Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band

Здесь есть возможность читать онлайн «Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie einfach ist die Rückkehr in die Heimat wirklich, nachdem einen die Realität des Alltags verändert hat? Im zweiten Band der Familienchronik um die Jeromins beginnt Jons sein Medizinstudium in Königsberg. Trotz seines Ehrgeizes und großen Erfolgs wird Jons schnell bewusst, dass er seine Heimat nie in der Großstadt finden, sondern sein Herz immer in Sowigro sein wird. Während seiner Nebentätigkeit in der kleinen Praxis eines jüdischen Arztes lernt Jons viel über das Leben, Barmherzigkeit und die Medizin. Mit 25 Jahren absolviert er sein Examen und kehrt in seine Heimat zurück. Doch kann er sein Glück in dem einfachen Leben auf dem Land finden oder haben ihn die Großstadt und sein Erfolg zu sehr verändert?-

Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Da schüttelte er den Kopf und ging schuldbewußt zu der Weltkugel zurück, die sich immer noch gehorsam drehte, sobald man den Finger an die sichere Wölbung legte.

Und am Abend ging er heimlich zu Korsanke.

»Du weißt doch viel, Korsanke«, sagte er ohne Einleitung. »Und du weißt, wie es mit Jons Ehrenreich und der Mark steht. Meinst du, daß ich etwas habe, wofür ich Dollars bekommen könnte? Sie sind doch jetzt nun der einzige Zauber, den es auf der Welt gibt. Wie soll er leben und studieren, Korsanke, wenn er nichts als diese kleinen Bilderbücher in die Hand bekommt, die wir Geld nennen? Ich kann nicht mehr schlafen, Korsanke.«

Der Gendarm schüttelte langsam den Kopf hinter den Rauchwolken seiner langen Pfeife. »Laß du lieber deine Finger davon, Stilling«, sagte er. »Sie erzählen ja, daß hinter dem Landratsamt so ein Laden ist mit alten Hosen und Kupferkesseln und daß der Mann hinter dem Ladentisch Gold, Brillanten und Platin kauft und Dollars dafür gibt. Aber ich glaube es nicht, und der Mann hat auch keinen guten Leumund. Er wird schon durchkommen, unser Wunderdoktor, und du bist zu alt dazu, Stilling. Sie würden dich doch betrügen.«

Der Lehrer nickte und stand dann bald auf. »Wo sollte ich auch Brillanten bekommen?« sagte er nur mit einem unsicheren Lächeln.

Aber am nächsten Nachmittag, als hinter den schweren Regenböen schon die erste Dämmerung zwischen den Häusern stand, drückte Stilling, nachdem er sich scheu umgeblickt hatte, die Klinke der Ladentür auf, erschrak vor dem blechernen und rasselnden Geläut der Türglocke und zog dann mit zitternden Fingern die goldene Uhr aus der Tasche, die er nach über fünfzig Dienstjahren bei seiner Pensionierung von den Lehrern des Kreises als eine Ehrengabe erhalten hatte. Es war eine kostbare Uhr, alt, ganz flach, mit einem matten Zifferblatt, und wenn man auf eine Feder drückte, gab ein verborgenes Werk mit zarten, lieblichen Tönen die Viertelstunde und die Stunde an, die eben vorübergegangen war. Der Name eines berühmten Schweizer Dorfes war in die Innenseite des Deckels gestochen, und darunter stand in winziger Schrift: »Adalbert Stilling für fünfzig Jahre Treue und Redlichkeit.« Er hielt sie hoch in Ehren, und manche Nacht, wenn er schlaflos gelegen und an das Kind gedacht hatte, das in der großen Stadt in seiner Kammer lag, hatte er auf die Feder gedrückt und den leisen Glockentönen gelauscht, mit denen die Stunde angezeigt wurde, die über dem Dorfe Sowirog und der schlafenden Erde stand.

Der Mann hinter dem schmutzigen Ladentisch beugte seinen Habichtskopf über die Uhr, öffnete sie, blickte mit einer Lupe hinein und drückte dann nach Stillings geflüsterter Anweisung auf die Feder. Er lauschte und hob dann die Uhr an sein großes, behaartes Ohr.

Dann betrachtete er Herrn Stillings müde über den Ladentisch gebeugte Gestalt, um die der regentriefende Hohenzollernmantel in schweren Falten hing, und bat ihn, eine Weile zu warten, bis er in seinem Arbeitsraum das Werk untersucht haben werde. Er deutete mit seiner Hand auf einen Stuhl, und Stilling sah bei aller fiebernden Aufregung, daß die Nägel dieser Hand schwarze Ränder hatten. Es kam ihm vor, als sei diese Ehrengabe »für Treue und Redlichkeit« dort nicht in den besten Händen.

Nun konnte Herr Stilling in dem Dorfe Sowirog nicht wissen, daß drei Nächte zuvor in dieser Kreisstadt ein Uhrenladen erbrochen worden war, aber der Mann mit dem Habichtskopf wußte es sehr gut. Er kannte auch die Höhe der ausgesetzten Belohnung, und da man sich in letzter Zeit auf eine unangenehme behördliche Weise um seinen Laden gekümmert hatte, hielt er es für klüger, diesmal auf ein gutes Geschäft zu verzichten und dafür seinen Leumund zu verbessern. Und selbst wenn der alte Komiker die Uhr nicht gestohlen hatte, würde es einen guten Eindruck machen, daß er, der einfache, schlichte Bürger, an diese Möglichkeit gedacht hatte.

Herr Stilling aber erschrak zu Tode, als die blecherne Glocke, wie von Geisterhand bewegt, den halbdunklen, verlassenen Raum mit ihrem Lärm erfüllte und in der Tür die schwere Gestalt eines Polizisten erschien, im regennassen Umhang und den glänzenden Tschako über dem rötlichen, wohlgenährten Gesicht. Hinter ihm war für einen Augenblick die stürmende Dämmerung zu sehen, Regenstreifen und ein klapperndes Barbierschild auf der anderen Seite der Straße.

»Dieser da?« fragte der Polizist und deutete mit dem Daumen auf Stilling.

Der Mann mit dem Habichtskopf, der plötzlich wieder hinter dem Ladentisch stand, als sei er die ganze Zeit in einer Höhle unter den Dielen gewesen, nickte mit düsterem Gesichtsausdruck und schob die goldene Uhr über die Platte des Ladentisches. »Und dieses ist sie«, sagte er. »Ein kostbares Werk. Schweizer Fabrikat.«

Der Polizist ergriff die Uhr, hob sie näher vor die Augen und blickte dann von ihr auf Stilling und wieder zurück.

»Papiere?« fragte er kurz und schob die Uhr in die Tasche.

»Aber ...«, begann Herr Stilling, und der Laden kreiste vor seinen entsetzten Augen. »Aber ich bin doch ... Stilling ist mein Name ... ein geachteter ...«

»Papiere?« wiederholte der Beamte, und seine Stimme war nun schärfer und lauter geworden.

Stilling fing an, in seinen Taschen zu suchen, aber der schwere Mantel kam ihm immer wieder zwischen die Finger, und was er endlich zutage förderte, war das abgelaufene Sparkassenbuch. »Ein geachteter Name ...«, sagte er hilflos und sah sich um, als würden die Zeugen nun aus den dunklen Ecken heraustreten, hinter den alten, schäbigen Anzügen, die leer von den Haken hingen wie Gehenkte.

Aber der Polizist verstand seine Blicke falsch, löste den Gummiknüppel von seinem Koppel und war mit zwei schnellen Schritten an Stillings Seite. »Ausreißen gibt es nicht hier, alter Freund!« sagte er drohend, und seine wasserblauen Augen waren nun böse geworden und von dem Schimmer der Macht erfüllt, die vor einem Wehrlosen stand.

»Aber das geht nicht!« rief Stilling nun erzürnt. »Das ist kein Recht mehr, sondern ...«

»Schnauze halten!« befahl der Polizist grob. »Mitkommen!«

Der Trödler öffnete höflich die Tür, und wieder gellte die Ladenglocke; »Zeiten sind das ...«, sagte der Mann mit dem Habichtskopf bekümmert. »Zeiten sind das ... so ein alter Mann mit weißen Haaren ...«

Stilling wurde in eine schäbige Wachtstube geführt und dort verhört. Aber er gab nun keine Antwort. Er starrte durch die Fragenden auf das vergitterte Fenster, hinter dem nun schon die gnädige Nacht stand, und schwieg. Ich hätte es noch einmal lesen sollen, dachte er bekümmert, das von Treue und Redlichkeit ... es war nun doch wohl nicht ganz redlich, ein Geschenk in Dollar zu tauschen. Auch wenn es für Jons war.

Er war nun ganz ruhig, nur müde wie nach einem Gang über das Moor, und er sah auch die beiden Gesichter gar nicht. Andere Zeiten seien gekommen, dachte er. Nichts mehr für einen alten Mann, der mit den Erzvätern aufgewachsen war und immer ruhigen Herzens aufgestanden war, wenn Gott ihn vorgerufen hatte aus seiner Bank. Zeiten des Gummiknüppels und des rohen Wortes, in denen man nicht aufstand vor einem weißen Haupte.

Einer von den beiden Beamten, nachdem sie ihre Versuche erschöpft hatten, klopfte an die Tür des Nebenraumes und kam mit dem Kommissar wieder, einem älteren Mann, der mit gleichgültigen Augen auf Stilling blickte. Aber plötzlich veränderte sich sein Gesicht, ein erschrockenes Lächeln trat um seine Lippen, und er streckte die Hand nach dem Regungslosen aus. »Ja, Herr Stilling«, sagte er, »was ist denn? Sind Sie es denn?«

Der Lehrer blickte zu ihm auf und erkannte ihn nach einer Weile. Sie hatten im Verein für Bienenzüchter oft miteinander gesprochen. »Ja, Herr Kommissar«, sagte er langsam, »ich bin es, und ich bin nun wohl ein Dieb oder noch Schlimmeres in den Augen Ihrer Leute.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Jeromin-Kinder - Zweiter Band» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x