Das MorphemMorphem {Arbeit} hat ein phonisches AllomorphAllomorphphonischesAllomorph, dem ein graphisches AllomorphAllomorphgraphischesAllomorph entspricht: /arbaíet/, . Das MorphemMorphem {Rad} hat vier phonische AllomorphAllomorphe: /raRades , Rade ), /raRad , Radfahrer usw.), /rQRäder ), /rQRädchen ), denen zwei graphische AllomorphAllomorphe, und , entsprechen.
5.2 Zur Beschreibung der AllomorphikAllomorphik im Deutschenphonologisch determiniertes/konditioniertes Allomorph
5.2/1 Phonologisch determinierte = phonologisch konditionierte AllomorpheAllomorphphonologisch determiniertes/konditioniertes
Phonemisch unterschiedene AllomorphAllomorphe eines MorphemMorphems, deren VorkommenVorkommen und Form von der lautlichen = phonologischen UmgebungUmgebung abhängig ist.
Beispiel:
Das MorphemMorphem {2.Person Plural} als VerbVerb-EndungEndungVerbEndung hat zwei phonische AllomorphAllomorphe, nämlich /«t/ und /t/ (entsprechend zwei graphische Allomorphe, und ). Welches dieser AllomorphAllomorphe im konkreten Fall erscheint, hängt vom AuslautAuslautStammauslaut des VerbstammStammVerb-StammVerbstamms, an den es tritt, ab:
Das AllomorphAllomorph /«t/ wird gewählt, wenn der VerbstammVerbstamm auf einen der alveolaralveolar/Alveolaren Explosivexplosiv/Explosive = VerschlusslautVerschlusslaute /t/ und /d/ (z. B. /raíet-«t/ bzw. /re) auslautet oder auf eine der Konsonantenverbindungen (nasalische DoppelkonsonanzDoppelkonsonanznasalischenasalische Doppelkonsonanz) /bn/ (/e), /pn/ (/vapn-«t/ ); /tm/ (/vItm-«t/ , /a); /gn/ (/ze), /kn/ (/trkn-«t/ ); /fn/ (/¿fn-«t/ <���öffn-et>, /xn/ (/tsaíexn-«t/ ).
Bei allen anderen Gestaltungen des AuslautAuslauts des VerbstammVerbstamms wird das AllomorphAllomorph /t/ gewählt (z. B. /blaíep-t/ , /baíes-t/ , /raíetís-t/ , /lErm-t/ , /lErn-t/ , /haío-t/ usw.).
Die Wahl der zwei AllomorphAllomorphe des MorphemMorphems {2.Person Plural} (und des homonymenhomonym/Homonym Morphems {Imperativ Plural}) ist also lautlich = phonologisch determiniertes/konditioniertes Allomorphphonologisch vom AuslautAuslaut des VerbstammVerbstamms bestimmt = determiniert = konditioniert.morphologisch determiniertes/konditioniertes Allomorph
5.2/2 Morphologisch determinierte = morphologisch konditionierte AllomorphAllomorphmorphologisch determiniertes/konditioniertese
Phonemisch unterschiedene AllomorphAllomorphe eines MorphemMorphems, deren Vorkommen und Form von der Gegenwart eines anderen MorphemMorphems bzw. dessen AllomorphAllomorph gesteuert wird.
Beispiel:
Das MorphemMorphem {Hut} hat zwei phonische AllomorphAllomorphe, /hu, ). /hy) wird gewählt, wenn dem MorphemMorphem {Hut} das MorphemMorphem {PluralPlural} (hier in Gestalt des AllomorphAllomorphs /«/) folgt: /hy). /hy, ). In allen anderen UmgebungUmgebungen erscheint {Hut} in Gestalt des AllomorphAllomorphs /hu
Die Wahl von /hu
5.2/3 MorphophonemMorphophonemPhonemMorpho-
Klasse derjenigen PhonemePhonem, die innerhalb der AllomorphAllomorphe eines MorphemMorphems miteinander wechseln.
Morphophoneme werden mit dem in Großbuchstaben geschriebenen Symbol eines der beteiligten PhonemePhonem notiert. Zusätzlich setzen wir diese Symbole bzw. AllomorphAllomorphe, in denen sie vorkommen, zwischen doppelte SchrägstricheSchrägstrich (z. B.: //D//, //rInD// ).
Die wichtigsten Fälle morphophonemischen WechselsWechselmorphophonemischermorphophonemischer Wechsel sind: AuslautverhärtungAuslautverhärtung , UmlautUmlautLautUm- , e/i-Wechsel (= »BrechungBrechung « = »HebungHebunge/i-WechselWechsele/i-- «), AblautAblautLautAb- :
5.2/4 AuslautverhärtungAuslautverhärtung
Morphophonemischer WechselWechselmorphophonemischermorphophonemischer Wechsel zwischen stimmhaftstimmhaften und stimmlosstimmlosen Explosivexplosiv/Explosiven = VerschlusslautVerschlusslauten bzw. zwischen stimmhaftstimmhaften und stimmlosstimmlosen Frikativfrikativ/Frikativen = SpirantSpiranten = ReibelautReibelauten; auch: Erscheinen des stimmlosstimmlosen PhonemPhonems eines MorphophonemMorphophonems im AuslautAuslaut von AllomorphAllomorphen eines MorphemMorphems.
Beispiel:
Das MorphemMorphem {Rind} hat zwei phonische AllomorphAllomorphe, /rInd/ (z. B. in (dem) Rind-e ) und /rInt/ (z. B. in Rind, Rind-lein ). Ihr VorkommenVorkommen richtet sich nach der phonologischen und morphologischen UmgebungUmgebung: Folgt auf {Rind} im selben Wort ein vokalisch anlautendes AllomorphAllomorph einer EndungEndung und steht das letzte PhonemPhonem von {Rind} somit hinter der SilbengrenzeSilbengrenzeSilbeSilbengrenze, wird das AllomorphAllomorph mit /d/ gewählt (/rIn|d-«/ mit der Silbengrenze zwischen /rIn/ und /d«/; der senkrechte StrichStrichsenkrechtersenkrechter Strich zeigt die Silbengrenze an); folgt kein solches AllomorphAllomorph, wird das AllomorphAllomorph mit /t/ gewählt (/rInt|/ oder /rInt|-laíen/). Die PhonemPhoneme /d/ und /t/ wechseln in diesen AllomorphAllomorphen also miteinander = sie alternieren; sie können in Bezug auf das Morphem {Rind} (und viele andere) zum MorphophonemMorphophonem //D// zusammengefasst werden. //D// wird definiert als Klasse der PhonemPhoneme /d/ und /t/. Die AllomorphAllomorphe /rInd/ und /rInt/ werden unter morphophonemischen Gesichtspunkten zusammengefasst als //rInD//, wobei mit Kleinbuchstaben diejenigen Elemente symbolisiert werden, die in allen AllomorphAllomorphen gleich bleiben, hier: /r/, /I/ und /n/ (dabei hat /r/ weiterhin die freies Allophonfreien AllophonAllophone [ü], [Ò] und [r]; von der Allophonik wird ja im Bereich der Allomorphik abgesehen, ▶ Nr. 5.1/4). Mit Großbuchstaben werden die Elemente zusammenfassend symbolisiert, die als PhonemPhoneme in Allomorphen eines Morphems miteinander wechseln, hier also //D//.
Unter »AuslautverhärtungAuslautverhärtung« versteht man, strikt gesprochen, die Tatsache, dass (um beim Beispiel //D// zu bleiben) im AuslautAuslaut eines AllomorphAllomorphs das sog. »hartehart (Explosiv)explosiv/Explosivhart« PhonemPhonem /t/ erscheint. Zugrunde liegt die Vorstellung, dass aus dem »nicht-harten« = »weichenweich (Explosiv)weich (Explosiv)explosiv/Explosivweich« = stimmhaftstimmhaften PhonemPhonem /d/ im AuslautAuslaut das hart (Explosiv)»harte« = stimmlosstimmlose PhonemPhonem /t/ »wird«.
Zum Phänomen der AuslautverhärtungAuslautverhärtung gehören im Bereich der Explosivexplosiv/Explosive = VerschlusslautVerschlusslaute die folgenden Morphophoneme:Morphophonem
//D// = /d/ und /t/ (z. B. {Rind}, vgl. oben),
//G// = /g/, /k/ und /x/ (z. B. {König}: AllomorphAllomorphe /kO(König-e) , /kO(könig-lich) , /kO(König) , morphophonemisch: //kO
//B// = /b/ und /p/ (z. B. {Dieb}: AllomorphAllomorphe /di(Dieb-es) , /di
(Dieb) , morphophonemisch: //di
Außerdem aus dem Bereich der Frikativfrikativ/Frikative = SpirantSpiranten = ReibelautReibelaute:
//V// = /v/ und /f/ (z. B. {brav}: AllomorphAllomorphe /bra(brav-es) , /bra(brav) , morphophonemisch: //bra(doof-es), /do(doof) , morphophonemisch //do
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