Sieglind Ellger-Rüttgardt - Geschichte der Sonderpädagogik

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Ein langer Weg: Das Recht auf Bildung für Menschen mit Behinderung. Ausgehend von Fragen der Gegenwart rollt diese Einführung in die Geschichte der Sonderpädagogik die wichtigsten Etappen chronologisch auf: von der Zeit der Aufklärung über das 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu gegenwärtigen Trends in Theorie und Praxis der pädagogischen Hilfesysteme für behinderte und benachteiligte Kinder und Jugendliche. Die Widersprüche moderner Pädagogik werden entfaltet an ihrer Spezialdisziplin Sonderpädagogik. Unterschiedliche theoretische Ansätze wie Ideen-, Sozial-, Institutions- und Alltagsgeschichte finden dabei Berücksichtigung.

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Philanthropische Gesellschaft

Die Gründung der Philanthropischen Gesellschaft, der „Société Philanthropique“, 1780 schuf die Voraussetzung für die Etablierung einer Institution zur Unterrichtung Blinder. Diese Vereinigung wohlhabender, aufgeklärter Bürger und Adeliger, der auch Louis XVI seit 1784 angehörte, wollte drei Personengruppen Unterstützung und Hilfe gewähren: unversorgten armen und alten Menschen, armen Wöchnerinnen sowie armen Blinden. In einem Aufruf im „Journal de Paris“, der ersten Pariser Tageszeitung, vom Dezember 1783 bat die Gesellschaft die Öffentlichkeit um Spenden für blinde Kinder. Mit dem Hinweis auf das Quinze-Vingts5, welches Blinde erst im Alter von 21 Jahren aufnehmen könne und außerdem überfüllt sei, gab die Société Philanthropique bekannt, dass sie zwölf blinden Kindern eine jährliche Unterstützung zukommen lassen wolle. Als Aufnahmebedingung war festgelegt, dass diese Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren ihren Wohnsitz in Paris haben und armen, aber ehrenwerten Arbeiterfamilien entstammen. Außerdem war der Anmeldung das Zeugnis eines Augenarztes zur Bestätigung der geburts- oder früherworbenen Blindheit beizulegen.

Die Motive der Société Philanthropique lagen keineswegs nur in selbstloser Nächstenliebe, sondern ebenso in einem wohlbegründeten gesellschaftlichen Interesse, das auf die soziale Tüchtigkeit bisher untätiger Personen abzielte. Der König selbst bekundete die Absicht, die Bettelei mit allen Mitteln zu bekämpfen und den Müßiggang in Arbeitsamkeit umzuwandeln, ablesbar an einem Brief aus dem Jahre 1771, in welchem er sein Entsetzen über das Ausmaß an Bettelei in den Straßen von Paris und Versailles äußerte. Der Generalleutnant der Polizei, so forderte der königliche Brief, solle demzufolge geeignete Arbeitshäuser für körperlich Gesunde wie auch für Versehrte errichten.

Maria Theresia Paradis

Im September 1784 meldete sich Valentin Haüy bei der Philanthropischen Gesellschaft zu Wort und unterbreitete einen Vorschlag zur Unterrichtung Blinder – unter Berufung auf Diderot, aber auch Maria Theresia Paradis und Johann Ludwig Weissenburg. Die blinde Wienerin Maria Theresia Paradis (1759–1824) war Sängerin, Pianistin, Komponistin. Sie unternahm 1783 eine dreijährige Konzertreise durch Deutschland, in die Schweiz, nach England und Frankreich. In Paris traf sie im März 1784 ein, wo sie bis zum Oktober des Jahres zahlreiche, mit großem Beifall des Publikums aufgenommene Konzerte gab und engen Kontakt mit Haüy pflegte, der bei ihr viele Hilfsmittel für Blinde kennenlernte. .

Johann L Weissenburg

Johann Ludwig Weissenburg (1752–1800) stammte aus Mannheim, und er war im Alter von fünf Jahren erblindet. Für seine Unterrichtung waren verschiedene Hilfsmittel konstruiert worden, welche Haüy ebenfalls durch Maria Theresia Paradis während ihres Aufenthaltes in Paris kennenlernte ( Mell 1952; Dreves 1998).

Eröffnung der Pariser Blindenschule

Die Philanthropische Gesellschaft reagierte positiv auf das Angebot Haüys, und nur wenige Monate später, im Februar 1785, würdigte die „Académie Royale des Sciences“ die pädagogischen Erfolge Valentin Haüys, wobei sie insbesondere sein Verdienst für die Ausarbeitung einer zusammenhängenden, so bislang nicht existierenden Methode des Blindenunterrichts hervorhob. Bereits am 19. Februar 1785 erfolgte die Eröffnung der Blindenschule Haüys mit einem Konzert in der „Académie Royale de Musique“ und einer anschließenden Demonstration der Unterrichtserfolge der ersten Schüler, deren Zahl sich im folgenden März bereits auf 24 belief.

1786 veröffentlichte Valentin Haüy seinen „Essai sur l’Education des aveugles“, der einen kurzgefassten Bildungs- und Lehrplan für den Unterricht blinder Schüler enthält. In seinem Vorwort erinnerte Haüy an das doppelte Schicksal von Armut und Behinderung, indem er darauf hinwies, dass er vor allem der „classe d’infortunés“, also der Klasse der Unglücklichen, Armen, mit seinem Erziehungsplan dienen möchte. Haüy, der sein Werk dem französischen König widmete, unterließ es nicht, das positive Urteil mehrerer Mitglieder der Académie Royale des Sciences – namentlich Antoine de Condorcet – als Beleg für seine erfolgreiche pädagogische Arbeit mit blinden Kindern anzuführen. In ihrem Bericht würdigten die Mitglieder der Königlichen Akademie der Wissenschaften vom Februar 1785 nicht nur die außerordentlichen methodischen Fortschritte der Blindenerziehung, sondern empfahlen zugleich auf das Wärmste die Etablierung einer Institution für die Erziehung und Unterrichtung blinder Kinder und Jugendlicher. Dabei erinnerten auch sie an die nur wenige Jahre zurückliegenden pädagogischen Erkenntnisse und Erfolge eines Abbé de l’Epée, der sich wie Haüy einer bislang vernachlässigten gesellschaftlichen Gruppe zugewandt hatte.

öffentliche Darbietungen

Haüy folgte dem Beispiel de l’Epées und trachtete danach, ein großes Publikum für seine Anstalt zu interessieren und lud somit auch zu öffentlichen Darbietungen ein. So gab er bereits im Dezember 1784 im „Journal de Paris“ bekannt, dass man sich künftig in seiner Wohnung, Rue Coquillière, einschreiben könne, und schon kurze Zeit später kündigte er an, dass die Prüfungen seiner blinden Schüler nun zweimal wöchentlich abgehalten würden.

Lehrer mit Blindheit

Nicht anders als de l’Epée unterrichtete Haüy von Anfang an Blinde beiderlei Geschlechts. Aus dem Programm der öffentlichen Unterrichtsschau, welche Haüy mit seinen blinden Schülern im Dezember 1786 vor der königlichen Familie in Versailles abhielt, geht hervor, dass sich unter den 24 anwesenden Blinden im Alter von 8 bis 30 Jahren neun Mädchen befanden. Eine Besonderheit der Blindenanstalt war, dass nach Möglichkeit begabte blinde Schüler als Lehrer eingesetzt werden sollten, was zweifellos der Kostenersparnis diente. Vorbild war der sehr begabte erste Schüler Haüys, Le Sueur, der nach seiner Aufnahme 1784 schon bald als Lehrer tätig wurde und als Anerkennung für seine Arbeit eine regelmäßige finanzielle Entschädigung erhielt.

Bericht eines deutschen Besuchers

Die im Vorjahr der Revolution über Frankreich hereinbrechenden Naturkatastrophen veränderten das Finanzgebaren der Société Philanthropique, die nun vor allem die Katastrophenopfer unterstützte und damit die Gelder für die Blinden spärlicher fließen ließ. Ähnlich wie de l’Epée musste Haüy neue Finanzquellen erschließen, und er tat es, indem er ab 1789 Klassen sehender Kinder aufnahm, die durch blinde Lehrer unterrichtet wurden. Die Wirren der Revolution ließen schließlich die private Unterstützung immer weiter schrumpfen, denn viele Mitglieder der Philanthropischen Gesellschaft zählten zu den politisch Verfolgten, die enteignet oder umgekommen waren bzw. das Land verlassen hatten. Ein deutscher Besucher der Blindenanstalt im Jahre 1791 vermittelt in seinem Bericht einen Eindruck von den existenzsichernden Maßnahmen der Blindenanstalt:

„Diese Waren werden zum Besten des Instituts verkauft. Diejenigen, die Geisteskraft, Fähigkeit und Kenntnisse haben, bietet man dem Publikum in einer eigenen Ankündigung zu Lehrern sehender Kinder an, nicht sowohl, um eine geschwindere, leichtere und fasslichere Unterrichtsmethode erwarten zu lassen, als dem Publikum Gelegenheit zu geben, Wohlthätigkeit zu üben und aus diesem Grunde diese blinden Kinder vorzüglich für ihre Kinder zu wählen. Ich habe ein paar, von ihnen unterrichtete, Kinder gesehen, die einige Fragen aus der Religion, Moral, Geschichte und Geographie sehr fertig beantworteten.“ ( Schulz 1791, 188f)

Lehrplan Blindenschule

Es leuchtet unmittelbar ein, dass Haüy, nicht anders als de l’Epée, alles daran setzte, seine Unterrichtsanstalt unter staatliche Aufsicht zu stellen, nicht zuletzt um dem finanziellen Ruin zu entgehen. Dabei schwebte ihm gleichfalls vorrangig der Charakter einer Schule, weniger der einer Arbeitsanstalt vor. Hiervon zeugt die öffentliche Prüfung im Pariser Rathaus von 1790, deren Programm aus folgenden Punkten bestand:

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