Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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So blieb er denn als der Letzte auf dem Korridor, überzeugt, daß auch dieses Spiel wie alle andern einmal aufhören würde.

Hier fand ihn Charlemagne, am Fenster stehend, die Stirn an die Scheiben gelehnt. »Was ist, Jons?« fragte er. »Weshalb stehst du hier?«

Er wolle es für eine Weile nicht mehr hören, erwiderte Jons.

»Was denn?«

Das da drinnen. Aber er bitte den Herrn Doktor, nichts davon zu sagen. Es werde auch so aufhören.

Er ging leise in die Klasse, aber Charlemagne behielt den Griff der Tür in der Hand und hörte eine Weile der Musik zu. Dann ging er hinein. Er ging den Mittelgang bis ans Ende hinunter, ganz langsam, indem er seine hellen Augen über jedes der ihm zugewandten Gesichter prüfend und forschend wandern ließ. Dann lehnte er seinen Rücken an das Pult und sah zu der verstaubten Gaslampe empor. Es war die Haltung, die er bei »großen« Reden einzunehmen pflegte. Sie waren nicht etwa lang, aber die Klasse nannte sie so, weil es sich dabei um einen besonderen Fall zu handeln pflegte.

Es gebe einen Besitz, sagte Charlemagne, den zu erwerben den Menschen im allgemeinen und der Jugend im besonderen am schwersten falle: die Zartheit der Seele. Keine Mädcheneigenschaft, sondern die Scheu, mit schmutzigen Schuhen in einen geweihten Raum zu gehen. Er habe einmal bei einem Begräbnis einen Mann gesehen, der mit einer roten Nelke im Knopfloch erschienen sei. Wahrscheinlich, um seine politische Überzeugung zum Ausdruck zu bringen. Dieser Mann habe vergessen gehabt, daß es für den Tod weder schwarz noch rot noch schwarz-weiß-rot gebe.

Wenn er nun eine ganze Klasse, und zwar seine Klasse, mit einer roten Nelke im Knopfloch sehe, so betrübe ihn das, weil er von seiner Klasse immer viel gehalten habe. Das Geheimnis des Todes entziehe sich der menschlichen Nachahmung. Wer sie versuche, sei ein schlechter Komödiant, der für ein paar Groschen jederzeit bereit sei, mit Hilfe eines schmutzigen Bettlakens den Tod Cäsars darzustellen. Und zwar nicht vor einem Parkett von Königen.

»Sie haben es nicht böse gemeint«, sagte Jons am Abend zu ihm, »und sie sind ja auch alle freundlich zu mir.«

Aber Charlemagne schüttelte den Kopf. »Ein Geschlecht von Wölfen, sage ich dir, Jons, das heraufwächst. Gib ihnen eine Gelegenheit später, und du wirst sehen, was sie dann spielen werden. Da siehst du, wofür wir arbeiten, und in drei Jahren werde ich das »Gastmahl« mit ihnen lesen! Eine verfaulte Zeit, in der die Bildung denen beigebracht wird, deren Väter sie bezahlen können.«

Jumbo zuckte die Achseln. »Ich möchte wissen«, sagte er, »was der für ein Mensch gewesen ist, der zum erstenmal den Tod auf die Bühne gebracht hat, und was er sich dabei gedacht hat. Man kann das nicht wissen und auch nicht, was euer Okarinaspieler sich gedacht hat. Wo der Mensch als Objekt benützt wird, ist immer Roheit, Mönchlein, aber in der Geschichte gibt es schlimmere Roheiten. Sie werden es vergessen, und in zwanzig Jahren hat er vielleicht schon einen Orden. Bei uns spielten sie mal eine Zeitlang Henker, weißt du, und es war nicht ganz ohne, ihnen in die Hände zu fallen. Sie ließen dich hängen, bis du blau warst. Der Haupthenker ist jetzt Reisender in Kinderwäsche, und man sagt, daß er großartig verdiene, weil er so sanft wie ein Lamm sei. Es verwächst sich alles, Mönchlein, sagen sie bei uns. Nur nicht die Verwachsenen.«

Für Jons war es ein großer Trost in diesem dunklen Winter, daß der Vater Maria aus ihrer Stelle bei den Küstersleuten fortgenommen und durchgesetzt hatte, daß sie zu Hause blieb. Im Winter half sie der Mutter, und vom Frühling bis zum Herbst sollte sie ganz bei ihm am Meiler leben.

Er dachte nun viel an seine Geschwister. So viele Jahre waren vergangen, seit er hinter dem alten Kinderwagen, in dem sie Christean zur Schule fuhren, hergegangen war, und es kam ihm zum Bewußtsein, daß von einem bestimmten Zeitpunkt an jedes Leben gefährlich wurde. Solange sie Kinder gewesen waren, hatte nur ein flüchtiger Schmerz sie betroffen oder der Tod war an ihnen vorbeigestreift. Aber es war nur ein Kindertod gewesen, wie er mitunter durchs Dorf ging, und dem die Namen gleichgültig gewesen waren. Er sammelte sie, wie man Ähren sammelt, und auch die einzelne Ähre trug keinen Namen. Sie waren ein Feld für ihn gewesen, nichts weiter.

Nun aber waren sie langsam herangewachsen, und jeder von ihnen war ein einzelner geworden, auch vor dem Tode. Es gab nun keine Spiele mehr für sie, die sie zusammen spielten, und eine Wolke, die heraufzog, zog nicht über ihnen allen herauf. Es konnte nun sein, daß drei von ihnen im Schatten lebten und drei in der Sonne oder daß einer allein den Tau empfing und die andern dürsteten. Der Same der Fremdheit wuchs langsam in ihrem gemeinsamen Blut auf, und sie strebten nun allmählich auseinander wie die Zweige eines wachsenden Baumes.

Es war nun nicht mehr so, daß es ebenso Christean hätte treffen können, wie es Friedrich getroffen hatte. Christean schnitzte an seinem Lindenholz, und er tat niemandem etwas zuleide damit, ob er seine Tiere oder Menschen schlecht oder gut schnitzte. Aber der Tote hatte die Hand in das Räderwerk der Welt gesteckt, weil er etwas begehrte, was auch andere begehrten. Er hatte nie gehaßt, aber er hatte geliebt, und während er liebte, hatte er den Schild sinken lassen und dem Tod seine entblößte Seite zugewendet. Der Tod hatte zugeschlagen, und sein Name war ausgelöscht aus dem Buche der Lebenden.

So also ging es zu, und so war es wahrscheinlich immer zugegangen. Man hätte den Teufel nicht zu erfinden brauchen, um den Gang der Welt zu erklären. Und wer die Welt »bewegen« wollte, würde wohl mehr als eine Hand in ihr Räderwerk stecken müssen. Auch die Chucholleks schlugen zurück, und man konnte nicht gut sagen, daß Gott es war, der ihre Hand lenkte.

Er sah nun mit anderen Augen auf die Schule. Manches von ihrem Anspruch, für das »Leben« zu lehren, schien ihm zweifelhaft. Und selbst wenn sie, was wahrscheinlicher war, nur für ein Amt oder für eine Fertigkeit lehrte, blieb noch manches zweifelhaft. Wieder begann er, sich in der Stadt umzusehen, auch in den Kirchen, in denen bekannte oder unbekannte Pfarrer predigten, aber er trug nun keinen Gewinn mehr davon. Aus den hohen, gewölbten Hallen war das Leben entflohen, das, was ihm und so vielen anderen auf den Nägeln brannte. Symbole sahen ihn von allen Seiten an, und das Unbekannte, das dem Leben gleichgesetzt oder ihm vielmehr übergeordnet wurde, konnte nur durch das Mittel des Wortes versuchen, sich deutlich oder überzeugend zu machen. Es tönte und brauste durch den schweigenden Raum, es schlug wie ein Hammer immer auf dieselbe Stelle, oder es lockte und versprach, mit Dingen, die niemand gesehen hatte und die unwirklich und wie ein Traum erschienen, sobald man den Raum verlassen hatte und die helle Wintersonne in die Gesichter der Menschen schien.

Nur das Brausen der Orgel erfüllte ihn mit einem Schauer, dessen Wesen ihm unerklärlich blieb, und der Gesang der Stimmen, die sich verflochten und lösten, in die Tiefe sanken und wieder aufstiegen in ein unsichtbares Licht. Er achtete nicht auf die Worte, er ließ sich nur von den Tönen durchdringen, und es war ihm, als werde sein Körper rein und neu, wenn er ihn von den Klängen durchströmen ließ wie von einer unbekannten Sonne.

Kurz vor den Weihnachtsferien legte Jumbo ihm eine kleine, schmale Karte auf den Tisch. »Geh mal hin, Mönchlein«, sagte er, »und höre dir das an. Da ist ein Wunderkind gekommen, wie sie es nennen, jünger als du, das sitzt an einem großen Flügel und spielt Bach und Mozart, Beethoven und Schubert, und wenn ihm jemand ein Thema oder eine Melodie zuruft, so fängt es an, darüber zu phantasieren, und du vergißt, daß das Leben eine wenig erfreuliche Sache ist. Es wird meistens nichts aus solchen Wunderkindern, so wenig wie aus Musterschülern, aber immerhin ist aus Mozart einiges geworden, und dieses sieht aus, als spiele es für sich und nicht für die Menschen.«

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