Jörg Juretzka - Nomade

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"Deutschlands witzigster, respektlosester und originellster Autor von Kriminalromanen", lobt ihn die Welt am Sonntag, und auch Jörg Juretzkas jüngster Krimicoup reizt wieder zu Superlativen. Die Story: In der Hoffnung, zur Ruhe zu kommen, hat sich der Ex-Privatdetektiv, Ex-Kneipier und Ex-Europol-Mitarbeiter Kristof Kryszinski mit einem alten, umgebauten Militär-Lkw in die tiefste Sahara zurückgezogen. Um seinem Fahren Sinn zu geben, sucht er Vermisste, entdeckt aber meist Tote. Das ändert sich, als er die somalische Migrantin Jamilah findet. Leider handelt es sich bei ihr um eine ausgemachte Nervensäge. Doch sie wieder loszuwerden erweist sich als nahezu unmöglich. Kryszinski hat die anspruchsvolle junge Schönheit an der Backe. Und mit ihr zusammen die tödlichen Schwierigkeiten, in denen sie steckt …
In Nomade bietet Jörg Juretzka wieder alles auf, wofür seine Fans ihn lieben: abgründige Charaktere, staubtrockenen Humor und eine Story, kantig wie Steinsplitter.

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Die Aldi-Tüte blähte sich prall mit Dampf gefüllt über dem Topf. Ich stellte das Gas aus, pellte die Tüte ab. Unter der Werkbank fand ich die übliche, angebrochene und schon lange zu Gummigelee erstarrte Silikonkartusche, schraubte und zerrte die Spitze ab, schnitt sie mir passend und zog sie kurz durch das noch ganz leicht kochende Wasser.

Draußen hatten sie inzwischen den Oberkörper des Afghanen, dem dünner Opiumqualm aus allen Kopföffnungen quoll, freigelegt. Einer der Vorbesitzer des Trucks hatte eine Schwäche für hochprozentigen

Wodka und mir einen Karton voll hinterlassen. Ich schnappte mir eine der Pullen und riss im Rausgehen noch einen Meter Küchenkrepp ab.

Während ich das Wundumfeld mit Wodka abrieb, besah ich mir die Verletzung. Schusswunde, Eintrittsloch vorn wie oft eher klein, Austrittsöffnung hinten glücklicherweise nicht allzu groß. Blut quoll nur aus der vorderen Wunde, was mir nicht gefiel.

Mein Vorhaben war, die Verwundung im Ganzen, von vorn bis hinten, zu säubern. Natürlich hätte ich ihn auch einfach nur neu verbinden und mit einem aufmunternden Klaps weiterschicken können, doch wir befanden uns zwei Tage von der nächsten Oase entfernt, ein Zeitraum, der bei einer solch tiefen und zweifellos verschmutzten Verletzung eine sichere Entzündung bedeutete. Gründlich säubern und verbinden war das Mindeste und das Einzige, was ich für ihn tun konnte. Sollte sich herausstellen, dass eine Arterie zerfetzt war, würde er das Ende des Tages nicht mehr erleben, sollte ein Knochen verletzt sein, könnte er die Schulter verlieren, und den Arm dazu. In beiden Fällen, so spürte ich, würde man den Deutschen mit dem komischen Truck zumindest mitverantwortlich machen. Alles, was ich also tun konnte, tun musste, war die imminente Entzündungsgefahr so gut es ging einzudämmen und dann aufs Beste zu hoffen. Die Wüste ist eine absolute Scheiß­gegend, um sich Feinde anzulachen. Du weißt nie, wann und wo du sie wiedertriffst.

Drinnen im Truck schnitt ich eine Ecke der mit Dampf sterilisierten Aldi-Tüte ab, drückte die Kartuschenspitze hindurch und befestigte sie mit Gaffer-Tape. Das Wasser im Topf war inzwischen so weit abgekühlt, dass man die Finger reinhalten konnte, wenn auch nur kurz. Doch ich wollte es heiß.

Der Afghane musterte mich reglos, wie ich, Tüte unterm Arm, Verbandskasten unterm anderen, Kochtopf in Händen, die Tür hinter mir schloss. Johnny stand an seiner Seite, also reichte ich ihm den Topf, bedeutete dem Afghanen, sich hinzulegen und so weit nach oben zu rutschen, dass die Schulter ins Freie ragte. Er tat, wie verlangt, hielt aber dabei wie die ganze Zeit schon eine Hand auf seiner Pistole, eine Attitüde, die ich mir fest für meinen nächsten Zahnarztbesuch vormerkte.

Ich fragte: »Bereit?«, und er nickte. Dann nahm ich die Tüte, drückte die Kartuschenspitze in die Eintrittswunde, der Afghane saugte Luft zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch, ich hielt die Tüte auf, befahl Johnny, das Wasser hineinzuschütten, und, als das passiert war, verzwirbelte ich die Tüte obenrum und presste sie so fest ich nur konnte zusammen. Der Afghane war ein zäher alter Knochen und hatte obendrein mittlerweile genug Opiat in den Adern, um eine ausgewachsene Kuh von den Hufen zu holen, und trotzdem schrie er mir dermaßen gellend ins Ohr, dass es noch Minuten später darin klingelte. Doch die Spülung funktionierte, was immer den Schusskanal blockiert hatte, prustete raus, gefolgt von schönem, rotem Blut. Und erschossen hat er mich auch nicht. Ein flotter erster Verband unter der Achsel hindurch, je ein dicker Wattebausch auf beide Wunden, ein strammer zweiter Verband um die Brust und unter der Achsel hindurch und das Ganze noch zweimal rum, und das Operationsteam trat geschlossen einen respektvollen Schritt zurück, um in spontanen, minutenlangen Applau-

Ein wütendes Kläffen, mein Kopf fuhr herum, wo ich Sid rückwärts die Treppen des Trucks runtertaumeln und unten auf den Arsch fallen sah, grimmig beobachtet von Bella, oben auf der Treppe. Wollte wohl mal nachsehen, ob ich drinnen noch mehr von dem guten Zeug gebunkert hatte, der kleine Scheißkerl. Noch auf dem Hintern riss er seine Waffe hoch, zielte auf Bella. Ein Schuss peitschte, Sid gefror mitten in der Bewegung und wir sahen uns an, ich über den leicht zitternden Lauf der Pistole des Afghanen hinweg. Nicht gesichert, das Ding, da knallt’s dann schon mal, wenn jemand wie ich danach grapscht.

Ich sagte erst mal nichts, hielt die Pistole auf die englische Vorstadtratte gerichtet, ging seitwärts zum Truck, die Treppe hoch, bugsierte Bella mit dem Hintern zurück in den Aufbau und schloss die Tür von draußen mit dem Fuß. Sid und ich zielten weiter aufein­ander, Johnny lugte aus der Deckung des Pick-ups, AK im Anschlag. In Momenten wie diesen fließen tausend Schweißtropfen und du spürst jeden einzelnen davon.

›Und jetzt?‹, stand riesengroß im Raum, und keiner von uns dreien schien darauf eine Antwort zu haben.

Der Afghane hatte sich aufgesetzt, hielt sich den linken Arm, blickte stoned und genervt zugleich drein, bellte einen kurzen Befehl in die Runde, worauf Sid und Johnny langsam ihre Waffen sinken ließen, rutschte vom Tisch und kam Schritt für Schritt zu mir gehumpelt, verlangte seine Waffe zurück. Er hatte die Situation unter Kontrolle, nichts würde geschehen, ohne dass er es anordnete, und was er befahl, würde passieren, ohne dass jemand widersprach. Er wirkte, als ob er sein Leben lang Kommandos gegeben hätte.

Ich packte die Pistole beim Lauf und händigte sie ihm aus. Er nickte, prüfte den Stand der Sonne, blickte den Weg zurück, den sie gekommen waren, und sagte etwas auf Arabisch, das wie ›Abmarsch‹ klang. Sid antwortete auf Englisch, dass sie nicht genug Benzin hätten. Johnny klopfte gegen den Tank des Trucks und fragte: »Gazole?« Es war das erste Wort, das er bisher geäußert hatte. Ich nickte. Die drei steckten die Köpfe zusammen, und ich sah sie schon fröhlich mit meinem Laster davonfahren, während mein Gerippe in der Sonne bleichte.

Ich sagte: »Moment«, ging zur andern Seite des Trucks, wo eine Halterung voller Zwanzig-Liter-Kanister unterm Aufbau hängt, zog zwei davon raus, trug sie zum Toyota und stellte sie ab. »Benzin«, sagte ich. Gefunden, auf dem Dach eines gestrandeten und verlassenen Pkws, und mitgenommen, für eine Gelegenheit wie diese. Man hilft ja, wo man kann.

Johnny öffnete die Kanister, roch dran, verschloss sie wieder und packte sie in den Pick-up, der Afghane nahm den Bunsenbrenner und den Rest des Opiumstabes an sich, ließ sich vorsichtig auf den Beifahrersitz sinken, Johnny schwang sich hinters Lenkrad, Sid kletterte auf die Ladefläche, nahm mit dem Rücken zur Fahrerkabine Platz, der Motor des Toyotas sprang an und sie fuhren los.

Gern geschehen, dachte ich gallig, und beehren Sie uns nicht wieder, als Sid seine Waffe ruckartig hochnahm und einen Schuss abfeuerte, nur einen, doch den in die Hecktür des Trucks, auf Kniehöhe. Ich stand geschockt da, er schwenkte die Waffe in meine Richtung, zielte, ich stand immer noch, wie gelähmt, erwartete die spitze Flamme aus dem Rohr schießen zu sehen und den fürchterlichen Aufprall zu fühlen, der dich von den Beinen reißt, dir den Atem raubt und, sofern du noch lebst, den Tod in gleichem Maße fürchten wie herbeisehnen lässt. Doch Sid grinste nur mit seinen Cola-Zähnen, nahm die Waffe runter und zeigte mir den Finger. Ich starrte ihm hinterher, bis ihn die Staubwolke des Toyotas verschluckte. Dann rannte ich zum Truck.

Meine Hand auf der Türklinke zitterte. Ich drückte sie runter, zog die Tür auf, Bella und ich sahen uns an und betrachteten dann noch eine ganze Weile die zipfelförmige Ausbuchtung im Alublech der inneren Türbekleidung. »Wenn du willst«, sagte ich und schlang meinen Arm um ihren Hals, zog sie zu mir, »suche ich und finde ich und töte ich dieses Arschloch.«

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