Klaus Schönenberg - Schüereball

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Eine jüdische Familie im Köln der Nazizeit, ein Privatdetektiv im bergischen Wahlscheid, eine junge Jüdin aus New York, ein eingefleischter Altgeselle in einem Alterswohnheim der besonderen Art, geldgierige Bauhaie, korrupte Verwaltungsbeamte.
All' diese mehr oder minder geschmeidigen Charaktere prallen in einer Geschichte aufeinander, die ihren Anfang in einem Schützengraben im Ersten Weltkrieg nimmt.
Wie ein lukullisches Mahl setzen sich die Mosaiksteinchen der Erzählung zu einer spannenden Story zusammen.
Zwischendurch erfahren wir so manch leckeres Rezept.

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„Ihr bleibt brav da sitzen und trinkt euer Bier!“ Die Drohung einer der Feuerwehrmänner war unmissverständlich.

Inzwischen waren Herbert und seine Helfer draußen angekommen. Jeder wusste, was zu tun war. Einer hob den Deckel von der großen Regentonne am Ende des Dachablaufs des Wohnhauses, schaute hinein und meinte „Voll genug.“ Der Wasserpegel stand fast am Rand des alten Holzfasses, das die Hausfrau als Reservoir für Blumenwasser benutzte. „Ihr Schweine – das werdet ihr bezahlen.“ Joachim gefiel die Angelegenheit nicht, denn er wusste genau, was ihm bevorstand. Gegen das Dutzend starker Arme konnte er aber außer heftigem Zappeln und panischem Kreischen nichts ausrichten und so verschwand er kopfüber bis zu den Knien in der Regentonne.

Das Gezeter erstarb augenblicklich und der allgemeine Geräuschpegel wurde durch den Applaus der Umstehenden abgelöst. Joachim Schiermeister war alles andere als beliebt und die Abreibung gönnte ihm fast jeder hier. Aber alle wussten auch, dass diese Art der Bestrafung sehr gefährlich war. Der Delinquent konnte sich nämlich unmöglich selbst aus dieser misslichen Lage befreien. Man konnte sich nicht umdrehen, um den Kopf über Wasser zu bekommen, es war auch unmöglich, mit den Händen an den Rand des Fasses zu gelangen, um sich wieder hochzuziehen und die Unterschenkel knickten ziemlich hilflos über den Rand.

„Sollen wir erst in Ruhe ein Bier trinken oder nur langsam bis hundert zählen?“ Die Männer hatten ihre helle Freude an der Sache, aber sie waren sich natürlich bewusst, dass sie ihr Opfer wieder befreien mussten, bevor die Lunge voll Wasser war. „Ich glaube der hat genug. Holt ihn wieder raus.“ Werner Merkelbach war dazugetreten und hielt sich ein Taschentuch an den Schädel. Offenbar hatte Schiermeister mit dem Bierglas zugeschlagen, denn er blutete an der rechten Schläfe. Die Männer zerrten das nasse Bündel aus dem Fass und stellten es auf den Boden. Er hustete heftig und sog gurgelnd Luft in die Lungen.

„Was ist hier los?“ Die donnernde Stimme sorgte für unmittelbare Ruhe. Richard Schiermeister war soeben mit seiner Frau auf dem Fest erschienen und rollte mit seinen knapp drei Zentnern auf die kleine Gruppe am Fass zu. „Wie siehst du denn aus? Hast du dich wieder zum Deppen gesoffen?“ Eine schallende Ohrfeige unterbrach das Gekeuche seines plötzlich ernüchterten Sohnes, dem jetzt die Tränen die Backen runterliefen.

„Du machst dich jetzt sofort auf den Heimweg und von euch will ich wissen, was hier passiert ist.“ Auch wenn seine Zeit als Dorfschulze längst vorbei war, hatte er Macht und Einfluss nicht ganz verloren. „Willi! Was ist hier passiert?“ Er redete Willi Fielenbach, den Leiter der kleinen Feuerwehrtruppe, direkt an. Sie waren alte Freunde und Kegelbrüder und ihre Freundschaft hatte das Tausendjährige Reich und den Krieg überstanden.

„Dieses Arschloch da hat mich geschlagen!“ Bevor Willi etwas sagen konnte, hatte sich Joachim wieder eingemischt und zeigte mit dem Finger auf Werner Merkelbach.

„Du weißt genau, dass du Scheiße redest. Lass es gut sein. Hör auf deinen Vater und verpiss dich.“ Werner winkte ab, tunkte das blutige Taschentuch in das Wasserfass und stapfte zurück Richtung Theke. Unvermittelt sprang ihn Joachim von hinten an, brachte beide zu Fall und würgte den Hals seines Kontrahenten. „Du Judensau! Hast du sie gehabt, das kleine Judenfrettchen – ich bring dich um. Du und deine Brut habt euch schon immer gegen uns gestellt und jetzt meinst du, dass du davon kommst, du Schwein. Wolltest dich und deine Judenfreunde bereichern, was? Aber da haben wir dir einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Er prügelte nun wie von Sinnen auf Werners Kopf ein, der versuchte, sich umzudrehen und zur Wehr zu setzen.

„Jetzt ist Schluss – endgültig!“ Der alte Schiermeister stellte sich hinter seinen Sohn und trat ihm sehr heftig zwischen die Beine, sodass dieser laut aufheulend von seinem Opfer abließ und sich zusammengekrümmt die Hoden hielt. „Verschwinde! Sofort! Ich will dich hier heute nicht mehr sehen!“

Joachim Schiermeister machte sich, die Hände zwischen die Beine geklemmt, jammernd davon. Seine Mutter hatte die Szene mit angesehen und starrte nun ihren Mann an, die Hände vor den Mund gepresst.

„Geht rein, Männer. Der Boss gibt einen aus.“ Er klopfte dem einen oder anderen versöhnlich auf die Schulter, ging zu seiner Frau und legte ihr den Arm um die Schulter. „Komm, Erna. Da drinnen gibt es Kalte Ente“, meinte er laut vernehmlich und leise raunte er ihr zu: „Wenn du darüber, was der Junge eben gesagt hat, nur ein einziges Wort gegenüber irgendwelchen Weibern verlierst, brech ich dir alle Knochen. Haste verstanden?“

Erna konnte nur nicken, zu sehr steckte ihr der Schreck in den Gliedern.

Köln, November 1938

Anat

Am nächsten Morgen wachten Anat und Rinah sehr früh auf. Es war noch dunkel draußen und auf die Scheibe der kleinen Dachluke tropfte dicker, nasser Schneeregen. Gemeinsam schlichen sie zum Treppenhaus und in ihre Wohnung im ersten Stock. Draußen schien alles ruhig, kaum ein Laut drang von der Straße herein. Vorsichtig spähte Anat durch die Gardinen auf die schwach beleuchtete Straße hinunter. Vor dem kleinen Krämerladen gegenüber lagen Holzteile von Regalen, Glas von der zertrümmerten Schaufensterscheibe, Konservendosen und andere Waren auf dem schmalen Bürgersteig. Auf einem Pappschild, das an der Laterne vor dem Haus befestigt war, hatte jemand „Hier wohnte eine Judensau“ geschmiert. Eine Frau, die einige Häuser weiter wohnte und von der Anat wusste, dass sie nachts beim Stadt-Anzeiger arbeitete, bog in die Straße ein, stockte kurz, als sie den Trümmerberg wahrnahm und stiefelte dann, ohne dem zerstörten Geschäft ihres Nachbarn weitere Aufmerksamkeit zu gönnen, zu ihrer Wohnung. Die Inhaber des Ladens Margot und Werner Spiegel waren keine ausübenden Juden und kamen nur sehr selten zur Synagoge. Sie lebten bereits in der dritten oder vierten Generation in der Stadt und waren als korrekte Geschäftsleute bekannt. Anat sollte die beiden und ihre 10-jährige Tochter nie wiedersehen.

Er atmete einmal tief ein und aus. „Es geht los! Schau mal auf die Straße raus.“ Rinah trat ans Fenster und wich erschreckt wieder zurück, als sie auf die Reste des Lädchens sah. „Jesse!“, entfuhr es ihr unwillkürlich.

„Es muss etwas geschehen, und zwar sofort. Du bleibst mit den Kindern im Haus. Ich gehe heute noch mal zum Ühm. Er muss mir seinen Wagen leihen, damit ich die Sachen aus der Rheinstraße wegschaffen kann.“

„Sei vorsichtig!“, mahnte sie. Anat erzählte ihr noch einmal von seinem Besuch bei Rinahs Großvater. „Der Ühm hat versprochen, uns zu helfen.“ Sie wusste, wie schwer es ihrem Mann gefallen sein musste, den alten Knochen um Hilfe anzugehen.

„Was hast du vor?“, Rinah bebte. Sie liebte ihre Heimatstadt. Neuerungen und Änderungen in ihrem Leben waren ihr nur schwer zu vermitteln. Sie hatte viele trübselige Monate verbracht, nachdem sie vor drei Jahren aus dem großen Haus ausziehen mussten, als die Nazis es beschlagnahmten und ihnen die kleine Wohnung zuwiesen. Und nun sollten ihr auch die letzten Wurzeln ausgerissen werden.

„Warum willst du die alten Sachen wegschaffen? Und wohin damit?“ – „Wilhelm und Heidrun kommen doch am Wochenende. Ich wollte sowieso mit ihnen darüber sprechen, ob wir die Werkzeuge und das Material aus der Rheinstraße nicht irgendwo bei ihnen auf dem Hof lagern können. Wir können das unmöglich hier zurücklassen, und wenn die uns heute oder morgen abholen, kriegen wir das nie mehr da heraus.“

„Was ist an dem alten Kram so wertvoll, dass du unsere Freunde da mit hineinziehst?“ Rinah war immer noch nicht klar, worum es eigentlich ging. Sie wusste, dass Anat mit dem alten Hannes, seinem letzten Angestellten, den er voriges Jahr hatte entlassen müssen, die Werkzeuge aus der Goldschmiedewerkstatt in das Lager in der Rheinstraße gebracht hatte.

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