Ralph Heiliger - Die Vermessung von Architektur

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Die Vermessung von Architektur gilt nach wie vor als schwer vermittelbare Fachingenieurleistung. Da vielfach Baubestand vermessen wird, der unter Denkmalschutz steht, entbrennt unter den Beteiligten – Bauherr, Projekt­steuerer, Denkmalpfleger, Bau­­forscher, Architekt, Vermes­sungs­ingenieur – immer wieder Streit über die richtige Art und Weise des Bauaufmaßes. Dabei steht die Praxis des gewöhnlichen Bauaufmaßes der Theorie des denk­mal­pflegerischen Bauaufmaßes anscheinend unversöhnlich ge­gen­über. Doch das Bauaufmaß ist schon längst kein aus­schließ­liches Metier mehr der Denkmalpfleger und Bau­forscher. Nach wie vor spielen sie eine Rolle. Aber Maßstäbe in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht setzen andere.

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Auch das ist Marktbedarf, der durch ein Bauaufmaß, wenn auch in sehr vereinfachter Form, bedient wird. Allerdings stimme ich mit Hädler überein: „Das wahrscheinlich größte Einsatzgebiet für Bauaufmaße ist die Verwendung als Planungsgrundlage für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen.“70 Darauf liegt das Augenmerk: Es geht um Architektur, und es geht immer ums Vermessen. Treffender und ehrlicher kann man es nicht ausdrücken: Es geht um die Vermessung von Architektur, es geht um Architektur-Vermessung.

Dieser Begriff ist nicht einmal neu. Bereits 1926 taucht er im Zentralblatt der Bauverwaltung auf, wo es heißt, dass die neue Photogrammetrie für die Architekturvermessung von Bedeutung sei.71 Hier findet sich sogar noch die Teildisziplin Photogrammetrie eingebettet in die Vermessung. Das Neue, was dem Begriff hier hinzugefügt ist, ist der Bindestrich und damit die Wahrnehmung zweier Disziplinen: die Vermessung als die grundlegende Komponente im Bauaufmaß und die Architektur als Mittel der Verständigung.

Als Leistungsbild umfasst die Architektur-Vermessung das Aufmaß für das Bauen im Bestand, für Facility-Management, für die Denkmalpflege, für die wissenschaftliche Bauforschung, gleich so, wie die Ingenieur- und Katastervermessung mehreren Zwecken dient. Und das Leistungsbild ist ein Geschäftsmodell. Das Bauaufmaß hat sich von der zweckfreien Wissenschaft zum zweckgerichteten, marktwirtschaftlichen Element gewandelt. Der Marktbedarf bestimmt die Anforderungen an das Bauaufmaß. Doch nach wie vor beeinflusst die Historische Bauforschung das Bauaufmaß mit ihren traditionellen Anschauungen. In der Fachwelt herrscht ein merkwürdiger Zwiespalt. Während Honoratioren der Bauforschung bis heute moderne Werkzeuge und Verfahren des Vermessungswesens ablehnen, treffen gewinnorientierte Jungunternehmer auf ebensolche Auftraggeber und lassen die Bauforscher im Regen stehen. Sie produzieren Ergebnisse, die der Markt will und honoriert. Sie erfüllen die Anforderungen. Welche sind das? Wer stellt diese Anforderungen? Der künstlerische Architekt? Der kostenbewusste Bauherr? Der Projektsteuerer? Der Denkmalpfleger? Brauchen wir für das Planen im Bestand wirklich gute Grundlagen?

2 Mangelt es an Bestandskenntnis?

Der Wille ist der Herr, und der Verstand ist sein Knecht.

2.01 Gutes Planen braucht gute Grundlagen

Stellen Sie sich vor, wir planen eine Reise mit dem Auto. Bis vor wenigen Jahren war das noch eine Herausforderung: Wir nahmen die Karte zur Hand, studierten das Kartenbild und überlegten uns eine Fahrtroute. Dann ging es los. Über die Autobahn – kein Problem. In der Stadt? Mit der Karte auf dem Schoß, den Finger auf der Stelle, wo wir gerade waren, und mit dem Auge wechselnd auf die Straße und dann wieder auf die Karte. Nicht selten verpassten wir die eine und andere Abfahrt. Manchmal staute sich hinter uns der Verkehr. Schön, dass es heute Navigationssysteme gibt. Da braucht man nicht lange in die Karte zu schauen. Wir stellen unseren Zielort ein, und das Navi weiß, wo wir sind, und berechnet selbständig, wie wir schnellstens an unser Ziel kommen. Selbst wenn wir uns zwischendurch verfahren, weiß unser Navi jederzeit, wo wir sind, und berechnet einen neuen Kurs. – Wissen wir, was da passiert?

Man sagt so schnell: GPS! Und denkt an die Satelliten, die da oben herumschwirren. Die wissen, wo wir sind. Und die führen uns zum Ziel. – Wenn das mal so einfach wäre. Was tun denn die Satelliten? Gar nichts! Die schwirren nur rum. Das einzige, was die tun, ist, uns ihre Position bekanntzugeben, ihre eigene! Was haben wir davon? Nun, wenn wir drei, vier oder auch mehr Satelliten empfangen, können wir aufgrund deren Position unsere eigene berechnen. Das ist Physik und ein bisschen Mathematik. Keine Hexerei. Jetzt kennen wir unsere Position. Und nun? Wissen Sie, wo Sie sich befinden, wenn Ihre Koordinaten lauten: X = 5 612 345 m und Y = 2 567 367 m? Stellen Sie sich Google-Maps vor, aber ohne Karte. Es gäbe nur eine weiße Fläche. Bei einer Reiseroutenplanung lägen Ausgangsort und Zielort in dieser weißen Fläche. Die Reiseroute wäre eine Reise durchs Nichts. Ohne Karte nützt uns das ganze GPS nichts. Die Karte bildet einen wesentlichen Teil unserer Reiseplanung. Erst mit der Karte ergibt unsere Position einen Sinn. Jetzt wissen wir, wo wir sind. Mit dem kartierten Straßen- und Wegenetz kann unser Navi die Route berechnen. Wir können losfahren.

Auch ohne GPS sind wir früher ans Ziel gelangt, vielleicht über den einen oder anderen Umweg, weil wir gewisse Straßenschilder übersehen hatten. Oder weil uns das Kartenlesen schwer fiel. Heute, mit GPS, geht das alles viel einfacher. Wir sagen dem Gerät, wohin wir wollen, und es findet den Weg alleine. Wir haben ihm gesagt, wie es das machen soll, wir haben es programmiert. Kluge Köpfe haben die Technik entwickelt, Wissenschaftler und Ingenieure die Software programmiert. Und die Vermessungsingenieure haben eine wahre Fleißarbeit vollbracht: Sie haben in vielen Jahren und Jahrzehnten, ja in Jahrhunderten in mühevollen, akribischen Vermessungen eine Karte gezeichnet, ein maßstäblich verkleinertes und generalisiertes Abbild unserer Erde, mit Wegen und Gewässern, Ortschaften, Wald und Wiesen.

Die Karte bietet Orientierung. Sie verhilft uns gleichsam zu einem neuen Sinnesorgan. Wir erkennen Zusammenhänge, die wir ohne Karte nicht durchschaut hätten. Der Blick auf die Karte verrät uns, in welche Richtung wir uns bewegen müssen, um zum Ziel zu gelangen. Das ist das große Verdienst der Geodäten: Sie schaffen Bestandskenntnis! In jeder Beziehung. Ohne Vermessung keine Karte, kein GPS, kein Navigationssystem, aber ohne Vermessung auch kein Mondflug, keine Kenntnis über Kontinentaldriften und vieles mehr.

Nicht anders verhält es sich beim Planen im Bestand. Wer im Baubestand plant, wer Stützen und Mauern zugunsten einer neuen Nutzung verändern möchte, wer den neuen Anbau ohne Höhenversatz an den Altbau dransetzen möchte, wer Rücksicht auf Denkmaleigenschaften nehmen will, der muss seinen aktuellen Zustand kennen. Die Vermessung schafft Bestandskenntnis. Das Bauaufmaß liefert maßlich-geometrisch und inhaltlich exakte Grundlagen für das Planen im Bestand. Auf dieser Grundlage lässt sich analysieren, was erhalten werden kann, was verbessert werden muss und was abgerissen werden darf. So lässt sich gut planen.

Doch sei eine Frage erlaubt: Bedarf das Planen tatsächlich dieser Exaktheit? Bedeutet Planen nicht kreatives Entwerfen?! Kreativität braucht doch Freiraum? Auf die Frage des Journalisten, Kunst- und Architekturkritikers Hanno Rautenberg „Womit beginnt denn für Sie ein Entwurf?“, antwortet der amerikanische Architekt Greg Lynn: „Für mich ist immer die Frage, wie bewege ich mich in einem Haus, und was nehme ich wahr, wenn ich mich in ihm bewege? Man soll eine rhythmische Veränderung spüren, wie in einer Musik, die alle Elemente verbindet.“72 Und Peter Zumthor, schweizer Architekt und Denkmalpfleger, erklärt: „Wenn ich eine neue Bauaufgabe habe, einen neuen Ort, dann gehe ich hin, sehe mich um und beginne im Kopf mögliche Anatomien mit möglichen Materialien einzusetzen. Und ich schaue, welche Energien da zu fließen beginnen.“73

Entwerfen bedeutet unumstritten kreatives Schaffen. Allgemein wird Kreativität als ein irrationaler und inkonsistenter Prozess gesehen.74 Anschaulich hat es die Uni Weimar in ihrem Vorlesungsverzeichnis zur Architekturgeschichte geschildert: „Dichter schreiben selten darüber, wie sie schreiben. Ähnliches kann von Architekten gesagt werden: Wenn es heute in der Arbeit von Architekten noch so etwas gibt wie letztes auratisches Geheimnis, dann dürfte es der Akt des Entwerfens sein. Nun wird aber gerade diese Königsdisziplin, das Entwerfen mit samt den begleitenden Prozessen, in der Architekturgeschichte selten wahrgenommen. Dies verwundert kaum, denn fragt man Architekten genauer, wie sie bei ihren Entwürfen konkret vorgingen, erhält man meist recht nebulöse oder anekdotische Antworten: So soll etwa Alvar Aaltos Methode […] angeblich darin bestanden haben, ‚... mit kindlichem, vertrauensvollem – und genialem – Instinkt der Bleistiftspitze zu folgen, von Schnörkel zu Schnörkel, direkt hin zum Meisterwerk, wenn der Verstand längst benebelt von der soundsovielten Zigarette und dem letzten Whisky im Morgengrauen dahindöst.‘ “75

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