Rose Marie Gasser Rist - Trude

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Rose Marie Gasser Rist ist mit ihrem Werk ein großartiger Roman gelungen: TRUDE ist eine Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einer männerdominierten Welt ihren Weg findet und sie wächst einem sofort ans Herz.
Ihre Geschichte umfasst 90 Jahre pralles Frauenleben und sie lässt nichts aus: die ganz große Liebe, Mutterschaft, Migration, Erotik, Mystik, Weltgeschichte, Abschied und Neubeginn.
TRUDE berührt und fasziniert. Von der ersten bis zur letzten Seite!
Leserstimmen:Die tiefe, wahrhaftige Kraft dieser Geschichte zieht einen unweigerlich in ihren Bann. (Bettina Sahling)
Ein Werk, das viel zur Frauenheilung beitragen kann. Trudes unterhaltsam beschriebenes Leben führt unweigerlich zu: «Wilder Denken, freier L(i)eben!» (Rita Fasel)
Rose Marie Gasser Rist schafft mit ihrer klaren, präzisen Sprache Stimmungen und Bilder einer aufwühlenden, mit dem Leben versöhnenden Story. (Carolin von Kameke)

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Am Tag darauf bekamen Juri, Sergej und sie selber Fieber. Schwitzend versorgte sie die beiden Buben, die apathisch und glühend in ihren Bettchen lagen. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie von Schüttelfrost gebeutelt in der Fleischbrühe auf dem Herd rührte und Valentins Ankunft herbeisehnte, damit er sie ablösen und sie sich endlich ins Bett legen konnte.

Viel später wachte Trude im Schlafzimmer auf. Sie erkannte durch einen Schleier die vertraute, sich ablösende grüne Tapete im Eck ihrer Kammer und wie Valentin auf der Bettkante sitzend die matte Hand seiner Frau streichelte. Und wieder später – wie viele Tage mochten vergangen sein? – tauchte Olga in Trudes Gesichtsfeld auf. Olga!

Trude wollte sich aufrichten, um nachzuprüfen, ob sie ihren Augen trauen konnte. Doch starke Gliederschmerzen hielten sie in den Laken zurück. Olga war nach Leningrad gekommen, nachdem Valentin ihr telegrafiert hatte. Er hatte seine Frau ohnmächtig auf dem Küchenboden vorgefunden. Von der Suppe klebte noch eine schwarze Kruste in der Pfanne. Valentin dankte der Fügung, dass er die frühere Tram erwischt und die Küche betreten hatte, bevor die Gasflammen den Topf zum Glühen bringen konnten. Nicht auszudenken, wenn er die Wohnung abgefackelt und die verkohlten Körper seiner Liebsten vorgefunden hätte.

Später erfuhr Trude, dass sie sieben Tage und Nächte zwischen Leben und Tod geschwebt hatte. Der Körper brauchte eine Weile, sich zu entscheiden, ob er kämpfen oder aufgeben wollte. Ihr Hausarzt Medwedew war täglich dreimal vorbeigekommen, um nach der Patientin und der Familie zu schauen. Medwedew heißt Bär auf Russisch. Kein anderer Name hätte besser gepasst zu ihm.

Der Bär war Valentin während der Tage, als die Zukunft seiner Familie in der Schwebe lag, der Fels in der Brandung. Der gute Doktor war eine Seele von einem Menschen, mehr Seelsorger als Mediziner. Der Arzt war es denn auch, der Valentin auf die Idee brachte, Trude die Medizin zu besorgen, die sie ins Leben zurückholen konnte: Olga. Medwedews scharfer Verstand zog schnell Schlüsse aus Valentins Schilderungen. Wenn überhaupt, so konnten nur die Wärme und Fürsorge ihrer Ziehmutter Trude wieder zu Kräften kommen lassen.

Olga folgte Valentins Notruf umgehend. Ihre Töchter waren inzwischen selbstständig genug, sie für eine Weile zu entbehren und den Hof zu führen. Sie traf am fünften Tag nach Trudes Zusammenbruch ein und übernahm das Zepter. Die Erleichterung und Zuversicht reihum war groß. Und in der Tat – Trude genas.

Vier Wochen später fuhr Trude mit den beiden Buben in Olgas Begleitung nach Tartu.

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Trude blieb den ganzen Sommer auf Olgas Hof, zu ihrem, aber auch dem Segen der Jungen. Mühelos hatte sich Trude wieder in den Tagesrhythmus eingefügt. Die Handgriffe waren nicht vergessen. Körperliches Zupacken und der rege Austausch mit den anderen waren für Trude die Kur, die ihr Ausgeglichenheit und Lebensfreude zurückbrachten. Ständig war irgendjemand zugegen. Beim Melken, Rübenziehen oder Kochen schwatzten die Frauen rege oder schwiegen einvernehmlich.

Getreide, Gemüse und Schmalz führten dazu, dass die junge Mutter bald wieder im Besitz ihrer alten Kräfte war. Aus ihren dürren Gliedern formten sich ansehnliche muskulöse Arme und Beine. Es gefiel ihr, dass über dem Gerippe der Busen wieder Rundungen und sich an den Hüftknochen ein kleines Fettpölsterchen ansetzte. Sonne und Arbeit in der freien Natur schenkten ihr eine gesunde Gesichtsfarbe. Nach und nach fühlte sie sich wieder gesund und vital.

Olga bemerkte einmal: „Du kommst mir vor wie ein Spatz, der immer wieder aus dem Nest fällt und den ich immer wieder aufs Neue aufpäppeln muss. Damit uns das erspart bleibt, verbringst du von nun an die Sommer bei uns und lässt dich durchfüttern, damit du die Winter in der Stadt überstehst. Ich kann eine zusätzliche Erntehelferin gebrauchen. Jetzt, wo meine Ältesten bald flügge sind und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie von Männern abgeworben werden. Ich werde das mit Valentin schon regeln.“

Die Jungs liebten die Monate auf dem Land. Endlich war ausreichend Platz für ihren Bewegungs- und Erforschungsdrang. Das Hofleben wirkte sich ausgezeichnet auf die Entwicklung der Buben aus. Und auf das Wohlbefinden der ganzen Familie. Sergej machte seine ersten Schritte auf dem Hofplatz und Juri tapste brav den arbeitenden Frauen nach. Mit Stolz und Staunen beobachtete Trude, wie sich geballte Kraft in den kleinen Bubenkörpern entfaltete. Die rohe Energie wollte sich in Taten ausdrücken. Was in der kleinen Leningrader Wohnung stets gezähmt werden musste, konnte sich auf dem Land entladen und austoben.

Trude und Olga lehrten sie dem Alter entsprechend mit Werkzeug umzugehen. Jede Verantwortung, die den Buben übertragen wurde, ließ sie innerlich wachsen. Die Kinder lernten, dass ein offenes Knie vom Umfallen gut wegzustecken ist, dass ein Aufrappeln und Weiterennen wie ein kleiner Sieg über die eigene Grenze ist. Ein Holzsplint in der Haut war halb so schlimm, wenn der Holzstapel erklommen und das Ziel erreicht ist.

Für Trude war es eine unermessliche Entlastung, die Knaben nicht ständig alleine beaufsichtigen zu müssen. Andere Augen teilten die Aufmerksamkeit, andere Hände trösteten. Für die Hofgemeinschaft waren die Ankömmlinge aus der Stadt eine willkommene Abwechslung. Olgas Töchter liebten es, die Buben zu versorgen, ihnen Geschichten zu erzählen und Lieder vorzusingen. Vielleicht dachten sie dabei schon an ihre eigenen Kinder. Die Zeit auf dem Hof war kurzweilig und verflog im Nu. Der Herbst und damit die Rückkehr in die Stadt nahten viel zu schnell für Trudes Empfinden.

Die Freude über ihr Aufblühen wurde von einem Schatten getrübt, den sie nicht wegstecken konnte. Sie vermisste Valentin nicht. Es erging ihr sehr gut ohne ihn. Ihr Leben war prall. Ganz anders als in Leningrad. Und sie fühlte sich schuldig deswegen. Es war ja nicht so, dass Valentin ihr Leid zugefügt hatte oder fremdgegangen war. Sie hatte da ganz andere Geschichten von Ehemännern gehört. Ihr Mann ließ sich nichts zuschulden kommen. Pflichtbewusst verrichtete er seine Arbeit. Seinen Söhnen war er immer ein fürsorglicher Papa. Trude gegenüber hatte er sich stets bemüht, die Unbeschwertheit der Anfänge wiederherzustellen. Er war sich bewusst, dass die Geburten und Leningrad seiner Frau zusetzten und hatte sich angestrengt, Trudes Leben zu erleichtern.

Valentin hatte alles gegeben, seiner kleinen Familie ein gutes Leben in der Stadt zu ermöglichen. Und doch war es nicht genug. Trude realisierte: Sie liebte ihn nicht mehr. In ihr war kein Platz für ihn. Wenn sie an seine nächtlichen Anstrengungen dachte, schnürte sich ihr Unterleib zusammen. Sein Pflichtbewusstsein war lobenswert, doch es erstickte sie. Valentin war in Leningrad die einzige konstante erwachsene Person. Trude erkannte, dass es zwischen ihnen nichts Neues mehr zu entdecken gab. Die Einsicht, dass ihr Valentin im Gegenteil lästig und überdrüssig geworden war, erschreckte Trude, als sie darüber nachdachte.

Die Distanz war Trude mehr als recht und sie hätte diesen Zustand gerne so aufrechterhalten. Zu kläglich waren die Überreste ihrer Ehe. Ganz heimlich, nach einem langen Arbeitstag auf dem Hof, wenn niemand mehr Ansprüche an sie stellte, wenn sie nachts alleine lag, ging sie in Gedanken und mit ihren Händen auf Entdeckungsreise. In ihrem Körper, von Sommersonne und Lebensfreude erwärmt, keimte leise verloren geglaubtes Lustgefühl auf. Sie entdeckte, dass sie sich selber guttun konnte. Mehr Glück brauchte sie nicht.

Eines Nachts, nachdem sich Trude erfüllt im Federbett einrollte, ploppte ein Gedanke auf, der ihr unangenehm war und den sie dennoch mit einem Mal in Betracht zog: Eine Scheidung war auf einmal eine mögliche Option. Während vieler Wochen war die räumliche Trennung ein Schutzschild und ersparte ihr, eine folgenschwere Erwägung auszusprechen. Doch der Tag würde kommen, der Tatsache ins Auge zu sehen, Valentin ins Gesicht zu sagen, dass es ihr ohne ihn besser ging.

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