonst noch machen? Ist eine spielerische Herangehensweise an die Speisen möglich, erlaubt oder verboten? Wo und wie werden kindliche Explorationsbedürfnisse unterbrochen und frustriert? Ich habe den Eindruck, die Mutter kann hier den beratenden Teil (Kinder in Aylins Alter machen das so, brauchen das so, zeigen ihr Interesse so …) gut annehmen und die vielen kleinen Kontaktunterbrechungen (zwischen Mutter und Kind und Kind und Nahrung) während einer Füttersequenz wahrnehmen.

Nach der vierten Stunde kommt es zu einer Therapiepause durch den Aufenthalt bei Aylins Urgroßmutter in der Türkei, nur Mutter und Kind, ohne Vater und dessen Familie, und dies bringt große Veränderung: Aylin isst selbstständig und interessiert und Mengen, die die Mutter beruhigen. Der Teufelskreis scheint durchbrochen.

Nach der Rückkehr nach Wien erhalte ich zuerst ein freudiges Mail, ein paar Tage später eines mit dem Titel »Hilfe, meine Tochter macht mich verrückt«. Ein weiterer Termin bei mir soll bald stattfinden, es sei alles wieder beim alten. Wir beginnen von neuem, wobei Gewahrseins-Übungen jetzt Vergleiche einbeziehen können: Wie ist es hier, wie war es in der Türkei bei ihrer »Anneanne« (Oma)? Wie hat sich unter welchen Umständen die Mutter gefühlt, wie die Tochter? Wie hat Aylin agiert/reagiert? Frau D. wird immer klarer, was die Meinung und der Druck des familiären Umfeldes ausmachen. Und sie kommt zu ihrem Gefühl, wie sehr sie die Zweisamkeit mit ihrem Mann vermisst. In der Folge sprechen wir Support-Möglichkeiten durch: Wie ist Schritt für Schritt Autonomie zu erreichen, einerseits als Paar und andererseits als Eltern?

Die Stunden, die wir gemeinsam arbeiten, verbessern Gewahrsein, Bewusstheit und Handlungsfähigkeit, auch wenn Frau D. immer wieder berichtet, dass sie sich gegen die Vorstellungen der väterlichen Familie nicht endgültig durchsetzen kann. Zu Therapieende (vier Stunden vor ihrer Türkeireise und vier Stunden danach) sind teils bescheidene, teils deutliche Veränderungen in Richtung Wachstum und Emanzipation zu bemerke. Frau D. hat z. B. eingeführt, ihre Tochter zu ihren Freundinnen mitzunehmen, zuvor sollte das Kind immer bei den Großeltern bleiben, wenn die junge Mutter das Haus verlässt. Sie führt Gespräche mit ihrem Mann, fordert ein, dass er sein Vertrauen ihr gegenüber bei seiner Familie deutlich macht und damit neu festgelegt ist, dass die Verantwortung für Aylins Ernährung nur bei Frau D. liegen soll. Sie initiiert auch, dass die jungen Eltern wieder etwas gemeinsam als Paar unternehmen (wobei die Großeltern gerne Babysitter sind). Und die Zeit zu dritt kann phasenweise unbeschwerter genossen werden. Intuitionsgestärkt geht Frau D. feinfühliger mit den Bedürfnissen ihrer Tochter um, Verweigerungen bei der Nahrungsaufnahme können besser akzeptiert werden, ohne in einen Angst- und Stresskreislauf zu kommen.

Auf Wunsch der Mutter vereinbaren wir keine weiteren Termine, sie würde sich bei Bedarf melden. Von der behandelnden Kinderärztin erhalte ich (mit Zustimmung von Frau D.) ein knappes Jahr später die Rückmeldung, dass derzeit der Umgang mit Trotz und dem Setzen von Grenzen zwar fordernd für die Mutter sei, sich rund um das Thema Essen die Situation aber weiter entspannt habe und nicht mehr Teil eines familiären Machtkampfes sei.

Abschließende Bemerkung

Mittlerweile ist die präventive Wirkung früher psychotherapeutischer Interventionen für eine bestmögliche (emotionale, kognitive und somatische) Entwicklung eines Kindes mehrfach wissenschaftlich belegt (z. B. Brisch, 1998; Fonagy et al. 2004; Papousek et al., 2004; Schmücker et al., 2005).

Es konnte durch Studien aufgezeigt werden, dass sicher gebundene Kinder, jene also, die eine innere Kontaktsicherheit erlangt haben, besser und differenzierter Notsituationen bewältigen können, mehr freundschaftliche Beziehungen aufbauen und ihrer Partnerin/ihrem Partner häufiger eine emotionale Verfügbarkeit bieten. An Konflikte gehen sie konstruktiver, sozialer und weniger aggressiv heran. Im kognitiven Bereich entwickeln sich diese Kinder differenzierter, kreativer und ausdauernder. Im Lernverhalten und bei Gedächtnisleistungen schneiden sie besser ab. Auch in der Sprachentwicklung kommt es bei den untersuchten Kleinkindern zu weniger Störungen (vgl. Dieter et al. 2005; Klann-Delius 2002; in Brisch 2007).

Im Gegensatz dazu führen Bindungsstörungen und unsichere innere Kontaktmodelle zu einer verlangsamten kindlichen Entwicklung, zu erheblichen Irritationen bis zu psychopathologischen Auffälligkeiten (vgl. Zeanah & Emde 1994).

Es ist zu wünschen, dass eine möglichst frühe Inanspruchnahme psychotherapeutischer Intervention selbstverständlich wird und Zugangsmöglichkeiten so niederschwellig wie möglich angeboten werden 9. Dadurch kann bei kleineren Irritationen des Eltern-Kind-Feldes die Selbstunterstützungsfähigkeit so rasch als möglich aktiviert und eine Chronifizierung (in Richtung Kontaktstörung) verhindert werden bzw. bei Vorliegen traumatischer Vorerfahrungen der Teufelskreis der Weitergabe von einer Generation zur nächsten durchbrochen werden.

Thomas Schön

Der Blick auf Kindheit aus gestalttherapeutischer Sicht

Was ein Kind braucht

Wenn ein Kind geboren ist,

braucht es eine Wohnung,

Kleider, eine Spielzeugkist,

Bonbons als Belohnung,

Murmeln und ein eigenes Bett,

einen Kindergarten,

Bücher und ein Schaukelbrett,

Tiere aller Art,

Wälder, Wiesen, eine Stadt,

Sommer, Regen, Winter,

Flieger, Schiffe und ein Rad,

viele andre Kinder,

einen Mann, der Arbeit hat,

eine kluge Mutter,

Länder, wo es Frieden hat

und auch Brot und Butter.

Wenn ein Kind nichts davon hat

kann’s nicht menschlich werden.

Daß ein Kind das alles hat,

sind wir auf der Erden.

(Maiwald, 1983)

Die Geschichte der Kindheit

»Früher brauchte man ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen«, so lautet ein afrikanisches Sprichwort. Und heute? Was brauchen wir heute, wo kaum noch dörfliche Strukturen in Mitteleuropa vorhanden sind und Kindheit sich radikal unterscheidet von dem, was früher Kindheit war? Kindheit hat sich gewandelt im Laufe der Jahrhunderte und wandelt sich noch immer in einem Tempo, das es schwer macht, sie überhaupt zu fassen und zu beschreiben. Weltweit unterscheidet sich Kindheit sehr stark, je nachdem wo Kinder heranwachsen. Selbst in Europa gibt es große Unterschiede. Kinder in Österreich etwa finden ganz andere Lebensbedingungen vor als Kinder in Moldawien. Dabei gibt es Kindheit in der Menschheitsgeschichte erst seit vergleichsweise kurzer Zeit. Kindheit ist eine Erfindung des europäischen 17. Jahrhunderts (vgl. Böhme 1985). Seit dieser Zeit gilt Kindheit als eigenständige Lebensform, seitdem gibt es speziell für Kinder produziertes Spielzeug und eine eigene Kinder- und Jugendliteratur. Wir gehen heute davon aus, dass Kindheit – vor allem frühe Kindheit – den Menschen in seiner weiteren Entwicklung maßgeblich prägt. Diese Einschätzung war nicht immer so. Kindheit wurde lange Zeit als wertlos betrachtet und Kinder als unfertige Erwachsene gesehen. Ein Kinderleben galt nicht viel bis ins Mittelalter, abgesehen von adeliger Heiratspolitik, die Kinder verdinglichte im Dienste der Machterhaltung von Herrscherhäusern. In dieser Zeit lebten die meisten Familien in einem gemeinsamen Raum. Kinder waren unmittelbar mit den Lebensabläufen der Zeugung, des Gebärens und des Sterbens konfrontiert. Als Siebenjährige wurden Kinder in gehobenen sozialen Schichten an befreundete Familien zum Dienen geschickt. Die meisten Kinder blieben jedoch als Arbeitskräfte in ihren eigenen Familien oder trugen zum Familienunterhalt bei, was bis ins 20. Jahrhundert hineinreichte. Fünfj ährige mussten bereits in Fabriken arbeiten, manche bis zu vierzehn Stunden. Sie wurden für schwierigste Tätigkeiten herangezogen. Schlanke Buben wurden etwa gezwungen, den Ruß aus Kaminen herauszukratzen. 1813 war die Hälft e der englischen Weber Kinder unter 14 Jahren. Die Kindersterblichkeit war enorm. Noch im 18. Jahrhundert erreichte kaum die Hälfte der Kinder das 8. Lebensjahr. Aries und andere Historiker gehen davon aus, dass Eltern aus diesem Grund keine tieferen Bindungen zu ihren Kindern entwickelten, da die begründete Sorge bestand, sie würden ohnehin nicht lange leben. Trotzdem entwickelten Eltern eine hohe Anteilnahme an ihren Kindern und waren nicht gleichgültig, was eine Auswertung von 500 Tagebüchern und Autobiografien von 1500 – 1900 zeigt (vgl. Böhme 1985, 274).

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