Jörg Juretzka - Nomade

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"Deutschlands witzigster, respektlosester und originellster Autor von Kriminalromanen", lobt ihn die Welt am Sonntag, und auch Jörg Juretzkas jüngster Krimicoup reizt wieder zu Superlativen. Die Story: In der Hoffnung, zur Ruhe zu kommen, hat sich der Ex-Privatdetektiv, Ex-Kneipier und Ex-Europol-Mitarbeiter Kristof Kryszinski mit einem alten, umgebauten Militär-Lkw in die tiefste Sahara zurückgezogen. Um seinem Fahren Sinn zu geben, sucht er Vermisste, entdeckt aber meist Tote. Das ändert sich, als er die somalische Migrantin Jamilah findet. Leider handelt es sich bei ihr um eine ausgemachte Nervensäge. Doch sie wieder loszuwerden erweist sich als nahezu unmöglich. Kryszinski hat die anspruchsvolle junge Schönheit an der Backe. Und mit ihr zusammen die tödlichen Schwierigkeiten, in denen sie steckt …
In Nomade bietet Jörg Juretzka wieder alles auf, wofür seine Fans ihn lieben: abgründige Charaktere, staubtrockenen Humor und eine Story, kantig wie Steinsplitter.

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Vielleicht brauchte ich einfach nur eine Aufgabe, eine Beschäftigung, egal was, wie ein Rentner, der vor seinem Haus das Moos aus den Gehwegfugen kratzt.

Ich schlürfte meinen Tee. Wer immer die beiden Briten umgebracht hatte, es waren mehrere gewesen, genug, um den Wagen aufs Dach zu wälzen. Sie lebten zu weit weg, um den Mitsubishi abzuschleppen und in Teilen zu verkaufen, und doch nah und gut versorgt genug, um auf die Vorräte und Ausrüstung der beiden Toten husten zu können. Obendrein hatten sie es einigermaßen eilig, mit ein bisschen mehr Zeit hätten sie das Opiumversteck schon herausgekitzelt aus den beiden, deshalb vermutete ich, dass sie irgendeiner Einheit angehörten, einer Truppe. Armee, Grenzpolizei, Zoll? Ganz egal, was – es war ein zutiefst unbehaglicher Gedanke. Man will, man muss jemandem vertrauen können, oder es fängt an, dir den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Bella rollte sich zusammen und schlief ein, und kurz darauf machte ich es ihr nach.

Die Dünen wuchsen in die Höhe, je länger sich der Nachmittag hinzog, drängten uns weiter und weiter nach Süden ab. Auf der Landkarte sieht alles immer simpel aus, gähnende Leere überall, man bräuchte eigentlich nur einer schnurgeraden Linie zu folgen, doch um allzu schroffes Terrain und gerade um diese ›Ergs‹ genannten Sandgebirge macht man meist besser einen Bogen. Selbst mit einem Wüstentruck kann es sonst passieren, dass du in einem Dünental strandest, aus dem du aus eigener Kraft nicht wieder rauskommst. Oder nur nach endloser Plackerei mit Seilwinde, Sandanker und Sandblechen. In den Sportvideos von Wüstenrallyes braten sie immer mit Vollgas über alles hinweg, doch diese Veranstaltungen haben mit der Realität der Fortbewegung in die Wüste so viel gemein wie die Formel Eins mit dem morgendlichen Stadtverkehr.

Schon bald war der dunkle Boden nicht mehr zu sehen, wühlten wir uns durch weichen Sand, der stündlich tiefer wurde. Der Motor musste jetzt richtig arbeiten, knurrte verbissen, saugte eine Menge Sprit weg. Ich wäre noch weiter ausgewichen, doch am südlichen Horizont reckten sich schon die nächsten Dünenkämme in den Himmel, leuchtend orange und ebenso schön wie schwer zu queren, so dass ich weiter Kurs Richtung Westen hielt, es dem Auge und dem Gefühl am Lenkrad überließ, wo der Sand den geringsten Widerstand zu leisten versprach.

Das Rätselhafte war, dass die Schweizer augenscheinlich perfekt vorbereitet zu ihrer Exkursion aufgebrochen waren. Ein Fahrzeug mit Allesüberwinder-Qualitäten, eine Bevorratung für Wochen und eine tägliche Meldung bei ihrem Amateurarchäologen-Verein, der schon mehrmals ähnliche Expeditionen von Lausanne aus begleitet hatte. Die Vereinsmitglieder waren es, die um Hilfe gebeten und sämtliche Informationen zur Verfügung gestellt hatten, doch auch sie konnten trotz mehrfachen Nachfragens keine GPS-Kennung des Unimogs liefern.

So blieb nur die letzte Positionsangabe der Züricher von vor ziemlich genau zwei Wochen. Nach fünf Tagen ohne Meldung hatten die Lausanner, wie vorher vereinbart, das Paar und den Unimog als vermisst gemeldet. Zwei Tage später war ein Suchtrupp von der Militärbasis in Timiaouine aufgebrochen, angeblich unterstützt von einem Flugzeug. Nach vier Tagen war die Suche ohne Ergebnis beendet worden. Immerhin. Wären es afrikanische Migranten gewesen, hätte man sich nur den Hintern gekratzt und die Schultern gezuckt. Doch nach Angehörigen der westlichen Industrienationen wird schon gesucht. Es gibt da einen gewissen Druck von den Botschaften auf die Regierung – Stichwort ›Reisewarnung‹ – und der wird weitergereicht an die Behörden der Provinzen und von da an die Vertreter in den nächstgelegenen Oasen. Die setzen jetzt nicht unbedingt Himmel und Hölle in Bewegung. Dazu mangelt es allzu oft an der rechten Begeisterung oder einfach nur an Empathie.

Ich muss das erklären. Vor allem Individual- oder Abenteuerreisende sonnen sich gern in dem Interesse, das ihnen von den Wüstenbewohnern entgegengebracht wird, halten es nicht selten für Respekt, wenn nicht Bewunderung für ihren Mut und ihre Zähigkeit, mit denen sie sich einen Urlaub lang den Widrigkeiten der Sahara stellen, und übersehen dabei, dass die Leute einfach nur Zerstreuung suchen. Es ist scheiße langweilig in diesen isolierten Käffern, also lässt man sich bereitwillig auf Gespräche mit Auswärtigen ein, lauscht höflich ihren Angebereien und denkt sich seinen Teil dazu. Ich bin mir sicher, dass die meisten, mit denen ich hier Kontakt habe, innerlich den Kopf schütteln über das Streunerleben, das ich führe. Ein Typ, der aus einem Land kommt, in dem man nur einen Hahn aufdrehen muss, um an Wasser in beliebiger Menge zu kommen, anstatt es Eimer für Eimer aus einem tiefen Loch hochzerren zu müssen, der bequem zu Fuß zum Arzt oder zum Supermarkt gehen kann, der vom Staat fürs Nichtstun mehr Geld bekommt als ein algerischer Landarbeiter mit seiner tagtäglichen Wühlerei verdient – und der statt in diesem Luxus zu schwelgen lieber in einer rollenden Hundehütte haust und sich unablässig in der gottverfluchten Einöde her­umtreibt? Seid nett zu ihm, Kinder, aber haltet ein bisschen Abstand, denn er muss einen an der Waffel haben, der Gute.

Wenn jetzt einer oder mehrere solcher Spinner verschüttgehen, dann ist das eben ihr Pech, vermutlich Schicksal, oder Allahs Wille, und da die Chancen, den oder die Vermissten zu finden, erfahrungsgemäß gering, Kosten, Strapazen und Risiken einer derartigen Suchaktion aber nicht zu unterschätzen sind, reißt sich dafür niemand wirklich ein Bein aus.

Nach dem ›Sorry, aber …‹ aus Timiaouine hatten die Lausanner auf Vermittlung des Zollchefs von Tamanrasset mich kontaktiert. Und ich war jetzt den dritten Tag unterwegs. Die Sache ist die: In den mittlerweile vierzehn Tagen hätten es die beiden zur Not auch zu Fuß nach Timiaouine schaffen können. Durch schwieriges, weil felsiges Gelände, sicher, aber felsig heißt auch, zumindest teilweise, schattig. Dass sie es nicht getan oder nicht geschafft hatten, ließ schon vermuten, dass etwas Ernsteres vorlag, eine fatale Mixtur aus Kommunikationsabriss und Immobilität.

Gegen Abend stieg das Gelände leicht, aber stetig an, und Felsboden begann sich durch den Sand zu drücken. Überall in der Gegend standen, in höflichem Abstand zueinander, knorrige, blattlose Büsche. Die sinkende Sonne stach mir in die Augen und machte es nicht leichter, die Sträucher zu umfahren. Überflüssige Sorgfalt, könnte man meinen, denn sie sehen tot aus, komplett verdorrt, trocken wie Zunder, doch das täuscht. Ich bin mal für drei Tage mit einem Defekt an der Spritpumpe in einer ähnlichen Gegend gestrandet, hab am Abend des ersten Tages mein Wasch­wasser neben solch einem Strauch ausgeschüttet, am nächsten noch mal, und als ich tags drauf endlich fertig war mit der Reparatur, hatten sich an sämtlichen Zweigen Knospen gebildet, aus denen leuchtend grüne Blätter ans Licht drängten. Man glaubt nicht, wie viel pflanzliches Leben sich hier im Wartestand befindet. Wenn der Passat Regenwolken im Gepäck hat, bleiben die gern an den Bergen hängen, entladen sich in heftigen Güssen. Ohne Wald, ohne Boden, um es aufzunehmen, rauscht alles Wasser die felsigen Hänge hinab, schießt unten in die Ebene und folgt dabei meist schon vorhandenen, häufig tief ins Gelände gespülten trockenen Flussbetten, ›Wadis‹ oder auch ›Oueds‹ genannt. Kaum ist das Wasser durch, pressen sich Blumen und Wildkräuter nur so aus dem Boden, füllen das gesamte Tal in kürzester Zeit mit Farben und Leben, bis ein paar Wochen später alles wieder verblüht, verdorrt, trockenfällt, manchmal für Jahre, manchmal Jahrzehnte, für schlicht und einfach unbestimmte Zeit. Unvorstellbar. Alles, was wir gedanklich mit dem Begriff ›Geduld‹ verbinden, die Flora der Wüste kann darüber nur müde lächeln.

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