utb 8362
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Prof. i. R. Dr. Sieglind Luise Ellger-Rüttgardt, lehrte an der Humboldt Universität zu Berlin.
Cover: (obere Reihe von links nach rechts): Johann Heinrich Pestalozzi, Betty Hirsch, Samuel Gridley Howe , Edouard Séguin, (untere Reiche von links nach rechts): Samuel Heinicke, Abbé de L’Epée, Anne Sullivan, Johann Amos Comenius
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
UTB-Band-Nr.: 8362
ISBN 978-3-8252-8765-8
2., aktualisierte Auflage
© 2019 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München
Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Satz: JÖRG KALIES – Satz, Layout, Grafik & Druck, Unterumbach
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Inhalt
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches Zur schnelleren Orientierung werden in den Randspalten Piktogramme benutzt, die folgende Bedeutung haben: Begriffserklärung, Definition Pro und Contra, Kritik Beispiel
Vorwort zur 2. Auflage
1 Einleitung
2 Pädagogik der Aufklärung: Das späte 18. Jahrhundert
2.1 Die Idee der Bildsamkeit behinderter Menschen
2.2 Die ersten Institutionen
Paris
2.2.1 Die Taubstummenanstalt
2.2.2 Die Blindenanstalt
Wien
2.2.3 Das Taubstummen-Institut
Leipzig
2.2.4 Die Taubstummenanstalt
2.3 Die Erfindung neuer Methoden
3 Bildung und bürgerliche Gesellschaft: Das 19. Jahrhundert (bis etwa 1860)
3.1 Die preußische Reformära und die Bildung behinderter Menschen
3.2 Die Berliner Institute für Gehörlose und Blinde
3.3 Bildung und Erziehung geistig behinderter Menschen
3.4 Weitere Ausdifferenzierungen: Rettungshausbewegung und Erziehungsanstalten für krüppelhafte Kinder
3.5 Versuch einer institutionellen Absicherung des Bildungsanspruches: Die „Verallgemeinerungsbewegung“
3.6 Zwischenbilanz
4 Industrialisierung und soziale Ungleichheit: Das Wilhelminische Kaiserreich (1871–1918)
4.1 Heilpädagogik zwischen Biologie, Ökonomie und Pädagogik
4.2 Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung sonderpädagogischer Bildungsinstitutionen
4.3 Entstehung und Ausbau der Hilfsschule
4.4 Kritik an der Hilfsschule
4.5 Ein Blick zum Nachbarn: Die Debatte um lernschwache Schüler in Frankreic
4.6 Professionalisierung der Sonderpädagogen und Interessenvertretung behinderter Menschen
5 Demokratischer Aufbruch und „Blüte der Heilpädagogik“: Die Weimarer Republik (1918–1933)
5.1 Heilpädagogik und Allgemeine Pädagogik
5.2 Heilpädagogik und Reformpädagogik
5.3 Erneutes Streben nach Internationalität
5.4 Jüdische Heilpädagogik und Wohlfahrtspflege
5.5 Frauen in der Sonderpädagogik
6 Rassenpolitik und gesellschaftliche Ausgrenzung: Das „Dritte Reich“ (1933–1945)
6.1 Ideologische Grundlagen
6.2 Zur Praxis der NS-Behindertenpolitik
6.3 Hilfsschule im „Dritten Reich“
6.4 Zur Rolle der Sonderpädagogen
6.5 Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus
7 Traumatisierung und Neuanfang: Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1989)
7.1 Keine „Stunde Null“
7.2 Restauration, Wiederaufbau und Reform der Sonderpädagogik in der Bundesrepublik Deutschland
7.3 Sonder- und Rehabilitationspädagogik in der sowjetisch besetzten Zone und in der DDR
7.4 Vergleichende Perspektiven und Desiderata
8 Ausblick: Erfolge, Niederlagen, Gefährdungen
Anhang
Anmerkungen
Literatur
1 Quellen
2 Darstellungen
Bildquellennachweis
Verzeichnis der Abkürzungen
Verzeichnis der Archive
Zeittafel
Namenregister
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches
Zur schnelleren Orientierung werden in den Randspalten Piktogramme benutzt, die folgende Bedeutung haben:
Begriffserklärung, Definition
Pro und Contra, Kritik
Beispiel
„Was in den Rahmen der Normalität, den die Anlage, die Sitte, das Vorurteil und das Urtheil gebildet haben, nicht hineinpasst, wird von der Gesellschaft überall, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, ausgeschlossen, bei Seite geschoben, verdeckt. Ebenso verfahren die Erziehung und die Heilpraxis, welche an sich die Aufgabe haben, die Abnormitäten und Deformitäten, die sich vorfinden, so weit es möglich ist, zu überwinden und die Normalität herzustellen.“
Jan Daniel Georgens/Heinrich Marianus Deinhardt: „Die Heilpädagogik mit besonderer Berücksichtigung der Idiotie und der Idiotenanstalten“. Erster Band. Leipzig 1861, 301
Vorwort zur 2. Auflage
Eine Einführung in die Geschichte der Sonderpädagogik ist ein schwieriges Unterfangen, denn es lauern viele Gefahren. Der Leser und die Leserin könnten beispielsweise durch den Titel verführt werden anzunehmen, sie würden das Wichtigste aus der Geschichte erfahren, Geschichte sei gewissermaßen etwas Abgeschlossenes, Überschaubares, das sich mühelos aufrufen und berichten ließe. Aber weit gefehlt! Es gibt nicht die Geschichte, sondern wir können immer nur Ausschnitte vergangener Wirklichkeit in unser Gedächtnis zurückholen und wir vermögen Vergangenheit nicht objektiv nachzuzeichnen, sondern nur unter dem Aspekt gegenwärtiger Bedeutsamkeit auszuwählen – insofern gibt es keine objektive Geschichte.
Als die 1. Auflage dieses Buches 2008 erschien, hatte Deutschland gerade ein Jahr zuvor die Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Dieser Zeitraum von gut einem Jahrzehnt ist im Hinblick auf eine mehr als 250- jährige Geschichte der Sonderpädagogik wenig relevant, sehr wohl aber im Hinblick auf die Perspektive, aus der wir Geschichte betrachten. Inklusion und Exklusion sind die großen Leitkategorien der Gegenwart, die die Debatte um Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung seitdem bestimmen, und sie bleiben nicht ohne Wirkung auf unsere historische Betrachtungsweise.
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