1 ...6 7 8 10 11 12 ...17 Gefährdungsstatus
Rote Liste global: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Österreich: Ausgestorben
CITES: Anhang II
FFH-Richtline: Anhang V
Familie: Störe, Acipenseridae
Sibirischer Stör; Acipenser baeri (Brandt, 1869)
Englisch: Sibirian sturgeon
Verbreitung:Europa und Asien
Alter:bis 60 Jahre
Merkmale
Länge:bis 2 m
Gewicht:bis 200 kg
Rückenschilder:10–20
Seitenschilder:32–62
Bauchschilder:7–16
Kiemenreusendorne:20–49
Färbung:Der Rücken und die Seiten sind braungrau bis schwarz gefärbt, die Bauchseite weiß bis gelblich.
Rückenschild:Das erste Rückenschild hängt mit dem Hinterhaupt zusammen. Die Knochenplatten heben sich farblich kaum von der Gesamtfärbung ab.
Bartfäden:4 Stück, stehen zwischen Maul und Schnauzenspitze und sind leicht gefranst.
Schnauze:Die Länge der Schnauze kann sehr unterschiedlich sein und ist zur Bestimmung daher nur bedingt geeignet.
Oberlippe:eingebuchtet.
Unterlippe:in der Mitte tief gespalten.
Nahrung:In der Hauptsache werden wirbellose Benthosorganismen und Krebse gefressen.
Gefährdung:Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II, stark gefährdet.
Vorkommen:In Europa nicht heimisch. Ursprünglich in Flusseinzugsgebieten, wie etwa der Lena, dem Ob, oder dem Jenissei, heimisch.
Kopfunterseite des Sibirischen Störes
Merkmale:Der Körper ist von Dunkelbraun über Grau bis Schwarz gefärbt mit hellem Bauch. Die Schnauze ist spitz und je nach Ursprungspopulation lang bis gedrungen. Das Maul ist quergestellt und mittelgroß, die Bartfäden leicht gefranst. Die lateralen Knochenplatten (32–62) sind mittelgroß und haben dieselbe Farbe wie der Untergrund. Die Flossen haben keine hellen Säume.
Wachstum:Der Sibirische Stör wird bis zu 2 m groß und über 150 kg schwer.
Verwechslungsarten: Der Sibirische Stör wird oft mit dem Sterlet verwechselt. Die Unterscheidungsmerkmale sind beim Sterlet beschrieben.
Biologie: Der Sibirische Stör bildet in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet anadrome und reine Süßwasserpopulationen aus. Die Art wird heute weltweit in der Aquakultur produziert und vielfach beabsichtigt oder unbeabsichtigt in Freigewässer entlassen und stellt dort eine Gefahr für heimische Arten durch Konkurrenz, die Übertragung von Krankheitserregern und vor allem Hybridisierung dar.
Neben dem Sibirischen Stör finden sich auch einige weitere nicht heimische Störarten in Fischzuchten, Angelteichen und Zierfischteichen, welche nachfolgend kurz aufgelistet werden.
Weißer Stör
Familie: Störe, Acipenseridae
Weißer Stör: Pazifischer Stör, Acipenser transmontanus (Richardson, 1836)
Englisch: White sturgeon
Ursprünglich an der Pazifikküste Nordamerikas beheimatet, findet sich der kalifornische Stamm der Art inzwischen in vielen Aquakulturen Europas, besonders in Italien. Männliche Tiere werden in großer Zahl an Angelteiche in ganz Europa abgegeben. Charakteristisch ist die kurze stumpfe Schnauze und die zumeist silbergraue Färbung mit weißen Knochenplatten. Die Bartfäden sitzen näher zur Schnauzenspitze.

Kurznasenstör
Familie: Störe, Acipenseridae
Kurznasenstör: Acipenser brevirostrum (LeSueur, 1818)
Englisch: Shortnose sturgeon
Der Kurznasenstör ist an der Ostküste Nordamerikas heimisch. Er wurde in den letzten Jahren erstmals vereinzelt nach Europa importiert und findet sich hauptsächlich in Liebhaberteichen.
Familie: Störe, Acipenseridae
Sterlet: Acipenser ruthenus (Linnaeus, 1758)
Verbreitung:Europa und Asien
Alter:bis 27 Jahre
Merkmale
Länge:bis 1,2 m
Gewicht:bis 20 kg
Rückenschilder:11–18
Seitenschilder:56–71
Bauchschilder:10–20
Kiemenreusendorne:11–27
Färbung:Der Rücken und die Seiten sind dunkelbraun bis grau gefärbt, die Bauchseite rötlich-weiß bis gelblich. Es werden aber auch weißlich-gelbe Albino-Sterlets gezüchtet und in Angelteichen und Freigewässern ausgesetzt.
Seitenschilder:Überdecken einander und erscheinen dadurch wie ein weißes Längsband.
Rückenschild:Das erste Rückenschild hängt mit dem Hinterhaupt zusammen.
Bartfäden:4 Stück, stehen zwischen Maul und Schnauzenspitze und sind stark gefranst.
Schnauze:Meist schmal und lang gestreckt, sie läuft oft in einer kugelförmigen Verdickung aus. Ist bei den Rognern länger und dünner.
Oberlippe:nicht eingebuchtet.
Unterlippe:in der Mitte geteilt.
Nahrung:In der Hauptsache werden kleine wirbellose Benthosorganismen wie Schnecken, Würmer und Insektenlarven gefressen.
Vorkommen:Er stammt aus den Zuflüssen des Schwarzen und Kaspischen Meeres sowie des Kara- und Weißen Meeres.
Merkmale:Schlanke Körperform mit grauem bis braunem Rücken und weißem bis hellgelbem Bauch. Die Schnauze ist spitz und endet in einer Verdickung. Das Maul ist quergestellt und klein, die vier runden Bartfäden sind stark gefranst. Die sehr vielen kleinen Seitenschilder (56–71) sind heller als der Untergrund und erscheinen als weißes Längsband. Die Flossen haben einen weißen bis gelben Flossensaum.
Wachstum:Der Sterlet wird maximal 120 cm lang, maximale Durchschnittsgrößen der männlichen Tiere liegen bei 60–70 cm, bei den weiblichen Tieren bei 75–95 cm. Das Maximalgewicht liegt bei rund 20 kg.
Verwechslungsarten:Der Sibirische Stör sieht dem Sterlet sehr ähnlich, bestes Unterscheidungsmerkmal sind die deutlich kleineren und helleren lateralen Knochenschilder beim Sterlet sowie die ausgeprägten hellen Flossensäume, welche dem Sibirischen Stör fehlen.
Biologie:Der Sterlet ist eine reine Süßwasserart und unternimmt Wanderungen von wenigen Kilometern bis zu 300 Kilometern in den Flusssystemen. Die Geschlechtsreife tritt bei den Milchnern nach 4–5, bei den Rognern nach 5–7 Jahren ein. Milchner laichen zumeist jährlich, während Rogner nur alle zwei Jahre reife Ovarien entwickeln. Die Laichzeit beginnt Ende April und dauert je nach Wassertemperatur bis Anfang Juni. Die Laichplätze gleichen jenen des Hausen hinsichtlich Substrat, Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit. Die positiv photoaktiven Larven driften zunächst passiv über wenige Tage, bevor mit der aktiven Nahrungsaufnahme begonnen wird.
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