Youssouf Amine Elalamy - Nomade

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Der Shootingstar der marokkanischen Gegenwartsliteratur «Hier kommt eine Geschichte, die wurde mit blankem Wasser geschrieben … Sie stammt von einem, der zufällig hörte, wie ein anderer sie im Schlaf erzählte. Man muss sie so lesen, wie man Minztee trinkt, in winzigen Schlucken, damit ihr Aroma sich voll entfalten kann und damit man sich nicht die Zunge verbrennt … Dem ist nun fast nichts mehr hinzuzufügen, außer dass niemand den Titel dieser Geschichte kennt. Nennen wir sie fürs Erste ›Nomade‹ …» Auf der Suche nach Geschichten und seiner eigenen Sprache trennt sich der junge Nomade Taschfin von seinem Stamm, den Beni Maarouf, und durchquert auf eigene Faust die endlosen Weiten der Wüste. Am Ende seiner abenteuerlichen Reise begegnet er dem greisen Moulay. Und der geheimnisvollen Tänzerin Liasmin, die noch nie ihr Heim verlassen hat. Die Zauberkraft des Orients: Vom ersten Ton an besticht Youssouf Amine Elalamy mit großer Bildhaftigkeit und durch seinen schwebend leichten Ton. Wunderschöne Erzählung aus einer anderen Welt. AUTORENPORTRÄT Youssouf Amine Elalamy, 1961 geboren, Autor, Konzeptkünstler und Professor für Kommunikation und Medien an der Universität Kenitra, wurde unter anderem mit dem Kurzgeschichtenpreis des British Council und dem Prix Grand Atlas ausgezeichnet. Er nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, so an Soundcape im Berliner Haus der Kulturen der Welt und am Festival von Avignon. Elalamy ist Gründungsmitglied und Präsident des marokkanischen PEN. Er lebt in Rabat.

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Youssouf Amine Elalamy

Nomade

Eine Novelle in der Stadt

Aus dem Französischen

von

Regina Keil-Sagawe

Saga

Auf der Suche nach Geschichten und seiner eigenen Sprache trennt sich der junge Nomade Taschfin von seinem Stamm, den Beni Maarouf, und durchquert auf eigene Faust die endlosen Weiten der Wüste. Am Ende seiner abenteuerlichen Reise begegnet er dem greisen Moulay. Und der geheimnisvollen Tänzerin Liasmin, die noch nie ihr Zuhause verlassen hat.

Die Zauberkraft des Orients: Vom ersten Ton an besticht Youssouf Amine Elalamy mit großer Bildhaftigkeit und durch seinen schwebend leichten Ton. Traumschöne Erzählung aus einer anderen Welt.

Für Lamia

Kapitel 1

Hier kommt eine Geschichte, die wurde mit blankem Wasser geschrieben. Mit dem Wasser, das vom Himmel fällt, wenn man nur in die Hände klatscht, und aus dem die Winde, vom Winde gepeitscht, Wippschaukeln machen. Sie stammt von einem, der zufällig hörte, wie ein anderer sie im Schlaf erzählte. Man muss sie so lesen, wie man Minztee trinkt, in winzigen Schlucken, damit ihr Aroma sich voll entfalten kann, und damit man sich nicht die Zunge verbrennt.

Einer anderen Lesart zufolge hätte sie einer in einem weißen Buch entdeckt. Weiß die Seiten, eine wie die andere. Wohl versuchte er sie zu lesen, doch gelang ihm das nicht. Nicht, dass nicht genügend Licht da war, es gelang ihm einfach nicht. Er ließ seinen Blick über die Seiten schweifen: weiß die Schrift, weiß die Seiten, weiß der Einband, sorgsam mit weißem Faden geheftet. Hätte es in diesen Breiten Schnee gegeben, man hätte an Flocken gedacht, vom Himmel gefallen, kleine Tanzschritte nach der Windmusik. Hätte man ihn in jenem Moment gefragt, er hätte erklärt, das Buch, das er in Händen hielt, sei leer. Doch hätte man ihn, Taschfin, danach gefragt, so hätte der erklärt, es sei doch einfach weiß.

Die Hauptperson, soviel wäre nun klar, heißt also Taschfin. Er ist nicht wirklich der Held der Geschichte, doch er bringt sie voran. Er musste das ganze Land durchqueren, um in diese Kammer zu gelangen, wo er seine Zeit damit zubringt, in tiefer Dunkelheit zu lesen und zu schreiben. Mit weißer Tinte. Genau der, die er zum Schreiben gewählt hat, der und keiner anderen. Und der Schwung seiner Tintenlinien verdankt nichts dem Zufall. Mit etwas Glück erfährt man noch vor Ausgang der Geschichte, warum.

Auch eine Frau kommt darin vor, mit langem Haar und einem Namen wie ein Duft, welche bei Nacht ihre seidenen Strähnen bürstet, damit die Dunkelheit sie durchdringt. Bei Tag lebt sie hinter einem Schleier aus Farbe, der ist ihr Gesicht. Man erahnt sie allenfalls, wie sie durchs Fenster blickt, aber man sieht sie nicht. Sie ist leicht und zerbrechlich, zärtlich und sanft und, man wird es bald sehen, noch vieles mehr. Alles und jedes könnte sie verletzen, sogar ein Blick. Man wird verstehen, dass sie noch nie die Welt gesehen hat, höchstens einmal in den Augen dessen, der sie für sie durchquert hat.

Und ein Haus kommt in dieser Geschichte vor, ein großes Haus, und mittendrin ein merkwürdiger Baum, der am Ende eines natürlichen Todes stirbt. Er wechselt beständig seine Farbe und trägt nie dieselben Früchte. Freitags verfärbt er sich weiß – und schwarz, wenn sich ein Fremder nähert. Wenn aber ein Fremder an einem Freitag auftaucht, so verfärbt er sich naturgemäß grau. Und wenn man ihm nicht von Zeit zu Zeit ein Liedchen singt, so verliert der Baum sein Laub. Man sagt, er sei alt und krank, damit sich niemandes Hand allzu weit in sein Geäst vorwagt. Die Sterne, die über ihn wachen, wissen alle, dass in Wahrheit er über diese Stätte wacht. Und wenn man genauer hinsieht, entdeckt man zwischen den Zweigen, hoch oben und stumm, einen kleinen Vogel. Immer denselben, der auf zierlichen Füßen wippt und nicht bis zur Morgendämmerung wartet, um zu tanzen. Auch er hat eine Geschichte, die wohl komisch, aber nicht zum Lachen ist.

Doch das ist längst nicht alles. Da ist auch noch ein Greis, der niemals stirbt, nicht einmal am Ende, als ihm die Worte ausgehen. Man merkt an seiner Sprache, dass er einer anderen Epoche entstammt. Welcher Epoche, das tut nichts zur Sache. Nur eines ist gewiss: Das Leben klammert sich an ihn, wie andere sich ans Leben klammern. Im Haus stellt sich kein Mensch mehr die Frage, wer wohl als Erster zu Fall kommen wird, er oder der Baum. Dem ist nun fast nichts mehr hinzuzufügen, außer dass niemand den Titel dieser Geschichte kennt. Nennen wir sie fürs Erste »Nomade« – die Geschichte vom Nomaden.

Kapitel 2

Taschfin war Nomade. Und Nomade war auch der Vater von Taschfin, so wie zuvor schon dessen Vater einer war. Die Beni Maarouf verbrachten ihr Leben damit aufzubrechen, und als echte Nomaden, die sie waren, brachen sie von zu Hause nur auf, um nach Hause zurückzukehren. Tatsächlich waren sie nicht die Einzigen, die ständig aufbrachen. In der Wüste sind alle ständig unterwegs, die Menschen, die Tiere, die Winde, die Sandkörner und irgendwann sogar die Dünen.

Alle, bis auf die Palmen. Sie bleiben zurück, um für die Reisenden zu beten. Hoch aufgerichtet schicken sie ihre Fürbitten gen Himmelund entbieten den Scheidenden, im heißen Wüstenwind nickend, einen leisen Abschiedsgruß.

Kapitel 3

Taschfin Ben Issa Ben Yahya Ben Seddik Ben Haytham Ben Souhayl Ben Sellam Maarouf hatte in einer Ramadannacht das Licht der Welt erblickt. Am Himmel leuchteten Sterne, wenige nur, überall sonst war es pechschwarz. Seine Mutter hatte ihn auf einem Tierfell geboren, den Blicken der Männer entzogen, hinter dem Zelt. Ihre Augen fanden Halt in der Höhe, ihre Hände in denen der Frauen, die gekommen waren, ihr beizustehen. Der Himmel erschien ihr so nah an jenem Abend, dass ihr deuchte, es sei ein Leichtes, ihn zu erreichen und die wenigen Lichtkörnchen einzusammeln. Die Frau, die als Erste »Es ist ein Junge!« gerufen hatte, hatte den Knaben mit der Hand an den Füßen gepackt und über sie gehalten. Mit dem Kopf zur Erde, damit er demütig werde, den Füßen in der Luft, damit er nirgendwo Wurzeln schlage. Dann hatte seine Mutter ihn sich auf den geschwollenen Bauch gelegt und danach auf ihre Brüste, damit er später einmal wisse, wie man die Dünen bezähmt. Als sie ihr Kind zum ersten Mal ansah, sagte sie nur »Lebe wohl« zu ihm. Einfach so. »Lebe wohl.« Denn bevor man ihn ihr gab, hatte man mit einer Klinge die Nabelschnur gekappt und einen ansehnlichen Knoten gemacht. Mit einer simplen Klinge hatte man dieses Kind von seiner Mutter getrennt und es mit einem Schlag zum Nomaden gemacht.

Kapitel 4

Taschfin war in einem riesigen Sandpergament zur Welt gekommen. Die Menschen und Tiere, die es durchquerten, ließen Schriftzeichen zurück, die emsige Winde noch vor Einbruch der Nacht wieder verwehten. Den Ort nannte man Wüste. Und da er sich bis heute nicht verändert hat, nennt man ihn noch immer so.

Die Wüsteist schön, sehr sogar.

Eines Tages vollendete Taschfin sein zwölftes Lebensjahr. Issa Maarouf, sein Vater, sah, wie er ins Zelt kam und auf ihn zulief. Bis er unmittelbar vor ihm stehen blieb. Da, genau vor ihm.

»Vater, sagt, wo ist die Sonne, wenn sie nicht scheint? Wo der Wind, wenn er nicht weht? Und wo ist die Nacht, wenn sie nicht da ist?«

Issa Maarouf sagte nichts. Er wandte seinem Sohn den Rücken zu und bedeutete ihm, kurz vor Verlassen des Zeltes, als er noch nicht ganz draußen, aber schon nicht mehr drinnen war, mit einem heftigen, eidechsenartigen Rucken des Kopfes, ihm zu folgen.

Hinter ihm, Schatten seines Schattens, tat Taschfin weiter nichts als seinem Vater beim Gehen zuzusehen, und solange dieses Gehen währte, tat er nichts als nur das. Ihm beim Gehen zuzusehen. Er sah, wie sein Vater sich vom Zelt entfernte, schneller wurde, fast schon lief, einen nicht vorhandenen Abhang hinab, weiter und weiter, dann gemächlicher wurde, bis er nicht mehr, oder kaum noch, nur noch unmerklich, von der Stelle kam, dann wieder ein paar Schritte tat, dabei leicht ein Bein abspreizte, sich auf das andere stützte, und dann immer langsamer wurde, bis er endgültig zum Stehen kam. Er sah auch, wie er seinen Lauf unterbrach, um einer imaginären Falle auszuweichen, sich raschen Schrittes voranbewegte und über ein unsichtbares Hindernis sprang. Denn vor ihnen war von Anfang bis Ende weit und breit nichts als Sand. Überall. Man hätte meinen können, dass dieser Mann, der doch einfach nur ging, in Wahrheit etwas ganz anderes tat. Und die Spuren, die er hinterließ, waren wie die Erinnerung an einen Tanz, wie Aschereste eines in Flammen lodernden Körpers. Es musste doch ein Wort geben dafür. Um einen Mann zu bezeichnen, der über den Rücken der Wüste flatterte, als wäre er ein Schreibrohr aus Schilf, ein Calamus , der einen Buchstaben nach dem anderen auf einem Pergament notiert.

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