Norbert Nicoll - Adieu, Wachstum!

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Die «Grenzen des Wachstums» wurden 1972 zu dem Umweltbuch des 20. Jahrhunderts. Wo stehen wir heute? Norbert Nicoll liefert eine reichhaltige, kritische Darstellung der kapitalistischen Wachstumsidee. Er macht anschaulich, wie diese historisch entstanden ist, wie sie einen kleinen Teil Privilegierter reich gemacht hat und uns nun in eine Klima-, Energie- und Ressourcenkrise führt. In einer Tour de Force bringt er uns Fakten aus Ökologie, Ökonomie, Soziologie, Geologie, Geschichts- und Politikwissenschaft nahe. Er gewinnt daraus zugleich Ansätze für eine nachhaltige und menschenfreundliche Metamorphose der Wachstumsidee und macht plausibel: Wachstum und Wohlstand können und müssen entkoppelt werden, um unseren Planeten zukunftsfähig zu machen.

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Dabei stimmt diese Prämisse zumindest für die Industrieländer schon seit längerer Zeit nicht mehr. Selbst wenn man enge (oder besser engstirnige) ökonomische Kriterien anlegt, kommt man nicht um die Feststellung herum, dass die Früchte des Wachstums höchst ungleich verteilt sind. Nicht alle Gesellschaftsmitglieder profitieren gleichermaßen. Viele verlieren.

Dieser Befund gilt für den Norden wie auch für den Süden. Abzulesen ist das an der Entwicklung der Realeinkommen und der Lohnquoten in vielen europäischen Ländern, aber auch an Statistiken der Weltbank oder der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD). Immer mehr politische Parteien erkennen, dass ein zeitlich grenzenloses und regulatorisch schrankenloses Wachstum nicht mehr lange funktioniert. Sie fordern deshalb in ihren Programmen, Ziel der Wirtschaftspolitik müsse ein »grünes Wachstum« oder ein »nachhaltiges Wachstum« sein. 6

Wir brauchen demnach unsere Komfortzone nicht zu verlassen. Technischen Innovationen etwa im Bereich der erneuerbaren Energien oder der Energieeffizienz sei Dank! Das System kann, von kleineren Korrekturen abgesehen, so bleiben, wie es ist.

Wer öffentlich fordert, die Gesellschaft müsse über das Wachstum und unsere Lebensweise grundsätzlich nachdenken, macht sich folglich unbeliebt. Und wer es gar wagt, eine Abkehr vom Wachstum zu propagieren, macht sich sehr unbeliebt. Das ist ungefähr so, als posaune man auf einer Party um Mitternacht hinaus, dass alle alkoholischen Getränke ausgegangen seien.

Wie so oft im Leben, lohnt sich auch beim Thema des Wachstums ein zweiter Blick. Eine der gefährlichsten Fragen lautet: Wann sind wir genug gewachsen? Die Antwort umfasst drei Buchstaben: N-I-E. Wir brauchen Wachstum, um unser ökonomisches System, das Giga-Hamsterrad, in Bewegung zu halten. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie wird zu selten wiederholt. In der Volkswirtschaftslehre gibt es denn auch keinen Mangel an wachstumskritischen Theorien, vieles ist jedoch verschüttet oder steht am Rand der Disziplin. Am bekanntesten ist noch die Wachstumskritik, die in den 1970er Jahren u. a. von Ivan Illich, André Gorz, Herman Daly, Dennis Meadows oder Nicholas Georgescu-Roegen vorgetragen wurde. Doch die Kritik verhallte weitgehend ungehört. Heute und in Zukunft ist sie dringlich wie nie zuvor.

Die Wirtschaft der Vergangenheit wuchs nicht allein. Mit ihr verzeichneten so unterschiedliche Dinge wie Schulden, Wasserverbrauch, Artensterben, Fahrzeugbestand, CO2-Konzentration, Bevölkerung und Papierverbrauch atemberaubende Zunahmeraten. Und atemberaubend hieß oft exponentiell.

Dauerhaftes exponentielles Wachstum ist jedoch auf einem endlichen Planeten unmöglich. Ein Weiter-so geht nicht mehr lange. Wir verbrauchen heute in einem Jahr 75 Prozent mehr natürliche Ressourcen, als die Erde im gleichen Zeitraum zur Verfügung stellt bzw. regenerieren kann – und das, obwohl nur 20 Prozent der Weltbevölkerung zu den (relativ) Reichen gehören. 7Diese 20 Prozent verbrauchen 80 Prozent der weltweiten Ressourcen – sie sitzen am All-inclusive-Buffet.

Irgendwann in diesem Jahrhundert wird abserviert. Energie, Arbeitskraft, Nahrung, natürliche Ressourcen – diese vier Faktoren sind in einer langfristigen Perspektive immer billiger geworden. Diese vier Trends werden wahrscheinlich gebrochen werden. Damit brauchen wir einen anderen Plan. Einen Plan B.

Wachstum und Wohlstand können entkoppelt werden. Jedenfalls dann, wenn man unter Wohlstand mehr versteht als einen immer größeren Geld- und Güterreichtum. Natürlich bedeutet Wohlstand auch, dass ein Mensch genug zu essen und zu trinken hat sowie über ein Dach über dem Kopf verfügt. Prosperität ist jedoch mehr als die Befriedigung materieller Bedürfnisse und auch mehr als nur Einkommen. Wohlstand ist gleichbedeutend mit Lebensqualität, mit Gesundheit und mit unserem persönlichen Glück. Das Vertrauen in die Gemeinschaft, die Stärke unserer Beziehungen, die Zufriedenheit mit unserer Arbeit, unsere Fähigkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – alle diese Dinge spiegeln unseren Reichtum wider. 8Wir laufen jedoch Gefahr, jeden zukünftigen breit verstandenen Wohlstand zu verspielen.

Wir stehen vor einer großen Transformation. Eine Transformation, die mit Vorgängen wie der Neolithischen und der Industriellen Revolution zu vergleichen ist. Jene Prozesse veränderten den Lauf der menschlichen Geschichte. Sie wälzten das Energiesystem um. Die Zukunft wird wesentlich von Energiefragen bestimmt werden. Energie ist nicht einfach ein Teil unserer Wirtschaft, Energie ist unsere Wirtschaft.

Die deutsche Diskussion um die Energiewende kreist fast ausschließlich um elektrische Energie. Energie wird aber nicht nur zur Stromproduktion gebraucht, sondern u. a. auch für die Bereiche des Verkehrs und der Wärme-Erzeugung. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist immer noch sehr hoch.

Wir haben genügend fossile Brennstoffe, um den Planeten in einen unwirtlichen Ort in unserem Sonnensystem zu verwandeln. Dennoch ist es möglich, dass wir Schwierigkeiten mit der Energieversorgung bekommen. Entscheidend sind nämlich nicht die absoluten Mengen fossiler Brennstoffe im Boden, sondern die Fördergeschwindigkeiten und die Förderkosten sowie deren Rückkopplungen auf die Wirtschaft.

In den letzten 45 Jahren hat sich der Weltenergiebedarf verdreifacht, seit 1820 ist der Weltenergieverbrauch um das 27,1-Fache gestiegen. 9Etwa 80 Prozent unseres Lebensstils stützen sich auf fossile Energien. Noch. Am Horizont ist schemenhaft die postfossile Gesellschaft zu erkennen. Wir sind allerdings auf diese Zukunft schlecht vorbereitet.

Noch ist die Partie nicht verloren. Wir können handeln. Verantwortlich für den Zustand des Planeten sind wir alle – und da schließt sich der Autor 10ausdrücklich mit ein. Aber natürlich sind die Verantwortlichkeiten unterschiedlich verteilt. Menschen, die in der gesellschaftlichen Hierarchie höher stehen als andere und oft mehr Geld oder Bildung haben, tragen eine größere Verantwortung für den Zustand der Welt. Bestimmte herausgehobene Personen verantwortlich zu machen, kann vielleicht das eigene Gewissen entlasten, ist aber ansonsten wenig hilfreich. Wir müssen viel stärker als bisher in Strukturen denken.

Wir leben in einem System, das diejenigen belohnt, die auf eine kurzfristige Maximierung der Gewinne setzen, selbst wenn das die Erschöpfung von Ressourcen nach sich zieht. Dieses System fährt gegen die Wand. Es sei denn, wir tun etwas und ändern das System.

Niemand wird das Notwendige an unserer Stelle tun. Wir müssen also selbst handeln. Dieses Buch will diejenigen mit Wissen und zusammenhängenden Fakten bewaffnen, die die Verhältnisse ändern möchten. Wie pflegte die Feministin June Jordan zu sagen? »Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben.« Los geht’s!

1Vgl. Welzer, Harald: Mentale Infrastrukturen. Wie das Wachstum in die Welt und in die Seelen kam, Schriften zur Ökologie, Band 14, hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin 2011, S. 34–35.

2Im Original lautet die vermeintliche Weisheit der Cree-Indianer so: »Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.« Ob die alte indigene Mahnung aber wirklich von den Cree-Indianern stammt, ist heute sehr fraglich.

3So etwa: Motesharrei, Safa/Rivas, George/Kalnay, Eugenia: Human and nature dynamics (HANDY): Modeling inequality and use of resources in the collapse or sustainability of societies, in: Ecological Economics 101, 2014, S. 90–102.

4Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt am Main 1984, S. 36.

5Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung am 10. November 2009.

6Mit dem Begriff des »nachhaltigen Wachstums« gehen nahezu alle politischen Parteien hausieren. Im Juni 2012 schlossen die Fraktionen CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gar einen gemeinsamen »Pakt für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung«. Seltener ist die Rede vom »sozialen Wachstum«. Dieses Leitbild propagiert die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung. Vgl. dazu Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.): Soziales Wachstum. Leitbild einer fortschrittlichen Wirtschaftspolitik, Bonn 2011.

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