Ralph Heiliger - Die Vermessung von Architektur

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Die Vermessung von Architektur gilt nach wie vor als schwer vermittelbare Fachingenieurleistung. Da vielfach Baubestand vermessen wird, der unter Denkmalschutz steht, entbrennt unter den Beteiligten – Bauherr, Projekt­steuerer, Denkmalpfleger, Bau­­forscher, Architekt, Vermes­sungs­ingenieur – immer wieder Streit über die richtige Art und Weise des Bauaufmaßes. Dabei steht die Praxis des gewöhnlichen Bauaufmaßes der Theorie des denk­mal­pflegerischen Bauaufmaßes anscheinend unversöhnlich ge­gen­über. Doch das Bauaufmaß ist schon längst kein aus­schließ­liches Metier mehr der Denkmalpfleger und Bau­forscher. Nach wie vor spielen sie eine Rolle. Aber Maßstäbe in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht setzen andere.

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Für Aufmaß und Zeichnung bieten sich zwei grundsätzlich verschiedene Vorgehensweisen an. Wir können erstens alles, was wir draußen messen, die Geometrie des Grundrisses, vor allem die Maßzahlen, in einer Skizze festhalten. Später im Büro zeichnen wir nach diesen Angaben den Bestandsplan. Die Kunst dieser Methode besteht darin, die Kartierung vor Ort gedanklich vorwegzunehmen, sodass keine Maße vergessen werden. Jeder, der dieses Verfahren einmal praktiziert hat, weiß, wie viel Konzentration ein solches Bauaufmaß abverlangt. Maße können falsch gemessen oder notiert werden, sie können Zahlendreher enthalten oder schlicht vergessen werden. In diesen Fällen lässt sich schlecht weiterzeichnen. Schlimmstenfalls muss erneut vor Ort nachgemessen werden. Petzet/Mader beschreiben die herkömmliche Methode des Bauaufmaßes sehr anschaulich: „Skizzieren, zu zweit messen, eventuell mit einer dritten Person, die notiert; aus Sicherheitsgründen wesentlich mehr Maße als nötig nehmen, ins Büro fahren, dort auftragen, fehlende Maße suchen, interpolieren, wieder zurückfahren, neu skizzieren, neu messen, wieder ins Büro fahren, erneut auftragen und korrigieren, in zwanzig Skizzenblättern Maße nicht mehr finden, das einundzwanzigste Skizzenblatt verzweifelt suchen, schließlich das fehlende Maß erfinden …“16 Unwillkürlich kommt der Gedanke: Wir sollten gleich vor Ort zeichnen. Fehlende oder falsche Maße würden sofort auffallen. Wir könnten nachmessen und korrigieren. Vor allem hätten wir den räumlichen Eindruck vor Augen. Wir könnten das Gezeichnete unmittelbar mit der Wirklichkeit vergleichen. Wir könnten porträtierend das Bauwerk in seinen Details mit Rissen, Gebrauchs- und Alterungsspuren erfassen – ja, das Zeichnen vor Ort verspricht Verlässlichkeit.17

Petzet/Mader erklären die Direktauftragungsmethode als grundsätzliche Voraussetzung qualifizierter Ergebnisse.18 In der Historischen Bauforschung herrscht Einigkeit darüber, dass das Aufmaß keinesfalls als Skizze angefertigt werden dürfe, die anschließend am Schreibtisch ausgearbeitet wird. Das Aufmaß habe unbedingt bereits vor Ort maßstäbliche Zeichnungen zu liefern. Nur so sei ein Bauaufmaß als wahre Dokumentation eines Hauses anzusehen.19 Ja, die Methode sei die einzig wahre Methode und wird zur eisernen Regel erklärt.20 Die Verwendung von Zeichenkarton habe sich bewährt. Er sei mechanisch belastbar, relativ unanfällig und träge in seiner Reaktion auf Feuchte- und Wärmeunterschiede.21 Gezeichnet würde mit einem harten Bleistift, abhängig von der persönlichen Aufdruckstärke sowie von Witterung und Zeichnungsträger; die Mine sollte immer gut angespitzt sein.22

Zeichnen vor Ort in Blei auf Karton? – Das klingt merkwürdig. Zeichnen vor Ort mag ja noch angehen, im Sinne eines „ganz dicht am Bauwerk sein“. Aber Blei auf Karton? Das scheint nicht dem Stand der Technik angemessen. Seit den 1990er Jahren ist die Zeichentechnik digital. Das rechnergestützte Zeichnen ist im Berufsalltag die übliche Darstellungsform für Architektur- und Bauzeichnungen geworden.23 Ergebnisse sind digital und vektororientiert.24 Der Architekt und Professor für Bauaufnahme Emil Hädler erklärt, dass es eigentlich nur theoretisch möglich sei, im Maßstab 1:25 in Blei auf Karton ein Bauaufmaß durchzuführen. Für den Regensburger Dom hatten dafür Generationen von Studenten Zeit.25 Hädler hält das Blei-auf-Karton-Postulat aus wirtschaftlichen Gründen für nicht tragfähig.26

So schön handgezeichnete Bleistiftzeichnungen aussehen, sie stehen dem digitalen Zeitgeist entgegen. Handzeichnungen werden längst von Auftraggebern abgelehnt; sie lassen sich im Planungsablauf nicht integrieren. Da helfen auch keine Argumente, man könne die Aufmaßzeichnungen scannen und den Architekturplanungen als Bilder hinterlegen.27 Die Intelligenz vektororientierter Zeichnungen wird an der Stelle gebrochen, wo Bilder ins Spiel kommen. Mengenanalysen und Flächenberechnungen werden unmöglich oder so sehr erschwert, dass ein wirtschaftliches Arbeiten nicht mehr möglich ist. Allerdings muss man zugeben, dass die Computertechnik nicht annähernd an die Leichtigkeit des Bleistiftzeichnens heranreicht. Wenn wir uns aber vorstellen, ein Computer mit entsprechender Software wäre in der Lage, die Art und Weise des Zeichnens auf Karton nachzustellen, es gäbe keine Hardwarebeschränkung hinsichtlich der Leichtigkeit des Zeichnens, die Leistungsfähigkeit wäre so hoch, dass eine Beeinträchtigung durch Ruckeln oder lange Antwortzeiten nicht gegeben wäre und selbst widrigste Umgebungen wie beispielsweise sein Einsatz in der Wüste, würde ihm nichts ausmachen – welchen Grund gäbe es noch, an Blei auf Karton festzuhalten? Ein Bearbeiter würde mit einem solchen Computer eine wesentlich höhere innere Sicherheit und Freiheit erlangen. Er würde sich auf das Bauwerk konzentrieren können. Das Zoomen ließe ihn frei agieren. Er könnte Details genauso fein zeichnen wie Grobformen. Radieren falscher Eintragungen hinterließen keine schmierigen Oberflächen. Alles wäre sauber und klar. Ebenso könnten idealerweise alle Befunde, wie es Mader fordert, in die Zeichnung aufgenommen werden.28

Darum geht es doch, wenn wir von „Zeichnen und Messen als Einheit“ reden, um die Konzentration auf das Bauwerk, um das aufmerksame Beobachten und Dokumentieren. Hierzu bedarf es eines Werkzeuges, das dem Bearbeiter eine hohe Bearbeitungsfreiheit lässt. Die würde mit dem Bleizeichnen auf Karton gewährleistet. Ein Auseinanderreißen der Einheit, also ein Messen vor Ort und das Zeichnen im Büro, würde zu einem Bruch führen: Der Verlust an Unmittelbarkeit wird als Umweg erlebt, als zeitliche Verzögerung, als Auseinanderreißen der als mittelbar miteinander verbundenen Handlungen. Denken und Handlungen koinzidieren nicht.29 Davor hat die Bauforschung Angst: dass die Unmittelbarkeit zum Bauwerk verloren geht.

Eine ähnliche Angst bestand auch Anfang der 1980er Jahre bei Einführung der digitalen Zeichenprogramme: Man fürchtete bei „komputerisierten Graphen komplexer Urbanisationen“ einen „Schwund an architektonischer Kultur.“30 Bislang sind digitale Werkzeuge zu kompliziert in der Handhabe. Sie lenken die Konzentration auf das Bedienen des Werkzeuges, und damit lenken sie vom Bauwerk ab. Das Postulat „Messen und Zeichnen als Einheit“ zielt auf das genaue Beobachten, die Konzentration auf das Bauwerk, oder, wie der Bauforscher Manfred Schuller es meint: Auf ein mehr Denken statt nur Messen.31

Im Grunde ist das Postulat nichts weiter als eine Moment-Forderung. Sie gründet sich auf die verfügbare Technik der Zeit. Eine solche Forderung sollte aber nicht dazu führen, dass die Momenterscheinung zum Dogma auf ewige Zeit erhoben wird, wie es der Kunsthistoriker und Bauforscher Matthias Donath treffend identifiziert: „… hat das Fach ein starres, dogmatisches System von Methoden und Arbeitsweisen aufgebaut, …“32 Sie sollte vielmehr mit dem Fortschreiten des Standes der Technik ebenfalls fortschreiten. Immer wieder geht es darum, „bekannte Methoden auf ihre Brauchbarkeit zu untersuchen und auf neue Techniken hinzuweisen“33, stellt Cramer schon 1984 im Vorwort seines Handbuches der Bauaufnahme klar.

Der Stand der Technik hat sich in der Tat durch das Computer-Aided-Design (CAD) vom Analogen zum Digitalen gewandelt. Das können wir nicht leugnen. Und wir können uns auch nicht sperren. Zumindest nicht jene, die im Markt wirtschaftlich agieren und nicht allein unserer Gesellschaft dienen. Im Übrigen trägt die Einheit „Messen und Zeichnen“ einen eklatanten Widerspruch in sich: Zwei im Bauaufmaß längst etablierte Messverfahren sind Photogrammetrie und Laserscanning: das Messen in zweidimensionalen Fotos und das Messen in dreidimensionalen Scans. Beide entfernen den menschlichen Beobachter vom Bauwerk. Direktumsetzend in Zeichnung ist keines von ihnen. Sie liefern Messwerte, und die Zeichnung entsteht später im Büro. Was sollen wir tun? Photogrammetrie und Laserscanning ignorieren? Ist das die Forderung der Bauforschung?

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