Norbert Nicoll - Adieu, Wachstum!

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Die «Grenzen des Wachstums» wurden 1972 zu dem Umweltbuch des 20. Jahrhunderts. Wo stehen wir heute? Norbert Nicoll liefert eine reichhaltige, kritische Darstellung der kapitalistischen Wachstumsidee. Er macht anschaulich, wie diese historisch entstanden ist, wie sie einen kleinen Teil Privilegierter reich gemacht hat und uns nun in eine Klima-, Energie- und Ressourcenkrise führt. In einer Tour de Force bringt er uns Fakten aus Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Geologie, Geschichts- und Politikwissenschaft nahe. Er gewinnt daraus zugleich Ansätze für eine nachhaltige und menschenfreundliche Metamorphose der Wachstumsidee und macht plausibel: Wachstum und Wohlstand können und müssen entkoppelt werden, um unseren Planeten zukunftsfähig zu machen.

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Alarmismus kann sinnvoll sein. Kann, muss aber nicht. Wer das ganz große Krisengemälde malt, läuft Gefahr, leicht als Spinner oder unseriöser Apokalyptiker abgestempelt zu werden. In vielen Fällen liegen die Kassandras mit ihren Prognosen gänzlich daneben oder schießen über ihr Ziel hinaus.

Allen Lesern, die ein wenig mit der Thematik vertraut sind, dürften an dieser Stelle die Stichworte Meadows und Grenzen des Wachstums 23in den Sinn kommen. Im Auftrag des Club of Rome spielten Dennis Meadows und sein Forscherteam vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) Anfang der 1970er Jahre verschiedene Szenarien 24zur Entwicklung der Welt bis zum Jahr 2100 durch. Berechnet wurden die Szenarien mit Hilfe der Computersimulation World 3, was damals ein vollkommen neuartiger Ansatz war. Viele Kritiker der Grenzen des Wachstums attestierten dem Forscherteam einen übertriebenen Pessimismus. Beißend war der Spott vor allem von den sogenannten Cornucopians 25, den Wachstumseuphorikern.

Genüsslich verweisen die Meadows-Kritiker darauf, dass sich im Buch Zahlen finden lassen, die aus heutiger Sicht lächerlich erscheinen. Wer will, kann im Buch nachlesen, dass die Aluminiumvorräte nur noch 31 Jahre reichen würden. Für Blei wurde eine statische 26Reichweite von 26 Jahren errechnet, für Zink von 23 Jahren und für Zinn von 17 Jahren. Im Falle von Erdgas und Erdöl sollte die Reichweite bei 38 bzw. 31 Jahren liegen. Alle diese Stoffe dürften heute nicht mehr verfügbar sein, wenn die Werte stimmen würden.

Doch das Meadows-Team wollte nie genaue zeitliche Prognosen machen. In den Grenzen des Wachstums finden sich nicht weniger als 13 verschiedene Szenarien. Das Basis-Szenario sieht eine Art Kollaps zur Mitte des 21. Jahrhunderts, gekennzeichnet durch hohe Verschmutzung, einen Rückgang der Bevölkerung und einen drastischen Fall des Lebensstandards. Der Niedergang beginnt im Modell nach dem Jahr 2015 und beschleunigt sich nach 2030 (dann beginnt die Bevölkerung zu sinken).

Im Frühjahr 2022 wird die Veröffentlichung der »Grenzen des Wachstums« 50 Jahre her sein. Prognostiker leben davon, dass sie recht behalten. Erweisen sich ihre Prognosen als falsch, verlieren sie schnell ihre Glaubwürdigkeit. Dennis Meadows und sein Team entwickelten kein perfektes Modell. Es war aus heutiger Sicht nicht komplex genug, um die Realität wirklich adäquat beschreiben zu können. Die im Boden vorhandenen natürlichen Ressourcen wurden deutlich unterschätzt. Die damals angenommene enge Verbindung zwischen Industrietätigkeit und Umweltverschmutzung ist heute durch schärfere Umweltschutzgesetze zumindest in den Industriestaaten hinfällig. Zudem spielen im Modell des Club of Rome die Rückkopplungseffekte von Staatsverschuldung oder starken Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen keine Rolle. Last but not least modelliert die Computersimulation des Meadows-Teams nicht das Finanzsystem, zweifellos ein wichtiger Teil der heutigen Wirtschaft. Und, wie noch zu zeigen sein wird, ein extrem verwundbarer.

Eine faire Kritik berücksichtigt jedoch, dass dies 1972, dem Jahr der Veröffentlichung der Studie, überhaupt nicht möglich war. Niemand konnte die Finanzialisierung der heutigen Ökonomie damals voraussehen. Eine faire Kritik stellt auch in Rechnung, dass die Datengrundlage für das verwendete Modell zu den Rohstoffvorkommen aus heutiger Sicht nicht gut genug war. Alle Berechnungen von damals beruhten auf den damals bekannten Reserven von Rohstoffen. Reserven sind definitionsgemäß die wirtschaftlich gewinnbaren Vorkommen eines Rohstoffs. Was wirtschaftlich gewinnbar ist, kann sich im Zeitverlauf ändern. Für die meisten Rohstoffe gilt, dass die Reserven seit 1972 nicht ab-, sondern zugenommen haben. Hauptursache für diese Entwicklung ist der technologische Fortschritt bei der Exploration und der Förderung von Rohstoffen, aber verantwortlich sind auch Erfolge beim Recycling von wertvollen Metallen.

Die MIT-Studie von 1972 ist besser als ihr Ruf. Die Projektionen hatten aus dem Heute betrachtet in ihrer Grundtendenz die richtige Stoßrichtung. Viele Sachverhalte wurden im Basis-Szenario der Grenzen des Wachstums richtig beschrieben. Insofern haben viele Kritiker unrecht, wenn sie meinen, Meadows und der Club of Rome seien vollständig widerlegt worden.

Jüngere wissenschaftliche Forschungsarbeiten bescheinigen dem Forscherteam vom Massachusetts Institute of Technology gemessen an der damals mäßigen Datenlage durchaus gute Arbeit. Das Basis-Szenario schneidet im Realitätstest respektabel ab. Zwei australische Studien aus den Jahren 2008 27und 2014 28haben die Szenarien von Dennis Meadows und seinem Team aus dem Jahr 1972 mit der realen Entwicklung verglichen. Beide Studien kommen zu einem erstaunlich positiven Urteil. Das Basis-Szenario der Grenzen des Wachstums wird durch beide Studien weitgehend bestätigt.

In die gleiche Richtung weisen die Forschungsarbeiten des Global Sustainability Institute der Anglia Ruskin University. Das Institut hat mit der Unterstützung des britischen Außenministeriums ein komplexes wissenschaftliches Modell der Erde entwickelt. Dieses modelliert Energieressourcen wie Öl oder Kohle, aber auch Wasser, Land, Metalle und Umweltschäden. Wie im World-3-Modell lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen. Das Festhalten an einem Businnes-as-usual führt um das Jahr 2040 herum zu einem Kollaps. 29Das Ergebnis ist also ähnlich wie bei den Grenzen des Wachstums, obwohl das verwendete Modell komplexer und moderner ist.

Wer also aus fehlerhaften (Teil-)Prognosen der Grenzen des Wachstums den Schluss zieht, dass das Gesamtwerk nichts tauge, macht einen Fehler. Wir stehen aus einer ökologischen Perspektive heute wesentlich schlechter da als in den 1970er Jahren.

11Haben im Sinne Erich Fromms. Der im Jahr 1980 verstorbene Psychoanalytiker unterscheidet zwei grundlegende Existenzweisen: Haben und Sein. Haben zielt nicht nur darauf ab, immer mehr Güter und immer mehr Geld anzuhäufen. Fromm notiert dazu: »In der Existenzweise des Habens ist die Beziehung zur Welt die des Besitzergreifens und Besitzens, eine Beziehung, in der ich jedermann und alles, mich selbst mit eingeschlossen, zu meinem Besitz machen will.« Das Zitat findet sich in: Fromm, Erich: Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, 35. Auflage, München 2007, S. 39–40.

12Müller, Albrecht: Meinungsmache. Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen, München 2009, S. 14.

13Crouch, Colin: Postdemokratie, Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Band 745, Bonn 2009.

14Vgl. dazu The World Inequality Lab: Bericht zur weltweiten Ungleichheit 2018, Kurzfassung. Online unter: http://wir2018.wid.world/files/download/wir2018-summary-german.pdf[Stand: 15.3.2020].

15Vgl. Jackson, Tim: Wohlstand ohne Wachstum, a. a. O., S. 142–144.

16Vgl. Food and Agriculture Organization of the United Nations (Hg.): The State of Food Security and Nutrition in the World, Rom 2019. Online unter: http://www.fao.org/3/ca5162en/ca5162en.pdf[Stand: 22.5.2020].

17Rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet auf dem Müll. In Westeuropa sind die Werte aber noch schlechter: Hierzulande werden 50 Prozent aller Lebensmittel weggeworfen. Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Die meisten Lebensmittel werden vernichtet, bevor sie den Verbraucher erreichen. Vgl. dazu W-film Filmproduktion & Filmverleih (Hg.): Taste the Waste, Presseheft zum Dokumentarfilm von Valentin Thurn, Köln 2011, S. 6.

18Vgl. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO): The United Nations World Water Development Report 2014, Water and Energy, Volume 1, Paris 2014, S. 2.

19Vgl. Demirović, Alex/Dück, Julia/Becker, Florian/Bader, Pauline: Die multiple Krise – Krisendynamiken im neoliberalen Kapitalismus, S. 13, in: Demirović, Alex/Dück, Julia/Becker, Florian/Bader, Pauline (Hg.): VielfachKrise, Hamburg 2011, S. 11–28. Siehe auch Brand, Ulrich: Die Multiple Krise. Dynamik und Zusammenhang der Krisendimensionen, Anforderungen an politische Institutionen und Chancen progressiver Politik, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2009. Die komplette Studie gibt es online unter: http://www.boell.de/sites/default/files/multiple_krisen_u_brand_1.pdf[Stand: 28.4.2020].

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