Rose Marie Gasser Rist - Trude

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Rose Marie Gasser Rist ist mit ihrem Werk ein großartiger Roman gelungen: TRUDE ist eine Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einer männerdominierten Welt ihren Weg findet und sie wächst einem sofort ans Herz.
Ihre Geschichte umfasst 90 Jahre pralles Frauenleben und sie lässt nichts aus: die ganz große Liebe, Mutterschaft, Migration, Erotik, Mystik, Weltgeschichte, Abschied und Neubeginn.
TRUDE berührt und fasziniert. Von der ersten bis zur letzten Seite!
Leserstimmen:Die tiefe, wahrhaftige Kraft dieser Geschichte zieht einen unweigerlich in ihren Bann. (Bettina Sahling)
Ein Werk, das viel zur Frauenheilung beitragen kann. Trudes unterhaltsam beschriebenes Leben führt unweigerlich zu: «Wilder Denken, freier L(i)eben!» (Rita Fasel)
Rose Marie Gasser Rist schafft mit ihrer klaren, präzisen Sprache Stimmungen und Bilder einer aufwühlenden, mit dem Leben versöhnenden Story. (Carolin von Kameke)

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Im Mai 1931, kurz nachdem sie sich bei der staatlichen Sprachakademie für den Lehrgang eingeschrieben hatte, stellte Trude fest, dass sie erneut schwanger war. Dieses Mal waren die Zeichen nicht die ausbleibenden Tage, sondern die Morgenübelkeit, von der sie bisher nur vom Hörensagen wusste. Trude konnte keinen Bissen halten. Bestimmte Gerüche, wie zum Beispiel Kaffee, wurden ihr unerträglich. Valentin musste sich eine geruchsneutrale Seife zulegen, sonst hätte ihn Trude nur auf Distanz ertragen können. Während dreier Monate war Trudes Radius sehr beschränkt. Sie pendelte zwischen Bett, Küche und Kinderzimmer hin und her mit einem Emailbecken als ständiger Begleiter.

Bei Sergejs Geburt im November verlor Trude viel Blut. Das Viereinhalbkilokind hatte sich zu schnell und zu heftig herauskatapultiert, als hätte es nicht abwarten können, die Welt zu erobern. Der Junge riss alles mit, was im Unterleib seiner Mutter auf seinem Feldzug in die Freiheit im Weg stand. Zum einen war es wohl die enorme Verausgabung, aber auch die Kälte außerhalb der geschützten Höhle, die dem kleinen Kerl den Atem verschlugen. Sergej bekam nach der Geburt keine Luft in seine Lungen, lief blau an und die Hebamme machte sich schon auf das Schlimmste gefasst. Doch sie unterschätzte den Lebenswillen des Jungen.

An ein Studium oder an Arbeit war nicht mehr zu denken. Trude musste ihre Pläne begraben. Juri übte sich in seinen Gehversuchen und dehnte allmählich seinen kleinen Radius in der Wohnung aus. Sergej trug sie praktisch immer im Arm, weil er so am wenigsten schrie. Sie brachte es nicht übers Herz, wie es damals üblich war, die Kinder in ihren Betten anzubinden und stundenlang schreien zu lassen.

So wie Sergej die Welt betrat, so führte er sich auch als Kind auf. Mit Pauken und Trompeten ging er etwas an. Nie böse oder berechnend. Er war sich schlicht seiner körperlichen Kräfte und Grenzen nicht gewahr. Tollpatschig stieß er manch kleinen Spielkameraden einfach im Vorbeigehen um. So ungestüm sein Auftritt bei Menschen auch war, so sanft war seine versteckte Seele. Dies zeigte sich insbesondere daran, wie er mit Tieren umging.

Jedem herrenlosen Streuner näherte er sich furchtlos, kniete vor ihm nieder und streckte dem Hund die Hand zum Lecken hin. Trude beobachtete, wie das Herz des Jungen für die verwahrlosten Kreaturen überfloss. Sergej hatte eine besondere Gabe, wortlos mit Tieren zu kommunizieren. Seine Gesichtszüge wurden sanft, wenn eine Schnecke über seinen Handrücken kroch. Aus unerfindlichen Gründen konnte er diese zärtliche Seite den Menschen selten schenken. Anderen Kindern gegenüber war er meistens ruppig und abweisend.

Sergej bereitete seinen Eltern manchen Kummer. Er war oft krank und fügte sich beim Spiel unbeabsichtigt Verletzungen zu. Er trieb die Mutter mit seiner Aufmüpfigkeit, die ihrer nicht unähnlich war, manchmal zur Weißglut. Er forderte seinen älteren Bruder und seine Eltern heraus. Trude wusste jedoch um seine sanfte Seele unter der ruppigen Schale und konnte ihm nie lange böse sein. Sie sprach seinen Namen am liebsten auf Französisch aus, weil Serge mit weichem „sch“ am Ende sie weicher machte für ihn.

Der Winter 1931/1932 war unbarmherzig kalt. Minus dreißig Grad waren die Spitze. Trude verlangte dem kleinen Kohleofen alles ab, um die Wohnung einigermaßen warm zu halten. Kälte, Schlafmangel, das Schleppen von Kohle, Besorgungen und zwei Kleinkinder erschöpften sie. Seit Ankunft in Leningrad hatte Trude gegen zehn Kilogramm Gewicht verloren. Sie beklagte sich nie und dachte auch nicht daran, eine Hilfe einzustellen, die sie sich mit Valentins Gehalt hätte leisten können.

Im Vergleich zu anderen Müttern in der Straße, mit denen sie lose Kontakte geknüpft hatte, erging es ihr gut. Die junge Familie hatte weder materielle Sorgen noch Eltern, Schwiegereltern oder Geschwister, die sich mit an den Tisch setzten. Trude musste nicht arbeiten und zuverdienen. Nicht wie die anderen Frauen, die ihre Kinder tagsüber in der Wohnung einschlossen oder der Obhut der älteren Geschwister überließen, während sie selber in der Munitionsfabrik Patronenhülsen drehten.

Im Frühjahr 1932, nach dem zweiten Leningrader Winter, war Trude ausgemergelt und am Ende ihrer Kräfte. Die Ehe verkam zu einer Hülle, die weder Trude noch Valentin mit Leben und Freude zu füllen vermochten. Der junge Vater war tagsüber von der Arbeitswelt absorbiert und kehrte abends müde nach Hause. Dort erwartete ihn eine ermattete Gattin mit zwei plärrenden Kleinkindern.

Die Unbeschwertheit und schwirrende Verliebtheit waren verflogen. Trott und Anstrengungen lagen bleiern über dem Paar. Es gab zwischen Valentin und Trude kein fröhliches Turteln mehr. Nicht selten begleitet von Sergejs Wimmern, das aus dem Kinderbettchen drang, gab sie dem Drängen ihres Mannes nach. Sie konnte bald nicht mehr unterscheiden, ob sie das monotone Kindergeschrei oder Valentins ernsthafte Bemühungen, ihr Freude zu bereiten, mehr abstumpfte.

Der Körper der Mutter hatte alle Vitalität und Lust verloren. Der Liebesakt verkam zum verzweifelten Versuch, die verlorene Nähe wiederherzustellen. Trude verscheuchte den lästigen Gedanken, dass Valentin sie als Ventil missbrauchte. Sie war einfach nur froh, wenn er schnell fertig war, sie sich nicht zu sehr verkrampft hatte und es nicht zu sehr schmerzte. Inständig hoffte Trude jedes Mal, von einer dritten Schwangerschaft verschont zu werden.

Trude bekam Heimweh nach Olga. Nach ihrer Ordnung, Zuverlässigkeit und Herzlichkeit. Der Gedanke an sie wärmte die müde Mutter. Olga hatte ihren Mann früh verloren und sich alleine mit ihren Töchtern durchgekämpft. Sie hätte allen Grund gehabt, eine griesgrämige Alte zu werden. Doch Olga hatte sich ein warmes Herz bewahrt und war eine Sonne für ihre Mitmenschen, wenn ihr niemand zu nahe trat. Es hatte schnell die Runde gemacht, als sie einem Nachbarsburschen mit dem Knie in dessen Gemächt getreten hatte, nachdem er ihr vor den Mädchen unflätig den Busen begrabscht hatte. Trude hatte sie nie über ihr Schicksal klagen hören. Es blieb immer ein Geheimnis, wie sich Olga ihre Frohnatur bewahren konnte.

Besonders in den kalten Wintertagen wünschte sich Trude zurück auf Olgas Hof. Es war ihr nach frischer, kuhwarmer Milch oder nach dem Biss von einer am Kraut aus guter Erde gezogenen süßen Karotte. Auf Olgas Hof hatte es nie an Nahrung gemangelt. Auch wenn sich manchmal Gäste an die Tafel setzten: Alles, was Boden und Stall hergab, wurde geteilt. Alle wurden satt an Leib und Seele.

Trude fehlte in Leningrad eine gute Freundin, mit der sie die langen Tage unterbrechen konnte. Die Frauen im Quartier waren freundlich. Doch sie lebten in ihrer eigenen Welt. Die meisten arbeiteten sowieso tagsüber. Und mit denjenigen, die sie beim Einkaufen in der Warteschlange antraf, erschöpften sich die Gespräche sehr bald nach den Höflichkeitsfloskeln. Gebildete oder kulturell interessierte Frauen und Männer verkehrten nicht auf dieser Straße. Für Einkäufe sandten sie ihre Dienstboten. Zu den interessanten Kreisen der Gesellschaft hatte Trude mit zwei Kindern an der Hand keinen Zugang.

Die ersten beiden Leningrader Winter waren eisig und einsam.

Mildere Temperaturen Ende April brachten Regen und lösten die Schneedecken in den Straßen in Matsch auf. Inzwischen wusste Trude, dass sich der Frost noch einmal hämisch zurückmelden konnte, bevor er endgültig das Feld räumen würde. Doch sie war froh um die ersten Zeichen des Frühlings, die ein Ende des Winters ankündigten. Mit dem Regen kommt der Machtwechsel der Jahreszeiten.

Beim Tauwetter hatte sie die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Sie verbrachte den langen Tag mit zwei Kerlchen mit Bewegungsdrang in der kleinen Wohnung. Oder sie ging bei kühlen Frühlingstemperaturen im Regenmatsch in den Park. Da Lederstiefel, Kleider und Wollmäntel keinen ausdauernden Schutz vor der Nässe boten, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Buben erkälteten und Trude dies in der Folge mit Nachtschichten wieder auszubaden hatte. Vom langwierigen Trocknen von Kleidern und Schuhen auf engem Raum ganz zu schweigen. Doch Trudes Bedürfnis nach frischer Luft war größer als die Vernunft. Sie verweilten den ganzen Nachmittag im Freien.

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