Marta Fata - Mobilität und Migration in der Frühen Neuzeit
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Die allermeisten indentured servants wählten diese Form der Auswanderung aufgrund ihrer Armut. Die Ursache dafür war vor allem in dem Übergang von der feudalen zur frühkapitalistischen Produktion in der englischen Landwirtschaft zu suchen. Die Einhegung von Ackerland für Schafweiden sowie die erheblichen Pacht- und Steuererhöhungen ließen die Zahl der Arbeitslosen und Vagierenden ständig wachsen. Die Auflösung von Privatarmeen, der Ausbruch des Bürgerkrieges 1642 und die bis zur Restauration im Jahre 1660 anhaltenden politischen und militärischen Auseinandersetzungen bewirkten einen weiteren Anstieg der Zahl der Arbeitslosen und Armen und dadurch auch der indentured servants .
Als Kontraktknechte wurden in großer Zahl auch Vertreter von in der Gesellschaft unerwünschten Gruppen abgeschoben, darunter vagierende Kinder, Bettler, Kriminelle, Prostituierte, Kriegsgefangene oder politische Gegner. Infolge der englischen Enteignungs- und Umsiedlungspolitik in Irland wurden auch mehrere Zehntausende irische Häftlinge in die nordamerikanischen Kolonien als indentured servants deportiert, um die gälisch-irische Bevölkerung zu schwächen. Da all diese Gruppen ohne Arbeitsverträge in den Kolonien ankamen, waren sie der Willkür der Händler und der Landeigner ausgesetzt. Heinrich von Uchteritz, der sich 1650 über Norwegen nach Schottland begab, um in der Armee Karls II. zu dienen, wurde nach der Schlacht bei Worcester durch Cromwells Truppen gefangen genommen und Anfang 1652 zusammen mit 1300 anderen Gefangenen, darunter mehrere Deutsche, als indentured servant nach Barbados verschifft. Dort wurde er für 800 Pfund Zucker verkauft. Nach seiner 1705 erschienenen Reisebeschreibung bestand zwischen den indentured servants , den afrikanischen Sklaven und der indigenen Bevölkerung lediglich ein einziger Unterschied, dass die Christen bekleidet waren, während „die Mohren und Wilden“ nur ein Schamtuch trugen.[45]
Auch wenn die Institution der indentured servants keineswegs an Bedeutung verlor und sich neben armen Auswanderungswilligen auch junge Männer aus der unteren Mittelklasse häufiger als indentured servants verdingten, um die Welt zu sehen und Erfahrung zu sammeln, arbeiteten auf den großen Zuckerrohr-, Tabak- und Baumwollplantagen im südlichen Nordamerika ab den 1640er-Jahren immer mehr Sklaven aus Afrika, die bis Ende des 17. Jahrhunderts zu bevorzugten Arbeitskräften wurden.
Ähnlich wie die englische überließ auch die französische Krone Vorstöße in der Neuen Welt privaten Interessenten. Die Kolonien entwickelten sich jedoch langsam, weil nur wenige Franzosen dauerhaft in der Neuen Welt eine neue Existenz suchten, da sie den Auswanderern nicht den erwünschten sozialen Aufstieg bescheren konnte. Auch nachdem 1663 die Krone die Verwaltung Neu-Frankreichs übernommen und Finanzminister Jean Baptiste Colbert ein merkantilistisches Konzept für die Kolonien zur Ergänzung und Stärkung der Wirtschaft im Mutterland entworfen hatte, blieb das Interesse mäßig. Das Konzept beinhaltete neben Deportation von Sträflingen und dem nach englischem Modell der indentured servants im viel bescheideneren Maße praktizierten engagé -System ebenso eine gezielte Heiratspolitik. Etwa 800 Frauen, vor allem verarmte adelige Töchter und Waisen wurden zwischen 1663 und 1672 zur Auswanderung gebracht. Diese filles du Roi erhielten neben der freien Überfahrt auch eine königliche Mitgift, die u. a. aus einigen Kleidungsstücken, vier Rollen Garn und 50 Livres bestand. Nicht zuletzt dieser Verheiratungspolitik war es zu verdanken, dass die Zahl der Einwohner in Kanada von 3035 Personen im Jahre 1663 bis 1685 auf 10.725 anwuchs.
Noch weniger Interesse an der Auswanderung in die Neue Welt als die Franzosen zeigten die Niederländer, denn in den niederländischen Provinzen war das Lebensniveau während der ganzen Frühen Neuzeit das höchste in Europa. So warben die Aktionäre der 1621 gegründeten Niederländischen Westindien-Kompanie vor allem um ausländische, darunter auch um deutsche Siedler für ihre Kolonien. Allerdings brachten für die Gesellschaft nicht die zerstreut liegenden Siedlungskolonien den großen Profit ein, sondern der Handel mit Waren und Sklaven.
Der Rückgang der Zahl der indigenen Bevölkerung und die in ihrem Volumen nur mäßige Ansiedlung von Siedlern machten den Import von afrikanischen Sklaven als Arbeitskräfte auf den Plantagen der Europäer erforderlich. Der bereits im ausgehenden Spätmittelalter beginnende und bis ins 19. Jahrhundert florierende atlantische Sklavenhandel mit über zwölf Millionen Sklaven bildete den Bestandteil jenes Dreieckhandels, in dessen Rahmen minderwertige Waren von Europa nach Afrika, von Afrika Sklaven als billige Arbeitskräfte nach Amerika und von dort wertvolle Rohstoffe und Waren wie Baumwolle, Zucker und Tabak nach Europa gelangten. Somit stellte die Arbeitskraft der aus Afrika Deportierten einen wichtigen Motor der frühkapitalistischen Wirtschaft dar.
Im 16. Jahrhundert war Portugal der größte Importeur afrikanischer Sklaven. In der in Afrika gängigen Praxis des Sklavenhandels witterten die portugiesischen Händler schon Mitte des 15. Jahrhunderts ein lukratives Geschäft und ließen sich 1455 in einer päpstlichen Bulle das Monopol auf Fahrten, Handel sowie Versklavung von „Ungläubigen“ entlang der westafrikanischen Küste sichern. Seit dem späten 17. Jahrhundert waren jedoch alle europäischen Großmächte und zahlreiche Großkaufleute und Handelshäuser auch aus anderen europäischen Ländern, so u. a. aus dem Heiligen Römischen Reich daran beteiligt.
Versuche deutscher Territorialfürsten, sich am Wettbewerb zu beteiligen, schlugen allerdings fehl. Eine von der Grafschaft Hanau im Jahre 1669 geplante Gründung der Kolonie „Hanauisch-Indien“ im nördlichen Brasilien konnte wegen der fehlenden Mittel nicht realisiert werden. Kein dauerhafter Erfolg war auch dem Kurfürstentum Brandenburg beschieden, das unter den letzten europäischen Staaten in den transatlantischen Sklavenhandel eintrat. 1682 wurde auf Wunsch des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm die Brandenburgisch-Afrikanische Kompanie in Berlin gegründet. Die Grundlage dafür stellte die Marine dar, die im 17. Jahrhundert ausreichend groß war, um am transatlantischen Sklavenhandel eigenständig teilzunehmen. Möglich wurde das Projekt allerdings erst durch den mit Emden 1683 ausgehandelten Handels- und Schifffahrtsvertrag, der den Brandenburgern den Zugang zur Nordsee eröffnete und die finanzielle Beteiligung der reichen Kaufleute in Emden sicherte. An der westafrikanischen Küste wurde nach Verhandlungen der Brandenburger mit den Einheimischen die Festung Groß-Friedrichsburg gegründet, die der Gesellschaft von 1683 bis 1717 als Sklavenumschlagplatz diente. Von dort wurden die Sklaven zunächst auf die 1685 angemietete Insel St. Thomas in der Karibik, die unter dänischer Herrschaft stand, dann ab 1689 auf die von den Brandenburgern erworbene kleine Antilleninsel St. Peter gebracht, die als Zwischenstation für die in der Neuen Welt verkauften Sklaven diente. Insgesamt wurden beinahe 20.000 Afrikaner durch die Handelskompanie als Sklaven in die Karibik verkauft. Nachdem die Kompanie 1711 in staatlichen Besitz genommen wurde, ging sie ohne ausreichendes Kapital und besonderes Interesse Friedrichs I. schnell bankrott.
Mit dem Sklavenhandel nahm die Zahl der Afrikaner auch in Europa zu. Die meisten von ihnen gelangten als unfreies Dienstpersonal von Plantagenbesitzern, Kaufleuten, Offizieren oder Geistlichen nach Europa. Ihr Anteil an der Bevölkerung Lissabons beispielsweise wird schon um 1550 auf etwa zehn Prozent geschätzt, aber auch in London, Paris und in den großen europäischen Hafenstädten machte ihre Zahl mehrere Tausend aus. Für das Alte Reich konnte Anne Kuhlmann-Smirnov insgesamt 380 Personen afrikanischer Herkunft ausmachen.[46] Die meisten von ihnen gelangten als Geschenke an die Adels- und Fürstenhöfe, wo sie als „Hofmohren“ zu begehrten „Objekten“ der höfischen Herrschaftsrepräsentation gehörten. Andere kamen mit den hessischen und braunschweigischen Truppen, die im 18. Jahrhundert auf britischer Seite in Nordamerika kämpften.
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