Ein gutes Beispiel für eine dingliche Surrogationist § 1247 S. 2.
Beispiel:
Sch verpfändet die Uhr des E, die dieser ihm geliehen hatte, an den gutgläubigen Gl zur Sicherung einer Forderung von 50 €. Gl erwirbt nach §§ 1207, 932 das Pfandrecht, E bleibt Eigentümer. Wird die Uhr zu einem Preis von 100 € versteigert, so wird Gl in Höhe von 50 € Eigentümer des gezahlten Erlöses, die anderen 50 € werden automatisch Eigentum des E. (Nach § 929 müssten sie ebenfalls Eigentum des Gläubigers werden, der sie dem Sch zu übereignen hätte). Wegen weiterer Surrogationsfälle vgl. §§ 949 S. 2, 3; 1075; 1287, 2111.
[1]
BGH NJW 1979, 714; OLG Karlsruhe MDR 2005, 1155; Erman/ Herrmann § 518 Rn 5a.
[2]
HK-BGB/ Schulte-Nölke Vor §§ 929-1011 Rn 3 ff; Staudinger/ Wiegand Vorbem zu §§ 929-931 Rn 21, 22.
[3]
So geht bei der Auszahlung an denjenigen, der unter Benutzung einer gefundenen Scheckkarte und der beiliegenden PIN des Kontoinhabers bei einer Bank Geld abhebt, auf diesen kein Eigentum über, da die Bank ausschließlich an den durch die PIN ausgewiesenen Kontoinhaber übereignen will, so jedenfalls BGH JuS 1999, 189 (mit Anm. K. Schmidt ).
[4]
Zur vorweggenommenen Einigung s. Vieweg/Werner , § 4 Rn 8.
[5]
Zur Auslegung einer bei der Übergabe erklärten (schlüssigen) Einigung s. etwa das lehrreiche Urteil BGH NJW 1990, 1913; dazu Westermann/ H.P. Westermann , § 37 Rn 8.
[6]
Zum Identitätsirrtum bei der dinglichen Einigung s. OLG Hamm, Urt. v. 22.2.2016 – 5 U 110/15.
[7]
Näher dazu Grigoleit , AcP 199 (1999), 379 ff; Lieder/Berneith , JuS 2016, 673 ff.
[8]
Für die Anfechtbarkeit auch des Verfügungsgeschäfts MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 33; a.M. Stadler , Gestaltungsfreiheit und Verkehrsschutz durch Abstraktion, 1996, S. 178.
[9]
Westermann/ H.P. Westermann , § 37 Rn 10.
[10]
BGH NJW-RR 2000, 1431.
[11]
Näher dazu Westermann/ H.P. Westermann , § 2 II 1 Rn 7.
[12]
Näher H.P. Westermann , FS für Georgiadis, 2005, S. 320 ff; s. auch Staudinger/ Seiler Sachenrecht – Allgemeine Lehren, S. 973 ff Rn 54. Insofern ist das Sachenrecht entgegen verbreitetem Verständnis nicht „statisch“, H.P. Westermann , FS für Schapp, 2011, S. 507 ff.
[13]
BGH NJW 1994, 133, 134; 1992, 1161; 1986, 1985; krit. zu dieser Formel aber Staudinger/ Wiegand Anh zu §§ 929–931, Rn 99, 101, 108.
[14]
RGZ 113, 57; schwierig ist danach die Übereignung von Teilen eines mehrere Gegenstände umfassenden Bestandes, BGH NJW-RR 1994, 1537.
[15]
Wenn eine solche eindeutige Kennzeichnung vorliegt (Bezeichnung der übereigneten Container nach qm-Inhalt), so schadet es nach BGH NJW 1994, 133 f auch nicht, wenn sich die Gegenstände an verschiedenen Orten befinden. Bei Sachgesamtheiten wie einer Bibliothek kann für die erforderliche Einzelübereignung eine Sammelbezeichnung der vom Übereignungswillen umfassten Einzelsachen ausreichen. Hingegen ist die Bezugnahme auf ein rechtliches Unterscheidungsmerkmal (z.B. alle im Eigentum des Veräußerers an einem bestimmten Ort befindlichen Sachen) nicht hinreichend unterscheidungskräftig, OLG Brandenburg Urt. v. 6.7.2016 – 6 U 161/14.
[16]
BGHZ 73, 253.
[17]
BGH NJW-RR 1988, 565; dazu Schreiber , Sachenrecht Rn 155.
[18]
Dazu näher Gursky , JZ 1997, 1094, 1097.
[19]
S. etwa den Fall BGH WM 2000, 1704 mit krit. Anm. Medicus , EWiR § 929 BGB 1/2000.
[20]
Zur Verfügungsbefugnis s. Vieweg/Werner , § 4 Rn 56 ff.
[21]
MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 59; ähnlich Wilhelm , Rn 887.
[22]
BGH NJW 1999, 425; 1982, 2371; 1974, 1132; 1973, 141; 1959, 1536; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 929 Rn 10, 22; Westermann/ H.P.Westermann , § 38 Rn 10 ff; Wilhelm , Rn 893; Vieweg/Werner , § 4 Rn 31.
[23]
MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 67; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 929 Rn 23.
[24]
BGH NJW 1986, 1167; 1982, 2371; 1982, 1929, 1933.
[25]
Eingehend Gursky , JZ 1991, 496; § Habersack , Rn 164; MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 68, 69; Padeck , Jura 1987, 454 ff; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 929 Rn 26; Soergel/ Henssler § 929 Rn 64 f; Wieling , JZ 1977, 291, 294; Diskussion bei Westermann/ H.P. Westermann , § 38 Rn 10–12; s. auch Vieweg/Werner , § 4 Rn 32.
[26]
Dazu Rn 223; Baur/Stürner , § 51 Rn 17; Westermann/ Gursky , § 7 Rn 3; zur bereicherungsrechtlichen Entwicklung s. besonders den (zum zentralen Examensstoff gehörenden) sog. Hemden-FallBGH NJW 1974, 1132.
[27]
BGH NJW 1979, 714 und dazu Gursky , JZ 1984, 604.
[28]
BGH NJW 1979, 713 ff; BGHZ 14, 114, 119; RGZ 135, 366 f.
[29]
Zum Folgenden eingehend Medicus/Petersen , Rn 36; Schödermeier/Woopen , JA 1985, 622; Wank/Kamanabrou , JA 2000, 154 ff; zur Entstehungsgeschichte der h.M. und zu ihrer Verteidigung gegen die genannten Autoren Wiegand , in: FS 50 Jahre Bundesgerichtshof, 2000, Band I S. 753; 761 ff; MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 41; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 929 Rn 7; s. auch Lipp , FS für Schapp, 2011, S. 363; Vieweg/Werner , § 4 Rn 54 ff.
[30]
BGH NJW 1979, 213; 1978, 696; Martinek/Röhrborn , JuS 1994, 473; MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 41; Prütting , Sachenrecht Rn 373; Schapp , Sachenrecht Rn 190; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 929 Rn 7; Staudinger/ Wiegand § 929 Rn 84.
[31]
Schödermeier/Woopen , JA 1985, 622; Wank/Kamanabrou , Jura 2000, 154.
[32]
BGH NJW 1979, 214; 1978, 696; Derleder , JuS 1979, 477; MünchKomm/ Oechsler § 929 Rn 42.
[33]
BGHZ 73, 253, 257.
[34]
Zur Problemlösung s. auch das instruktive Urteil LG Düsseldorf, NJW 1988, 345 (Übertragung einer „Fettecke“ durch den Künstler J. Beuys an einen Mitarbeiter) und dazu Richard/Junker , JuS 1989, 686 ff; Schäfer , JuS 1989, 443 ff; Westermann/ H.P. Westermann , § 38 Rn 3.
[35]
Zum Folgenden auch Kollhosser , JuS 1992, 215, 217; Staudinger/ Wiegand § 930 Rn 27.
[36]
BGHZ NJW 1979, 976; s. auch BGH NJW 1992, 1162 f.
[37]
BGH NJW 1989, 2542, allerdings mit dem Hinweis auf die Pflicht der Eltern, Kindesvermögen in Besitz zu nehmen und zu verwalten.
[38]
BGHZ 169, 90 (mit Zweifeln für den Fall, dass das Besitzmittlungsverhältnis in Wahrheit nur vorgetäuscht war – Fall „Flowtex“); s. auch Wieling , AcP 184, 429, 441.
[39]
MünchKomm/ Oechsler § 930 Rn 10; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 930 Rn 1, 5 ff.
[40]
MünchKomm/ Oechsler § 930 Rn 12; Westermann/ H.P. Westermann , § 39 Rn 8.
[41]
S. etwa Erman/ Bayer § 930 Rn 4.
[42]
Erman/ H.P. Westermann § 398 Rn 1, 6.
[43]
MünchKomm/ Oechsler § 931 Rn 17; HK-BGB/ Schulte-Nölke § 931 Rn 5; Staudinger/ Wiegand § 931 Rn 13; Vieweg/Werner , § 4 Rn 51; anders Wieling , AcP 184, 439, 459.
[44]
BGH NJW 2005, 359, 363; s. auch schon BGH WM 1987, 74: das gilt auch bei Übertragung einer Anwartschaft, BGH NJW 2007, 2844; krit. Würdinger , NJW 2008, 1422.
[45]
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