Hans Walder - Kriminalistisches Denken

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Walder - Kriminalistisches Denken» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kriminalistisches Denken: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kriminalistisches Denken»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Kriminalistisches Denken ist der Ausgangspunkt und zugleich die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches kriminalistisches Arbeiten. Die Methoden der Kriminalistik und insbesondere deren kriminaltechnischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten zum Teil stark verändert bzw. enorm weiterentwickelt. Die Fragen, die kriminalistisch gestellt werden müssen, um eine Straftat zu entdecken, einen Sachverhalt aufzuklären und einen mutmaßlichen Täter beweissicher zu überführen, sind die gleichen geblieben. Auch in der 11. Auflage dieses Standardwerks werden eben diese Denkprozesse behandelt, Vorgehensweisen beleuchtet und Abläufe systematisch dargestellt. Daneben wird die gesamte Palette des kriminalistischen Handwerkzeugs samt neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse angesprochen. Das neue Autorenteam beleuchtet mit dieser Neuauflage sowohl die schweizerische als auch die deutsche Perspektive. Viele Beispiele und praktische Tipps veranschaulichen die Materie, so ist und bleibt dieses Werk eine unverzichtbare Lektüre für den erfahrenen Praktiker und den wissbegierigen Berufsanfänger.

Kriminalistisches Denken — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kriminalistisches Denken», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Kriminalist, der noch nach der Lösung sucht, muss sich das verbrechensverdächtige Ereignis in der ganzen Breite, in allen Erscheinungen und denkbaren Zusammenhängen vorstellen. Das Verbrechen ist in diesem Moment noch nicht die auf die juristische Fragestellung reduzierte Angelegenheit; es ist vielmehr eine Erscheinung im Leben des Einzelnen und im Leben der Gesellschaft.

Die Straftat ist keine isolierte Erscheinung, sondern steht immer in Beziehung zu einer Person, zum Täter zur Zeit der Tat und zu einer Tatsituation, wie sie der Täter gesehen hat. Wenn man sich zu früh dafür entscheidet, diese Erscheinung im Hinblick auf einen bestimmten in Frage kommenden Tatbestand zu überprüfen, riskiert man, sie nicht vollständig zu erfassen. Erforderlich ist aber, einen komplexen Ablauf im Sinne der Heuristik so zu reduzieren, dass sich bestimmte Tatbestände herausschälen lassen.

Rechtsmediziner behaupten bisweilen, es gebe zahlreiche Tötungsdelikte, die nicht erkannt werden, weil man den Todesfall zwar als außergewöhnlich einschätzt, dann aber zu wenig gründlich nach der Todesursache sucht. Die Todesursache (also die medizinische Diagnose) muss allerdings feststehen, bevor man Aussagen über die Todesart (natürlich, deliktisch, unfallmäßig oder suizidal) machen kann. Dass eine 95-jährige Frau, die tot in ihrem Bett aufgefunden wird, eines natürlichen Todes gestorben ist, kann man selbst dann, wenn man weiß, dass sie an Krebs litt, erst mit Sicherheit sagen, wenn man die Tote gründlich untersucht hat.

Das materiellrechtliche Programm, das es bei der Aufgabe, einem Verdächtigen eine bestimmte Straftat nachzuweisen, abzuarbeiten gilt, ist dann allerdings begrenzt; es gibt nicht beliebig viele, sondern nur eine gewisse Anzahl von objektiven und subjektiven Tatbestandselementen.[17] Die Prüfung, ob alle Tatbestandsmerkmale einer bestimmten Straftat erfüllt sind, folgt dann eher einer algorithmischen Methode.

4.2 Die Tatsituation

Zur Tatsituation gehören das örtliche und zeitliche Umfeld, das Opfer (wenn es ein Opfer gibt), die Tatmittel und andere Gegebenheiten. Dabei ist immer die Sicht des Täters bedeutsam, die der wirklichen Tatsituation nicht entsprechen muss. So kann sich etwa der Auftragsmörder irren und die falsche Person töten.

Die Lösung eines unklaren Falles beginnt mit der vollständigen und möglichst präzisen Analyse der Tatsituation. Wie man dabei vorgehen kann, wird im 2. Kapitel, II.4.1.1 ff.beschrieben. Im vorliegenden Zusammenhang ist wichtig, dass man sich bei der Dokumentation einer schweren und unklaren Straftat nicht zu früh auf bestimmte Hypothesen über den möglichen Tatablauf und damit auf die Frage konzentriert, welche Tatbestandsmerkmale einer bestimmten Straftat zu beweisen sind. Man riskiert sonst, wichtige Dinge zu übersehen, die eine andere Tathypothese bestätigen könnten.

4.3 Das Umfeld der Tat

Erst in der letzten Phase der kriminalistischen Arbeit an einem schwierigen Fall kann die Straftat als ein strafbares Verhalten beschrieben werden, das zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort an den Tag gelegt worden ist und alle objektiven und subjektiven Tatbestandsmerkmale einer bestimmten Straftat erfüllt.

Zunächst geht es in einem unklaren Fall, vor allem in einem mit unklarer Täterschaft, um einen ganz konkreten Lebenssachverhalt mit vielen Einzelheiten, Besonderheiten oder Spuren. Nicht nur bei der Frage, um welche Straftat es sich handelt, sondern vor allem bei der Frage, wer als Täter in Frage kommt, ist das Umfeld der Tat von entscheidender Bedeutung. Zu denken ist zum Beispiel an die Art und Weise der Ausführung, die Anwendung besonderer Werkzeuge. Alle diese Einzelheiten können auf bestimmte Täter weisen oder bestimmte Personen als Täter ausschließen, und vor allem diese Einzelheiten sind für die Strafzumessung oft von entscheidender Bedeutung.

Für die Beurteilung der Frage, ob eine Vergewaltigung begangen wurde, genügt der Nachweis, dass der Täter gegen den Willen des Opfers unter Anwendung von Gewalt oder anderen Nötigungsmitteln den Beischlaf vollzogen hat. Für die Frage, wer als Täter in Frage kommt, ist eine Vielzahl von Besonderheiten des Tatablaufs, gerade auch vor und nach dem Vollzug des Beischlafs, von entscheidender Bedeutung. Auch für die Strafzumessung gibt die Konzentration auf die objektiven Tatbestandsmerkmale nur wenig her.

Das kriminalistisch relevante Verhalten erschöpft sich deshalb nicht nur in der deliktischen Handlung als solcher; es hat regelmäßig

eine Vorgeschichte,
eine gewisse Breite, Nebenerscheinungen und -ereignisse sowie
Nachwirkungen und Folgen.

Bekannt ist auch die Untergliederung in Vortat-, Haupttat- und Nachtatphase.

Die Vorgeschichte oder Vortatphase beginnt mit dem ersten Gedanken des späteren Täters an das Delikt. Zwar muss auch der Kriminalist nicht Gedanken lesen, der Täter zeichnet aber solche Überlegungen mitunter auf oder teilt sie anderen mit oder verhält sich so, dass im Nachhinein erkennbar ist, dass dieses Verhalten als Vorbereitung der Tat gewertet werden muss. Viele Straftaten verlangen sodann nicht nur gedankliche, sondern auch logistische Vorbereitungen: Bevor Tatwerkzeuge eingesetzt werden können, müssen sie beschafft werden. Plant der Täter die Tat im Voraus, dann wird er in der Regel den Tatort zuerst auskundschaften oder, wenn verschiedene Tatorte möglich sind, den aus seiner Sicht günstigsten aussuchen. Allenfalls muss das Opfer beobachtet werden. Zufalls- oder Gelegenheitstaten haben zwar ein Minimum an Vorgeschichte; ob es sich um solche handelt, zeigt sich aber erst bei der Untersuchung, wie sich der Täter vorher verhalten hat. Man kann daher nicht immer mit einer Vorgeschichte rechnen; wo sie aber besteht, kann sie wertvolle Hinweise auf Tat und Täter, insbesondere auf seine Motive, geben.

Zur Breite einer Straftat (Haupttatphase) gehört etwa die Tatsache, dass möglicherweise nicht nur an einer Stelle gehandelt worden ist und Spuren zu finden sind. Das tote Opfer wurde vielleicht vom aufschlussreichen Tatort weggebracht. Es kann auch an einem zweiten Ort ein Ablenkungsmanöver inszeniert worden sein, um leichter an die Beute heranzukommen oder die Polizei dort zu beschäftigen. Nicht selten hängen bestimmte Verbrechen mit anderen zusammen; eine Brandstiftung wird etwa begangen, um Spuren einer Gewalttat oder (bei Brandstiftungen in Unternehmungen) um Akten zu vernichten, die ein Vermögensdelikt beweisen würden. Kriminalistisch interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Täter sich beim Verwischen von Spuren oft aufs Kerngeschehen beschränkt, sei es aus Zeitgründen oder weil er nicht daran denkt, auch Spuren von Nebenumständen zu beseitigen. Wird mit einer gewissen Breite nach zu erwartenden Spuren gesucht, wird man deshalb häufig eher fündig, als wenn man sich aufs Kerngeschehen beschränkt.

Zu den Nachwirkungen und Folgen (Nachtatphase) gehören nicht nur das Verstecken oder Absetzen der Beute und das (nachträgliche) Verwischen von Spuren, sondern bisweilen auch Veränderungen im Verhalten des Täters, etwa Schuldgefühle oder Angst vor Entdeckung, die Veränderung des Aussehens oder seine Flucht. Interessant für den Kriminalisten ist der Umstand, dass der Täter mit zunehmender Dauer unvorsichtiger werden wird. Tauchen Schmuck von erheblichem Wert oder bekannte Kunstwerke in den Wochen nach dem Diebstahl nicht auf, könnte es sich lohnen, nach Monaten nochmals zu überprüfen, ob die Ware irgendwo angeboten wird.

Eine umfassende Betrachtungsweise des Verdachtsfalles führt fast immer zu indizierenden Tatsachen oder Zusammenhängen. Der Kriminalist sollte daher eigenes und fremdes Erfahrungswissen berücksichtigen und seine Suche von Anfang an auf die ganze Breite und Dauer der Straftat ausdehnen, wenn er einen unklaren Sachverhalt untersucht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kriminalistisches Denken»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kriminalistisches Denken» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kriminalistisches Denken»

Обсуждение, отзывы о книге «Kriminalistisches Denken» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x