Marta Fata - Mobilität und Migration in der Frühen Neuzeit

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Wie lerne ich historisch zu arbeiten? Fakten, Fakten, Fakten!? Ganz sicher nicht nur. Geschichte zu verstehen bedeutet vor allem, historische Ereignisse analysieren, einordnen und bewerten zu können. Das Buch gibt anhand der Migrationsgeschichte Mitteleuropas zwischen 1500 und 1800 eine Einführung in die Arbeitsweisen, die Methodik und die Denkweisen der Geschichtswissenschaft.

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Ebenso fließend konnten die Grenzen bei Wanderungen sein, die infolge von Kriegen, Epidemien oder Naturkatastrophen ausgelöst wurden, denn die Menschen auf der Flucht wählten in der Ferne häufig die dauerhafte Ansiedlung und kehrten nach Normalisierung der Verhältnisse in ihren Heimatregionen nicht wieder zurück. Selbst zu Friedenszeiten praktizierte Migrationsformen konnten einen gewissen Zwangscharakter tragen. Oft ließen sich beispielsweise von ihren Zünften zur Walz verpflichtete Handwerksgesellen während ihrer Wanderschaft in einem der aufgesuchten Orte nieder, der für sie anders als ihr Heimatort sichere Arbeits- und Niederlassungsbedingungen eröffnete. So wurden aus den temporären Migranten Auswanderer.

Die Typologisierung wirft zugleich die Frage auf, inwieweit eigens für die Zeit von 1500 bis 1800 charakteristische Migrationsformen ausgemacht werden können. Auf den ersten Blick gibt es kaum solche Formen, die es nicht schon im Altertum oder im Mittelalter gab. Kriege und Eroberungen oder die Ausweitung der herrschaftlichen Gewalt konnten schon vor 1500 zu Flucht, Vertreibung oder Zwangsumsiedlungen führen. So hatte etwa Karl der Große die Zwangsumsiedlung rebellischer Sachsen angeordnet, deren Zahl nach dem Biografen des Kaisers, Einhard, 10.000 Männer samt ihren Frauen und Kindern betrug.[37] Auch religiös motivierte Flucht und Zwangsmigrationen gab es bereits im Mittelalter, wie das Beispiel der aus den Alpentälern durch Herzogin Jolante von Savoyen in den Jahren 1475/76 vertriebenen Waldenser zeigt. Die abwechselnden Vertreibungen von Hussiten und Katholiken in Böhmen zwischen 1419 und 1437 stellen sogar eine erste Form von Vertreibung konfessioneller Art dar. Neu in der Frühen Neuzeit war allerdings die Verbindung der staatlichen Homogenisierungsbestrebungen mit der gegenseitigen Bekämpfung der gerade im 16. Jahrhundert entstandenen Konfessionen, wodurch sich eine spezifische Konstellation der Hintergründe für die religiös/konfessionell motivierte Flucht und Vertreibung ergab.

Auch im Fall der freiwilligen Wanderungen ist es schwer, eine Form auszumachen, die es nicht schon vor 1500 gab. So wurden schon im Altertum Städte und Kolonien mit planmäßigen Siedlungen auch in großer Entfernung von dem Mutterland gegründet oder im Mittelalter zahlreiche Auswanderer aus den italienischen, wallonischen und deutschen Gebieten im Rahmen der sogenannten Ostkolonisation in der östlichen Hälfte Europas mit weitreichenden Privilegien angesiedelt.

Auch bei den berufs- oder marktbedingten Wanderungen gab es zahlreiche Handwerker, die ihren Wohnsitz über territoriale Grenzen hinaus wechselten. Ebenso gab es schon im Mittelalter Kaufleute, Faktoren und Lehrlinge, die längere oder kürzere Zeit im Ausland verbrachten, so etwa an der Fondaco dei Tedeschi in Venedig oder an den Hansekontoren in Bergen, Brügge, Nowgorod oder London. Und bereits im Mittelalter verließen zahlreiche Bauern ihre Dörfer, um sich in einer Stadt niederzulassen. Sogar gewisse Formen saisonaler Arbeitsmigration sind auszumachen, wie etwa im Fall der Seeleute entlang der Meeresküsten oder jener Viehtreiber aus den Rinder züchtenden polnischen und ungarischen Regionen, die jedes Jahr große Ochsenherden auf die Märkte von Wien bis Frankfurt am Main im Auftrag von Grundbesitzern und Viehbauern trieben. Auch Gelehrte und Studenten waren zwischen königlichen und fürstlichen Residenzen oder zu Orten der Gelehrtheit in Europa unterwegs.

Die frühneuzeitlichen Migrationsformen stellen gegenüber den früheren Formen dennoch eine neue Qualität dar. Die Grundlage dafür waren Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, die dazu führten, dass mehr Menschen an den Migrationsprozessen beteiligt waren. An den Nah- und Fernwanderungen nahmen alle sozialen Schichten der Gesellschaft teil – selbst die Schollengebundenheit der ländlichen Bevölkerung stellte hierbei kein Hindernis dar, wie die Auswanderer, die Heirats- und Arbeitsmigranten oder die Kaufleute aus dem dörflichen Milieu belegen. Darüber hinaus waren zahlreiche überregionale und großräumige und sogar Kontinente miteinander verbindende Migrationsbeziehungen entstanden. Die regelmäßigen und dauerhaften grenzüberschreitenden Migrationsbeziehungen zwischen den an Arbeitskräftemangel leidenden entwickelten Regionen und den über freie Arbeitskraft verfügenden wirtschaftlich eher rückständigen Regionen in Europa führten zugleich dazu, dass sich Wanderungsräume und -systeme herausbildeten. Ebenso kam es auch zu intensiven Migrationsbeziehungen im kulturellen Bereich, so etwa in der Elitenwanderung oder der studentischen Peregrination. Hierbei hatten konfessionelle Zugehörigkeit und im Namen des gemeinsamen Bekenntnisses praktizierte Solidaritätsgemeinschaft eine raumbildende Funktion. Es wurden auch Praktiken und Methoden zur Kontrolle und Regulierung von Migrationsbewegungen entwickelt. Auch kam es zur Verbesserung der Transport- und Reisemittel, die eine schnellere Mobilität ermöglichten. Insgesamt bewirkte die Vermehrung von Bevölkerung, Migrationsbeziehungen und Verkehrswegen eine Verdichtung sozialer und gesellschaftlicher Interaktionen.

[6]Zedler, J. H., Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, 68 Bde., Leipzig 1732–1754, hier Bd. 21, Sp. 119; Bd. 63, Sp. 1193, 1269–1271.

[7]Adelung, E. J. Ch., Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, 5 Bde., Leipzig 1774–1786, hier 2. Aufl. in 4 Bänden, Bd. 1, Sp. 665 f., 1759 f., Bd. 4, Sp. 1379 f.

[8]Oltmer, J., Globale Migration. Geschichte und Gegenwart, München 2012 2, S. 9 f.

[9]Ravenstein, E. G., The Laws of Migration, T. 1 in: Journal of the Statistical Society 48 (1885), S. 167–227; T. 2 in: Journal of the Statistical Society 52 (1889), S. 241–305.

[10]Bommes, M., Nationale Paradigmen der Migrationsforschung, in: IMIS-Beiträge 2011, H. 38, S. 37.

[11]Lee, E. S., A Theory of Migrations, in: Demography 3 (1966), H. 1, S. 49–56.

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[19]Portes, A. u. J. Walton, Labor, Class, and the International System, New York 1981.

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[22]Hoerder, D., Cultures in Contact: World Migrations in the Second Millennium, Durham/London 2002.

[23]Bourdieu, P., Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: R. Kreckel (Hg.), Soziale Ungleichheiten, Göttingen 1983, S. 183–198.

[24]Tilly, Ch., Migration in Modern European History, Michigan 1976; Ders., Transplanted Networks, in: V. Yans-McLaughlin (Hg.), Immigration Reconsidered: History, Sociology, and Politics, New York/Oxford 1990, 79–95.

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[26]Park, R. E., Racial Assimilation in Secondary Groups. With Particular Reference to the Negro Racial Assimilation in Secondary Groups, in: American Journal of Sociology 19 (1914), H. 5, S. 606–623.

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