Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Die rußende Flamme ging unruhig über die großen Buchstaben, die sich zu so seltsamen Worten fügten, und die Worte zu so seltsamem Sinn, aber Jons wußte, daß er zu lesen hatte, wenn sie am Meiler waren, und seine kleine, helle Stimme gab sich gern an die großen Worte hin, die den Wald zu erfüllen schienen und wie erzene Schilde zwischen den Bäumen standen. Glanz und Gewalt gingen von ihnen aus, wie von Wetterwolken, die in den Wald hinabschlugen, und am Ende fiel es sanft wie Regen über das Herz, als läge man im trockenen Laub des Lagers und draußen rausche es warm und fruchtbar auf das Hüttendach.

»Siehe, es wird ein König regieren«, las er, »Gerechtigkeit anzurichten, und Fürsten werden herrschen, das Recht zu handhaben.

Daß ein jeglicher unter ihnen sein wird wie eine Zuflucht vor dem Wind, und wie ein Schirm vor dem Platzregen, wie die Wasserbäche am dürren Ort, wie der Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande ...«

Sein Finger folgte achtsam den Buchstaben, und zuerst war seine Stimme leise und wie erschrocken vor den großen Bildern. Aber dann, als er sah, daß niemand ihn argwöhnisch oder schadenfroh ansah, wie manchmal in der Schule, daß sie beide ganz allein waren im großen Wald unter dem weißen Mond; daß nur der Vater ihm gegenüber saß, den Kopf in die Hände gestützt und die blauen Augen fast ehrfürchtig auf ihn gerichtet: da hob seine Stimme sich immer lauter und freudiger, wiewohl er nicht verstand, was hinter den großen Bildern gemeint war, und als er geendet hatte, saß er so still wie der Vater und formte mit den Lippen noch einmal lautlos die letzten Verse nach: »Aber Hagel wird sein den Wald hinab, und die Stadt danieden wird niedrig sein. Wohl euch, die ihr säet allenthalben an den Wassern, und die Füße der Ochsen und Esel frei gehen lasset.«

Er wußte schon, wie das war: »Hagel den Wald hinab« und wenn Kiewitt »an den Wassern säte.«

»Das war der Prophet Jesaja, im zweiunddreißigsten Kapitel«, sagte er ernsthaft, wie er den Pfarrer hatte sagen hören.

Der Vater nickte und schloß vorsichtig das Buch. »Vielleicht wird es so sein, Jons«, sagte er. »Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit auf dem Acker hausen ...«

»Und ist keine Gerechtigkeit auf dem Acker, Vater?«

»Nicht soviel, wie es sein sollte, Jons. Sie nehmen zuviel von uns, mehr als sie von den Herren nehmen. Sie sagen, daß der Kaiser es braucht, wie er unsre Söhne braucht, aber du mußt nicht immer glauben, was sie sagen. Du darfst auch nicht immer sagen, was du glaubst. Sie hören es nicht gern.«

»Aber ist nicht der Kaiser mein Pate, Vater, und hat er nicht die Tasse geschenkt, die unter dem Spiegel steht?«

»Ja, es war so eine Sache, Jons«, sagte Jakob und schrieb mit dem schwarzen Finger Buchstaben auf den Tisch. »Der Landrat hatte mich bestellt, und es war in der Erntezeit und vier Meilen Weges. Ich wurde in seine Stube geführt, und er stand da, selbst wie ein Kaiser, und hielt eine Rede, vom allergnädigsten Kaiser und Herrn, und daß er allergnädigst geruht habe, uns diese Tasse zu schenken. Und da er tat, als sei nur der arme Mann aus Lehm gemacht, und ich an den Roggen dachte, den nun keiner einfahren würde, drehte ich die Tasse in der Hand und sagte, daß ein Durstiger noch nicht satt werde, wenn man ihm einen Becher schenke, und daß die großen Herren immer denken, daß die armen Leute Kinder sind, die zu weinen aufhören, wenn man ihnen ein Bild vor die Augen hält. Da wurde er zornig und ergrimmte, wie es in der Bibel heißt, und sagte viel von Undank und von der neuen Zeit, und es hätte nicht viel gefehlt, so hätte er mir die Tasse wieder fortgenommen. Aber die hielt ich nun, denn von vier Meilen soll man auch etwas zurückbringen, und da steht sie nun unter dem Spiegel. Aber ich weiß nicht, Jons, ob der Kaiser nun noch dein Pate ist.«

Er blickte sorgenvoll auf die unsichtbaren Buchstaben, die sein Finger schrieb, aber in den Augenwinkeln lächelte er schon. Auch sei der alte Landrat tot, und vielleicht wisse der neue gar nichts mehr davon. Und Jons sollte immer daran denken, daß man sich vor den Menschen nicht fürchten sollte. Auch vor den Kaisern und Königen nicht.

Aber Jons war noch immer dabei, sich auszumalen, wie der Vater vor dem Landrat gestanden habe, wie David vor dem Riesen Goliath, und noch als er auf seinem Lager von trockenem Laube lag, die harte Decke über sich, versuchte er, es auszudenken, ob er selbst so vor Herrn Stilling stehen könnte, oder vor dem Herrn von Balk, dessen Nase wie ein Habichtsschnabel war, und erst als der Mond in die offene Tür trat und einen silbernen Balken auf die Feuerstätte legte, fielen seine Augen wieder auf den Meiler und die dünne Rauchsäule, die immer noch wie ein Atem gen Himmel stieg und die nun auf eine wunderbare Weise von Mondlicht durchleuchtet war. Wenn er die Hand bewegte, rührte sich leise das Laub unter ihm, und er dachte an die alten Eichen, an denen es gehangen hatte, an Michael, der es auf seinem Rücken zur Hütte getragen hatte, stumm und ohne Lächeln, und dem er vielleicht die Tasse schenken könnte, die vom Kaiser gekommen war, weil er sonst nichts zu schenken hatte außer ein paar Muscheln und einem Habichtskopf, den er in einem Ameisenhaufen verbarg.

Draußen ging der Vater um die Hütte, der Vater, der ein Held war, ohne Furcht vor den Mächtigen, und manchmal fiel sein Schatten schwer und lauschend über die Schwelle ... morgen früh würde Maria ihn abholen, die Schwester, die immer gut zu ihm war und die der Vater so gern auf den Schultern trug, wenn niemand es sah ... und Herr Stilling würde ihn loben, Ehrenreich Jeromin ... und ein jeglicher unter ihnen würde sein wie ein ... wie ein Hagel den Wald hinab ... nein, wie eine Zuflucht vor dem Wind ... eine Zuflucht vor der Mutter und dem Wind ... ja ...

Indes war die Mutter beim Abendlicht in das Dorf gekommen. Sie stand noch ein paar Minuten unter den alten Kiefern am Waldrand und blickte auf die braunen Rohrdächer, auf den Balken des Brunnens und den See, der sich rötlich glänzend in die Wälder zog. Aus allen Schornsteinen stieg der Rauch in die Höhe, und sie glaubte die Armut der Herde zu schmecken, an denen die müden Frauen nun standen. Ein verlorenes Dorf, mit einer staubigen Straße, die sich in Wald und Öde verlief. Sowirog, das heißt der Eulenwinkel, und nicht mehr war es als das. Kein Strom zog dem Haff und dem Meere zu, kein Möwenschrei zerschnitt die dumpfe Stille, kein Segel glitt leuchtend in die Ferne hinaus. Eine Gefangene war sie seit zwanzig Jahren, gefangen von Mann und Kindern und dem Tagwerk grauer Alltage. Sie hatte sich verkauft an einen Traum, und beim Morgengrauen war der Traum verflogen. Nicht jeder fand am Meiler sein Glück.

Ihr Haus stand abseits, dicht über dem See. Der alte Ahorn blühte schon und warf seinen Schatten auf Hof und Garten. Aus dem Küchenfenster fiel ein rötliches Licht in den Abend. Jemand saß auf der Bank vor dem Hause und glitt nun, als die Hoftür knarrte, lautlos um das Haus. Das war Michael, ihr Ältester.

Einen Augenblick lehnte sie sich müde gegen den Zaun, mit geschlossenen Augen und das Herz voll Leid. Keines ihrer Kinder war ihr so ähnlich in Wesen und Form, und keines floh so hartnäckig vor ihr wie dieses. In seiner Kindheit hatte ihre Hand schwer auf seiner Wildheit gelegen, obwohl es doch ihre eigene Wildheit war, und nun war er so ferne von ihr wie ein Stein auf dem Grunde des Sees. Ferner noch als dem Vater und den Geschwistern und dem ganzen Dorf, ein Mensch aus einem anderen Lande, und sie wußte so viel von ihm wie von dem Baum, auf dem zur Nacht die Reiher saßen.

Aber von welchem ihrer Kinder wußte sie mehr, als was ihnen über die Lippen oder aus den Augen trat? Wußte sie, welche Gedanken der Mann am Meiler in seinem Herzen trug?

Hinter dem kleinen Flur war die Küchentür geöffnet, und sie blieb noch im Dunklen stehen, wie vor einer rötlichen Bühne, auf der sie spielten. Das Feuer brannte im Herd, und sie sah Maria mit ihren sanften Bewegungen an den Töpfen und Ringen beschäftigt. Auch ihr Haar war hell wie das Jakobs, und hätte sie ein weißes Kopftuch getragen, so wäre sie wie eine kleine Frau gewesen, die das Essen für die Ihrigen bereitete.

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