das AffixAffix/PräfixPräfix/SuffixSuffix/InfixInfix/ZirkumfixZirkumfix, des Affixes etc., die Affixe etc. (Bet. - fix -)
5.4/9a HalbaffixHalbaffixAffixHalb- = AffixoidAffixoid
AffixAffixartiges WortbildungsmorphemWortbildungsmorphem, das reihenbildend auftritt und mit einem gleichlautenden = homonymenhomonym/Homonymfreies Morphem freien MorphemMorphem bedeutungsverwandtBedeutungsverwandtschaft ist.
5.4/10 HalbpräfixHalbpräfixPräfixHalb- = PräfixoidPräfixoid
PräfixPräfixartiges WortbildungsmorphemWortbildungsmorphem, das reihenbildend auftritt und mit einem gleichlautenden = freies Morphemhomonymenhomonym/Homonym freienfreies Morphem MorphemMorphem bedeutungsverwandt ist.
Beispiele:
Elemente wie sau-, super-, auf- erscheinen als gebundenes Morphemgebundene Morpheme in Wortbildungen wie saublöd, Sauwetter; superschnell , Superathlet; aufblühen , aufstehen und vielen weiteren. Daneben stehen Sau (‘weibliches Schwein’), super (‘hervorragend’), auf (lokale Präpositionlokale Präposition) als freies Morphemfreie Morpheme, mit deren Bedeutungen die der entsprechenden HalbpräfixHalbpräfixe = PräfixoidPräfixoide im Sinne einer Entkonkretisierung verwandt, aber nicht identisch sind.
5.4/11 HalbsuffixHalbsuffixSuffixHalb- = SuffixoidSuffixoid
SuffixSuffixartiges WortbildungsmorphemWortbildungsmorphem, das reihenbildend auftritt und mit einem gleichlautenden = freies Morphemhomonymenhomonym/Homonymfreies Morphem freien MorphemMorphem bedeutungsverwandt ist.
Beispiele:
- muffel in Sexmuffel , Krawattenmuffel , ‑ papst in Literaturpapst , ‑ geil in erfolgsgeil , ‑ verdächtig in olympiaverdächtig (aber nicht in tatverdächtig : Kompositum).
das AffixoidAffixoid/PräfixoidPräfixoid/SuffixoidSuffixoid, des Affixoid(e)s/Präfixoid(e)s/Suffixoid(e)s, die Affixoide/Präfixoide/SuffixoidSuffixoide ( -oi- wird [o-i<] gesprochen, Betonung auf - i(d)- )
5.4/12 SuppletivallomorphAllomorphSuppletiv-Suppletivallomorphe
AllomorphAllomorphe eines MorphemMorphems, deren AusdrucksseiteAusdrucksseiten untereinander in keinem regelhaften Zusammenhang stehen.
Beispiele:
Die Ausdrucksseiten der Allomorphe des Morphems {viel} – /fi</ (meh-r) , /maíe/ (mei-st(en)) – sind lautlich nicht regelhaft aufeinander beziehbar, vielmehr kommen unterschiedliche Stämme zum Einsatz. Man spricht von SuppletionSuppletion oder SuppletivwesenSuppletivwesen. Hierbei handelt es sich um einen Spezialfall der morphologischen Konditionierung.
Weitere Beispiele:
In der SteigerungSteigerung = KomparationKomparation (▶ Nr. 6.6/3) des Morphems {gern} treten die ausdrucksseitig voneinander völlig verschiedenen Allomorphe gern und lieb - (lieb-er , lieb-st(en)) auf. – Beim MorphemMorphem {geh(en)} sind die Allomorphe /ge</ einerseits und /gIN, gaN/ andererseits lautlich nicht aufeinander beziehbar; letztere sind aber regulär durch AblautAblaut (▶ Nr. 5.2/7) miteinander verbunden.
5.4/13 NullallomorphNullallomorphAllomorphNull-
AllomorphAllomorph eines Morphems, das keine materielle (phonische oder graphische) AusdrucksseiteAusdrucksseite hat.
Beispiel:
Bei Morphemen wie {Auto, Geist, Flut} hat das MorphemMorphem {PluralPlural} die Allomorphe /s, «r, «n/ mit jeweils materiell fassbarer AusdrucksseiteAusdrucksseite. Bei Morphemen wie {Meister, Löffel} wird das MorphemMorphem {PluralPlural} dagegen materiell nicht ausgedrückt, ist aber in Kombinationen wie die Meister, die Löffel inhaltsseitig in gleicher Weise vorhanden wie in die Autos, die Geister , die Fluten . Es wird daher aus Symmetriegründen häufig die Anwesenheit eines AllomorphAllomorphs mit einer AusdrucksseiteAusdrucksseite postuliert, deren materieller WertWert Null ist. – Weitere Beispiele ▶ Nr. 5.5/9.
NullNull (durchstrichene)allomorphNullallomorphe werden mithilfe des durchstrichenen NullsymbolsNullsymboldurchstrichenes Nullsymbol, »∅«, notiert: /maíest«r-∅/, /l¿f«l-∅//.
5.5 Morphologische Wortbildungslehre
Den Gegenstand der WortbildungslehreWortbildungslehre bilden komplexer Wortstammkomplexe WortstammStammWort-WortstammkomplexerWortstämme (▶ Nr. 5.4/4), die entweder aus Wortstämmen (z. B. Haus-tür ) oder aus Kombinationen aus WortstammWortstammStammWort- und WortbildungsmorphemWortbildungsmorphemMorphemWortbildungs- (z. B. Häus-chen ) bestehen und sich in diese Bestandteile zerlegen lassen. Dabei können die bei der Zerlegung sich ergebenden WortstammStammWort-Wortstämme ihrerseits komplex oder aber einfach = GrundmorphemGrundmorphemMorphemGrund-e sein.
Beispiele für die Zerlegbarkeit in WortstammStammWort-Wortstämme : Haustür: Haus + Tür ; Glatteiswarndienst: Glatteis + Warndienst ; diese (komplexen) WortstammWortstämme sind ihrerseits zerlegbar in glatt + Eis und warn + Dienst .
Beispiele für die Zerlegbarkeit in WortstammWortstamm und WortbildungsmorphemWortbildungsmorphem: sonnig: sonn + ig; Häus-chen: Haus + chen; unschön: un + schön; Begründung: begründ + ung; ersteres weiter zerlegbar in be + Grund (▶ Nr. 5.4/1 und 5.4/4WortstammStammWort-).
Wortstämme der ersten Art heißen Kompositum Komposita =zusammengesetztes WortWortzusammengesetztes zusammengesetzte Wörter = ZusammensetzungZusammensetzung en(▶ Nr. 5.5/2Wortstamm); Wortstämme der zweiten Art heißen Derivativum Derivativa = DerivationDerivation en =abgeleitetes Wort abgeleitete WörterWortabgeleitetes = AbleitungAbleitung en(▶ Nr. 5.5/5). Zusammenfassend spricht man von WortbildungenWortbildung. Einfache WortstammWortstämme heißen Simplex Simplizia:
5.5/1 SimplexSimplex
WortstammWortstammStammWort-, der lediglich aus einem Grundmorphem = StammmorphemStammmorphemMorphemStamm- = einer WurzelWurzelGrundmorphem besteht.
das Simplex, des Simplex, die Simplexe (Betonung jeweils auf Sim- ) od. die Simplizia (Betonung auf - pli- )
5.5/2 KompositumKompositum = zusammengesetztes Wortzusammengesetztes WortWortzusammengesetztes = ZusammensetzungZusammensetzung
WortstammWortstamm, der sich in zwei weitere WortstammStammWort-Wortstämme zerlegen lässt.
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