Inge Borg - Unabwendbare Zufälligkeiten

Здесь есть возможность читать онлайн «Inge Borg - Unabwendbare Zufälligkeiten» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Unabwendbare Zufälligkeiten: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Unabwendbare Zufälligkeiten»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine kleine Siedlung ist Mittelpunkt dieser Geschichte. Die Bewohner leben kontaktlos nebeneinander her, irgendwann vor Jahren ergab es sich so. Stille, Desinteresse, jeder ist nur mit sich selbst beschäftigt.
Dann wendet sich das Blatt. Plötzlich taucht ein Fremder auf und ein Sog an Zufällen, in welchen nach und nach alle mit einbezogen werden, beginnt. Nichts ist so harmlos wie es bisher aussah … Unvorhersehbare Unruhen halten die Nachbarschaft in Atem, Liebe, Chaos, Hass, Totschlag, Gutes und Böses läuft parallel. Fragwürdige Liebschaften mit Folgen. Lügen, Betrügereien, ein Ehedisput, der blutig endet. Ländliche Ruhe und Stille sind dahin. Und doch führt schließlich alles zum Happy End.
Die Autorin betont in diesem Werk besonders den Zufall – beziehungsweise, sie ist überzeugt – es gibt keine Zufälle! Unser Lebensweg ist uns vorgegeben. Begebenheiten, die uns jedoch in Wirklichkeit ein Leben lang begleiten, sind hier im Roman in nur einen Sommer gepackt. So manch einem Leser wird die eine oder andere Erinnerung an selbst Erlebtes, längst Vergessenes, evtl. wieder einfallen …
Wie die Glieder einer Kette – reiht sich Zufall an Zufall. Nur Zufall – oder doch Schicksal?

Unabwendbare Zufälligkeiten — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Unabwendbare Zufälligkeiten», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Helene meinte zu wissen: „Ihr Vater ist oft wochenlang auf Montage, manchmal sogar im Ausland, wahrscheinlich derzeit auch wieder. Hat irgendwas mit Maschinenbau zu tun, ich weiß aber nichts Genaues. Frau Haas ist ein Biest! Sie will mit nichts und niemand etwas zu tun haben, ist die Unhöflichkeit in Person! Und ich weiß wovon ich spreche! Sie hält sich wohl für was Besseres. – Du hast recht Susanne, wir können und müssen was dran ändern, ich meine in der Nachbarschaft, wir sollten endlich aufeinander zugehen! Und wenn es alleine nur dem kleinen Nachbarkind zuliebe ist.“

„Genau, wir haben ja schon den Anfang gemacht. Aber in der Sache Haas heißt das erst mal, wir müssen unsere Augen und Ohren weit geöffnet halten!“, fürchtete Susanne.

„Wie willst du das denn anstellen?“ Frank schüttelte seinen Kopf. „Wenn es sich nicht zufällig auf der Straße abspielt, kriegst du doch nichts mit! Nicht zu fassen! Das Kind ist doch höchstens fünf, oder?“

Im nächsten Moment rief Susanne: „Ich muss rein, ich muss rein, hab doch was am Herd.“

Aber Frank hielt sie am Arm zurück. „Du hast doch mich! Der Herd ist ausgeschaltet, es kann nichts passieren!“

„Na, wenigstens bei euch ist alles bestens“, bemerkte Helene trocken, „aber ich muss jetzt wirklich wieder rein, will nachher noch einkaufen.“

„Und ich bin nicht fertig mit kochen“, sagte Susanne und dachte: Das mit dem Kind könnte mich richtig auf die Palme bringen , und sie seufzte: „Und ich muss nachher malen, das hat mich bisher immer noch abgelenkt und beruhigt.“ Sie schaute auf die Uhr, jede Minute würde Michael aus der Schule eintreffen.

Und genau in diese regelrecht spürbaren Nachwirkungen des soeben erlebten Szenarios platzte Michael hinein und verkündete voller Stolz: „Ich habe eine eins geschrieben“ und wedelte mit seinem Heft in der Luft herum. Susanne und Frank freuten sich mit ihm, zumindest versuchten sie es und lobten ihn auch. Aber irgendwie fand Michael ihre Begeisterung sehr flach und oberflächlich, es kam ihm vor, als seien sie nicht ganz bei der Sache. Nachdem Frank das Gespräch auf die kleine Nachbarin brachte und sie ihm schilderten, was sich da vorhin ereignete, verstand er auch, wieso. Sie sprachen mit Michael darüber, hofften etwas mehr zu erfahren. Doch Michaels Kontakt zu dem Kind war gleich null. Er wusste nur, eben auch das, was Helene angesprochen hatte, der Vater war oft wochenlang auf Montage und die Mutter ständig wütend. Aber er wusste auch: „Rosi oder Rosa geht nach den Sommerferien in die Schule, das weiß ich von Frau Stein. Die hat mich was über Rosa, nee, über Rosanna Haas, so heißt sie nämlich richtig, gefragt. Sie dachte ich kenne sie, weil wir doch Nachbarn sind.“

Susanne und Frank sahen sich erstaunt an, das passte genau zu ihrem Thema von vorhin, zum: Aufeinander zugehen in der Nachbarschaft! Aber jetzt, das Kind kam ihnen nicht wie eine Sechsjährige vor. Sie war so zart und klein.

Noch ehe sie aber weiter darauf eingehen konnten, wechselte Michael abrupt das Thema. Wenn seine gute Note weniger wichtig war wie der Nachbarzoff, dann gab es nur eins: „Frank, gehst du heute fischen? Ich habe kaum Hausaufgaben auf, wir könnten doch zusammen …?“

„Prächtig, dann fang an, desto schneller sind wir am Steg!“

Na also, Michael sah seine Mutter an, die gerade den Tisch abwischte, damit er seine Hefte darauf ausbreiteten konnte. „Und du Ma, gehst du mit uns?“

„Komme nach, möchte vorher malen. Das muss heute sein.“

„Gut. Frank weißt du eigentlich, dass Mama schon als kleines Mädchen gemalt hat und als sie so alt war wie ich, hat sie sogar Preise gewonnen.“

„Alle Achtung, darüber müsst ihr mir mehr erzählen!“

Susanne lächelte. „Das ist nichts Welt bewegendes, ich habe nur an einem Wettbewerb mit Ausstellung teil genommen mit drei Gemälden und den ersten, zweiten und dritten Preis gewonnen. Das Ganze fand in einer großen Buchhandlung statt und meine Gewinne: Hefte, Bücher, Mappen, Blocks, Stifte und noch so einiges mehr, waren derartig schwer, dass ich sie ohne fremde Hilfe kaum nach Hause transportiert bekam. Das ist aber auch schon alles. Jedenfalls haben meine Eltern kein Palaver drum gemacht.“

Frank fand das sehr bescheiden und sagte beeindruckt: „Wie, das ist alles? Ich finde das war sehr viel!“

„Ja, du hast recht“, lachte sie „es war sehr viel und seit dem weiß ich: Papier wiegt sehr schwer!“

„Wer bekommt eigentlich deine Bilder, die du malst?“

„Sie landeten in der Stadt bei einem Antiquitätenhändler, in Horsts-Fundgrube . Ich bekam 50 bis 100 Euro je Bild, früher. Übrigens – an dem Morgen, als Michael später mit der Neuigkeit: ‚Angler am Steg’, nach Hause kam, da war ich in der Stadt, auch in der Fundgrube.“ Susanne fielen schlagartig die Tratschen aus dem kleinen Café ein und sie schüttelte den Kopf, von wegen keinen Mann angeln… das kam ihr gerade erstmalig so in den Sinn und sie kicherte, ehe sie weiter sprach: „Ich habe aber schon länger nichts mehr fertig gemalt, vielleicht mal irgendwann wieder. Das habe ich mir vor kurzem fest vorgenommen. Das Bild, an dem ich derzeit arbeite ist so gut wie fertig, aber das ist auch unverkäuflich“, erklärte sie. „Eigentlich wollte ich an dem bewussten Morgen in der Fundgrube fragen, ob dort weitere Bilder von mir erwünscht seien, seltsamerweise habe ich den Besitzer nicht angetroffen und bin nun ganz froh darüber, denn nachdem sich hier so einiges verändert hat, wer weiß, wann ich ernsthaft wieder ans Malen komme“, lachte sie.

„Aha, und warum ist das jetzige Bild unverkäuflich?“, fragte Frank.

„Später, ihr wollt doch an den Fluss“, erinnerte sie ihn.

„Okay, dann erzählst du es eben später, ich bin ja noch den Rest dieser Woche hier!“ Frommer Gedanke und auch Wunsch, nur manchmal kommt es eben ganz anders, als man denkt und plant.

Susanne brachte nur wenige Pinselstriche zustande, da meldete sich das Telefon. Da Michael und Frank inzwischen schon zum Steg aufgebrochen waren, unterbrach sie ihre künstlerische Tätigkeit und lief die Treppe hinunter an den Apparat. „Ja, Schnells.“

„Hier ist Brigitta, hallo Susilein, bist du das?“

„Ja, ja ich bin’s, wer denn sonst? Wo um alles in der Welt steckst du denn? Es klingt sehr leise, rufst du aus Spanien an?“

„Nein, vom Bahnhof in Köln. Kann ich zu dir kommen? Alles Weitere erzähle ich dann. Natürlich nur, wenn ich darf?“

„Was für eine Frage, hier gibt es auch Neuigkeiten, freue mich. Ruf mich an, wenn ich dich in der Stadt abholen soll.“

„Mach ich, nehme den nächsten Regional-Express oder die S-Bahn, also bis später Liebes!“

Susanne rannte zurück in ihr Zimmer, wegräumen, abdecken, an malen war jetzt nicht mehr zu denken. Da kommt sie mit dem Zug aus Spanien und fragt, ob sie zu mir kommen darf, so was bringt nur Brigitta fertig . Micha und Frank muss ich das sofort mitteilen . Denn falls Brigitta bald einen Zug bekam, konnte sie eventuell schon in ca. 40 Minuten am Bahnhof warten. Diese Überraschung lenkte sie zumindest vorläufig gedanklich von den Schwierigkeiten der kleinen Nachbarin ab.

Brigitta war die viel ältere Halbschwester von Mark. Die Tochter seiner Mutter aus erster Ehe. Gitta war zwölf Jahre alt gewesen, als ihre Mutter noch einmal heiratete, den Adolf Schnells. Mark wurde zwei Jahre später geboren. Der Stiefvater war von Anfang an streng und oft genug ungerecht. Er war ein zum Jähzorn neigender Mann und schreckte auch nicht davor zurück, Ohrfeigen links und rechts zu verteilen, wovon Brigitta nicht alleine betroffen war, sondern auch ihre Mutter. Sein brüllendes Organ ließ das Baby oft weinen. Doch der kleine Mark war sein Fleisch und Blut, wie er öfter betont hatte, wenigstens bekam er noch keine Schläge. Die ständige Unruhe, die Angst, machte die Mutter krank. Als sie endlich zum Arzt ging war es bereits zu spät, Krebs im Endstadium diagnostizierte er. Brigitta schmiss die Schule und nahm kurzfristig eine Stelle in einem Reisebüro an. Sie wurde gezwungen, mitzuverdienen. Ihr Stiefvater war immer unleidlicher, untätig und gleichgültiger geworden. Er blieb oft stundenlang außer Haus, beschimpfte seine Familie als ‚Pack‘, ein anderes Mal waren sie ihm ‚ein Klotz am Bein‘ gewesen und immer wieder eine ‚teure Bagage‘. Dass seine Frau sterbenskrank war, zuletzt nur noch mit Spritzen schmerzfrei gehalten werden konnte und die meiste Zeit im Bett verbrachte, registrierte er nur am Rande, oder wollte es nicht erkennen. Als die Mutter schließlich im Krankenhaus starb, war Brigitta siebzehn und Mark gerade erst drei Jahre alt. Nach der Beerdigung packte Adolf Schnells einen Rucksack, ebenso eine Reisetasche und sagte: ‚Tschüss‘! Einfach nur tschüss, wie selbstverständlich, als hätte er nur diese Stunde abgewartet. Seine letzten Worte waren an Brigitta gerichtet gewesen: ‚Du bist alt genug für dich und den Schreihals zu sorgen, sieh zu, wie du klar damit kommst, ich bin weg!‘ Gleichzeitig warf er einige Geldscheine auf den Tisch und ging. Brigitta hatte ein paar Tage Urlaub genommen, sie versorgte ihren kleinen Bruder, ohnehin entlastete sie ihre Mutter damit schon länger. Nach außen hin verschwieg sie, dass der Vater sich absetzte. Sie war klug genug zu wissen, je mehr Zeit verstrich, desto weniger bestand die Gefahr für sie und Mark, Adolf Schnells zu finden, ihn laut Gesetz zu verpflichten für die Kinder zu sorgen. Irgendwie wollte sie es schaffen, fühlte sich stark für zwei. Erst als sie, mit Brüderchen, im Reisebüro ihren Dienst wieder anzutreten gedachte, flog dieses Vorhaben auf. Die eingeschalteten Behörden trennten die Geschwister. Mark kam zu einem kinderlosen Ehepaar, welches ihn sehr gut und liebevoll aufzog. Doch die Verbindung zu diesen Pflegeeltern war nach Marks Hochzeit allmählich abgekühlt. Sie erschienen auch nicht zu seiner Beerdigung und Susanne dachte nicht daran, einen erneuten Kontaktversuch zu starten. Sie schienen immer noch betrübt oder mehr verärgert darüber, dass sie ihn nie adoptieren konnten, weil sein Vater unauffindbar war, dieser aber dazu seine Einwilligung hätte geben müssen. Eine Formalität, für welche Mark kein Verständnis aufbrachte, auch nicht dafür, den Vater nach langen Jahren für tot erklären zu lassen, das war ihm genauso unwichtig gewesen. ‚Nur eine Formalität, nichts weiter‘, fand er und damit war für ihn das Thema besiegelt, erst recht nach seiner Volljährigkeit. Eine Adoption nannte er überflüssig, seine Pflegeeltern bedeuteten ihm auch ohne diese Papiere, neben seiner Schwester Brigitta, alles!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Unabwendbare Zufälligkeiten»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Unabwendbare Zufälligkeiten» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Unabwendbare Zufälligkeiten»

Обсуждение, отзывы о книге «Unabwendbare Zufälligkeiten» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x