[39]
v. Liszt-Schmidt, Lehrbuch des Deutschen Strafrechts, 26. Aufl. 1932, Bd. I, S. 154.
[40]
Engisch , Vom Weltbild des Juristen, S. 38.
[41]
Maihofer , Eb. Schmidt-FS, S. 178.
[42]
Jescheck/Weigend , AT, § 23 VI, 1.
[43]
Wessels/Beulke , AT, 42. Aufl. 2012, § 3 Rn. 93.
[44]
Weitere Nachweise zu den Vertretern des sozialen Handlungsbegriffs bei Roxin, AT, Bd. 1, § 8 Rn. 27, Fn. 60.
[45]
Welzel, Das Deutsche Strafrecht, 11. Aufl. 1969, S. 36.
[46]
Jäger , AT, § 1 Rn. 22.
[47]
NK -Puppe, vor § 13 Rn. 59.
[48]
Wessels/Beulke , AT, 42. Aufl. 2012, § 3 Rn. 93.
[49]
Murmann, Grundkurs, § 13 Rn. 15.
[50]
Arthur Kaufmann , H. Mayer-FS, S. 79 ff. Im Einzelnen weicht meine Konzeption von derjenigen Kaufmanns freilich nicht unerheblich ab. Näher dazu Roxin, AT, Bd. 1, § 8 Rn. 46, 47.
[51]
Roxin , Radbruch-GS, S. 260 ff. (insb. S. 262).
[52]
SK- Jäger , vor § 1 Rn. 31.
[53]
M. Heinrich , Rechtsgutszugriff und Entscheidungsträgerschaft, S. 113.
[54]
SSW- Kudlich , 2. Aufl. 2009, vor § 13 Rn. 13.
[55]
Sch/Sch- Lenckner/Eisele , vor §§ 13 ff. Rn. 37.
[56]
Kühl , AT, § 2 Rn. 2
[57]
Murmann , Grundkurs, § 13 Rn. 15.
[58]
Krey/Esser , AT, § 11 Rn. 292.
[59]
Krey/Esser , AT, § 11 Rn. 294.
[60]
Jescheck/Weigend , AT, § 23 V.
[61]
Gropp, AT, § 2 Rn. 136.
[62]
Sch/Sch- Lenckner/Eisele , vor § 13 Rn. 36; ähnlich Gössel , GA 2006, 279 ff. (insb. 282 ff.).
[63]
Jescheck/Weigend , AT, § 23 V.
[64]
NK- Puppe, vor §§ 13 ff. Rn. 60.
[65]
Frister , AT, 8. Kap., Rn. 1, Fn. 1.
[66]
Otto , AT, § 5 Rn. 40.
[67]
LK- Walter , vor § 13 Rn. 28 ff.
[68]
Baumann/Weber/Mitsch/Eisele , AT, § 9 Rn. 47 f.
[69]
Kühl , AT, § 2 Rn. 3.
[70]
Michaelowa , Der Begriff der strafrechtswidrigen Handlung, S. 82.
[71]
Herzberg , GA 1996, 1 ff. (insb. 6).
[72]
Anders Jakobs , AT, 6/34: „Auch Kopfrechnen, Nachdenken etc. sind Handlungen.“
[73]
Ausführlich dazu Roxin, AT, Bd. 1, § 8 Rn. 59–61.
[74]
Schewe , Reflexbewegung, Handlung, Vorsatz, S. 24.
[75]
a.A. LK- Walter , vor §§ 13 ff. Rn. 38, der aber „posthypnotisches Verhalten“ auch als Handlung ansieht.
[76]
Eingehend Schewe , Reflexbewegung, Handlung, Vorsatz, S. 40 ff.
[77]
Teilweise abw. Sch/Sch- Lenckner/Eisele, vor §§ 13 ff. Rn. 39.
[78]
BA (= Zeitschrift für Blutalkohol), 1965, 31.
[79]
Jescheck/Weigend , AT, § 23 VI, 2, a (S. 224).
[80]
NJW 1975, S. 657.
[81]
Süddeutsche Zeitung vom 6.7.2013, S. R 16.
[82]
VRS 28 (1965), S. 364.
[83]
Stratenwerth , Welzel-FS, S. 289 ff., hat den Gedanken von der „unbewussten Finalität“ ins Gespräch gebracht.
[84]
Das entspricht für solche Situationen auch der – freilich nicht ganz unumstrittenen – h.M.; nähere Nachweise bei Roxin, AT, Bd. 1, § 8 Rn. 68, Fn. 141.
[85]
Zur Handlungsqualität von Affekttaten ausführlich Krümpelmann , Welzel-FS, S. 327 ff.
[86]
JR 1950, S. 408.
[87]
Näher Roxin , Struensee-FS, S. 505 ff. (nur in spanischer Sprache); Sch/Sch- Lenckner/Eisele, vor § 13 Rn. 42.
[88]
BVerfG NJW 1994, S. 2412; NJW 1995, S. 248.
6. Abschnitt: Die Straftat› § 29 Handlungs- und Erfolgsunrecht sowie Gesinnungsunwert der Tat
Hans Kudlich
§ 29 Handlungs- und Erfolgsunrecht sowie Gesinnungsunwert der Tat[1]
A.Grundlagen1 – 5
I. Das Unrecht als zentraler Begriff der allgemeinen Verbrechenslehre1, 2
II.Terminologie: Unrecht und …3 – 5
1. Unrecht und Tatbestand3
2. Unrecht und Unwert4
3. Unrecht und Rechtswidrigkeit5
B. Die (notwendigen) Komponenten des Unrechts6 – 14
I. Entwicklung der Unrechtslehre7, 8
II. Unrechtslehre „de lege lata“?9 – 11
III. Fazit: Partikulärer Unrechtsbegriff?12 – 14
C.Die Komponenten des Erfolgs- und Handlungsunrechts in der Verbrechenslehre15 – 44
I. Ausgangspunkt15, 16
II. Unrechtskompensierende Elemente17 – 20
1. Erlaubnistatbestandsirrtum (Wegfall des Handlungs- bzw. Intentionsunrechts?)18
2. Umgekehrter Erlaubnistatbestandsirrtum (Wegfall des Erfolgsunrechts?)19, 20
III.Erfolgsunrecht21 – 23
1. Inhalt21
2. Erfolgsunrecht und Verbrechenslehre22, 23
IV. Handlungsunrecht24 – 44
1. Vorsatz als Intentionsunrecht25
2. Objektives Handlungsunrecht26 – 32
a) Konkretisierung des objektiven Handlungsunrechts über die Dogmatik der objektiven Zurechnung27, 28
b) Kritik29 – 32
3. Konstitutive Handlungsunrechtselemente beim Vorsatzdelikt – zum Wechselspiel von Intentionsunrecht und objektiven Handlungsunrechtselementen33 – 41
a) „Fahrlässigkeit“ als Voraussetzung jedes Vorsatzdelikts?34
b) Kritik35 – 37
c) Extensiverer Maßstab beim Vorsatzdelikt wegen fehlenden Drohens einer Überforderung38 – 41
4. Zusammenwirken von objektiven und subjektiven Handlungsunrechtselementen42 – 44
D. Erfolgs- und Handlungsunrecht in der Rechtsprechung45, 46
E. Zusammenfassung47 – 52
Ausgewählte Literatur
6. Abschnitt: Die Straftat› § 29 Handlungs- und Erfolgsunrecht sowie Gesinnungsunwert der Tat› A. Grundlagen
A. Grundlagen
I. Das Unrecht als zentraler Begriff der allgemeinen Verbrechenslehre
1
Als Kern der Verbrechenslehre hat der – nach heutigem Verständnis praktisch unstreitig autarke[2] – Unrechtsbegriff das Potential, viele Fragen des Strafrechts in sich zu vereinen, beginnend beim Sinn und Zweck des Strafens über die Kriminalpolitik hin zur Dogmatik des Verbrechens. Dieser „Metacharakter“ ist zugleich sein Manko, da der schillernde Unrechtsbegriff stets „systemisch eingefärbt“ ist, also in Relation zu einem bestimmten Konzept des Strafens steht.[3] Eine losgelöste, spezifische Lehre des Unrechts kann es damit nicht geben. Zwar könnte man sich auf einen Begriff verständigen, wonach (strafrechtliches) Unrecht das sei, „was der Gesetzgeber mit Kriminalstrafe bewehrt“;[4] denn ein solcher positiver Begriff läuft zumindest nicht Gefahr, von der gesetzgeberischen Wirklichkeit überlagert oder gar überholt zu werden. Soweit der Unrechtsbegriff aber materiellen Gehalt haben,[5] mithin „tonangebend“, strafrechtslegitimierend oder gar „systemkritisch“ fungieren soll, gilt es, ihn durch bestimmte Legitimationsmodelle auszufüllen (was eine Nähe des strafrechtlichen Unrechtsbegriffs zu demjenigen der Rechtsgutsverletzung zeigt). Dieser Akt wird über die grundsätzlich anerkannte Differenzierung zwischen den zwei potentiellen Hauptbestandteilen, nämlich dem Erfolgs- und dem Handlungsunrecht vollzogen.[6] Dabei steht das Erfolgsunrecht als Synonym für „Rechtsgutsbeeinträchtigung“,[7] „Normdesavouierung“[8], „Übergriff des Täters in die Freiheitssphäre anderer“[9] oder „Normübertretung“;[10] das Handlungsunrecht spiegelt sich zum einen (beim Vorsatzdelikt) im subjektiven Tatbestand, zum anderen in Verstößen gegen sowohl in den Straftatbeständen des Besonderen Teils näher spezifizierten als auch in der Dogmatik des Allgemeinen Teils verankerten Verhaltensanforderungen (vgl. dazu unten Rn. 26 ff.) wider.
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