Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Die Mutter aber war in der Stadt und Gotthold auf dem See, und kein Leid konnte geschehen, gar kein Leid. Und es war noch so viel Zeit, bis man die Welt bewegen mußte, so viel Zeit. Länger als bis Weihnachten und bis zum nächsten Geburtstag, und vielleicht erst dann, wenn die vier Reiter erscheinen würden, von denen der Großvater sprach, wenn er am Wasser saß um die Abendzeit und der hohle Wind den Regen anzeigte, den man noch nicht sah.

Jons mußte wohl geschlafen haben, denn als er die Augen öffnete, stand die Sonne schon als ein rotes Feuer hinter dem Wald. Der Vater war nicht zu sehen, aber der Speer war fort, mit dem er die Hechte in den Moorgräben schlug, um die Laichzeit, und auf der Schwelle der Hütte lagen Tafel und Fibel für ihn bereit und das grobe Brot mit der blauen Kanne für die Vespermahlzeit.

Es verlangte ihn sehr, hinzugehen, wo er den Vater wußte, aber er nahm doch die Tafel auf die Knie, den Griffel in die rechte Hand und das Brot in die linke. Niemand brauchte ihn zu seiner Pflicht zu treiben. Auch den Vater trieb niemand, und doch war sein Meiler noch nie erloschen.

Was er schrieb und las, war nur ein Spiel, denn längst hatte Christean ihn gelehrt, was Herr Stilling ihnen als große Wunder wies. Aber man konnte es so schreiben, daß es von dem nicht zu unterscheiden war, wie es in der Fibel stand, und es war schön, Herrn Stillings große Hand lobend auf seinem Haar zu fühlen. Sie war fast so wie des Vaters Hand. Wie der Mutter Hand auf seinem Haar sich anfühlen mochte, wußte er nicht.

Als er fertig war, ging er um den Meiler herum, eine Stange in der Hand, einen Schilfhalm mit einer ausgehöhlten Eichel wie eine Pfeife im Munde, die Augenbrauen zusammengezogen, die junge Stirn streng gefaltet. Der Herr von Balk sollte wissen, daß an seinem Meiler alles in Ordnung war.

Eine Weile sahen sie ihm beide zu, von verschiedenen Seiten. Der Vater, der gegen die Sonne stand, den Speer über der Schulter, das Netz mit den Hechten in der Hand. Und die Mutter zwischen den Wacholderbüschen, so dunkel und schmal, als sei auch sie dort gewachsen. Jakob lächelte auf seine stille Weise, ohne die Lippen zu bewegen, so wie ganz alte Leute lächeln, wenn sie zusehen, wie das Spiel des Lebens immer mit denselben bunten Reifen beginnt, und er mochte wohl nachgrübeln, ob dieses als das einzige seiner Kinder einmal den Namen Ehrenreich führen würde, den die Hoffart oder ein wilder, schmerzlicher Stolz an seinen unbewußten Anfang gebunden hatte.

Die Mutter, den Korb über dem Arm, das weiße Tuch um den Nacken, mit einer strengen Verlorenheit im Blick, in dem Mißbilligung und widerwillige Rührung sich mischten. Ein spielendes Kind, das ein Großer sein wollte, und ein Großer, der ein Kind war, beide geringen Spielen hingegeben, an Worten sich entzündend, die vor zweitausend Jahren schon gesprochen worden waren, die unendliche Male und von unzähligen Lippen wiederholt worden waren, die man mit dem Tode besiegelt hatte, und die doch den Armen keine Speise und den Reichen kein Gericht gegeben hatten. Nichts, das man greifen konnte und halten, sondern an dem man sich nur berauschen konnte wie an Träumen, um dann mit müden Knien die steinige Straße fortzusetzen.

Nein, auch er würde nicht Ehrenreich heißen. Auch an ihm würde der Name vertan worden sein als an der letzten Hoffnung ihres Leibes, weil fremdes Blut zu dem ihrigen geflossen war, Waldblut und Träumerblut. Ein Pfarrer würde er vielleicht werden, der an den Betten der Sterbenden saß, ein Meister der Worte, der die Kirchen erfüllte, ohne Brot in den Händen, ohne Schwert, ja selbst ohne Pflug und Spaten. Ein Diener würde er sein, aber kein Herr, ein Knecht und ein Hirte, ob auch die Großen der Erde sich flüchtig vor ihm neigen würden.

Und nach diesem wollte sie nicht mehr gebären, außer von einem fremden Manne. Aber sie würde ihn hassen, weil sie seiner bedürfen würde und die Natur dem Weibe versagt hatte, aus seinem eigenen Blute allein das Kind zu formen, das es ersehnte.

»Die Mutter ...«, sagte Jons und nahm die Schilfpfeife aus dem Munde. Aber er lief ihr nicht entgegen und lehnte nur langsam die Stange gegen den Meiler. Auch flog sein Blick schnell in der Runde umher, ob der Vater nicht zu sehen sei.

»Er steht drüben mit dem Netz«, sagte Marthe nicht ohne Spott. »Bald seid ihr wieder zusammen.«

Sie setzte sich müde auf die Schwelle der Hütte, stellte den Korb neben sich und schob achtlos Tafel und Fibel zur Seite.

»Es ist schon alles fertig, was ich auf habe«, sagte Jons schüchtern. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Tafel und nickte. »Der Kaiser trägt eine Krone auf seinem Haupt«, las sie leise. Und nach einer Weile: »Ja, der eine eine Krone und der andere Asche ...« Sie faltete die Hände um die Knie und blickte über Jons hinweg in den Abend. Es roch nach Harz, nach Kien und Rauch, und es war wohl ein schöner Platz für einen, der Frieden geschlossen hatte mit dem Leben. Sie nickte Jakob zu und fuhr fort, über den Meiler hinaus in den dunklen Fichtenwald zu blicken.

Sie standen beide vor ihr, unruhig und bedrückt, ob sie auch alles recht gemacht hätten. Aber sie war wohl nur müde und weit fort mit ihren Gedanken wie immer.

»Hat er euch gut gefahren?« fragte Jakob endlich.

»Er war betrunken, und wir mußten gehen.«

»O Mutter, so weit ... zwei Meilen ... hatte sie keinen Stein im Taschentuch?«

»Ja, sie hatte einen Stein, aber es half nichts. Zwei Meilen sind nicht weit.«

»Ein paar Hechte sind da«, meinte Jakob. »Es wird den Vater freuen ... und vielleicht auch dich.«

Sie sah gedankenlos auf das Netz und nickte. Dann nahm sie aus dem Korb die Semmeln, die immer in Reihen zu fünf zusammengebacken waren, und reichte jedem von ihnen eine.

»Ich muß nun gehen«, sagte sie. »Ihr bleibt wohl die Nacht hier.«

Ja, für Jons wäre es wohl schöner, erwiderte Jakob verlegen. Der Harzgeruch sei gesund, und wo sie nun fünf in einer Kammer zusammen schliefen, wäre die Luft am Morgen nicht sehr gut. Vielleicht daß sie noch eine Kammer anbauen können im Sommer ...

Sie war schon aufgestanden, strich ihr Kleid glatt und sah ihn nachdenklich an. »Kammern, an denen man sechs Jahre baut, werden nie gebaut, Jakob«, sagte sie. »Und nach ein paar Jahren haben wir ja auch Platz genug.«

Sie bückte sich noch einmal, legte zwei von den Hechten ins Moos, sagte »Gute Nacht!« und ging in den Wald hinein. Ihr Kleid verschmolz mit der Schwärze der Schatten, und nur das weiße Kopftuch war noch eine Weile zu sehen.

Sie sahen ihr beide nach, seufzten beide, so daß der andre es nicht hören sollte, und gingen dann an ihre Arbeit. Jakob blieb vor dem Meiler stehen, die Hände um die rußige Stange gelegt, und Jons holte Wasser, machte Feuer, setzte den Kochtopf auf und nahm die Fische aus, still und ordentlich wie ein Erwachsener.

Als sie aßen, kam schon der schmale Frühlingsmond herauf und warf die Schatten auf ihre Hände. Die Kiebitze riefen immer noch, und von der hohlen Eiche klagte der Kauz. Sie hörten den Brunnen aus dem Dorf, wie der alte Balken sich ächzend neigte und wieder in die Höhe stieg, und die Haubentaucher auf dem See. Es war alles fern und fast unwirklich, und nur der Meiler war nahe, wärmend und vertraut. Es war alles gut zwischen ihnen, kein Unfriede und kein Geheimnis. Unter der Decke glühte das Holz, und der Vater würde wachen, daß der Brand nicht nach außen schlug. Der Vater konnte mehr, als die Mutter meinte. Er war der Herr des Waldes, mehr als der Herr von Balk, und wie er dastand, das Mondlicht auf dem hellen Haar und die Stange wie einen Speer im Arm, war er wohl wie ein König Löwenherz, allein im fremden Land, nur von seinem treuen Sänger Blondel bewacht.

Dann bat der Vater, ihm noch etwas zu lesen. Sie zündeten den Kienspan über dem Herde an, und der Vater schob ihm das große Buch hin. »Schlage es nun auf, wo du willst«, sagte er.

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