Markus Kübler, Gerda Buhl, Cornelia Rüdisüli (Hrsg.)
Spielen und Lernen verbinden – mit spielbasierten Lernumgebungen
Theorie – Empirie – Praxis
ISBN Print: 978-3-0355-1810-8
ISBN E-Book: 978-3-0355-1811-5
1. Auflage 2020
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Geleitwort Geleitwort Von Geburt an sind Kinder begierig, die Welt um sich herum zu entdecken, zu erfahren und zu verstehen. Das geschieht im Spiel. Spielen ist Ausdruck von Neugier, Bewegungsdrang, Kreativität, Lernlust und Wissensdrang. Das Wesen des kindlichen Spiels ist zweckfrei, lustvoll und selbstbestimmt, der Lerngewinn stellt sich unbeabsichtigt ein und folgt dem Antrieb des Kindes, sich seine materielle und soziale Umwelt zu erschliessen. Im traditionellen Verständnis der Schule folgt das Lernen vorgegebenen Zielen. Es erfolgt systematisch, der Schwerpunkt liegt auf der Informationsverarbeitung. Dieses Verständnis kommt auch darin zum Ausdruck, dass Spielen und Lernen getrennten Welten angehören. Das Spielen wird der Vorschule, dem Kindergarten zugeordnet, das Lernen beginnt mit der ersten Klasse der Volksschule und markiert so einen ritualisierten Übergang vom Kleinkind zum Schulkind. Mit dem Lehrplan 21[1] wurde dieses Verständnis korrigiert. Der Lehrplan ist in drei Zyklen gegliedert. Zyklus 1 umfasst die Schuljahre 1 bis 4, zwei Kindergartenjahre und die Klassen 1 und 2 der Primarstufe. Der Kindergarten ist damit Teil der obligatorischen Volksschule. Der Lehrplan 21 verweist im Grundlagenkapitel zum Zyklus 1 auf das Spiel als zentrale Lernform der jüngeren Kinder und beschreibt die Altersspanne von vier bis acht Jahren als Zeitraum, in dem sich ein allmählicher Übergang von einem spielbasierten- zu einem systematischen Lernen vollzieht.[2] Diese Entwicklung geschieht individuell und korrespondiert nicht mit einem fixen Zeitpunkt des Übertritts vom Kindergarten in die Unterstufe. Der Zyklus 1 des Lehrplans 21 verstärkt die Chance, dass der Übergang vom spielbasierten- zum systematischen Lernen den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend begleitet und unterstützt werden kann. Hier setzt der vorliegende Sammelband an. Der Zusammenhang von Spielen und Lernen wird theoretisch und empirisch unterlegt. In vielfältigen und inspirierenden Beispielen wird dargestellt, wie Spielen und Lernen verbunden werden können. Die Pädagogische Hochschule Schaffhausen setzt sich mit dieser Schlüsselstelle des Zyklus 1 in Forschung und Entwicklung auseinander. Es geht um ein altersgemässes Lernen, welches die Intensität und Kraft des Spiels nutzt und damit Kindern einen möglichst guten Start in ihren Bildungsweg eröffnet. Diesem grossen Ziel gilt unser besonderes Engagement. Thomas Meinen, Rektor Pädagogische Hochschule Schaffhausen
Vorwort
Teil I: Theorie
Spielen und Lernen verbinden – mit spielbasierten Lernumgebungen
Markus Kübler und Cornelia Rüdisüli
1 Einführung
2 Lehrplan 21 und die Anforderungen ans frühe Lernen
3 Kinder brauchen Umgebungen für ihr Spielen und Lernen
4 Spielen und Lernen verbinden
5 Statt Gegensatz zwischen Spielen und Lernen: Spielen als Kontinuum
6 Die Konsequenzen – Impulse setzende Erwachsene
Teil II: Empirie
Wirksamkeit spielbasierter Lernumgebungen – empirische Befunde
Bernhard Hauser
1 Definition und Einführung
2 Ausgewählte Wirkungen des Spielens
3 Metaanalysen zu spielintegriertem Lernen in Vorschule und Schule
4 Ausgewählte Aspekte des Lernens im Spiel
Spielbegleitung
Franziska Vogt
1 Einleitung
2 Bedeutung der Spielbegleitung
3 Mitspielen: Potenzial für kognitiv aktivierende Spielbegleitung
4 Spielbegleitung zur sozialen Inklusion
5 Fazit
Teil III: Praxis
Fachspezifische spielbasierte Lernumgebungen
Spielintegrierte Wortschatzförderung im Kindergarten
Nadine Itel und Andrea Haid
1 Einleitung
2 Wortschatzförderung im Kindergarten
3 Strategien der Wortschatzförderung
4 Verbindung von Spiel und Wortschatzförderung
5 Spielintegrierte Wortschatzförderung konkret
6 Ausblick
Spielintegrierte mathematische Förderung − Einfluss von Wettbewerb auf den Lernzuwachs beim Regelspiel in der Unterstufe
Sandra Di Sario
1 Einleitung
2 Theoretische Situierung
3 Förderung mathematischer Kompetenzen durch Regelspiele
4 Fazit
«Voll unfair» − spielerische Erfahrungen zu einem Zufallsexperiment
Gerda Buhl
1 Einordnung der vorgestellten Spiele zu Zufallsexperimenten in die Matrix des Lehrplans 21
2 Die spielbasierte Lernumgebung im Überblick
3 Die drei Spielvarianten
4 Fazit
Spielbasierte Lernumgebungen im Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG)
Markus Kübler und Cornelia Rüdisüli
1 Einführung
2 Spielbasierte Lernumgebungen in den 12 Kompetenzbereichen NMG
3 Vier Beispiele für spielbasierte Lernumgebungen im Fachbereich NMG
«Da dreht sich was» − eine spielbasierte Lernumgebung für 4- bis 6-Jährige zur Funktionsweise von Zahnrädern
Timo Reuter und Miriam Leuchter
1 Zahnräder als Gegenstand des technischen Lernens
2 Beschreibung und Analyse der spielbasierten Lernumgebung
3 Fazit
Im Turmzimmer von Rapunzel – eine spielbasierte Lernumgebung mit Musik
Béatrice Gründler
1 Musik ist im Spiel
2 Märchen im Unterricht
3 Kontext der Spielumgebung
4 Merkmale der Rapunzel-Lern- und Spielumgebung
5 Gestaltung der Spielumgebung
6 Musikalische Angebote
Bewegungsangebote in Spiel- und Lernumgebungen
Evelyne Wannack
1 Ausgangslage
2 Didaktische Überlegungen
3 Beispiele
4 Fazit
Sprechen, blättern, klicken – Medien und Informatik im Zyklus 1 am Beispiel der spielbasierten Bibliotheksumgebung
Nadja Paillard
1 Von der Bücherecke zur spielbasierten Bibliotheksumgebung
2 Die spielbasierte Bibliotheksumgebung als Grundlage für Medienbildung
3 Kompetenzen aus dem Modullehrplan «Medien und Informatik»
4 Fazit
Fächer- und stufenübergreifende spielbasierte Lernumgebungen
Spielen und Lernen in der Unterstufe: Wie aus dem Schulzimmer eine Wohnung wird
Regula von Felten und Stephanie Ackermann
1 Der Stellenwert des Spielens im Lehrplan 21
2 Spielangebote zur freien Wahl
3 Eine Spiel- und Lernumgebung zum Thema Wohnen
4 Dem Spielen in der Unterstufe eine Bedeutung geben
Spielen ohne Spielzeuge – das Lernpotenzial von spielzeugfreien Spielumgebungen
Cornelia Rüdisüli
1 Konzept «Spielzeugfreier Kindergarten»
2 Ein Einblick in die Umsetzung des Projekts «Spielzeugfreier Kindergarten»
3 Das Lernpotenzial von spielzeugfreien Spielumgebungen
4 Spielzeugfreie Spielumgebungen im Regelunterricht des Zyklus 1
5 Spielen ohne Spielzeug – eine neue Erfahrung
Und los! Spielbasiertes Lernen in der Praxis – Beispiel der Gemeinde Gächlingen
Manu Eggers
1 Eine Rollenspielumgebung im Skilager mit Primarschulkindern
2 Das Restaurant als Beispiel einer spielbasierten Lernumgebung im Kindergarten
3 Erweiterung der Spiel- und Lernumgebung durch einen Pausenkiosk
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