Elena Makarova - Gendersensible Berufsorientierung und Berufswahl (E-Book)

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Gendersensible Berufsorientierung und Berufswahl (E-Book): краткое содержание, описание и аннотация

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Warum sind Männer in pflegerischen, frühpädagogischen oder sozialen Berufen meist untervertreten? Wieso entscheiden sich junge Frauen nur selten für Studiengänge im MINT-Bereich? Seit Jahrzehnten rastert diese Aufteilung unsere Gesellschaft auf. Warum ist das so, und was lässt sich dagegen unternehmen? Da sich bereits Kinder mit ihren Traumberufen auseinandersetzen, ist eine gendersensible Berufsorientierung an Schulen zentral. Aber auch an Hochschulen ist sie wichtig, um das Geschlechterverhältnis in den Studiengängen und bei der Berufsfindung auszugleichen. Im Buch werden Erkenntnisse aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie innovative Beispiele der Umsetzung einer gendersensiblen Berufsorientierung im (Hoch-)Schulkontext gebündelt.

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Zusammengefasst können wir festhalten, dass die Einführung eines neuen Berufsfeldes Technik in die FMS und ihre Vorgängerschule ein No-Go geblieben ist.[9] Verantwortlich dafür ist die machtvolle Position derjenigen Akteure, welche die Berufsbildung stützen und schützen – auch aus utilitaristischen Motiven (siehe dazu Fußnote 6) und mittels legitimatorischen Argumenten. Die berufliche Grundbildung ist für sie die angemessenere Ausbildungsform. Jene Akteure, welche die Position der FMS mit einer Integration des Berufsfelds Technik auszubauen versuchten, konnten sich bisher nicht durchsetzen. Ebenso fanden Argumente, welche funktional die Vergrößerung des Pools an technisch interessierten Fachkräften durch die Gewinnung von jungen Frauen ins Zentrum stellten, nicht die notwendige Beachtung.

Eine etwas andere Entwicklung zeigt sich in der Analyse der dritten Situation, im Berufsfeld Gesundheit, das in einzelnen Kantonen seit einigen Jahren um das Berufsfeld Naturwissenschaften ergänzt wurde und neben den klassischen Gesundheitsberufen auch auf die neuen Disziplinen der Life Sciences (u. a. Biotechnologie, Life-Sciences-Technologie, Lebensmitteltechnologie) vorbereitet. In der erwähnten Anhörung zur Revision des Anerkennungsreglements wurde explizit die Frage gestellt, ob die Kantone auch die Möglichkeit erhalten sollen, das Berufsfeld «Gesundheit» im Sinne einer Variante als «Gesundheit/Naturwissenschaften» zu führen. Viele Akteure, die sich in der Anhörung eingebracht haben, äußern sich positiv oder neutral zu dieser Kombinationsmöglichkeit (EDK, 2018). Sie erkennen hier neue Möglichkeiten für die Profilierung der FMS. Es gibt aber auch wenige Gegenstimmen. Interessant ist die von einem Akteur geäußerte Angst vor Verwässerung des «Profil[s] der FMS mit ihrer Ausrichtung auf im weiteren Sinne Berufe im pädagogischen, sozialen und musischen Bereich» (EDK, 2018, S. 1). Die Neuausrichtung könnte demnach, so die Angst, die traditionelle Funktion der FMS unterhöhlen.

In der Anhörung wie in den Interviews, die wir mit Rektorinnen und Rektoren führten, wird vor allem die Möglichkeit angesprochen, mit der Ergänzung der Naturwissenschaften und der neuen Namensgebung mehr junge Männer für eine Ausbildung an der FMS sowie für Berufe im Gesundheitsbereich zu rekrutieren.

«Die Koppelung der Naturwissenschaften mit dem Bereich Gesundheit ist sinnvoll, da mit Naturwissenschaften auch junge Männer eher angesprochen werden können.» (EDK, 2018, S. 6)

«Eben mit dieser Ausdifferenzierung gibt es so ein Rekrutierungsfeld bei den Männern, was plötzlich größer wird, weil ja es wird immer technischer, […] und das zieht nachher zunehmend auch Männer an, die vielleicht vorher keine Zukunft oder nichts gefunden haben in diesem Berufsfeld.» (Rektor FMS)

Die Gewinnung von Männern für den Gesundheitsbereich würde angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege die gesellschaftliche Relevanz und damit die Position der FMS stärken. Auch hier ist ein Zusammenfallen von funktionalen und machtbasierten Mechanismen zu beobachten. Die Förderung und Gewinnung der weiblichen Jugendlichen für MINT-Berufe ist dagegen in den Interviews mit den Rektoren kaum ein Thema. Im Gegenteil meint eine der interviewten Personen, dass die Frauen vom Berufsfeld Gesundheit/Naturwissenschaften vielleicht auch eher abgeschreckt werden könnten.

Der Vorstand der Konferenz der Fachmittelschulrektorinnen und -rektoren unterstützt die Erweiterung des Berufsfeldes Gesundheit um den Bereich der Naturwissenschaften mit seinem im Jahre 2016 erstellten Video, welches Werbung für die Schule macht.[10] Er profiliert die FMS nicht mehr ausschließlich als Zubringerin zu den traditionellen Gesundheits- und Pflegeberufen, sondern verweist auf die breite Palette von MINT- und Life-Sciences-Berufen (Esposito, Leemann, Imdorf, Hafner & Fischer, 2018). Für klassisch «weibliche» Berufsfelder wird auch die männliche Form (Pflegefachmann, Dentalhygieniker, Physiotherapeut) verwendet, während in den «männlichen» Berufen die weibliche Form (Lebensmittelingenieurin, Chemikerin, Innenarchitektin) auftaucht.

Vertreter der FMS sind – so können wir festhalten – darum bemüht, mit dem Berufsfeld Gesundheit/Naturwissenschaften ihr Profil stärker naturwissenschaftlich auszurichten, um damit auch die männliche Zielgruppe als potenzielle Schüler anzusprechen und zu gewinnen. Triebkraft der Erweiterung des Ausbildungsprofils und Rekrutierungspotenzials sind funktionale und machtbasierte Mechanismen der FMS-Akteure. Aber auch hier sehen berufsbildungsnahe Akteure die berufliche Grundbildung bedroht und versuchen mit machtbasierten Strategien (z. B. parlamentarischen Instrumenten), die Angebote der FMS einzuschränken. Dabei sind auch utilitaristische Motive der Antrieb. Die FMS soll in ihrem Profil beschränkt werden, um Kosten zu sparen (siehe Fußnote 6).

6 Die Fachmittelschule zwischen Reproduktion und Transformation der geschlechtertypischen Berufswahl

Die in diesem Beitrag untersuchte FMS trägt aus historischen Gründen ein Geschlecht – im Volksmund wurde sie lange «Fraueli» genannt. Sie hatte in früheren Zeiten die wichtige Funktion eines «qualifizierenden Moratoriums» (Krüger, 1991) für weibliche Jugendliche übernommen, welche Berufe ergreifen wollten, die dem gesellschaftlichen Gemeinwohl dienen. Weder diese Töchterschulen noch die biografisch später daran anschließenden Berufsausbildungen waren aber Teil der formal anerkannten Bildung. Die gesellschaftliche Stellung der Schule war daher lange prekär.

Wie wir gezeigt haben, war für die FMS bezüglich der Geschlechterspezifität nur eine pfadabhängige Entwicklung innerhalb der historisch angelegten Pfade der sozialen, pflegenden und erzieherischen Berufe möglich. Damit wurden geschlechtsspezifische Orientierungen und Zuweisungen in der Institution fest verankert (Krüger, 1991). Im Prozess der Positionierung der Schule waren diese Wurzeln Ressource und Rechtfertigungsgrundlage zugleich, auf die sich die Vertreter der FMS abstützten. In Anlehnung an Mahoney (2000) können wir dies als funktionale sowie als legitimatorische Mechanismen bezeichnen, mit denen die Schule die machtbasierten Mechanismen vonseiten der Berufsbildung abwehren und ihre gefährdete Position absichern konnte. Soziale Mechanismen, die einen Wandel hätten bewirken können, indem neue, «männlich» konnotierte Berufsfelder (u. a. Technik) integriert worden wären, konnten sich nicht durchsetzen. Die Vertreter der FMS hatten weniger politische Durchsetzungskraft und Definitionsmacht gegenüber mächtigen bildungspolitischen Akteuren, welche die berufliche Grundbildung stützten und schützten.

Dennoch lassen sich gewisse inkrementelle Prozesse des Wandels der Geschlechtsspezifität nachweisen, welche vor allem funktional mit dem Fachkräftemangel in gesundheitsnahen Berufen erklärt werden können. Die FMS verfügt heute durch die Erweiterung ihrer traditionellen Berufsfelder um Gesundheit/Naturwissenschaften, aber auch um Information/Kommunikation, Gestaltung/Kunst sowie Musik/Theater über das Potenzial einer offeneren Berufsorientierung für junge Frauen und Männer. Zum einen ist die Berufsfeldwahl im Vergleich zur beruflichen Grundbildung biografisch später angesiedelt, was das Überschreiten von Geschlechtergrenzen befördert. Zum anderen handelt es sich nur um eine Berufs feld wahl, was eine größere Varianz an Berufsbildungswegen auf Tertiärstufe ermöglicht. Wandel könnte zukünftig über legitimatorische Mechanismen erreicht werden, da sich durch ein stärkeres Einbeziehen von jungen Männern in die FMS und in die «weiblichen» Berufsfelder die geschlechterstereotypen Werte und Überzeugungen aufzulösen beginnen.

Die Analysen zu diesem spezifischen Schultyp verweisen darauf, dass sich einmal in Institutionen eingelagerte geschlechtsspezifische Orientierungen und Zuweisungen nur zögerlich verändern (lassen). Die dafür verantwortlichen sozialen Mechanismen sind plural und ineinander verwoben. Sie sind auch nicht immer auf die Geschlechterthematik hin ausgerichtet, können aber (nicht intendierte) Folgen für die Geschlechtsspezifität haben. Machtbasierte Mechanismen sind zentral. Die Mächtigkeit der jeweiligen Akteure ist von den gesellschaftlichen Überzeugungen bezüglich der Wertigkeit, Angemessenheit und Bedeutung der jeweiligen Bildungsinstitution für Wirtschaft und Gesellschaft abhängig. Der außerordentlich große Widerstand, das «männliche» Berufsfeld Technik in einen traditionell «weiblichen» Bildungstyp zu integrieren – was aus einer funktionalen Perspektive (Fachkräftemangel) rational wäre –, lässt vermuten, dass hier ein Kristallisationspunkt von noch tief verankerten patriarchalen Werten und Orientierungen seine Kräfte entfaltet.

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