Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Während er betete, öffnete sich lautlos die Tür, und das Mädchen, das das Letzte von Friedrich gesehen hatte, trat herein. Hinter ihr leuchtete, solange die Tür geöffnet war, das Land draußen noch einmal blau und golden auf und versank dann wieder.

Männer und Frauen traten still vor dem Mädchen zur Seite, als habe es hier ein größeres Recht, und es kam bis an den Fuß des Sarges, wo es mit gefalteten Händen stehenblieb, ohne Tränen, aber mit einem Gesicht, dem anzusehen war, daß der Tod es gestreift hatte.

Jons war der erste, der das Kommende merkte. Es half nichts, daß er die Hand hob, um den Arm der Mutter zu ergreifen. Frau Marthe hob den Arm über den Sarg und sprach. Es war kein Haß in ihrer Stimme, aber ihre eisige Kälte ging wie ein Schauer über den Raum. »Geh hinaus« sagte sie. »Hier ist kein Platz für Huren und Mörder.«

Jons sah, wie das Mädchen erbebte. Die niedergeschlagenen Augen hoben sich nicht auf, sondern blieben auf dem Fußende des Sarges, und nur die schmalen Schultern zuckten einmal wie unter einem Schlage. Dann ging es langsam hinaus. Es drehte sich nicht um. Es blieb so, wie es gestanden hatte, es setzte nur einen Fuß hinter den anderen, als drängte das harte Wort es langsam von dem Toten hinweg.

Einmal ging es wie ein leises Stöhnen durch den ganzen Raum, aber dann ging Jakob vom Sarge fort und erreichte sie noch vor der Tür. Er legte den Arm um ihre Schultern, wendete sie um und blieb bei ihr stehen. »Du hast ihm die letzte Freude gegeben«, sagte er laut, »du kannst ihm auch die letzte Ehre geben.«

Da begann Jons laut zu weinen, und der Pfarrer verlas das Wort der Schrift, das er ausgewählt hatte. »Ich wandte mich um und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne; und siehe, da waren Tränen derer, so Unrecht litten, und hatten keinen Tröster; und die ihnen Unrecht taten, waren zu mächtig, daß sie keinen Tröster haben konnten.

Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr denn die Lebendigen, die noch das Leben hatten.

Und besser denn alle beide ist, der noch nicht ist, und des Bösen nicht inne wird, das unter der Sonne geschieht.«

Er las das ganze Kapitel. Seine Stimme war ohne Bitterkeit oder Verzagtheit. Sie ging dahin wie ein Bericht, ruhig, eben, ohne Leidenschaft. Und nur einmal hob sie sich etwas, als fordere sie eine besondere Aufmerksamkeit, und das war die Stelle, an der geschrieben steht: »Weh dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist kein andrer da, der ihm aufhelfe. Auch wenn zwei beieinanderliegen, wärmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden?«

Wieder fühlte Jakob, wie der junge Körper erbebte, um den er den Arm gelegt hatte, und seine Hand glitt leise und tröstend über die Schulter unter dem schwarzen Kleid.

Jons weinte nicht mehr. Er sah geradeaus in die grauen Augen des Herrn von Balk, und er versuchte, die Knöpfe an seiner Ulanka zu zählen. Doch wurde er nicht fertig damit. Es war die seltsamste Predigt, die er gehört hatte. Sie lobte nicht den Toten, sondern den Tod. Sie pries nicht Gott, sondern das Grab. Sie sagte, daß dieses Leben und dieses Sterben schön gewesen seien, das Leben eines Künstlers, der Lieder und Liebe empfangen habe, und Schöneres sei auf dieser Erde kaum zu denken. Es klang so, als beneidete er den Toten, der sich um das Jenseits nicht bekümmert habe und der doch im Paradiese gefallen sei. Nicht alle von ihnen würden es so haben, aber daß sie dies hätten sehen dürfen, das sollten sie nicht vergessen.

Und auch dies sollten sie nicht vergessen, setzte er am Schluß hinzu, daß sie gesehen hätten, wie ein armer Mann seinen Arm um eine Weinende gelegt habe, und keiner von ihnen könnte wissen, wie sehr er einmal der gleichen Gebärde bedürftig sein könnte.

Darauf begruben sie den Toten und zerstreuten sich in die Häuser des Dorfes. Ein Leichenessen fand nicht statt. Jakob hatte es nicht gewollt.

Herr von Balk sprach noch ein paar Worte mit Jakob und nahm dann Jons zu sich auf den Wagen. Jons blieb den größten Teil der Ferien im Schloß, wo er Reitstunden bekam und am Abend vor dem Kaminfeuer in der großen Bibliothek saß. Sie sprachen wenig miteinander, aber sie lasen viel und waren viel auf den Feldern. Und jeden Tag, vor der Dämmerung, lief Jons einmal zum Meiler und saß eine Weile beim Vater.

»Du mußt nicht traurig sein, Jons«, sagte Jakob, »daß es diesmal so ist. Wenn du größer bist, wirst du erfahren, daß man manchmal allein sein muß, ganz allein. Gott spricht nicht gern, wenn man zu zweien ist, und ich will doch hören, was er sagt. Ich weiß noch nicht, wie er das alles gemeint hat, und auch der Pfarrer hat es noch nicht gewußt.«

Einmal fragte Jons leise, ob er an den Mörder denke, aber Jakob schüttelte den Kopf. »An den Mörder haben die Gerichte zu denken, Jons, nicht ich.«

»Du wußtest wohl nicht, Jons«, fragte Balk am letzten Tage, »daß dein Vater ein Edelmann ist? Es ist nun Zeit, daß du das weißt, bevor du zurückfährst. Söhne müssen wissen, wer ihre Väter sind.«

Regen fiel, als der Vater ihn zur Bahn fuhr, Jons sah ihn immerzu an, wie er auf dem Bahnsteig stand, die Schirmmütze in die Stirn gezogen, den hohen Kragen des Mantels aufgeschlagen, ein stiller Mann, von dem der Regen abfiel wie von einem Baum. Und er wußte, daß ihm nun nichts mehr schwer sein würde in der großen Stadt, weil er die große, brennende Liebe zu seinem Vater im Herzen trug.

X

Die Sekunda, in die Jons nach den Herbstferien zurückkehrte, war nicht rauher oder gefühlloser als andere Sekunden, aber es war, als hielte ein so besonderes Ereignis wie ein Mord ihre Seelen auch auf eine besondere Weise gefangen und als müßten sie einen Weg finden, auf dem man das Grausige zwar etwas aus den Augen verlor, aber doch nur so weit, daß der leise Schauer, der in ihm lebendig wurde, sie gerade noch von ferne erreichte.

Das, was ihnen am seltsamsten vorkam aus allen Nachrichten, die zu ihnen gedrungen waren, war das »Musikalische« dieses Todes, daß nämlich das Flötenspiel ihnen mit dem Mord auf eine zwar unklare, aber unzweifelhafte Weise verbunden war. Hier war etwas, was sie nicht begriffen, aber was geheimnisvoller und deshalb lockender war als die Summe aller nackten Tatsachen. Und so, wie es sie zu einem auf der Straße gefallenen Pferde hinzog, oder zu einem Hause, in dem etwas Dunkles und Blutiges geschehen war, so zog es sie zu Friedrichs Tode hin.

Niemand wußte genau, ob der Okarinaspieler der Klasse von selbst darauf gekommen war oder ob die ganze Vorstellungswelt der Klasse sich nur in ihm verdichtet hatte: aber vor Beginn der Stunden saß er nun bisweilen auf seinem Platz in der dunkelsten Ecke, den Rücken an die graue Wand gelehnt, und spielte eine der traurigen Melodien, die er mit einigen Veränderungen aus dem »Tannhäuser« oder dem »Tristan« entlehnte. Und auch das ergab sich von selbst, daß der zarteste seiner Kameraden, »Susi« genannt, sich auf der Bank ausstreckte, den Kopf auf den Knien des Spielenden, und mit geschlossenen Augen zu lauschen schien, während die anderen schweigend herumstanden und mit ernsten, fast ängstlichen Gesichtern lauschten. Das Ganze nannten sie die »Liebesklage«, und es war ebensoweit von einer Verhöhnung wie von einer Anbetung des Todes entfernt. Es war, als könnten sie mit dem Geheimnisvollen und Grausigen des Ereignisses nicht anders fertig werden, als daß sie sich seiner auf eine mimische und musikalische Form entledigten.

Zuerst war Jons still auf seinem Platz geblieben. Er hatte nur die Musik gehört, und sie hatte ihn mit einem stillen, fast wohltuenden Schmerz an das Geschehene erinnert. Aber da er näher an diesem Tode gestanden hatte als seine Kameraden, so war er für ihn auch ohne die düstere Lockung, die sie zu immer neuer Wiederholung trieb, und allmählich empfand er das Ganze als ein Schauspiel, bei dem ihm selbst die geringste Rolle zufiel. Er empfand es nicht als verletzend, weil es ja ohne diese Absicht vor sich ging, aber es war ihm auf die Dauer schwer, daß ein Stück seines innersten Lebens hier an das helle Tageslicht gezogen wurde, als gehöre es der ganzen Welt an.

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