Ralph Heiliger - Die Vermessung von Architektur

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Die Vermessung von Architektur gilt nach wie vor als schwer vermittelbare Fachingenieurleistung. Da vielfach Baubestand vermessen wird, der unter Denkmalschutz steht, entbrennt unter den Beteiligten – Bauherr, Projekt­steuerer, Denkmalpfleger, Bau­­forscher, Architekt, Vermes­sungs­ingenieur – immer wieder Streit über die richtige Art und Weise des Bauaufmaßes. Dabei steht die Praxis des gewöhnlichen Bauaufmaßes der Theorie des denk­mal­pflegerischen Bauaufmaßes anscheinend unversöhnlich ge­gen­über. Doch das Bauaufmaß ist schon längst kein aus­schließ­liches Metier mehr der Denkmalpfleger und Bau­forscher. Nach wie vor spielen sie eine Rolle. Aber Maßstäbe in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht setzen andere.

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Zumindest teilweise, meinen einige. Während das moderne Laserscanning bis heute einen schweren Stand in der Bauforschung hat und höchstens für grobe Geländeaufnahmen als geeignet erachtet wird34, gilt die Photogrammetrie als etwas Besonderes, hat bisweilen etwas Mystisches. In der Liste wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden wird regelmäßig das Verfahren der Photogrammetrie hervorgehoben, während die klassischen Vermessungsverfahren meist unerwähnt bleiben.35 Sie wird sogar als eigenständige Aufmaßgrundlage genannt.36 Gleichwohl man weiß, dass gerade die Photogrammetrie das Postulat vom „Messen und Zeichnen als Einheit“ schwer erschüttert, findet man stets genügend Argumente, ihre Anwendung in der Bauforschung zu rechtfertigen. Man ist halt stolz darauf, dass gerade der Architekt und Bauforscher Albrecht Meydenbauer es war, der die Photogrammetrie im 19. Jahrhundert entwickelte.

Aber das „Messen und Zeichnen als Einheit“ als grundsätzliche und erzwungene Vorgabe für die Aufmaßmethode muss abgelehnt werden. Photogrammetrie und Laserscanning sind praxisbewährte Aufmaßtechniken und können nicht ignoriert werden. Fühlen, Schmecken, Riechen lässt sich nur das Detail, so wie man einen Kuchen in kleine Stücke zerlegt und genießt und nicht den Kuchen als Ganzes in den Mund stopft. Baufugen bei Steinbauten, mit Mörtel ausgefüllte Steinmetzzeichen, die Unterscheidung von Holznägeln und Astlöchern – alle diese Detailfragen löst die Photogrammetrie nicht und auch nicht das Laserscanning. Ihre Ergebnisse müssen von Hand nachgearbeitet werden. Dennoch kann die maßgenaue Vorarbeit, sozusagen das Messen der Großform, von großem Vorteil sein.37

Wir setzen unsere Werkzeuge und Verfahren so ein, wie es der Lösung unserer Aufgabe angemessen ist: die Photogrammetrie und das Laserscanning beispielsweise, um die Form eines Gebäudes zu erfassen, den Zollstock direkt an der Bauwerksoberfläche, um Details zu erfassen. Das Beobachten vor Ort versteht sich als Selbstverständlichkeit, wenn ich Details erfassen möchte. Das geht nicht aus der Ferne. Da muss ich dicht ran. Grobformen wie beispielsweise den Pflaumenbaum auf der Wiese erkenne ich von Weitem; den Wurm in der Pflaume nur von Nahem. Wir sind es unseren Sinnesorganen schuldig, dass wir das eine Mal dicht ran müssen und anderes durchaus aus der Ferne erkennen können.

Seit den 1980er Jahren scheint sich die Historische Bauforschung nur noch mit der Frage zu beschäftigen: Wie sollen wir messen? In messtechnischer Hinsicht zeichnet sich die Bauaufnahme grundsätzlich durch das Bemühen um hohe Genauigkeit aus.38 Das ist sehr technikorientiert, jedenfalls nicht ergebnisorientiert. Offensichtlich verstehen Bauforscher in den 1980ern unter „präzise“ die Methode, nicht das Ergebnis. Die Messtechnik steht im Vordergrund. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass man vorher mit Lot und Schnüren gearbeitet hat. So gesehen ist das Bauaufmaß genau dann analytisch, wissenschaftlich und verformungstreu, wenn vermessungstechnische Geräte eingesetzt werden.

Die Übernahme der modernen Messtechnik hat das traditionelle Bauaufmaß revolutioniert. Alle Autoren – Cramer, Wangerin, Petzet/Mader und andere – mussten zwangsläufig ihren Kollegen Antworten geben auf die Frage: Wie misst man mit Vermessungsinstrumenten? Worauf ist zu achten? Denn all das war neu in der Bauforschung. Und wenn der Erfolg dauerhaft sein sollte, musste das Wissen um den Einsatz der Messtechnik in die Breite getragen werden. Dabei postulierten sie ein Verfahren des Bauaufmaßes, das aus ihrer Zeit und aus ihrem Beruf heraus verständlich wird. Doch in den letzten dreißig Jahren vollzog sich eine technische Entwicklung, die den Blick von der Methode wegführte hin zum Ergebnis. Nicht mehr ist die Frage entscheidend, wie wir messen, sondern die Frage nach dem Ergebnis.

Lassen Sie uns die Stationen Revue passieren:

• Das Computerzeitalter begann so richtig in den 1970ern. Eine Vielfalt an Computerherstellern bringt eine Vielfalt an Programmen auf den Markt. Waren bis dahin vermessungstechnische Berechnungen mühsam per Formular und Rechenschieber oder Logarithmentafel zu lösen, genügte ab sofort das Eingeben der Messwerte in das Rechenprogramm, und nur einen gefühlten Augenblick später konnte man das Ergebnis am einzeiligen Display oder auf dem Nadelstreifendruck ablesen. Rechner und Programme werden von da an ständig leistungsfähiger. Es entstehen neue Programme, und komplexe Berechnungen werden immer leichter.

• Beflügelt durch den technischen Fortschritt entfaltete die Photogrammetrie in den 1980ern einen volkstümlichen Siegeszug: Die mit handelsüblichen Fotoapparaten geschossenen Fotos können am Digitalisiertablett nachgezeichnet und via Software zu maßstäblichen Bildplänen entzerrt werden. Wilfried Wester-Ebbinghaus studierte in Bonn Geodäsie und wurde später Professor für Photogrammetrie an der TU Braunschweig. Wie kein anderer trieb er die Entwicklung der Nahbereichsphotogrammetrie voran. Unter seiner Regie produzierte der Kamerahersteller Rollei die ersten metrischen Mittelformatkameras. So fand das photogrammetrische Verfahren aufgrund der Technik und durch die Bezahlbarkeit des Systems weite Verbreitung. In den Augen der Auftraggeber brannten sich Bilder ein: photogrammetrisch entzerrte Fachwerkfassaden. Der Begriff Photogrammetrie wird zum Synonym für Fassadenaufnahme. Noch heute bitten ältere Auftraggeber ihre Dienstleister freundlich um eine Photogrammetrie und meinen doch eigentlich das Aufmaß einer Fassade.

• Die konventionelle Messtechnik der 1980er Jahre basierte auf dem Theodoliten, später auf dem winkelund streckenmessenden Tachymeter. Zwar konnten die Messwerte schon digital registriert werden, doch die Einheit „Messen und Zeichnen“ war gebrochen, da die Messwerte erst im Büro ausgewertet werden konnten. Das änderte sich Anfang der 1990er Jahre, als entsprechende Softwareentwicklungen das Tachymeter mit einem Laptop verbanden, zum Beispiel CASOB von der Firma aadiplan und MOBI von IngenieurTeam2.39 Spätestens 1993 galt das Merkmal „Blei auf Karton“ als überholt.40 MOBI erlaubte, die Bestandszeichnungen vollständig online und vor Ort fertigzustellen.41 Als dann Mitte der 1990er Jahre die lasergestützte Tachymetrie ihren Siegeszug antrat, überwogen die wirtschaftlichen Vorteile des digitalen Bauaufmaßes. Nahezu zeitgleich mit Ende des Aufmaßes lagen fertige Bestandspläne vor.

• Das traf den Bedarf: Anfang der 1990er Jahre setzte sich das Computer-Aided-Design (CAD) endgültig als Standardzeichenmethode des planenden Architekten durch. Auch die Planarchive großer Unternehmen mit Immobilienbestand wurden digital. Die Planung wurde digital, die Dokumentation, das Abbild unserer gebauten Welt wurde digital. Heute erfolgt die Architekturplanung nahezu vollständig auf digitaler Basis.42 Das digitale Medium wird zum Standard der zeichnerischen Kommunikation.

• Mit Beginn des 21. Jahrhunderts bewirkte das Laserscanning weitere massive Veränderungen: Statt einzelne Bauwerkspunkte zu vermessen, wurde nun das Bauwerk in Gänze gescannt in Millionen von Punkten. Es entstanden Punktwolken, pixelige 3D-Bilder. Zwar nahm sich die Pixeldichte zu Beginn noch bescheiden aus, man musste das Bauwerk schon kennen, um seine Konturen in der Falschfarben-Punktwolke wiederzuentdecken. Doch spätestens seit 2010 verspricht das Laserscanning deutlich wirtschaftliche Vorteile gegenüber der Tachymetrie. Die inzwischen farbig gewordenen Punktwolken in hoher Pixeldichte geben dem Dienstleister ein beruhigendes Gefühl, beim Bauaufmaß nichts vergessen zu haben. Das pixelige 3D-Modell des Bauwerks enthält keine Zahlendreher und keine falschen Maße. Es greift ein neues, altes Paradigma auf, das wir von der Photogrammetrie her kennen: draußen messen, drinnen auswerten. Dieses Paradigma trifft die Einheit aus „Messen und Zeichnen“ empfindlich.

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