Rose Marie Gasser Rist - Trude

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Rose Marie Gasser Rist ist mit ihrem Werk ein großartiger Roman gelungen: TRUDE ist eine Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einer männerdominierten Welt ihren Weg findet und sie wächst einem sofort ans Herz.
Ihre Geschichte umfasst 90 Jahre pralles Frauenleben und sie lässt nichts aus: die ganz große Liebe, Mutterschaft, Migration, Erotik, Mystik, Weltgeschichte, Abschied und Neubeginn.
TRUDE berührt und fasziniert. Von der ersten bis zur letzten Seite!
Leserstimmen:Die tiefe, wahrhaftige Kraft dieser Geschichte zieht einen unweigerlich in ihren Bann. (Bettina Sahling)
Ein Werk, das viel zur Frauenheilung beitragen kann. Trudes unterhaltsam beschriebenes Leben führt unweigerlich zu: «Wilder Denken, freier L(i)eben!» (Rita Fasel)
Rose Marie Gasser Rist schafft mit ihrer klaren, präzisen Sprache Stimmungen und Bilder einer aufwühlenden, mit dem Leben versöhnenden Story. (Carolin von Kameke)

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Die Kummerjahre waren vorbei, abgehakt wie eine hartnäckige Grippe, die endlich überwunden war und um die jedes Wort zu viel vergeudet wäre. Das Paar knüpfte dort an, wo es vier Jahre zuvor aufgehört hatte. Die Freude allerseits war groß. Valentin wurde herzlich zurückgenommen.

Alle waren sie gekommen: die Tanzfreunde, die Musiker, Trudes Vater, alle Brüder, die ältesten mit Ehefrauen und einer Schar Nachkommen. Auch Lena kam. Sie führte an jeder Hand ein Kleinkind. Ein Drittes zeichnete sich deutlich unter dem Kleid ab. In Lenas Gesicht lag ein Ausdruck von müder Schicksalsergebenheit. Jeronim, Lenas Gemahl, den Trude an ihrer Hochzeit zum ersten Mal sah, trat großkotzig auf. Er war ihr auf Anhieb unsympathisch. Trude bemitleidete Lena, die sich jetzt genau in den Lebensumständen wiederfand, vor denen sie sich immer gefürchtet hatten – als dauerschwangerer Schatten eines Gecken. Wie um alles in der Welt war ihre intelligente Freundin an den geraten?

Ein Schleier legte sich über Trudes Festlaune. Sie fragte sich: „Wo werde ich in zehn Jahren stehen? Begehe ich nicht soeben denselben Fehler, mich mit meinem Jawort von Valentin abhängig zu machen? Als Frau werde ich außerhalb von Olgas Territorium nie meine Autonomie bewahren können!“

Trude führte ihre Gedanken weiter und erkannte, dass sie dank den unwirtlichen Umständen, unter denen sie aufgewachsen war, einen starken Durchhaltewillen entwickelt hatte. Und in der Folge wurde sie alles andere als eine geschmeidige, gefügige Frau. Darin lag der wesentliche Unterschied zwischen ihr und ihrer einmal so nahen Freundin. Lena hatte zeitlebens nie üben können, eigene Willenskräfte zu entwickeln, immer hatten andere für sie entschieden. Von Geburt an war sie erzogen worden, attraktiv und manierlich zu sein, mit dem einzigen Ziel, eine anpassungsfähige Ehefrau zu werden. Abgesehen von den kleinen Fluchten zur Weide oder zu Livonia stand sie immer unter der Kontrolle von Eltern oder Bruder. Und nun hatte Jeronim das Zepter über ihr Leben übernommen. In Lenas Augen funkelten einst ein Glanz von Zuversicht und Jugendlichkeit. Doch jetzt war ihr mit der bitteren Alltagsrealität alle Hoffnung auf Selbstbestimmung genommen worden. Es gab zu Lena kein Durchkommen mehr. Ihre Augen waren matt und distanziert.

„Warum ist der Wert einer Frau auf die Gebärfähigkeit reduziert? Wofür all das geistige Potenzial, der Lebensantrieb, die körperliche Kraft? Mir widerstrebt es zu akzeptieren, dass eine Frau ihre einzige Existenzberechtigung darin hat, für die Gesellschaft Nachkommen zu produzieren oder keusch einem autoritären Gott zu dienen. Es muss doch möglich sein, sowohl Kindern das Leben zu schenken als auch die eigene Souveränität zu bewahren. Mein Körper möchte empfangen und gebären. Das spüre ich instinktiv. Ich glaube, es ist die Erfüllung eines angelegten Plans. Doch auch der Geist will sich erfüllen. Er hat den Drang, sich weiterzuentwickeln und zu erweitern. Und die Seele will fühlen, will genährt werden, will in den Austausch mit anderen erwachsenen Menschen.“

Auf ihrer Hochzeit führte Trude philosophische Selbstgespräche. Sie begann zu erfassen, dass das Menschsein ein spannendes Zusammenspiel von körperlichen, geistigen und seelischen Bausteinen ist, die nicht voneinander getrennt werden können. Sie verspürte die Sehnsucht nach Herausforderungen, die ihren geistigen Horizont erweiterten. Auch als Frau. Widerspenstigkeit regte sich in ihr und noch vor der Trauungszeremonie gab sie sich selber das Versprechen, das Leben mit Valentin an der Seite in allen Zügen zu genießen, aber nie ihre Würde, Eigenständigkeit von ihm abhängig machen zu lassen. Und nie mehr würde sie sich brechen lassen, wenn er noch einmal gehen sollte.

„Na, eigensinniges Weib, komm, es ist Zeit zum Heiraten, nicht zum Grübeln!“ Valentin holte seine Liebste mit einem neckischen Zwicken in die Seite aus dem Sinnieren und führte sie danach zum Trauungsplatz. Seine Worte ließen Trudes Zweifel an der Vermählung verpuffen. Valentin war ein Glückstreffer. Einen Besseren hätte sie nicht abbekommen können. Kein anderer hätte sie mit ihren unbequemen Fragen durchs Leben begleiten können.

Die feierliche Handlung war kurz und schlicht. Unter dem rauschenden Blätterdach der Ulme nahm ein Freund dem Paar das Eheversprechen ab. Sie gelobten sich, in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein, bis dass der Tod sie scheide.

LENINGRAD

1929 – 1938

1929 Das tägliche Brot

Wenige Tage nach der Hochzeit brachen die Neuvermählten nach Leningrad auf. Olga, die Mädchen und Freunde begleiteten das Paar zum Bahnhof. Auch Lena. Es war ein feierlicher Moment. Und gleichzeitig war es ein wehmütiger Abschied von den Menschen, die Trude durch all die Jahre getragen und begleitet hatten. Sie sah ihre Lieben dem wegfahrenden Zug mit Taschentüchern nachwinken, bis eine Kurve den Blickkontakt abbrach. Ihre Wangen glänzten tränennass.

So schwer es ihr fiel, Olgas sicheren Hafen zu verlassen, so sehr freute sie sich auf die neue Zukunft. Es war ihr einerlei, wo sie diese gestalten würden. Hauptsache Valentin und sie waren zusammen. Die beiden verband vom ersten Augenblick an ein entspanntes Wohlbefinden in der Gegenwart des andern, das nur durch den Bruch in Berlin erschüttert worden war. Wie Valentin sich am Ende gegen alle Konventionen und Autoritäten für sie entschieden hatte, zeigte seine Entschlossenheit. Einen größeren Liebesbeweis gab es für Trude nicht.

Mit großem Behagen an der Seite ihres frisch angetrauten Mannes machte sie sich auf nach Leningrad. Das Paar richtete sich die lange Fahrt auf den harten Holzbänken so bequem wie möglich ein. Die meiste Zeit saßen die beiden schweigend, die eine Hand entspannt in der des anderen ruhend. Mit Blick auf die vorbeifliegende Landschaft ließen sie sich von der russischen Eisenbahn in die Zukunft fahren.

Leningrad war Trude bis zu diesem Zeitpunkt nur eine Idee auf der Landkarte und würde nun zu ihrem Lebensmittelpunkt werden. Valentin an seinen Arbeitsort zu folgen bedeutete eine trittsichere Ausgangsposition für alle zukünftigen Schritte.

Trude trat ihren neuen Lebensabschnitt selbstbewusst an. Ihre russischen Sprachkenntnisse würden ihr helfen, Kontakte zu knüpfen. Sie würde die Wohnung ausstatten, die Valentin im Vorfeld gefunden hatte. Irgendwann würde sie einem Kind das Leben schenken – und in den folgenden Jahren eine weiterführende Schule besuchen, studieren und Arbeit finden. Trudes Kopf war voller Pläne, ihr Herz voller Zuversicht.

Nach Tartu und Berlin war Leningrad erst ihre dritte Stadt. Da sie an Berlin keine guten Erinnerungen knüpfte, war Trude einfach zu begeistern. Es war eine prächtige Metropole. Mit den imposanten Palästen und goldenen Kuppeln hatte Leningrad für sie etwas Märchenhaftes. Die Lage am Meer verlieh ihr wie allen Hafenstädten Weltoffenheit. Trude erforschte die Stadt zu Fuß und mit Straßenbahn. Ein in schwarzes Leinen gebundenes Tagebuch, mittlerweile schon das fünfte, war ihr ständiger Begleiter. In ihm hielt sie alle Eindrücke in Worten und Skizzen fest.

Die ersten Monate verflogen wie im Flug. Sie nahm alle neuen Eindrücke durch eine rosarote Brille wahr. Im Rausch der Begeisterung übersah sie die unschönen Flecken der Stadt großzügig. Trude vermied es zu Beginn, genauer hinzusehen. Erst nach und nach schärfte sich ihr Blick und sie konnte die Arbeitslosen, die sich in den Gassen an offenen Feuern die Finger wärmten, und die schmutzigen Kinder, die barfuß und in Lumpen gekleidet für ihre Familien bettelten, nicht mehr ignorieren.

Trude und Valentin standen auf der Sonnenseite des Lebens und brauchten sich keine existenziellen Sorgen zu machen. In den Häfen wurden emsig Schiffe gebaut, um Weltmeere und Überseeländer zu zivilen und militärischen Zwecken zu erobern. Valentin war als Schiffsingenieur ein gefragter und gut bezahlter Mann.

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