Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Nun setzte sie den Deckel wieder auf den großen Topf und drehte sich vom Herde ab. »Und als er an den See kam«, sagte sie, »da war der See ganz schwarzgrau, und das Wasser hob sich von unten auf und roch auch ganz faul. Da stand er am Ufer und sagte:

›Manntje, Manntje, Timpe Te,

Buttje, Buttje in der See,

mine Fru, de Ilsebill,

will nich so, as ik wol will.‹

›Na, was will sie denn?‹ sagte der Butt. ›Ach‹, sagte der Mann, ›sie will König werden.‹ ›Geh man hin, sie ist es schon‹, sagte der Butt.«

Ihre Stimme war dunkel und klingend, eine zärtliche und verzaubernde Stimme, und Marthe konnte sehen, wie die Gesichter ihr regungslos zugewendet waren. Das der kleinen Gina mit der harten Falte zwischen den Augen, das schöne, helle, sorglose Gesicht Friedrichs und das blasse, schwermütige des kleinen Krüppels. Und auch der Großvater, der vor der Herdtür saß, hatte die Netznadel sinken lassen und die weißblauen Augen auf sie gerichtet, von denen man nicht wußte, ob sie schon erblindet waren oder ob sie bis auf den Grund des Wassers sehen konnten.

Nur Gotthold konnte sie nicht sehen, aber sie hörte nun seine Stimme, rauh und viel zu alt für seine vierzehn Jahre, eine Stimme, die wie ein stumpfes Messer durch den niedrigen Raum schnitt. »Das wäre das Richtige für sie«, sagte die Stimme, »König zu werden. König von Sowirog ...«

Die anderen begriffen es wohl nicht, denn Maria verstummte, und bis auf den Großvater wendeten sie alle ihre Gesichter in die Ecke, aus der die Worte gekommen waren, aber Marthe begriff es, und sie trat rasch über die Schwelle.

»Die Mutter!« rief Christean, und alle Gesichter wandten sich ihr zu. Nur der Großvater behielt seine Augen auf Marias Lippen, als warte er darauf, daß sie fortfahre, von der Frau zu erzählen, die ein König werden wollte.

»Nimm die Hechte aus, Gotthold«, sagte Marthe zu der dunklen Ecke hin. »Auch Königskinder müssen arbeiten.«

Sie sah ihm zu, wie er mit seinem bösen Lächeln aus der Ecke herauskam, ein schönes Kind mit dunklen Augen, die ohne Ausdruck über ihre nackten Füße glitten. Wie ein Schatten verschwand er aus der Tür, das Netz mit den Hechten in der Hand.

»Absalom, Absalom«, sagte der Großvater, ohne seine Augen von Marias Gesicht zu wenden.

Sie schwiegen alle bedrückt, während Marthe den Korb auspackte. Für alle hatte sie etwas mitgebracht, und alle bedankten sich, aber es schien, als sei der Raum nun verlassen, ohne Feuer und Märchen. Nur Christean fragte, ob sie bei Jons und dem Vater gewesen sei und ob der Meiler noch immer so gut rieche wie früher.

Dann saßen sie alle um den großen Tisch und aßen.

Ob Michael nicht dagewesen sei, fragte Marthe. Ja, um die Abendzeit, aber er habe nur Feuer für seine Pfeife geholt und dann still auf der Hausbank gesessen. Sie sagten im Dorf, daß Grünheids Stier wild geworden sei und den Bauern unter sich gehabt habe, aber daß Michael mit einem Forkenstiel das Tier so über die Nase geschlagen habe, daß sie es ruhig in den Stall hätten führen können.

»Ist ... etwas geschehen?« fragte Marthe.

Nein, die Kalmusfrau habe ihm einen Trank gegeben, und abends sei er schon wieder in den Wald.

»Nein, Michael meine ich«, sagte Marthe.

O nein, Michael sei nichts geschehen. Michael könne überhaupt nichts geschehen. Aber im Dorfe sagten sie, daß es schade sei, daß der Schulze so davongekommen sei. Gotthold habe es gehört.

Ja, Gotthold hörte immer solche Dinge. Das wußte sie. Aber ihre Hände zitterten, und sie legte sie in den Schoß, damit niemand es sehe.

»Aber der Großvater ... Großvater hat einen Hecht gefangen«, sagte Christean, »der ist so groß wie ein ... wie ein Haifisch.«

Er stieß beim Sprechen an und wiederholte hin und wieder die Worte, wobei er seine kleinen Krücken auf die Erde stieß, aber seine hellen Augen, traurig wie Vogelaugen, hingen voller Anbetung am Großvater.

Doch hörte Michael ihn nicht. Er hörte selten, was die Menschen sprachen. Er hörte, was die Vögel sprachen und das Schilf, und manche sagten, er höre, was die Fische sprächen. Sein Gesicht war so braun wie die Rinde des Ahorns über dem Giebel und ebenso voller Falten und Risse, aber sein weißes Haar hing voll und schlicht bis auf den Rockkragen herunter, und aus seinen Augen war kein Alter abzulesen. Nur waren sie weit von den Menschen fort, so weit wie der Anfang seines Lebens von der Gegenwart, und wer ihren Blick empfing, meinte in ein leeres Haus zu sehen, in dem vieles geschehen war, woran nur die Alten sich dunkel erinnern konnten. Christean, der vieles sagte, was die anderen nicht so sagen oder nur denken konnten, hatte einmal gemeint, daß Moses auf dem Berge Nebo so gestanden habe wie der Großvater auf dem Hügel über dem See.

»Waren sie fröhlich am Meiler, Tochter?« fragte er nun und sah sie an.

Immer noch verwirrten seine Augen sie, die einzigen Augen im Dorf, vor denen es keine Wände gab. Aber dann erwiderte sie ruhig, daß sie still gewesen seien wie immer und daß sie wohl immer fröhlich seien, wenn sie allein zusammen sein könnten.

Er nickte und schob seinen Teller zurück. »Eine Frau am Abend«, sagte er, »soll sein wie das Abendrot über dem Walde. Eine Verheißung für Mensch und Tier.«

Sie hob unmerklich die Schultern und stand auf. ›Von ihm kommt es‹, dachte sie in plötzlicher Erbitterung. ›All dies Fromme und Gerechte, das Schweigen und das Urteil. Von ihm allein, und unser Leben lang ist er der Herr gewesen. Er steht da, als sei er tausend Meilen und hundert Jahre fort, aber er setzt den Fuß auf jeden Zorn. Er ist wie sein Gott Jehova, der alles sieht, aber ihn sieht keiner, er ist nur da.‹

Nach dem Abwaschen ließ sie sich noch die Aufgaben zeigen und die Lieder und Sprüche aufsagen. Bei Gina mußte sie einhelfen, aber die Worte wurden ihr bitter im Munde, als sie das stille, zugeschlossene Gesicht sah, mit der Falte über der Nasenwurzel. Die Arme waren ihr müde, und die Buchstaben verschwammen vor ihren Augen.

Sie ging noch einmal hinaus, um nach der Kuh zu sehen. Ruhig leuchteten die Sterne, und unter dem Mond riefen die ziehenden Vögel. Ein Hund bellte am Moor, dort wo der Pflug nun still in Kiewitts Ödland lag. Die Rauchsäule des Meilers war nicht zu sehen, und verlassen sahen Wald und Erde aus. Sie lehnte den Kopf an die Stallwand, hinter der die Kette der Kuh leise klirrte, und sah zum Monde auf. War dies nun das Leben? Für alle Frauen, die einmal geliebt hatten? Kam niemals mehr etwas zu ihnen, das sie das andere vergessen ließ, dies Tagwerk voller Last und Bitterkeit? Dieses Fremdsein unter Mann und Kindern? Diese schreckliche Verlorenheit unter dem kalten Mond?

Sie wußte, daß es nicht antworten würde, daß es nur in Märchen antwortete, aber sie blieb doch noch stehen, weil der Kopf so still an der Stallwand lag und das Mondlicht so tief in ihre Augen fiel. ›Mine Fru, de Ilsebill ...‹ dachte sie. Aber das war es doch nicht. Sie konnte nicht im Keller leben wie die anderen, das würde es vielleicht sein. Aber wußte sie denn, ob Jakob im Keller lebte? Er und die anderen?

Sie blieb stehen, bis sie fröstelte und die Eulen aus dem Walde riefen. Dann erst ging sie hinein.

Der Großvater saß noch am Fenster, aufrecht und gerade, die Hände mit den blauen Adern im Schoß gefaltet. Er sah nicht auf. Er blickte weiter ins Feuer mit seinen blassen Augen, die so viel gesehen hatten, und als er sprach, wußte sie nicht, ob die Stimme aus seinem Körper kam oder von weit her.

»Der Mond macht die Herzen krank, Tochter«, sagte er. »In der Bibel steht nirgends geschrieben, daß der Mond auf den Heiland geschienen hätte.«

»Ach, Herr Vater«, erwiderte sie mit der alten, feierlichen Anrede des Landes, »ich wünschte, er schiene in meine toten Augen ...«

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