Systemische Therapie und Beratung – das große Lehrbuch

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Das große Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung bietet für Professionelle der unterschiedlichsten Berufsgruppen eine fundierte Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen der systemischen Therapie und Beratung. Dabei werden nicht nur theoretisches Basiswissen mit den zugehörigen methodischen und behandlungstechnischen Fertigkeiten vermittelt, sondern auch die Praxisfelder und institutionellen Kontexte therapeutischen und beraterischen Handelns ausführlich behandelt. Medizinisch-psychiatrische Diagnosesysteme werden in Problemkonstellationen übersetzt, die im Rahmen der systemischen Therapie und Beratung bearbeitet werden können. Beiträge zum Umgang mit kulturellen und ethischen Fragen, zur Aus- und Weiterbildung sowie zu den Perspektiven systemischer Forschung runden den Band ab. Mit über 60 Autorinnen und Autoren, die als Lehrende mit der Ausbildung systemischer Therapeuten und Berater betraut sind, bietet das Lehrbuch einen repräsentativen Querschnitt vom aktuellen Stand der Kunst in der systemischen Therapie und Beratung dar.

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Therapieprozess

Die therapeutische Anfangsphase wird häufig durch die Inszenierung des symptomstabilisierenden Interaktionsmusters (z. B. Vorwürfe und Streit) bestimmt. Fragen der Auftragsklärung, zu Interaktionszirkeln und nach Vor- und Nachteilen der Positionen kommen hier zum Einsatz. Der Übergang in die nächste Phase führt vom vertrauten Streit zur Thematisierung der sexuellen Differenz. Die Mehrdeutigkeit des Problems und der bisherigen Lösungsversuche wird in den Blick genommen. Verschlimmerungsfragen sowie die Frage nach der Konsequenz der Nichtveränderung (»Angenommen, Ihr Mann könnte nie wieder eine Erektion aufrechterhalten, wie würde es für Sie weitergehen?«) sind hier angezeigt. Der dramaturgische Höhepunkt der Therapie besteht in der Profilierung des sexuellen Unterschieds. Beispielhafte Kernintervention ist hier das »ideale sexuelle Szenario« (ISS). Es fordert die Schärfung der sexuellen Individualität der Partner heraus, indem beide ein für sie ideales erotisches Szenario unabhängig vom Partner schriftlich entwerfen. Erst in der Folgesitzung findet die Verhandlung über die wechselseitige Offenlegung der Texte statt (für eine genaue Beschreibung s. Clement 2004).

Die dabei sichtbar werdende Differenz der beiden Szenarien ist eine kritische Größe für den Fortgang der Therapie. Wenn etwa der eine Partner eine romantisch intime Situation beschreibt, der andere dagegen eine Szene, in der er sich einseitig vom Partner »nehmen« lässt, kann das als interessant und aufregend oder aber als verletzend und beängstigend erlebt werden. Abhängig vom Ausmaß der aktivierten Angst reagieren Klienten mit einer temporären Rückkehr in das vertraute Interaktionsmuster oder aber mit einer erhöhten Aufmerksamkeit für sich und den Partner (ist der andere »noch da« und, wenn ja, unter welchen Bedingungen?). Im letzteren Fall können die Verhandlung und Exploration (neuer) erotischer Gemeinsamkeit auf der Basis von Differenz erfolgen (Worauf würde ich mich einlassen? Wie gehe ich mit für mich fremden Aspekten der Sexualität meines Partners um?).

Im günstigen Fall führt dieses Vorgehen zu einer besseren sexuellen Differenzierung, bei der der Unterschied der beiden sexuellen Profile nicht mehr vorwurfsvoll als Problem bewertet wird, sondern als belebende Individualität. Damit erhöht sich für die Partner die Chance, aus dem Gefängnis eines kleinsten gemeinsamen Nenners auszubrechen und die Freiheitsgrade und Wahlmöglichkeiten zu nutzen, die sich aus dem neuen Blick auf den alten Partner ergeben.

1.4.4Die Mehrgenerationenperspektive und das Loyalitätssystem

Günter Reich

Die Mehrgenerationenperspektive

Die Mehrgenerationenperspektive entwickelte sich seit den 1950er-Jahren aus der Verbindung psychodynamischer und systemtheoretischer Sichtweisen.

Sie beruht auf der klinischen Beobachtung, dass sich bei schweren seelischen Störungen häufig nicht nur Störungen der Eltern-Kind-Beziehungen, sondern auch der Beziehungen zu den Ursprungsfamilien der Eltern finden. Ungelöste Konflikte und Traumatisierungen wirken in der Gegenwart fort. Störungen und Konflikte in der Kindergeneration ergeben sich aus Konflikten zwischen Eltern und Großeltern:

»Dies geschieht durch vielfache intrafamiliäre Übertragungsprozesse. Des Weiteren nehmen wir an, dass sich in Familien über die Generationen im Wesentlichen immer wieder dieselben Konflikte abspielen, dass also ein ›intrafamiliärer Wiederholungszwang‹ besteht« (Massing, Reich u. Sperling 2006, S. 21).

Diese Wiederholungstendenz kann durch neue Beziehungserfahrungen unterbrochen werden. Häufig gelingt es in konfliktbelasteten Familien nicht, neue Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen, da sie immer wieder unbewusst im Sinne der vorgängigen Erlebensweisen, Fantasien und Interpretationsschemata verarbeitet werden.

In der Mehrgenerationentherapie kommen drei zum Verständnis familiärer Entwicklung wesentliche Perspektiven zum Tragen: (1) die psychoanalytische Theorie unbewusster Konflikte, (2) eine systemtheoretische Perspektive insbesondere der »Kybernetik 2. Ordnung« und (3) narrative Ansätze unter Einbeziehung der zeitgeschichtlich-soziologischen Dimension familiärer Entwicklung (Reich, Massing u. Cierpka 2008). Familie wird als gegenwärtiges horizontales und als vertikales historisches System angesehen. Dies verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit und der Zukunft der Beziehungen.

Empirische Befunde zu mehrgenerationalen Prozessen

Nicht nur klinische Beobachtungen, sondern auch quantitative empirische Forschungen belegen generationsübergreifende Kontinuitäten. So zeigen sich Wiederholungen von Beziehungsmustern in der Bindungsgeschichte, der Entwicklung von Erziehungseinstellungen, der Qualität von Partnerbeziehungen, in Gewalterfahrungen und im Grad der Ausprägung von Individuation und interpersonellen Grenzen (Reich, Massing u. Cierpka 2008; Massing, Reich u. Sperling 2006). Wiederholungstendenzen können unterbrochen werden: in der Regel durch eine dritte Beziehung außerhalb des problematischen Systems, z. B. durch einen alternativen Elternteil, Großeltern, neue Erfahrungen in der Adoleszenz, Unterstützung seitens einer neuen sozialen Umgebung, supportive Partnerbeziehungen oder Schwiegerfamilien.

Die sozialhistorische Perspektive

Im Mehrgenerationenansatz werden Familien stärker im Bezug zu ihrer sozialen Situation und historischen Einflüssen gesehen. Dies wird in den Therapiegesprächen thematisiert, so etwa die Tradierung von Konflikten z. B. aus der Zeit des Nationalsozialismus, aus Krieg, Migration und Vertreibung, aus dem Leben in der DDR und aus der Wiedervereinigung, aus veränderten Geschlechtsrollenvorstellungen etc. Wesentlich ist dabei die lebenszyklische Perspektive. Jede Generation interpretiert die Realität entsprechend ihren eigenen Erlebensweisen. Die verschiedenen Generationen repräsentieren unterschiedliche Lebensalter und unterschiedliche »Familienzeiten«.

Traumatisierungen und ihre Verarbeitung

Schwere seelische Störungen werden als Folge von Traumatisierungen der Familie oder in der Familie gesehen, die oft schon in der Vorgeneration stattfanden. Diese Traumatisierungen – z. B. durch schwere Erkrankungen, Gewalterfahrungen, sexuellen Missbrauch, Todesfälle oder Vertreibung – sind häufig schwerwiegender, als die Betroffenen es wahrhaben wollen. Angst, Scham- und Schuldgefühle sowie Loyalitätsbindungen sind wesentliche Motive, die Auseinandersetzung mit Traumatisierungen abzuwehren oder die Traumatisierungen gegenüber anderen zu verschweigen. Hierdurch können Abwehrprozesse in Gang gesetzt werden, durch die ganze Teile der Familiengeschichte oder ganze Erlebensbereiche verleugnet oder verdrängt werden (z. B. durch Familiengeheimnisse oder Familienmythen). An ihre Stelle treten Entwicklungsstagnation und rigide, ritualisierte Interaktionsmuster, die in Symptombildungen münden.

»Weitergabe« familiärer Muster

Die Weitergabe von unverarbeiteten Konflikten geschieht auf mehrfache Weise. Eltern, Großeltern oder andere Familienmitglieder übertragen die inneren Bilder ihrer Beziehungen, z. B. zu ihren Eltern, auf Kinder durch offene oder subtile Zuschreibungen bzw. »Projektionen«. Oder aber die Kinder erleben die Beziehung zwischen Eltern und Großeltern oder anderen Personen direkt und werden auch von ihnen in Interaktionen mit Zuschreibungen und Projektionen einbezogen. Wesentlich ist, dass sich Kinder mit diesen Mustern identifizieren.

Durch Identifikationsprozesse entstehen Gefühle historischer Kontinuität und Kohärenz. Sie können aber auch bindend, einengend und konflikthaft sein.

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