Erik Haberzeth, Irena Sgier (Hrsg.)
Digitalisierung und Lernen
Gestaltungsperspektiven für das professionelle Handeln in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung
ISBN Print: 978-3-0355-1334-9
ISBN E-Book: 978-3-0355-1335-6
1. Auflage 2019
Alle Rechte vorbehalten
© 2019 hep verlag ag, Bern
www.hep-verlag.com
Vorwort zur Reihe Forum Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung
Erik Haberzeth und Irena Sgier
Betrachtungsebenen der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung – zur Einführung in den Band
Fritz Böhle, Norbert Huchler und Judith Neumer
Wozu noch menschliche Arbeit – Grenzen der Digitalisierung als neue Herausforderung für die Weiterbildung
Felix Stalder
«Den Schritt zurück gibt es nicht» Wie die Kultur der Digitalität das Wissen verändert und was das für die Bildung bedeutet
Ronald Schenkel
Auswirkungen der Digitalisierung auf die Weiterbildung – Vergleich mit der Entwicklung in der Medienbranche
Claudia Bremer
Szenarien des Einsatzes digitaler Medien in Bildungsprozessen – Chancen und Herausforderungen für Weiterbildungseinrichtungen
Irena Sgier, Erik Haberzeth und Philipp Schüepp
Wie gehen Weiterbildungsinstitutionen mit der Digitalisierung um? Resultate einer empirischen Studie
Matthias Rohs
Medienpädagogische Professionalisierung des Weiterbildungspersonals
Karin Julia Rott und Bernhard Schmidt-Hertha
Medienpädagogische Kompetenz von erwachsenenpädagogischen Fachkräften – Eine Frage des Alters?
Sandra Schön, Martin Ebner und Gabriela Lüthi-Esposito
Offene Bildungsressourcen in der Weiterbildung – Ansätze und Entwicklungen im deutschsprachigen Raum
Kerstin Mayrberger
Lernendenorientierung im Kontext von Open Educational Practices – Umsetzungserfahrungen am Beispiel der Hamburg Open Online University
Philippe Wampfler, Tobias Zimmermann und Gregory Turkawka
Personal Learning Environments als Ressource in Lehr-Lern-Settings
Autorinnen und Autoren
Vorwort zur Reihe Forum Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung
Lehren, prüfen, beraten, forschen, organisieren: Diese Themen sind Bestandteil des Aufgabenfelds von Dozierenden oder Lehrenden in der Erwachsenenbildung. Sie sind die Akteurinnen und Akteure im Wissens- und Technologietransfer durch Weiterbildung und Dienstleistungen, betreiben Projektmanagement und engagieren sich in der Qualitätsentwicklung der eigenen Bildungsorganisation.
Lehre und Unterricht an Hochschulen sowie Hochschulentwicklung sind seit der Umsetzung der Bologna-Deklaration herausgefordert: So gestalten Dozierende etwa gemeinsam Curricula oder einzelne Module, planen Leistungsnachweise, integrieren Phasen von selbstorganisiertem Lernen oder implementieren Konzepte wie Problem-Based Learning in ihre Lehrveranstaltungen.
Die Abteilung für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PH Zürich) unterstützt seit 2009 Hochschulen, Berufsfachschulen und Organisationen der Erwachsenenbildung und ihr Lehrpersonal durch Weiterbildung und Beratung.
Themenschwerpunkte sind dabei Studierendenorientierung, Rollenvielfalt bei Dozierenden, kompetenzorientierte Lehre, erwachsenenbildnerisches Handeln, Mentoring, Tutoring, Beratung, Schreib-, Denk- und Lernförderung in Lehre an Hochschulen und Bildungsorganisationen der Erwachsenenbildung, Hochschulentwicklung, Evaluation und höhere Berufsbildung.
Ein auch für den Weiterbildungsbereich aktuelles Thema ist die Digitalisierung. Der vorliegende Sammelband leistet einen Beitrag zur Diskussion ihrer Chancen und Herausforderungen. Er ist in Kooperation der Professur für Höhere Berufsbildung und Weiterbildung der PH Zürich mit dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung SVEB entstanden. Die Autorinnen und Autoren belassen es nicht bei der zu kurz greifenden Diskussion über den Einsatz digitaler Tools in der Lehre. Sie lenken den Blick auf kulturelle und arbeitsweltliche Entwicklungen, mögliche Veränderungen des Weiterbildungssystems sowie auf die Bedeutung für die Weiterbildungsanbieter und das professionelle Handeln in Planung und Lehre.
Die Reihe Forum Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung regt Diskussionen über und Auseinandersetzungen mit aktuellen und praxisrelevanten hochschuldidaktischen und erwachsenenpädagogischen Fragen an. Sie stellt Dozierenden an Fachhochschulen sowie Aus-/Weiterbildungsverantwortlichen in weiteren Institutionen der Erwachsenenbildung nützliche Reflexions- und Handlungsinstrumente zur Verfügung. Üblicherweise erscheint jährlich ein Band.
Folgende Bände sind in Planung:
Band 9: Mehrsprachigkeiten – Jonglieren mit Vielfalt und Professionalisierung in Sek. II und Hochschule (2020)
(Hrsg. Monique Honegger, Dagmar Bach und Tamara De Vito)
Band 10: Improvisieren und Lernen (2020)
(Hrsg. Monique Honegger und Geri Thomann)
Eine Liste der bereits publizierten Bände finden sich hier:
https://phzh.ch/de/Weiterbildung/Hochschuldidaktik-und-entwicklung/publikationen-projekte/#
Bitte kontaktieren Sie uns für Rückmeldungen oder Ideen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.
Geri Thomann
Monique Honegger
Dagmar Bach
Erik Haberzeth
Tobias Zimmermann
(Editorial Board)
Abteilung Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung PH Zürich
geri.thomann@phzh.ch
https://phzh.ch/de/ueber-uns/Organisation/Prorektorat-Weiterbildung-und-Dienstleistungen/abteilung-hochschuldidaktik-und-erwachsenenbildung/
Erik Haberzeth und Irena Sgier
Betrachtungsebenen der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung – zur Einführung in den Band
Es ist immer noch relativ wenig bekannt darüber, wie die Anbieter der Erwachsenen- und Weiterbildung[1] mit der Digitalisierung aktuell umgehen, wie sie sie nutzen und umsetzen. Zumindest liegen dazu noch kaum Erkenntnisse aus empirischen Studien vor. Die wenigen bisher durchgeführten Untersuchungen beziehen sich lediglich auf die Lage in Deutschland (z. B. Schmid u. a. 2018; Scharnberg u. a. 2017). Deshalb führten wir eine eigene quantitative Befragung bei Weiterbildungsanbietern in der Schweiz durch (siehe Beitrag von Sgier, Haberzeth und Schüepp in diesem Band; ausführlicher: Sgier/Haberzeth/Schüepp 2018), die darauf zielte, explorativ Daten zu Strukturen zu erheben und entsprechend ein erstes Überblickswissen zumindest zu Teilaspekten dieser Thematik zu generieren. Der Schwerpunkt dieser Erhebung lag auf der Ebene des Lehrens und der entsprechenden technischen Ausstattung. Befragt wurden Weiterbildungsanbieter dazu, wie sich ihr Digitalisierungsgrad bezogen auf die Vermittlungsarbeit darstellt, welche digitalen Technologien sie nutzen und wie sie deren Einsatz bewerten.
Rund 80 Prozent der Anbieter äußerten die Erwartung, die Digitalisierung werde das Feld der Weiterbildung in den nächsten Jahren «maßgeblich beeinflussen» oder gar «grundlegend transformieren und revolutionieren» (ebd., S. 9). Gleichzeitig gibt es Hinweise auf eine durchaus bemerkenswerte Zurückhaltung beim Einsatz von digitalen Technologien in der Lehre als einem Kernbereich von Erwachsenenbildung. Der traditionelle, eher «technologiefreie» Präsenzunterricht scheint weiterhin stark verbreitet, und jüngere Ansätze wie Webinare, Game Based Learning oder MOOCs werden kaum genutzt. Die Frage des pädagogischen Nutzens digitaler Technologien in der Art einer erhöhten Lernmotivation oder verbesserter Lernergebnisse kann oft nicht beurteilt werden oder wird zum Teil gar skeptisch betrachtet.
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